Das Leben - eine Suche!

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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power
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Das Leben - eine Suche!

Beitrag Sa., 07.06.2014, 12:02

hallo liebes forum,

heute habe ich mich dazu entschlossen, mal wieder seit langem was zu posten was mich derzeit sehr beschaeftigt (eigentlich schon laenger).

es geht um die fragen: wohin will ich im leben? was sind meine ziele? was erwarte ich mir? und v.a. wann ist diese sinnsuche zuende? wann komme ich an oder endet das niemals?

bis vor ca. 2-3 Jahren hatte ich klare vorstellungen wie mein leben verlaufen koennte, sollte,...studium, reisen, arbeit, familie, wieder arbeit, irgendwann ein nest bauen, pension. so typisch klein-buergerliches leben eben. bis zur reise hielt der plan. die langzeitreise hat allerdings einiges durcheinander gebracht...
ich bin nun seit eineinhalb jahren im jetzigen job, der sehr fordernd und stressig ist, aber auch spannend, ich lerne viel. mit abschalten zuhause tue ich mir oft schwer und v.a. auch mit dem "herunterkommen vom job", da die arbeit sehr kopflastig und auch sehr schnelllebig ist. ich habe schnell gemerkt, dass das nicht der inhalt des lebens sein kann, denn im grunde zieht das leben an mir vorueber, waehrend dessen ich mich abstrample wie bloed!
40h arbeiten, heimkommen total angespannt, kochen, essen, am abend etweder was kurz unternehmen m. freunden oder tv schauen, und am naechsten tag geht das ganze von vorne los. am we bin ich oft so erledigt, dass ich dann erst recht zu muede bin, um wirklich was zu unternehmen. laenger als 2 wochen urlaub geht leider nicht, da die arbeit so viel ist und meine vertretung sich aufhaengen wuerde. abgesehen davon gehe ich nicht gerne laenger als 10 tage auf urlaub, da ich vor u nach dem urlaub soooo viel zu tun hab, dass der ganze urlaubseffekt wieder verblasst ist und ich mir wuensche, ich waere nicht in urlaub gegangen.

die reise hat eine art sinnsuche in mir ausgeloest, die ich bis dato noch nicht gekannt habe. ich bin auf der suche nach...schwierig zu sagen...nach meinem weg, nach meinem platz in dieser welt. ich fuehle mich irgendwie so eingeenget: einerseits von dem lebensstil und der kultur, in der "arbeiten, arbeiten - haeuschen bauen" tradition hat und dem was ich auf der reise kennengelernt habe, naemlich mehr auf sich und sein befinden zu hoeren, zu entschlaeunigen, alles ein wenig langsamer anzugehen, nicht wie wild durch das leben rennen ohne eig zu leben, denn das ist es was wir vielfach in der westlichen welt tun: wir rackern uns ab fuer ein vermeintliches ziel irgendwann in der fernen zukunft von dem wir nicht einmal wissen, ob wir es je erreichen werden geschweige denn, ob es in zukunft denn so sein wird wie wir uns das als junger erwachsener vorgestellt haben.

ich fuehle mich rastlos, unruhig! Ich habe angst, nie anzukommen, immer auf der suche nach etwas zu sein, ohne es je zu finden! Und dadurch das leben erst recht zu verpassen! ich tue mir schwer, im hier und jetzt zu leben, das habe ich mir immer schon! ich dachte, die reise hat mir gelehrt, das hier & jetzt mehr geniessen zu koennen, ist nach der rueckkehr eigentlich genau das gegenteil eingetreten. Auf der reise konnte ich das sehr gut, hier in unserer westlichen welt habe ich die groessten probleme damit!

geht es jemandem aehnlich hier im forum?

lg power
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LynnCard
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Beitrag Sa., 07.06.2014, 21:16

Hallo liebe Power

Dieses Thema kenne ich gerade von jemand anderem, den ich kenne, mit dem ich mich hin und wieder austausche. Er ist auch total gestresst am Arbeitsplatz. Obwohl er so viel erreicht hat beruflich, wirkt er unglücklich. Solche Gespräche kommen immer wieder und irgendwie möchte ich ihm helfen. Beim letzten Mal sagte ich ihm, er solle mal etwas KOMPLETT ANDERES machen in der Freizeit, damit er den Ausgleich findet. Mein Vater hat das so gemacht, mit Erfolg. Bei der Arbeit im Büro, in der Freizeit ständig im Wald, Pilze und Beeren sammeln, dann Fischen. Ja, er hat den Ausgleich gefunden. Er schnitzte und war sehr kreativ als Künstler.

