Angst vor der Zukunft und dem Alter?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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luftikus
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 16:29

Nico hat geschrieben:" hätte ich einen Familienclan ginge es mir gut" - von wegen !!!
Das versuche ich mir auch immer vor Augen zu führen, wenn ich mal wieder mit meinem "Schicksal" als quasi familienloser Mensch hadere... Es hat halt alles seine zwei Seiten, und die fehlende Familie kann mir andererseits auch nicht viel vorschreiben, weswegen ich relativ viel Freiheit und Unabhängigkeit habe.

Und wie gesagt, nur weil man einen Familienclan hat, heißt das noch lange nicht, dass die einen in Notfällen oder im Alter herzlich aufnehmen und sich um einen kümmern...

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Myhre
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 16:33

"Hier" hat keiner gesagt,dass ein Familienclan die Zauberpille gegen das Leid ist.
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Nico
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 16:46

A eh nicht, dann hab ich was falsch verstanden.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Myhre
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 17:20

Familienclan= heile Welt....Neee ,da hab ich im Frauenhaus zuviel gesehen und selber erlebt.
Aber totale Einsamkeit und das völlige Fehlen von familiärem Zusammenhalt ist in Zeiten von Alter,Krankheit und Todesfällen auch sehr bitter.
Die Angst vor Alter und der Zukunft kann einem niemand wegzaubern,klar.
Aber man kann sich doch mitteilen und austauschen.
Wer das doof und unnötig findet,der muss nichts lesen und schreiben hier.
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Mahatma Ghandi

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Nico
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 17:30

Nö muss nicht, hab ich auch nicht behauptet, dass ich muss.
Ich finde das auch nicht doof und unnötig sondern bloß sehr unwahrscheinlich.
Aber wenn du dich nur mit Leuten " austauschen" magst die dir nach deinem Mund schreiben, dann nehme ich das natürlich zur Kenntnis.
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Myhre
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 18:24

Das habe ich nicht geschrieben Nico.
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Nico
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Beitrag Mi., 25.11.2015, 18:38

Das Fehlen eines Familienclans muss genausowenig völlige Einsamkeit bedeuten wie dessen Vorhandensein Glück und Zusammenhalt bedeuten muss.
Wenn man keine engen Familienbande hat, erspart man sich auch deren Verlust durch Todesfälle.
Ausserdem gibt es da ja noch die Möglichkeit der Partnerschaft, die Möglichkeit eigener Kinder und die Möglichkeit von Freundschaften.
Hast du das alles nicht ?
Ich muss mich entschuldigen aber ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, 14 Seiten sind mir einfach zu viel.
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Myhre
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Beitrag Do., 26.11.2015, 06:29

Kein Problem Nico.
Es ist wirklich viel Text zu lesen .
Ich reagiere allgemein allergisch auf pauschale Aussagen.
Vor allem dann,wenn es mir nicht gutgeht .
Ich lasse das erklären jetzt mal lieber und habe beschlossen ,mich nicht dauernd einzuklinken hier.
Das ist besser für alle.
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Möbius
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Beitrag Fr., 04.12.2015, 08:29

Eine Angst, die mich seit dem Wiedererleben meines Traumas und den ersten differenzierteren Einblicken in die pathologischen Strukturen in meiner Tief immer wieder umtreibt, ist die Angst vor Altersdemenz und ähnlichen Erscheinungen, die zum allmählichen Totalverlust kognitiv-intellektueller Fähigkeiten führen.

In meiner Psyche gibt es beträchtliche Aggressions- und Autoaggressionspotentiale. Das diese in meinem bisherigen Leben nicht zu "agierten" Aggressionen gegenüber anderen geführt haben, ich mein Leben "halbwegs im Griff" behalten konnte, nicht "soziopathisch" geworden bin, verdanke ich vor allem diesen intellektuellen Fähigkeiten: die sehr starken Impulse aus meinem Inneren, (An-)Triebe, Gefühle, Begehren, Lüste - darunter eben auch: sehr aggressive und/oder soziopathische Solche "intellektuell aufzufangen" und "einzuhegen", dh in einem kontrollierten, sozial aktzeptierten und verantwortbaren Bahnen auszuleben. Ein nicht unbeträchtlicher "Rest" ist somatisiert worden. Das ist zwar übel für mich, aber wenigstens nicht für andere.

