Was will ein Narzisst?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Stephanie
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Was will ein Narzisst?

Beitrag Mo., 25.05.2015, 08:52

Hallo,
ich habe hier mal die Idee bekommen, dass es sich bei meiner Mutter um eine Narzisstin handeln könnte.
Daraufhin habe ich im Internet nach diesem Begriff gesucht und bin auf viele Seiten gestoßen, vor allem diese hier beschreibt sehr gut den Umgang meiner Mutter mit uns.

2013 ist mein Bruder gestorben.
Er hatte das Downsyndrom und war zum Todeszeitpunkt 30 Jahre alt.

Mein Stiefvater hatte meine Mutter 7 Jahre zuvor verlassen, was sie extrem runtergezogen hatte, bis hin zu Selbstmordgedanken, Gefühlen völliger Wertlosigkeit usw.
Danach gab ihr vor allem mein Bruder durch sein Verhalten und seine "Rolle" ein Gefühl von Wichtigkeit; sie machte viel mit ihm - nicht zwingend nur zu seinem Vorteil - und wurde dadurch von anderen bewundert für ihre "Aufopferung".
Er selbst hatte so ein Naturell, dass er oft Wortscherze gemacht hat, die sie dann auch als lustig verstand - z.B. wenn sie übers Schminken etc. sprach sagte er ganz liebevoll, "du bist doch nicht schön, du bist doch hässlich/ hübschhässlich" und brachte sie dann immer zum Lachen.
Auch ihre Wahrnehmung als aufopfernde Mutter gab ihr einen enormen Auftrieb.

Nachdem die Trauer mehr oder weniger überstanden ist, fiel meine Mutter voll in ihre Rolle während meiner Teeniezeit zurück und ist jetzt nur noch am Schreien, Keifen, Beleidigen. Mein Vater wohnt im Alter wieder bei ihr (lange Geschichte, die ich nicht ausführen möchte - es ist und bleibt so ) und war der "Trigger" für das Verhalten - nicht er persönlich, sondern seine Anwesenheit wurde als Grund für die Ausraster genommen.

Meine Mutter macht sich das Leben selbst schwer - sie nimmt sich sehr große Aufgaben an, die sie überfordern, damit alle (mein Bruder und ich) "mithelfen" müssen. Wir müssen seit März fast jedes WE kommen, helfen, Sachen schleppen, aber auch mal Essen gehen etc. -Hauptsache, sie ist nicht alleine (dies ist ihr nicht bewusst).
In ihrer Wahrnehmung aber hilft ihr niemand, immer nur unter Zwang und immer schon musste sie alles alleine machen und wurde von allen im Stich gelassen.

Nachdem ich hier den Thread über verbale Gewalt durch den (Ex-)Partner gelesen hatten, vielen noch ein paar unschöne Groschen.

Also ich weiß, dass ein Narzisst fast kein Selbstwertgefühl und ein sehr "selektives" Erinnerungsvermögen hat, sich an einiges nicht mehr erinnern will, anderes, das gut war, schnell vergisst.
Meine Mutter schreit uns also alle an, beleidigt uns, enttäuscht uns, tut alles, damit es uns schlecht geht, nichts kann man ihr Recht machen.
Damit kommen wir ("Kinder" jedenfalls ) zurecht, nur sie "sagt" deutlich, dass wir falsch reagieren.
Ich kann inzwischen sehr ruhig bleiben und sachlich weiter reden (nur so knapp wie nötig, damit ich nicht "diskutiere") und werde dann angeschrien, ich möge nicht mit meiner "sanften, psychologischen/ pädagogischen Stimme" reden.
Sage ich deutlich meine Meinung, "nein,ich kann morgen nicht kommen, ich muss etwas erledigen, ich komme am WE, und ja, ich habe schon heute, vorgestern, letztes WE geholfen", werde ich angeschrieen - sie empfindet das als Beleidigung.
Wie im erwähnten Thread bringt Zurückschreien (nach früherer Erfahrung) auch nichts.