Frauen gehen ja dann häufig eher den spirituellen Weg. Aber es funktioniert!
LG Lynn

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power
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Beitrag Di., 10.06.2014, 21:27

Danke lynncard für deine antwort! ja, das stimmt...ich bin seit einem Jahr Ca.auf der Suche nach dem richtigen ausgleich. Tu mir schwer damit...v.a. Eben mit abschalten und, dass ich die energie dann noch habe, um aktivitäten zu unternehmen. Oft bin ich einfach total k.o. Und das Hirn rattert. Insbesondere dann, wenn ich zur Ruhe komme, also nachts! Für die Zukunft werde ich mir sicher auch überlegen, ev.nur 3o bis 35h zu arbeiten, da ich einfach ein Mensch bin, der doch sehr viel Zeit für sich braucht u das habe ich mit Vollzeit einfach nicht. Eig irgendwie paradox, dass man jahrelang in der thera versucht zu lernen, die eigenen Bedürfnisse mehr in den Mittelpunkt zu stellen, mehr auf sein bauchgefühl zu hören u das zu tun, was man gerade braucht und sobald man in der Arbeitswelt ist, werden die Bedürfnisse sehr schnell übergangen. :-/
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roboter
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Beitrag Fr., 20.06.2014, 22:43

Aha wie auch immer, ich bin zum arbeiten geboren, wieso beschwerst du dich, nie is jemand zufriedne, was is?

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Vincent
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Beitrag Fr., 20.06.2014, 22:44

Sag mal, Roboter, geht's noch?!?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)


chaosfee
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Beitrag Fr., 20.06.2014, 23:00

Don't feed the trolls...
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 16:59

Eine Suche fängt immer mit der Idee an, dass man nicht gut ist, so wie man jetzt ist, dass das Leben nicht komplett ist, so wie es jetzt ist. Der Kern einer Suche ist immer: Widerstand. Solange ich nach mehr, besser, anders oder vollständiger suche, falle ich aus dem "Hier und Jetzt". Es gibt nichts anderes, nur das Jetzt. Ausserhalb des Jetzt existiert nichts.

Ich halte inzwischen das Suchen für die größte Fallgrube. Wayne Liquorman sagte: "Solange das Suchen vorherrscht, gibt es kein Verstehen." Ersetze ich die Frage "Was will ich vom Leben?" durch die Frage "Was will das Leben von mir?" kann ich die Fixierung auf die Machbarkeit meines Lebens aufgeben. Neue Kräfte werden frei, wenn ich nicht mehr davon ausgehe, dass etwas "verbessert", "korrigiert" oder "geheilt" werden muss.

Laut Buddha leiden wir, weil wir ununterbrochen versuchen, das Leben, wie es gerade ist, in das Leben umzuformen, wie wir es gerne hätten. Die Folge davon ist, dass wir ständig das Gefühl haben, dass immer etwas nicht in Ordnung ist. Unser westliches Denken ist unglaublich konditioniert: Wenn etwas in unserem Leben beschwerlich ist, glauben wir, dass es schiefläuft. Wenn Dinge anders verlaufen, als wir gedacht, geplant oder geträumt haben, sind wir der Meinung, dass wir gescheitert sind. Folglich sagen wir dann nicht "Ja" zum Leben, sondern "Nein". Kontrolle ist uns so wichtig, dass wir alles in "gut" oder "schlecht" einteilen.

Wenn ich davon ausgehe, dass das, was in meinem Leben geschieht, nicht umsonst geschieht, ergeben sich hochinteressante Fragen: Was ist die Bedeutung all dessen? Was sagen die Herausforderungen in meinem Leben darüber aus, was ich hier lernen werde, was ich anderen lehren werde können und was ich diesem Leben zu geben habe?

