Gedanken, schwul zu sein/ Zwangsgedanken Homosexualität

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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JimmyPage
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Gedanken, schwul zu sein/ Zwangsgedanken Homosexualität

Beitrag So., 13.01.2008, 14:25

Ich bin 21 Jahre alt und seit meiner Pubertät ( ca. dem 15. Lebensjahr ) habe ich immer wieder Angst schwul zu sein. Verliebt war ich schon öfters in Frauen bzw. Mädchen. Das erstemal im Kindergaren, dann 2x in der Grundschule, und noch ein paar Mal auf dem Gymnasium. Eine Beziehung ( vielleicht das falsche Wort ) hatte ich nur einmal mit 15 und die war nach einem Monat zu Ende. Es war eine Fernbeziehung und wir haben uns insgesamt nur 3x gesehen und noch nichtmal geküsst. Das Lag aber glaube ich an ihr. Man kann also sagen dass ich immer unglücklich verliebt war und auch noch immer Jungfrau bin. Ausserdem bin ich denke ich auch nicht der Typ für nen One Night Stand. Desweiteren bin ich ein sehr nachdenklicher, selsibler und ruhiger Mensch. Ich denke eigentlich immer über irgendetwas nach - das Leben oder mich selbst. Oft auch mehrere Tage am Stück und genauso ist es immer, wenn wieder mal die Angst hoch kommt schwul zu sein. Dann sitzte ich 2 Tage am PC und lese mir alle möglichen Dinge dazu durch. Fakt ist, dass ich bisher immer dachte, dass ich schwulen Sex total abstoßend finde. So ist es aber nicht. Ich habe festgestellt, dass mich das durchaus auch erregen kann. Die Frage ist nur, ist es allgemein der Sex, der mich da erregt, oder der schwule Sex. Neulich, als ich wieder auf der Suche nach Informationen war bin ich durch Zufall auf eine schwule Erotikgeschichte gestoßen, die ich auch gelesen habe und wurde erregt. Genauso erregt es mich aber so eine Geschichte mit Heterosexuellen zu lesen. Eine emotionale Beziehung zu einem Mann könnte ich mir nicht vorstellen. Fantasien habe ich fast nur mit Frauen, aber es kommt schon vor, dass ich bei nem Freund bin und wir nen Film anschauen und ich mich dann frage wie es jetzt wohl wäre mit ihm Sex zu haben oder in der Schule ein Typ so daliegt, oder so. Diese Gedanken sind aber meist schnell wieder verflogen.
Als ich in die Pubertät kam, fand ich anfangs Sex im Allgemeinen eklig und habe erst sehr spät angefangen mich selbst zu befriedigen und Erotikbilder anzuschauen ( nur Frauenbilder ).
Das ganze geht mir teilweise so nach, dass ich jeden Mann anschaue und denke, ob ich jetzt mit ihm wohl gerne Sex hätte ( egal wie alt, dick, etc. dieser Man ist ) und jedes Verhalten von mir deute ( wie ich dasitze, etc. ). Wenn ich im Fernsehen einen nackten Männeroberkörper sehe, merke ich, dass ich da schon irgendwie drauf anspreche. Das heißt, ich bekomme jetzt keine Erektion oder so, aber irgendwas ist da schon. Bis jetzt bin ich auf ein paar Möglichkeiten gestoßen. Aber ich weiß ja nicht genau was jetzt stimmt:
- Jeder Mensch hat gewisse homosexuelle Neigungen ( siehe Kinsey, Freud, etc. ) und damit komme ich nicht ganz klar
- ich bin nur mit Frauen aufgewachsen ( 2 Schwestern und meine Mutter ) und mein Vater war eigentlich kaum für mich da ( Alkoholiker ) - meine wichtigste Bezugsperson ist meine Mutter.
- ich bin sehr sensibel und nachdenklich und entspreche dadurch nicht dem Männerbild der Gesellschaft und damit komme ich nicht klar
- ich habe wenig mänliche Freunde, da ich mit Frauen besser klar komme und besser mit ihnen reden kann. Die meisten Männer sind mir zu stumpf und zu doof.
- Ich bin auf einem Selbstfindungstrip und nehme ander Männer als Vorbild und das erscheint mir dann als Schwul
- Ich bin nicht so der "Macher", sondern eher der "mhh mal schaun" Typ, der sein Leben nicht so richtig in der Hand hat und weiß nicht, ob ich mit einer Frau ( genau das gleiche wäre aber auch bei einem Mann der Fall ) richtig umgehen kann ( sexuell ). Das heißt, dass ich sie wahrscheinlich eher machen lassen würde, als selber initiative zu ergreifen
- ich hatte noch nie Sex und bin "läufig" - ich habe keine Freundin und deswegen kommt mir sowas als "Notlösung" in den Sinn
- ich bin wirklich schwul oder bi