Meine Haltung ist seit längerem, alles zu tun, was sie fordert (im Rahmen der "Aufräumaktionen" etc.) und dann nach Hause zu gehen, also nichts über meine Befindlichkeit etc. zu sagen. Das funktionierte auch oft sehr gut.
Inzwischen geht es ihr aber so schlecht, dass sie nur noch am Schreien ist und sich einredet, dies rühre von diversen Kleinigkeiten her, die sie jeden Tag wiederholt, hochstilisiert und für ihre Misere verantwortlich macht.
Inzwischen ist sie soweit, z.B. meinen Bruder nachzuäffen, wenn er ihr eine SMS schickt, er könne nicht kommen, habe Kopfschmerzen nach der Party letze Nacht. (Kopfschmerzen sind kein Absagegrund. ).

(...)

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Stephanie
Helferlein
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 09:00

(weiter )
Also: Ich bemühe mich, helfe, rede wenig (das wird immer als "Diskussion" verstanden), helfe so effizient wie möglich, stelle die teils sinnlosen Aktionen (alles in die Garage räumen - alles wieder raus, weil da noch ein Regal rein soll - noch mal alles raus, weil die Garage gestrichen werden soll usw.) nicht in Frage.
Sie schreit uns trotzdem an, inhaltlich bezogen aufs Aufräumen, verletzt so oft es geht mit Schwachpunkten von jedem einzelnen, teils auch ungebremst "ICH HASSE EUCH ALLE, IHR ARSCHLÖCHER!!!!!" usw.

Ich habe mich davon emotional wirklich distanziert, möchte aber gern wissen, was denn die erwartete Reaktion sein könnte, mit der sie zufrieden wäre.
Nur arbeiten -> dann ist sie ruhig, findet aber danach oder manchmal dabei doch einen Grund.
Sachlich und ruhig reden -> "sanfte pädagogische Stimme".
Ungeduldig werden, auf eigene Bedürfnisse hinweisen -> Streit, schreien, Beleidigungen, "jeder lässt sie immer im Stich" usw.
Zurück schreien -> keine Option, dann ist man für die nächsten Monate "Klassenfeind"; Erfahrung aus der Vergangenheit.

Also was will sie???
Was würde sie in dieser Situation zufriedenstellen, was würde ihr das Gefühl der Kontrolle etc. geben, worauf zielt sie - unbewusst - ab?


Mir macht es ehrlich gesagt Sorgen, dass meine Mutter seit dem Tod meines Bruders abgesehen von einer Phase, in der sie sich etwas "selbst verwirklicht hat", nicht mehr lacht und sich keine Freude mehr gönnt.
Wir "dürfen" inzwischen nicht mehr Weihnachten oder Silvester feiern, sie boykottiert ihren Geburtstag (Geschenke sind scheiße, so etwas Schreckliches hat sie noch nie bekommen; geschenktes Geld bekommt man zurück usw.).
Mein Bruder hatte wie gesagt eine spezielle Art, sie zum Lachen zu bringen und seine ganze Situation gab ihr Auftrieb/Selbstwert/ Bewunderung.

Ich selbst bin eher der ernsthafte Typ, habe es auch schon mit Witzen versucht, irgendwann wird mir das immer "vorgeworfen", also einfach nur kommentiert, das ich in letzter Zeit immer Witze erzählen würde. Erfolg hatte es nicht.
Mein (lebender) Bruder und ich sind der Bodensatz für sie, das ist uns schon klar, mein Vater auch, Bestätigung müsste also sowieso von außen kommen (Bodensatz aufgrund unserer Rolle, nicht als Personen - wir sind halt die Familie, die nie hilft und immer enttäsucht ).
Ich überlege immer wieder, was man tun könnte, um ihr mal Auftrieb und Freude zu geben. Mit meinem Bruder hat sie ständig gelacht, gesungen, herumgealbert - das geht mit uns (erwachsen und nicht behindert---) halt nicht.
Es macht mich sehr traurig, dass sie so gar keine Freunde in ihrem Leben hat, sich selbst noch Steine in den Weg legt und dazu noch das Gefühl hat, wir beiden "Kinder" und mein Vater würden sie am Lebensglück hindern...