Akzeptiere ich das Leben so, wie es ist oder kämpfe ich dagegen an. Mich der Realität stellen zu können erfordert Hingabe. Hingabe bedeutet, die Kontrolle über die Ereignisse aufzugeben. Es geht um das Aufgeben der eigenen, voreingenommenen Gedanken und Ideen darüber, wie das Leben sein sollte. Hingabe hat damit zu tun, dass man sich mit voller Aufmerksamkeit der Situation zuwendet, die vor einem liegt und damit, das "Ich" aus all den Dingen herauszuhalten, weil unser "Ich" zu allem eine Meinung hat und mit Illusionen und falschen Vermutungen vollgepackt ist.
Welche Haltung ich den Herausforderungen gegenüber einnehme, liegt ganz allein an mir.

mp


Eremit
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 20:12

roboter hat geschrieben:Aha wie auch immer, ich bin zum arbeiten geboren (...)
Dann bist Du eben ein Roboter, Roboter.
roboter hat geschrieben:(...) wieso beschwerst du dich, nie is jemand zufriedne, was is?
Weil sie kein Roboter ist.
mitplauderin hat geschrieben:Ausserhalb des Jetzt existiert nichts.
Doch, das Nicht-Jetzt. Dualismus. Es gibt nur Dualismus, denn jede Singularität würde jeden Dualismus negieren, sonst wäre es ja keine Singularität mehr.
mitplauderin hat geschrieben:Kontrolle ist uns so wichtig, dass wir alles in "gut" oder "schlecht" einteilen.
Sich selbst zu sagen, man könne keine Kontrolle erlangen, ist ebenso eine Form der Kontrolle: Unterwerfung.
mitplauderin hat geschrieben:Akzeptiere ich das Leben so, wie es ist oder kämpfe ich dagegen an. Mich der Realität stellen zu können erfordert Hingabe. Hingabe bedeutet, die Kontrolle über die Ereignisse aufzugeben.
Lies Dir mal das durch:

https://de.wiktionary.org/wiki/Hingabe

Hingabe und Leidenschaft bedeuten wiederum Leid. Man soll sich im Buddhismus ja gerade NICHT irgend einer Sache hingeben. Dies allerdings auch nicht willentlich.
mitplauderin hat geschrieben:Hingabe hat damit zu tun, dass man sich mit voller Aufmerksamkeit der Situation zuwendet, die vor einem liegt (...)
Im Buddhismus gibt es nichts, das vor einem liegt. Darum geht es ja. Alles ist, wie es ist.
mitplauderin hat geschrieben:Welche Haltung ich den Herausforderungen gegenüber einnehme, liegt ganz allein an mir.
Eben nicht, denn bei oder an Dir liegt nichts, wenn Dein Ego nicht ist.

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 20:32

Eremit hat geschrieben:
mitplauderin hat geschrieben:Akzeptiere ich das Leben so, wie es ist oder kämpfe ich dagegen an. Mich der Realität stellen zu können erfordert Hingabe. Hingabe bedeutet, die Kontrolle über die Ereignisse aufzugeben.
Lies Dir mal das durch:

https://de.wiktionary.org/wiki/Hingabe
Na sowas aber auch. Ich verstehe Hingabe, wie sie hier beschrieben ist.
Lies Dir mal das durch:
http://wiki.yoga-vidya.de/Hingabe
Da steht nix von "etwas mit Leidenschaft tun". Was sich diese Wiki-Tanten auch wieder erlauben: mal "sprechen" sie so, dann wieder so.


Eremit
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 20:58

mitplauderin hat geschrieben:Da steht nix von "etwas mit Leidenschaft tun".
Und was ist damit?

http://www.duden.de/rechtschreibung/Hingabe
duden.de hat geschrieben:große innere Beteiligung, hingebungsvoller Eifer; Leidenschaft
Du kennst nicht einmal die Bedeutung des Wortes "Hingabe".
mitplauderin hat geschrieben:Was sich diese Wiki-Tanten auch wieder erlauben: mal "sprechen" sie so, dann wieder so.
Deswegen war ich so frei, den Duden-Link zu posten. Mehr gefällig?
mitplauderin hat geschrieben:http://wiki.yoga-vidya.de/Hingabe
Und jetzt wäre ich gespannt darauf, was Yoga mit Buddhismus zu tun hat, wenn das Eine das Andere negiert.