Das alles macht mir schwer zu schaffen und macht mich auch total unsicher, vor allem weil ich nicht wirklich zu einem Ergebnis komme und auch Angst habe mir nur etwas vorzumachen. Es hat teilweise auch etwas von den sogenannten Zwangsgedanken, die unbegründet sind. Ich habe zum Beispiel Angst, dass wenn ich dann ne Freundin, in die ich wirklich verliebt bin habe, dann irgendwann feststelle, dass das alles "falsch" war. Desweiteren glaube ich auch stark daran, das jeder Mensch bisexuell ist und ihn Erfahrungen, etc. erst in einer Richtung bringen. Ich habe halt Angst, dass mich die Ausseinandersetzung mit diesem Thema eventuell in die für mich falsche Richtung treibt.

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JimmyPage
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Beitrag So., 13.01.2008, 15:12

Was vielleicht auch noch zu sagen wäre. Oft reicht schon 0190XXX Werbung im Abendprogramm um mich zu erregen und Erotikfilme auf Vox, auf dich ich beim Durchschalten stoße. Und wenn ich im Internet nach meinen Neigungen forsche - wie leider zur Zeit auch wieder, sind es meist Blow Jobs, die mich erregen, aber den Man will ich dabei eigentlich nicht sehen, da ich dann schon wieder Angst bekomme schwul zu sein. Ausserdem bin ich mir so unsicher, ob mich jetzt an den ganzen Sachen, der Mann, die Frau oder einfach nur die sexuelle Handlung erregt.

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Mischa
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Beitrag So., 13.01.2008, 16:26

Ich glaube Du hast schon selbst ganz richtig erkannt, dass Du Dich im Moment im Kreise drehst und Du nur durch entsprechende Erfahrungen in die eine- und andere Richtung Gewissheit über Deine tatsächlichen Vorlieben erhalten wirst. Wenn Du Dir allerdings wirklich keine emotionale Bindung zu einem Mann vorstellen kannst, dann wirst Du mit einer homosexuellen Beziehung kaum glücklich werden, oder?

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JimmyPage
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Beitrag So., 13.01.2008, 17:23