LG von
Steph

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Chancen
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 10:24

Was deine Mutter will, darüber lassen sich bloß Vermutungen anstellen.

Vielleicht will sie euch zermürben (bzw. eure Lebensfreude) zerstören, weil sie denkt, dass niemand haben soll, was sie selbst nicht hat?

Vielleicht will sie sich selbst zerstören, weil sie sich im Grunde selbst hasst?


Ich denke nicht, dass du und dein Bruder oder Vater ihr helfen könnt. Ihr habt schon soviel versucht.
Sie will oder kann keine Hilfe annehmen.

Entweder muss sie so hart am Boden aufschlagen, dass sie sich selbst Hilfe sucht oder sie wird in tiefer Verzweiflung ewig so weitermachen und alle mit runterziehen, die sich nicht rechtzeitig vor ihr in Sicherheit bringen können.

Ich rate dir (euch) zur Abgrenzung von ihrem destruktiven Verhalten.
Ihr kämpft momentan gegen Windmühlen.

Sie frisst alles auf, was ihr ihr gebt, so als wäre es ein unendliches schwarzes Loch.

Chancen


Ambi14
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 12:11

Hallo Steph,

kennst du auch diese Seite?

http://www.narzissmus.org/

Eventuell findest du da noch Hilfestellungen und Erklärungen.
Die Seite ist sehr umfangreich, es gibt auch die Rubrik "was nun?".

Alles Gute dir,
Ambi.

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Freifrau
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 12:45

Hallo Stephanie,

Warum lässt Du Dir das alles von ihr gefallen? Warum denkst Du mehr an sie und über sie nach als an Dich selbst und Dein eigenes Befinden? Frage Dich nicht, was Deine Mutter will. Was willst DU??

Wichtige Fragen, die Du Dir vor allem selbst beantworten solltest.

Lieber Gruß
Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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BillieJane
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 16:28

viewtopic.php?f=17&t=29492&p=646243#p646243

Hallo Stephanie.

Sag mal was genau bringt es dir hier seit Jahren regelmäßig ein mal pro Jahr einen Beitrag zu verfassen um dann in die Versenkung zu verschwinden ohne auf die Antworten der User ein zu gehen?

Interessiert es dich eigentlich was andere dir antworten?


redred
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 17:13

Deine Mutter ist wie sie ist. Punkt. Warum willst du denn unbedingt wissen, was sie will. Sie wird es dir schon sagen, was sie will. Und wenn sie nichts sagt, will sie nichts. Du solltest dich eher fragen was du (von ihr) willst.
Also was will sie???
Was würde sie in dieser Situation zufriedenstellen, was würde ihr das Gefühl der Kontrolle etc. geben, worauf zielt sie - unbewusst - ab?
Also was willst Du?
Was würde Dich in dieser Situation zufriedenstellen, was würde dir das Gefühl der Kontrolle etc. geben, worauf ziehlst Du - unbewusst - ab?
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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Ephraim
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Beitrag Di., 26.05.2015, 06:21

Mglw. ja genau das, dich in der "Bodensatz"-Rolle haltend dadurch, daß du sie, prinzipiell/egal wie, nicht zufrieden stellen kannst.

Dein Ziel, Motivation (Bedürfniß?) wäre, wenn es zutrifft, ihr Werkzeug.
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen

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Stephanie
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Beitrag Di., 26.05.2015, 21:34

Hallo,
danke für die Antworten.
@ BillyJane,
wie ich schon einmal schrieb, fällt es mir schwer, auf eigene Threads sofort zu antworten, da habe ich dann eine Art "Lampenfieber" und schaffe es schlecht, meine Gedanken zu sortieren. Liegt vielleicht daran, dass ich einmal eine sagen wir mal extrem getrollt wurde von jemandem, der in einem Forum auf jede meiner Antworten mit mich diskreditierenden Beiträgen geantwortet hat. Leider war das jemand, dessen Wertschätzung ich gerne behalten hätte, so dass ich eine Zeit lang versuchte, "ihm zu gefallen" und immer wieder enttäuscht wurde (und ja, das klingt bezogen auf diesen Thread vertraut...).