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 22:23

@ eremit: Danke für deine Ausführungen. Da diese allerdings für mich in keinem Zusammenhang mit den Fragen und Anliegen des Threadthemas stehen, sondern ausschließlich Definitions- und Interpretationsmöglichkeiten bemühen, gibt es meinerseits keine Antwort.


Eremit
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 22:38

mitplauderin hat geschrieben:Da diese allerdings für mich in keinem Zusammenhang mit den Fragen und Anliegen des Threadthemas stehen (...)
Das hättest Du Dir allerdings auch schon vorher überlegen können, bevor Du Deinen "Freizeit-Buddhismus" ins Spiel gebracht hast...
mitplauderin hat geschrieben:Definitions- und Interpretationsmöglichkeiten
Ich nehme es mit der Wahrheit eben sehr genau.

Zurück zum eigentlichen Thema:
power hat geschrieben:(...) auf der reise konnte ich das sehr gut (...)
Was spricht dagegen, power, wenn Du den Ballast, mit dem Du Dich anscheinend wenig identifizieren kannst, hinter Dir läßt und wieder auf Reisen gehst? Vielleicht findest Du Dich nur in der Bewegung wieder...

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power
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Beitrag So., 29.06.2014, 12:31

hui, kaum ist man mal ein paar tage nicht im forum...
mitplauderin hat geschrieben:Ich halte inzwischen das Suchen für die größte Fallgrube
das sehe ich genauso wie du liebe mitplauderin. Doch dieses "Suchen" entsteht meiner ansicht nach genau daraus, dass wir in der westlichen welt oft keine zeit dazu haben, das "hier und jetzt" zu geniessen. man wird von kindesbeinen an darauf getrimmt, zu entsprechen, fleissig und tuechtig zu sein. schon in der schule werden nicht die staerken der kinder gefoerdert, sondern es wird einem vor augen gefuehrt, was man alles (noch) nicht kann und was besser sein sollte. diejenigen, die die hohen anforderungen meistern, werden zusaeztlich belohnt, jene die es nicht schaffen oder eben gerade gut genug sind, werden ignoriert. auch waehrend des studiums redet man immer wieder von den sogenannten "high potentials", die jeder will, in jobsausschreibungen zu lesen: "am besten hoechstens 25 jahre jung, mehrsprachig, mehrjaehrige berufserfahrung, exzellenter studienabschluss, zusatzqualis,etc..." Wo bleibt da der mensch? Wie kann ich da noch im hier und jetzt leben, wenn ich staendig nur renne? Diese konditionalisierung zu durchbrechen erfordert mut, staerke und ernormes selbstvertrauen und nicht zuletzt, die faehigkeit, die jahrzehntelang gelernte kontrolle, ein stueck weit aufzugeben und loszulassen. Gerade der letzte punkt ist sehr hart fuer mich!
Eremit hat geschrieben:Was spricht dagegen, power, wenn Du den Ballast, mit dem Du Dich anscheinend wenig identifizieren kannst, hinter Dir läßt und wieder auf Reisen gehst? Vielleicht findest Du Dich nur in der Bewegung wieder...
Dass es wieder auf reisen geht, steht fuer mich mittlerweile ausser frage! Plaene gibt es bereits...
aber, wie oben beschrieben, ist es fuer westliche verhaeltnisse ein eher unkonventioneller lebensstil-ohne sicherheiten, stabiles einkommen, Nest, ... - und es wirft fragen auf bzw. macht auch angst: was ist danach? werde ich wieder einen job finden? Leider funktioniert es in europa nicht ohne ein entsprechendes einkommen. Was ist mit familie? Ich geh auf 30 zu... Dieses "alles unter einen hut bringen zu wollen" macht mir angst. Irgendwann werd ich nicht mehr so einfach jeden job kuendigen koennen, weil man(n)/frau angeblich zu alt wird (sagt uns die politik bzw. die wirtschaft!) Mit mitte 35 draengt die kinderfrage...obwohl einem als jugendlicher immer gesagt wird, dass man alle zeit der welt hat und man alles machen kann, was man will, empfinde ich das heute als eine etwas naive ansicht. Zw. 20 und 30 sollte irgendwie alles passieren: ausbildung machen, berufserfahrung sammeln, ins ausland gehen, wenn man will, richtigen partner finden, zumindest ueber kinder kriegen nachdenken,... und schwupps, schon ist man 30 und man stellt fest, aehm eigentlich fuehl ich mich noch gar nicht so alt, wo sind all die jahre hin und warum hab ich jetzt ploetzlich so einen stress? eigentlich fuehl ich mich jung, eigentlich habe ich das gefuehl, ich haette noch genug zeit fuer alles was ich mir vornehme, aber die gesellschaft, der koerper oder die mitmenschen sehen das anders.