Das Glaube ich auch. Allerdings machen mich die ganzen Gedanken irgendwie fertig. Eigentlich wollte ich dieses Wochenende lernen, bin aber durch das Ganze so abgelenkt, dass ich mich nur sehr schlecht konzentrieren kann. Aber dazu kommt auch noch, dass ich sowieso etwas Lernfaul bin. Weiß also jetzt auch nicht genau, welcher Grund der Ausschlaggebende ist, aber fest steht gelent hab ich nicht.
Kann es den nicht sein, dass ich, mit meinen 21 Jahren einfach wirklich nur im pubertätern Sinne "läufig" bin. Ich habe vorher nochmal testhalber Hetero und Homopornos im Internet angeschaut. Ich hoffe mein PC ist jetzt nicht total voller Viren . Auf jeden Fall haben mich Mann/Frau szenen sehr erregt, Frau alleine etwas weniger, aber auch und schwulen Pornos eher nicht ( zu 100% kann ich das irgendwie nicht sagen ). Es hat auf mich sogar etwas "unspassig" gewirkt und ich konnte mir das für mich selber auch nicht wirklich vorstellen, aber da ist halt immer so ein Restzweifel. Mein Problem ist nur, dass ich sowas schon 2-3 mal gemacht habe und immer zu dem selben Schluss kam. Ich bin nicht schwul. Aber dennoch frage ich mich dann immer, und was wenn doch, dann wird eine Beziehung zu einer Frau nie funktionieren können und ich würde mich nur belügen. Auch solche Sachen wie, ja die Homosexuellen Pornos konnten dich ja auch gar nicht erregen, weil... , aber. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass eine Beziehung zu einem Mann nicht funktioniert und ich gerne eine Freundin hätte. Bzw. eigentlich weiß ich das. Das ist ein bischen, wie diese Zwangserkrankten, die eigentlich wissen, dass ihre Zwangsgedanken ( und was wenn ich jetzt das Licht doch angelassen habe - siehe http://www.psychotherapiepraxis.at/foru ... &&start=75 ) unbegründet sind. Trotzdem scheinen sie für sie real! Ich habe auch von meiner Mutter gehört, dass es einem Sohn ihrer Kollegin genauso ging, bis er dann seine erste richtige Freundin hatte und jetzt sei das alles kein Thema mehr. Nur trotzdem hätte ich jetzt schon gerne Gewissheit und nicht die Angst mir was vorzumachen. Ich habe mir auch schon überlegt damit zu einem Psychologen zu gehen. Allerdings steht in den Links auf dieser Seite, dass wenn sich ein Psychologe damit nicht auskennt, er das ganze nur verschlimmert, in dem er einem beim vermeitlich "richtigen" coming out hilft und erst später stellt man fast, dass es alles nur Blödsinn war. Im Allgemeinen muss ich auch noch sagen, das der ganze Sexualtrieb auch seine Nachteile hat, wenn er mich 2 Tage lang vom Lernen abhält... Dieses Problem kommt manchmal alle paar Wochen, aber eher alle paar Monate. Vor allem, wenn davor was im Fernsehen oder im Kino kam ( z.B. Chuck and Larry ), bei dem es um Schwule ging. In meinem Normalzustand kann ich eigentlich fast immer mit 100%iger Sicherheit sagen: Ich bin heterosexuell und diese Angst ist absoluter Blödsinn.
Erschwerend kommt noch dazu, dass ich mich neulich wieder in eine Frau verliebt habe, die mir nachdem ich lange überlegt habe, wie ich das angehe - habe ja keine Erfahrung in sowas und die Frau hatte die nach einer längeren Beziehung wohl schon - einen Korb bekommen habe. Jedenfalls vorerst, da sie gerade in einer schwirigen Situtaion ist. Das Problem dabei ist, dass ich im einen Moment mit meinen ganzen Gedanken bei ihr war und mich immer gefragt habe, wie und wann das was wird und als ich dann wieder dachte, dass das nix wird kam wieder diese Angst schwul zu sein und da das bei mir und dieser Frau zur Zeit ein hin und her ist kam das öfters wieder hoch.

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Sabrina187
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Beitrag So., 13.01.2008, 18:09