Was ich will?
Im Moment wäre es mein größter Wunsch, dass meine Mutter sich mal wieder entspannen könnte, vorzugsweise unter anderem auch in meiner Gegenwart, mal wieder lachen könnte, sich nicht so stark unter Druck setzen müsste, dass sie diesen weitergibt, den (Selbst-?) Hass in sich reduziert und auch mal wieder bewusst schöne Momente im Leben findet, ohne überall nur Schlechtes zu sehen bzw. Menschen, die sie im Stich lassen und eine überfordernde, aussichtslose Lebenssituation.
Das wäre aber zugegebenermaßen ein ziemlich hohes Ziel zur Zeit.
Kontrolle brauche ich nicht, die habe ich so einigermaßen über mich selbst in der Form, dass ich nicht wie früher zusammenbreche, wenn es zu den Hasstiraden kommt und wenn sie mich emotional angreifen, dass sehr schnell danach wieder verarbeiten kann innerhalb von vielleicht einer (halben?) Stunde statt einem Tag.

Meine Mutter verhält sich so, dass sie auf jeden Fall etwas erreichen will, nur ihr sicherlich selbst nicht bewusst ist, was genau. Sie wartet auf etwas, sonst würden sich ja die Schreitiraden und Beleidigungen nicht immer weiter steigern. Vermutlich ist ihr (das Warten) aber selbst nicht bewusst. Vermutlich ist ihr der tatsächliche Auslöser auch nicht selbst bewusst (man darf bestimmte Leute nicht erwähnen oder sie merkt, dass man sich mit bestimmten Leuten nett unterhält - dann fühlt sie sich wohl zurückgesetzt oder verraten oder so. Jedenfalls geht es dann oft los.)
(...)

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Stephanie
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Beitrag Di., 26.05.2015, 22:16

Was ich wirklich will wäre, den gleichen Effekt auf sie zu haben wie (die Anwesenheit) mein(es) Bruder(s), der sie ja dazu gebracht hat, sich stolz zu fühlen ob ihrer Verantwortung und sehr oft auch mal zu lachen bzw. den sie ja recht gut kontrollieren konnte (vorgeben, was man wann tut, wohin man fährt etc. - er hatte ja das Downsyndrom also war er teilweise noch in der Rolle des Kindes, vor allem bezogen auf gemeinsame Unternehmungen, was er aber größtenteils in Ordnung fand. Das, was sie angeblich nur für ihn tat, machte wohl beiden Spaß. Nur dass sie sich nicht eingestehen konnte, dass es ihr auch Spaß machte, sondern es für sie sehr wichtig war, sich vornehmlich für ihn "aufzuopfern" bzw. "voll auf ihn einzugehen).

Was ich NICHT will und nicht bereit bin zu tun, ist meine Persönlichkeit voll aufzugeben und ihren Wünschen 100%ig zu folgen. Das hätte sie gern (seit meiner Teeniezeit) aber so weit werde ich mich auf keinen Fall aufgeben, dazu wäre ich vermutlich auch gar nicht fähig.
Zwischen diesen beiden Extremen - ich selbst zu bleiben, ihr aber trotzdem mehr Lebensqualität zu geben, indem ich sie ein bisschen aus der Hass-Selbstmitleid-Opfer-Rolle heraushole - würde ich gern ein paar Ideen entwickeln.
Insbesondere bin ich, wie oben geschrieben, wohl extrem schlecht = zu offensichtlich darin, sie ihrgendwie aufzuheitern (sie ist sehr gut in Metakommunikation - wenn sie kommentiert, was man macht, höre ich jedenfalls damit immer auf. Also "du erzählst ja neuerdings immer Witze" (sarkastischer Ton) - dann war es zu offensichtlich und ich lasse es. Ebenso vermeide ich persönliche Gespräche, weil die im Zweifel später immer gegen mich verwendet werden.