ich arbeite daran, das leben, lockerer zu sehen. Die dinge auf mich zukommen zu lassen, soweit es geht, das zu tun, was ICH moecht und nicht das was von mir erwartet wird, aber ich empfinde es als harte arbeit.
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feenstaub
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Beitrag So., 29.06.2014, 13:43

Liebe power,
vor einer Woche hat sich die beste Freundin meiner Tochter das Leben genommen.
da wird mir klar, worauf es mir im Leben ankommt.Wie egal auf einmal wird : Geld, Job, Schulleistungen "Erziehung". Wie wichtig: Liebe, Empathie, Akzeptieren, Dasein, Kinderlachen, Freundschaft.
Der Freund meiner Tochter, ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung, ohne Job, der nachts mit dem fahrrad aus dem Nachbarort herfährt, um ihren Schlaf zu bewachen.
Dass mein Sohn mit der Mutter eines Freundes über Leben und Tod sprechen kann und aufgefangen wird. Dass alle Freunde zusammenstehen und füreinander da sind
Dass Lehrer anfangen, sich Gedanken über ihre Schüler zu machen.
Heute denke ich, ich freue mich über jeden Menschen, der den Weg in ein erfülltes Leben sucht, wie immer das individuell aussehen mag, ob mit Buddhismus oder ohne, mit Hingabe oder einfach mit Spaß haben.

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mitplauderin
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Beitrag Di., 01.07.2014, 19:11

power hat geschrieben: Doch dieses "Suchen" entsteht meiner ansicht nach genau daraus, dass wir in der westlichen welt oft keine zeit dazu haben, das "hier und jetzt" zu geniessen. man wird von kindesbeinen an darauf getrimmt, zu entsprechen, fleissig und tuechtig zu sein. schon in der schule werden nicht die staerken der kinder gefoerdert, sondern es wird einem vor augen gefuehrt, was man alles (noch) nicht kann und was besser sein sollte. diejenigen, die die hohen anforderungen meistern, werden zusaeztlich belohnt, jene die es nicht schaffen oder eben gerade gut genug sind, werden ignoriert.
Hallo power,

jede Generation, so inzwischen meine Erfahrung, hat ihre Herausforderungen. War es in meiner Generation (50+ oder 60-) bzw. für mich, der von der sogenannten Gesellschaft (und folglich von mir) erwartete Spagat zwischen Beruf aufgeben (müssen) und Kindererziehung und wie verwirkliche ich mich?, ist es heute der Spagat, allen Erwartungen entsprechen zu wollen/können und was ist gut für mich?

Ich vermute, diesen Fragen: Wer bin ich?, Woher komme ich? Wohin gehe ich? wird sich jedeR früher oder später stellen dürfen. Dann werden Gedanken über Konditionierung, Schulsystem, Wirtschaftswachstum ect. relativ.
Das ist ein Prozess, ein immerwährender - und immer neuer. Ein ganzes Leben lang. Ein ganzes Leben lang darf frau/man entscheiden: Will ich das oder will ich das nicht? Die verANTWORTung, die Antwort findet frau/man in sich. nur in sich.

Ich gehöre keinem -ismus an. Weder Buddhismus, Katholizismus, Hinduismus, Islamismus, Evangelismus, Nationalismus . . . Ich nehme mir die Freiheit, von allen das zu nehmen, was für mich stimmig ist.

mlg
mp

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