JimmyPage hat geschrieben: Kann es den nicht sein, dass ich, mit meinen 21 Jahren einfach wirklich nur im pubertätern Sinne "läufig" bin. Ich habe vorher nochmal testhalber Hetero und Homopornos im Internet angeschaut. Ich hoffe mein PC ist jetzt nicht total voller Viren . Auf jeden Fall haben mich Mann/Frau szenen sehr erregt, Frau alleine etwas weniger, aber auch und schwulen Pornos eher nicht ( zu 100% kann ich das irgendwie nicht sagen ). Es hat auf mich sogar etwas "unspassig" gewirkt und ich konnte mir das für mich selber auch nicht wirklich vorstellen, aber da ist halt immer so ein Restzweifel. Mein Problem ist nur, dass ich sowas schon 2-3 mal gemacht habe und immer zu dem selben Schluss kam. Ich bin nicht schwul.
Hey...
Ich glaube so kleine "Selbsttests" sind doch sowieso Sinnlos!!
Denn guck ma, du hast anscheinend tierisch Angst davor schwul zu sein und wehrst dich absolut dagegen...ist es dann nicht normal das dich ein Schwulenporno nicht erregen kann??? Du kannst dich ja garnicht drauf einlassen, sondern gehst schon mit der Einstellung daran "Auf keinen Fall gut finden!!"
Verstehst du wie ich das meine??Ich glaub sowas kannst du dir sparen und besser mal alles auf dich zu kommen lassen!! Ich kann mir vorstellen das der Gedanke Homosexuell zu sein bestimmt nicht leicht ist, aber sich dagegen wehren macht anscheinend auch nicht Glücklich!! Lass dich doch mal Prof. Beraten...Sexual Beratung oder so!?
Alles Gute...Sabrina
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Tamara31
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Beitrag So., 13.01.2008, 18:28

Ich versteh nicht ganz, warum Du das unbedingt "vorher wissen musst".

Also, wart doch mal ab, bis Du wen triffst, in den Du Dich Hals über Kopf verliebst (das spürst Du dann schon eindeutig, keine Sorge) - dann wirst schon sehen, ob das eine Frau oder ein Mann ist....

lg
Tamara
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(I.Bachmann)

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JimmyPage
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Beitrag So., 13.01.2008, 18:56

Da habt ihr ja im Prinzip schon recht. Doch trotzdem ist das was, dass mich total beschäftigt. Vielleicht ist es ja auch was ganz anderes, dass sich hinter dieser Angst versteckt. Einfach die Angst anders zu sein. Das hat mir mal ein geistlicher Begleiter gesagt.
Und verliebt war ich ja auch schon mehrmals. Immer in Frauen, aber eben immer ünglücklich, da daraus nichts geworden ist. Entweder, weils nur von meiner Seite aus war, oder ein Freund schon vorhanden war ...
Mir ist auch klar, dass ich nicht von Pornos auf meine sexuelle Orientierung schließen kann, da mir schwulen Pornos ja auch als Heteroman gefallen können.
Und darauf einlassen fällt mir schon schwer, aber ich denke, dass ich das auch schon mal ganz gut geschafft habe. Und es gibt auch etwas, dass ich daran erregend fand. Es sind die Szenen in denen masturbiert oder "geblasen" wird. Allerdings turnt es mich immer etwas ab, wenn ich dann wirklich denke, dass selbst mit einem Mann zu machen. Es ist auch, bei Heteropornos so, dass mich die Stellen, in denen man den steifen Penis sieht erregen. Aber das heißt ja nur, dass ich vielleicht auch gerne "einen Steifen" hätte und auch nicht mehr. Wenn ich sehe, wie ein Mann, dem Anderen von Hinten..., dann wirkt das auf mich immer befremdend und merkwürdig ( auch bei Heterosexuellen ). Ich denke, dass da ein Penis zuviel vorhanden ist. Genauso, wenn man sieht, wie sie sich änlächeln und sich irgendwie etwas feminin verhalten oder sich gegenseitig streicheln, etc. Irgendwie geht das bei mir nicht klar.
Das ganze könnte auch eine Art Angst vor Sex sein, vor dem ersten Mal.
Alles in allem weiß ich es halt nicht und Pornos anschauen ist wohl im Allgemeinen nicht sehr gut.
Ich habe halt Angst davor, dass die Male, in denen ich verliebt war nicht echt waren, obwohl ich das zu dem Zeitpunkt definitiv so empfand und deswegen auch schon geweint habe. Ich würde mir einfach gerne richtig sicher sein. Aber so ist das bei mir im Leben allgemein. Ich stelle eigentlich immer alles in Frage. Neulich saß ich 2 Tage verzweifelt dran und hab überlegt ob ich das richtige Studienfach gewählt habe und so geht es andauernd. Mit allem. Das Homosexuell Thema ist nur jetzt gerade wieder aktuell. Ich hoffe dann immer nur, dass es, wenn es mal weg ist, nicht mehr so schnell wieder kommt. Ich denke, wenn ich nicht immer alles in Frage stellen würde, würde es mir deutlich besser gehn. Ausserdem will ich nicht immer mit diesen Gedanken rumlaufen. Ich denke doch auch nicht bei jeder Frau, die ich sehe an Sex. Sondern auch nur, wenn sie mir wirklich gefällt!