Mein Bruder war in vielem "lenkbar", wenn ihm auch vergleichsweise viele Freiheiten gelassen wurden - Interessen, die nicht "korrigiert" werden sollten und Rituale etc. - und diese Lenkbarkeit, "Erziehung", in gewisser Weise Kontrolle fällt nun weg. Dadurch fehlt ihr, wie sie selbst zugibt, auch ein (großes) Stück Selbstwertgefühl, weil man für andere ja oft mutiger sein kann als für sich und sie allein wohl sehr unsicher ist, was man aber GAR NICHT merkt, wenn man nicht speziell darauf achtet.

Ich wäre sogar bereit, für die Zeit, die wir uns sehen, Punchingball zu sein, weil ich inzwischen ja weiß, dass die Beleidigungen nicht persönlich "gemeint" sind, sondern nur irgendwie raus müssen und dass es nicht um mich geht, sondern um ihre eigenen Verletzungen/ Defizite. Ich würde also nicht verletzt werden, weil ich mir diesen Schuh nicht anziehen würde.
Wenn ich nun wüsste, dass es schneller vorbei geht, wenn ich unterwürfig, traurig, am Boden zerstört oder fröhlich bin, würde ich das (versuchen) vor(zu)geben, wenn es ihr hilft.
Wie gesagt, ich habe mich inzwischen recht gut distanziert und im Griff, so dass mir dies auch nichts ausmachen würde, also zu schauspielern.
Ist sicher nicht ideal, aber auf meinen Bruder musste ich mich ja auch einstellen, musste vieles dulden, was man bei Nichtbehinderten nicht geduldet hätte, insofern habe ich darin schon Übung - auch hier war ja klar, dass es nicht persönlich gemeint ist, sondern aus seinen "Defiziten" entsprang.

LG von
Steph

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BillieJane
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Beitrag Do., 28.05.2015, 08:15

Stephanie, ob deine Mutter eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat oder vielleicht auch noch andere Erkrankungen kann nur ein Fachmann oder eine Fachfrau diagnostizieren. Was auch immer mit deiner Mutter ist, du kannst ihr nicht helfen und auch nichts tun damit sie mehr Lebensqualität hat. Denn du bist keine Therapeutin. Du kannst deiner Mutter nicht helfen.

Du kannst nur dir selbst helfen und eine Therapie machen und dort deine Kindheit und das was deine Mutter mit dir macht verarbeiten.

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Chancen
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Beitrag Do., 28.05.2015, 09:44

Stephanie hat geschrieben:Hallo,

Was ich will?
Im Moment wäre es mein größter Wunsch, dass meine Mutter sich mal wieder entspannen könnte, vorzugsweise unter anderem auch in meiner Gegenwart, mal wieder lachen könnte, sich nicht so stark unter Druck setzen müsste, dass sie diesen weitergibt, den (Selbst-?) Hass in sich reduziert und auch mal wieder bewusst schöne Momente im Leben findet, ohne überall nur Schlechtes zu sehen bzw. Menschen, die sie im Stich lassen und eine überfordernde, aussichtslose Lebenssituation.
Damit hast du schon "verloren" und bist ihr und ihren Launen ausgeliefert.

Dein größter Wunsch ist, dass eine andere Person etwas fühlt und etwas zeigt bzw. empfindet und lebt, was sie selbst partout nicht will bzw. gedenkt zu tun.

Das ist die Wurzel allen Übels der Co-Abhängigkeit.

Man will ganz unbedingt etwas vom Anderen, das der andere nicht geben kann oder will.

Da kannst du nur verlieren.

Erst wenn du diesen Wunsch loslassen kannst und (wieder) zu dir selbst finden (und zu deinen Wünschen, dein eigenes Leben, deine eigene Person betreffend) kannst, wirst du Erleichterung finden können.