Sollte ich diese meine Fähigkeiten verlieren, bevor es mir gelungen sein wird, "den Saustall aufzuräumen" und "Ordnung zu schaffen", werde ich in der "Geschlossenen" landen, in einer jener ausbruchsicheren, vergitterten Abteilungen, und zwangsweise vollgedröhnt mit irgendwelchem Teufelszeux zum "ruhigstellen".

Davor gruselt es mich immens.

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blade
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Beitrag Fr., 04.12.2015, 16:10

ich glaube, dass wir (das Kollektiv Menschen) gehörig belogen, manipuliert und verarscht werden von nichtmenschlichen Proponenten.
das gehört jetzt nicht unbedingt hierher, aber zum Verständnis von dem was ich glaube könnte dieses Paradigma beitragen.

Ich glaube die Innenwelt - das Geistige - ist keine Chimäre (biochemisches/biophysikalisches Nebenprodukt der egoistischen Gene - genau das glaube ich nicht)
sondern kommt zuerst.

also

jemand, der bereit ist sein "Negatives" zu sehen, ist meines Erachtens schon viel weiter als der Durchschnitt.
und sollte sich nicht entmutigen lassen.
sondern weiter machen.

die vorgegebenen Handlungsalternativen dienen allerdings dem System der Manipulation.
ich vermute stark, dass weder Autoaggression noch Psychopathisches Verhalten richtig sind.
Trotzdem könnte es schon sein, dass die Aggressionen an sich richtig und im engsten Sinne des Wortes gut sind.


Nur was tut man mit der heissen Kartoffel, wenn man nicht weiss wem sie zusteht??

meine Meinung ist: starke Kräfte im Inneren, welche der Wahrheit dienen könnten werden zur Zeit (lange Zeit)
pathologisiert und in falsche Richtungen kanalisiert.

es gibt keine Gebrauchsanleitungen dafür (die wurde alle mit System vernichtet)...
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Myhre
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 06:15

Lieber Möbius,
ich verstehe diese Sorge gut und denke dabei an die Demenzstation auf der ich ein paar Jahre gearbeitet habe.
Da gab es Fälle,da waren vergangene traumatische Erfahrungen offensichtlich und ein grosses Aggressionspotential da.
Das aggressive Verhalten vieler Demenzpatienten in einer Phase der Erkrankung ist viel diskutiert und man streitet sich,woher das kommt.
Ich glaube,dass das genauso individuell begründet ist wie alles was Menschen betrifft.
Wenn du dir Mühe gibst,deine Problematik zu bearbeiten bevor du alt und dement bist...ist viel getan und mehr wie dich bemühen kannst du nicht!
Die Pflegekräfte werden ihr Bestes tun,um mit dem umzugehen wie es dir dann geht.
Ich hoffe,der Pflegeschlüssel und die Weiter-und Fortbildungen zum Thema Trauma,Demenz und der Umgang mit Triggern ist dann besser als es heutzutage der Fall ist.
Da kann man nur hoffen und gegebenenfalls seine Entscheidungen darauf abstimmen.
Ich würde jedenfalls lieber mit Assistentin und selbstgewähltem Pflegepersonal leben bis zuletzt,als in einem Heim...da hab ich zuviel miterleben müssen.
Ich weiss nicht,ob ich jetzt an dir vorbei geredet habe?
Habe ich erfasst worum es dir geht?
Herzliche Grüsse Myhre

Lieber blade,
ich habe dein posting nicht verstanden...
Was meinst du mit System und so ?
Herzliche Grüsse
Myhre
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Nico
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 07:15