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Sabrina187
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Beitrag So., 13.01.2008, 19:16

Ich glaub du machst dir viel zu viele unnötige Gedanken!!!
Weißt du, das sind eh alles so Sachen die passieren wie sie passieren sollen, egal ob du drüber nach denkst oder versuchst etwas zu ändern!!
Du setzt dich damit viel zu sehr unter Druck...du musst zusehen das du aus diesem Teufelskreis raus kommst und lockerer wirst!!
Ich kann schon nachvollziehen, das Angst nur eines der Gefühle ist, die eine Rolle spielen, wenn man Angst hat Schwul zu sein...Aber wo ist denn heut zu Tage der Unterschied? Mittlerweile zählt das doch garnicht mehr zu "unnormal"! Und es gibt ja auch nicht nur schwarz und weiß...vielleicht magst du einfach beide Geschlechter!!
Das heraus zu finden wird bestimmt nicht einfach, aber schaffen kannst du´s nur, wenn de dich darauf ein- und das alles auf dich zu kommen- lässt!!
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Elfchen
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Beitrag So., 13.01.2008, 20:22

Hallo Du!

Was wäre denn so schrecklich daran, wenn Du schwul wärest?
Du bleibst doch der gleiche Mensch, der Du bist, und Deine Sexualität ist doch Deine Sache!

Liebs Grüessli!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Beitrag So., 13.01.2008, 20:47

Ich fänds glaub ich gar nicht schlimm. Ich glaub nur nicht, dass ichs bin - paradox, aber das ist mein Problem. Und das auf mich zukommen zu lassen muss ich jetzt wohl, aber schwer gefallen ist mir sowas schon immer. Egal bei was. Bsp. Ich hab neulich nen Fernseher gewonnen. Bevor ich ihn mit der Post bekommen hab, hab ich zweimal mein Zimmer umgeräumt, in diversen Foren geschrieben und wollte ihn auch schon bevor ich ihn eigentlich habe verkaufen. Ich mache mir immer soviele Gedanken. Und genau deswegen werd ichs jetzt wohl einfach gut sein lassen, nicht mehr in dieses Forum schauen und mir wenns auf Dauer nicht besser wird nen Therapeuten suchen. Trotzdem danke für die Hilfe.

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delis
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Beitrag So., 13.01.2008, 21:40

Ich kann gut verstehen was in die vorgeht. Es ist warscheinlich das beste, sich einfach nicht mehr damit zu beschäftigfen sondern es einfach abzuwarten. Probier es dochmal mit einer Frau . Ich denke kein Porno der Welt kann dir da weiterhelfen.