Wenn du deinen Wunsch für deine Mutter in einen Wunsch für dich selbst umformulierst, also statt "Mutter" "ich" einsetzt, dann wärst du einen großen Schritt weiter.

Chancen

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BillieJane
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Beitrag Do., 28.05.2015, 10:35

Hallo Chancen. Ich persönliche finde hier keine CoAbhängigkeit. Das ist eher etwas was bei substanzabhängige Süchte stattfindet.

Es gibt Menschen, Eltern die nicht in der Lage sind ihre Kinder als Personen zu sehen. Die Kinder sind wie ein verlängerter Teil von sich selbst. Für solche Menschen haben Kinder keine eigenen Gefühle und Bedürfnisse. Sie werden dazu dressiert die Bedürfnisse ihrer Eltern zu erfüllen. Sie werden dazu missbraucht sich für das Wohlergehen ihrer Eltern verantwortlich zu fühlen. Das ist emotionaler Missbrauch und keine Co Abhängigkeit.

Mir scheint, dass Stephanie in diesem Missbrauch steckt. Sie ist bereit dazu diesen Missbrauch weiter zu führen, weil sie meint, sie würde damit ihrer Mutter etwas mehr Lebensqualität verschaffen. Es ist wie gesagt nur eine Vermutung.


Ich habe so etwas bei meiner Mutter und meiner Großmutter erlebt. Die hatten auch so ein Verhältnis wie Stephanie und ihre Mutter. Es hat meine Mutter vernichtet und wenn ich keine Therapie gemacht hätte, dann hätte meine Mutter mich zerstört und ich wiederum meine Kinder. Ich kann aber meine Erfahrung nicht Stephanie überstülpen. Letztendlich kann ich Stephanie nur Empfehlen, dass sie in einer Therapie diese Muster bearbeitet.

Mir scheint jedoch auch, dass du Stephanie dich weiter von deiner Mutter malträtieren lassen willst und es macht auch fast den Eindruck, dass du dir in dieser Rolle auch gefällst. Es ist wie gesagt nur ein Eindruck bei dem ich an Komplementär Narzissmus denken muss.

Auf jeden Fall sehe ich bei dir nicht das Bedürfnisse handeln zu wollen. Du beklagst dich hier seit Jahren immer und immer wieder über deine Mutter. Und ich sehe bei dir nicht den Wunsch etwas an deiner Situation zu ändern.

Du sagst doch selbst, du willst der Boxsack deiner Mutter sein. Na, ja, gut, dann sei der Boxsack deiner Mutter. Was soll man dir da raten? Ich glaube, dir kann wirklich nur eine Therapie helfen.

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BillieJane
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Beitrag Do., 28.05.2015, 10:51

Stephanie, noch ein Hinweis, du fragst hier was du tun kannst um deiner Mutter zu helfen. Du wirst hier dazu keine Tipps bekommen. Denn das wäre ungefähr so als würde hier jemand schreiben: "Meine Eltern haben mich jahrelang missbraucht, wie kann ich bitte diesen Missbrauch weiter führen um meinen Eltern etwas mehr Lebensqualität zu geben. Sie meinen es ja nicht persönlich. Aber ich will mich dabei nicht komplett selbst aufgeben. " Das ist doch krank! Du wirst hier keine Tipps bekommen wie du dich am Besten weiter von deiner Mutter wie der letzte Dreck behandeln lassen kannst.

So etwas kann dir hier niemand bieten, da du hier in einem Forum bist, wo die meisten Menschen hier ihr Leben lang mit ihrem Missbrauch kämpfen und gegen Missbrauch kämpfen.

Du hingegen willst nicht dagegen ankämpfen, sondern kommst hier alle Jahre wieder um zu fragen, wie du deine krankhafte Mutter Tochter Beziehung am besten noch verschlimmerst.

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BillieJane
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Beitrag Do., 28.05.2015, 10:54

Ich hinteralsse dir noch zwei Bücher zum lesen. "Das Drama des begabten Kindes" und "Vergiftete Kindheit".

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