Völlig egal welches psychische " Päckchen" jemand mit sich trägt, wenn es dann ans Sterben geht, kommt dieses verstärkt zur Geltung.
Ist zumindest die Erfahrung die ich beim Tod meines Vaters gemacht habe, wobei es sich bei seinem Päckchen um nix gravierendes gehandelt hat.
Vorausgesetzt natürlich, man stirbt nicht eines ganz plötzlichen Todes durch Unfall oder Herzkasperl.
Aber wie groß oder klein ist z.B. die reale Gefahr des Eintritts so eines Schreckenszenarios ?
Wie groß die Wahrscheinlichkeit einer Altersdemenz, auch wenn diese Erkrankung im Vormarsch ist ?
Und warum sorgt man nicht aktiv dagegen vor. Sondern fürchtet sich lieber ein Lebenlang davor ?
Ich z.B. habe keine Ängste bezüglich Demenz, aber dennoch sorge ich in einigen Dingen vor.
Ich bin jetzt 54, ich trainiere mein Hirn regelmäßig mit einem Programm, ich betreibe Sport, ich bilde mich weiter usw.
Angst vor Zukunft und Alter kenne ich nicht, wozu vor etwas Angst haben dem man ohnehin nicht ausweichen kann ?
Ich werde mich in einigen Jahren ( nein ich arbeite ganz sicher nicht bis 65) aus dem Berufsleben zurückziehen und dann viel Reisen und mein Leben genießen.
Und wenn es anders kommen sollte ?
Na dann hab ich mich bis dahin wenigstens auf etwas gefreut und nicht Angst gehabt.
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blade
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 08:50

meine Meinung ist, daß Angst System hat (Angustus = die Enge).
ich möchte dies hier aber nicht unbedingt weiter ausführen.

ich hatte geschrieben, weil mich die Befürchtungen und die Not, welche ich aus den Worten von Möbius herauslas dazu veranlasst haben.
ich kenne Angst, es ist quälend Angst zu haben
ich komme aber zunehmend zu der Ansicht, daß es eigentlich die Angst an sich ist, welche unnatürlich und kein wirkliches Gefühl ist.
Sie macht eigentlich alle anderen Gefühle eng und klein.

Wenn man von Angst beherrscht wird und der Verstand als einziges Regulativ
(ich möchte den Verstand keineswegs abwerten, aber ich sehe auch, daß diese Instanz nicht die Höchste und Wichtigste wäre es aber zur Zeit oft so gesehen wird, was eigentlich in Wahrheit gar nicht der Fall sein kann, wenn man sich den Zustand der Welt betrachtet)
diente, dann ist im Falle des progredienten und unumkehrbaren Verlustes des (ohnehin begrenzten und leicht zu manipulierenden rationalen Verstandes) das chaotische und unregulierbare Hervorbrechen der lange von der Angst unterdrückten und angestauten Gefühle eigentlich unvermeidlich.

Doch gerade diese Gefühle wären eine andere Form von Regulativ (welches man auch als eine mögliche Form von Bewusst-Sein bezeichnen könnte), aber das wird in dieser Welt gezielt verlernt/niemals gelernt.

Im Gefolge dieses (meines Erachtens systematisch und manipulativ erzwungenen) Abweges
wird auch einseitig oft Wut und Aggression total abgewertet und verteufelt
und Liebe als Imperativ und Dogma hochgehalten.

Dabei ist es meiner Meinung nach so, daß gesunde Wut eigentlich eine Form von Liebe ist.
Nämlich das was resultiert wenn die Liebe zur Wahrheit und zum Richtigen zu sehr gekränkt wird.
Es gibt nämlich Dinge, die sich nicht durch naive und esoterisch verklärte Liebe klären lassen.

Dinge, die sich so verhalten wie Krokodile, wenn man versucht sie durch das Bewerfen mit rosa Wattebällchen in
liebe kleine Smaragdeidechsen zu verwandeln.

Dafür ist die Wut und Aggression Not-wendig.
Nur meist gerät sie dann auf Abwege und es trifft den oder die Falschen (auch das hat System)
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Myhre
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 12:44

Lieber blade,
das wird im Buddhismus als "zornvolle Liebe" bezeichnet und bedeutet,dass man aus Liebe heraus durchgreift und etwas aufdeckt oder klärt...
Da Intention nicht sichtbar ist,kann das aber vorgetäuscht werden und ausarten (der Zweck heiligt die Mittel sagt man dann )
Ich finde das schwer nachzuprüfen.
Natürlich ist es unbequem so oder so.
Danke für deine Mühe und die Erklärung
Herzliche Grüsse
Myhre
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blade
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 16:41

Danke, Sie sind sehr freundlich und das empfinde ich als wohltuend.
Ich bin übrigens längst nicht mehr der Einzige, der die Dinge so sieht.
(vermutlich war ich das auch nie)
Nicht alle sind so grimmig wie ich (manche aber noch ernster).
Hier ist einer von den eher heiteren Zeitgenossen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen:

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