Ich denke ich hab da auch ein problem in der richtung. Nur habe ich das was du grad durchmachst schon früher durch gemacht. Ich bin bis heute zu keinem entschluss gekommen. Ich habe zwar was mit frauen ( oder werdende ) aber so wirklich toll ist es nicht. Mit männern ist es auch nichts besonderes, allerdings habe ich mit noch keinem mann geschlafen. Ich finde das eig ein bisschen eklig oder ich bilde es mir nur ein. Ich weiß es nicht... Ich hatte zwar schonmal eine Freundinn aber nach einer zeit hat sich mich angekelt. Das ist bei allen frauen so... :(. Egal wie hübsch und toll ich sie finde, am ende finde ich sie eher abstoßend.
Ich kann mir nichts längerfristiges mit ihnen vorstellen. Bei Männern ist es so, das ich sie nicht attraktiv finde, aber mir längerfristig was mit ihnen vorstellen könnte. Allein vom character her ja, aber ich weiß nicht so recht. Ich würde gerne sagen, ja ich bin schwul, bi oder hetero... aber ich kann es nicht definieren. Es ist so ein mix aus allem. Immer wenn ich denke ich bin schwul, läuft mir zB ein mädchen mit dickem ausschnitt vorbei, dem ich nachgaffen muss... Mich frustriert es sehr. Ich denke auch das meine sexualität durch das ständige betrachten pornographischer darstellungen irgendwie geschädigt ist. Aber ich hab keine ahnung. Im moment finde ich ein mädchen total toll, ich denke ich werde es ihr aber nich sagen, da ich angst habe sie mit meinem späterem ekel zu verletzten.

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delis
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Beitrag So., 13.01.2008, 21:41

Sry für die antwort, ich habs jetzt erst gelesen :/
Und jetzt will ich es nicht mehr löschen.

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Homer
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Di., 02.09.2008, 19:31

Hallo, Leute,

dieses Thema findet man zwar ziemlich häufig aber ich möchte meinen speziellen Fall hier trotzdem mal reinsetzen, da ich im Moment sehr stark darunter leide...

Ich bin in einer sexuellen Identitätskrise oder so...seit 8 Monaten bin ich mit einer neuen Freundin zusammen, sie ist etwas jünger als ich, und wir verstehen uns prächtig und haben viel Spaß miteinander. Ich habe "so dachte ich zumindest" ein Faible für Frauen. Stehe total auf nette Hintern und braune Augen, am besten noch einen blonden Zopf...perfekt...Ich habe bislang auch noch keine homosexuellen Erfahrungen, klar, dicke Freundschaften gab es schon, aber keine sexuellen Geschichten, oder so...jetzt hab ich ein paar Erfahrungen gemacht, die mein Weltbild aber ins Wanken gebracht haben...die bedeutendste ist die, das ich einem Verwandten meiner Freundin beim Umzug geholfen habe. Dort war ein Mann in meinem Alter...und irgendwie hat der mich angesprochen, nicht sexuell oder so, aber ich habe gemerkt, das er mich irgendwie anspricht von seinem Auftreten her und auch von seinem Witz...

Ein komisches Gefühl, ich habe versucht es mir dann auszureden, aber es ging nicht. Und dieser Zweifel möglicherweise schwul oder bisexuell zu sein verfolgt mich jetzt seit ziemlich langer Zeit. Ein weiteres Beispiel war ein Besuch im Solarium, bei dem mir Bedienung irgenwie unverhofft sehr sympathisch war. Oder auch als ich meine Schuhe zum Schuhmacher brachte, und sie ihm gab, bewegte mich die ruhige Art des Schuhmachers und vermittelte mir ein Gefühl der Geborgenheit...Ich muß dazu sagen, das ich von meiner Geschichte viel mit Ängsten zu tun hatte (Neurose), die sich jetzt zwar gebessert haben, aber irgendwas bleibt ja immer...ich hatte vor einigen Jahren eine große Krise, wo ich den beständigen Zweifel hatte, vielleicht HIV zu haben, zig Tests machte und so, später dann hatte ich einen längeren Angstzustand, da zweifelte ich auch an mir und manchmal sogar an meinem Verstand...aber das hat sich ja glücklicherweise (und unter großer Anstrengung) gebessert. Das war aber damals größtenteils Einbildungen...

Naja, und jetzt stecke ich in diesem Teufelskreis fest, und weiß nicht mehr weiter...bin ich jetzt schwul oder bisexuell oder was ist das...!?!? Ich beobachte mich seitdem diesbezüglich sehr genau, Gay-Sexfilmchen machen mich nicht an, soviel steht fest, und auf Sex mit Frauen könnte ich wahrscheinlich nie verzichten...aber trotzdem habe ich mich zu einem Mann hingezogen gefühlt...was bedeutet das!? Steckt da vll. auch ein Schutzbedürfnis dahinter...weil die besagte Situation war völlig neu für mich und alle sprachen polnisch...!?!? Außerdem erinnerte er mich später dann an meinen Jugendfreund...die sahen sich irgendwie ähnlich...

Ich stecke also in einem ziemlich tiefen Konflikt und weiß nicht, was ich meiner Freundin sagen soll, wenn ich darüber nachgrübel...und dieser Zweifel macht mich ganz mürbe und schlaflos...

Vielleicht kann mir ja jemand seine Meinung hierüber schreiben, oder hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht und ist bereits weiter...

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Elfchen
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Beitrag Di., 02.09.2008, 19:58

Hallo Homer!

Was wäre denn so schlimm daran, homo oder bi zu sein?
Ich verstehe das Problem nicht, das die Menschen daraus machen. Mein bester Freund ist schwul, und eigentlich liebe ich ihn als Mensch und nicht das, was er in seinem Bett tut.
bewegte mich die ruhige Art des Schuhmachers und vermittelte mir ein Gefühl der Geborgenheit...I
Vielleicht suchst Du ja auch eine Art Identifikationsfigur. Ich habe eine zeitlang auch Frauen bewundert, besser gesagt, gewisse Charakterzüge, oder die Art, wie sie sich gekleidet oder bewegt haben. Später habe ich erkannt, dass ich jemanden gebraucht habe, um mich selber zu finden, zumal meine "Bewunderung" niemals sexuell orientiert war.

Mach Dir doch nicht so einen Kopf darum, irgendwann wirst Du Gewissheit haben. Und übrigens haben viele Menschen mal eine gleichgeschlechtliche Erfahrung, ohne grad homosexuell zu sein.

Machs guet!
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luftikus
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Beitrag Mi., 03.09.2008, 08:05

Hallo Homer,

Deiner Beschreibung nach klingt das jetzt erstmal nicht nach Schwulsein. Du fühlst Dich ja anscheinend nur menschlich zu dem einen oder anderen Mann hingezogen - nicht aber erotisch. Nur weil man jemanden des eigenen Geschlechts (sehr) sympathisch findet bedeutet das noch lange keine homosexuelle Veranlagung.

Ich würde mir da keine Gedanken darüber machen. Und abgesehen davon: auch wenn es mal dazu kommen sollte, dass sich Deine Empfindungen gegenüber einem Mann intensivieren sollten: was solls? Es hört sich ja so an als ob Du Dich bisher von Frauen sehr angezogen fühlst. Dann wird das auch so bleiben, und daran wird auch vermutlich eine intensive gleichgeschlechtliche Freundschaft nichts ändern.

Ich kenne übrigens einige "Heteromänner", die im Lauf ihres Lebens tatsächlich herausgefunden haben, dass sie eigentlich schwul sind. Aber alle haben mir erzählt, dass sie eigentlich Frauen nie wirklich erotisch gefunden hatten. Geheiratet hatten sie anscheinend hauptsächlich deshalb, weil sie nie gelernt hatten, ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen, und weil sie einfach den gesellschaftlichen Konventionen gefolgt sind. Nachdem sie herausgefunden hatten, dass sie eigentlich schwul sind hatten die meisten ihre heterosexuellen Aktivitäten weitgehend eingestellt, weil sie insgeheim sowieso nie große Lust dazu gehabt hatten.

Deine Beschreibung klingt da ganz anders, Du scheinst wirklich eindeutige Gefühle für Frauen zu empfinden. Also, keine Sorge...

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