Sexuelle Frustration mit extremen Gefühlsausbrüchen

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Helen80
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 30

Sexuelle Frustration mit extremen Gefühlsausbrüchen

Beitrag Mi., 29.06.2011, 11:26

Ich hab hier an anderer Stelle schon mal erzählt, dass es in meiner Beziehung seit etwa 3 Jahren sexuell nicht so läuft wie es ursprünglich angedacht war. Eine solche Situation hatte ich noch nie in meinem Leben. Ich war schon immer sexuell sehr aktiv. An den ersten Orgasmus erinnere ich mich im Alter von 3 Jahren. Es war meine ganze Kindheit hindurch normal für mich, mich mindestens ein Mal am Tag selbst zu befriedigen. Trotzdem hatte ich mein erstes richtiges Mal ziemlich spät, erst mit 18. Ab da hatte ich regelmäßig Sex. Auch wenn ich nicht in einer Beziehung war. In jeder Beziehung, die ich hatte, hatten wir 5-7 Mal pro Woche Sex und damit war ich auch immer glücklich. Dazu kommt auch, dass ich immer viel ausprobiert habe. Das reicht von Gruppensex über Swingerclubs bis hin zu BDSM. Wenn ich Single war, konnte ich es ca. 4 Wochen ohne aushalten, dann kam dieses Gefühl und ich musste raus, einen Mann finden. Als Frau natürlich kein Problem. Ich war immer, immer, immer glücklich mit meiner Sexualität und froh so zu sein. Seit es jetzt in dieser Beziehung nicht wirklich läuft was Sex angeht, habe ich eine extreme Frustration aufgebaut, die sich in unkontrollierten Heulkrämpfen äußert. Das tritt immer auf, wenn wir mal Sex haben und immer an dem Punkt wenn es um Penetration geht. Das löst so starke Gefühle bei mir aus, dass ich sie nur eine kleine Weile ertrage und dann in Tränen ausbreche. Das gleiche gilt, wenn ich den Versuch starte, mich selbst zu befriedigen. Immer öfter komme ich gar nicht bis zum Schluß und der Heulkrampf stellt sich schon nach wenigen Sekunden ein. Ich kann mich dann ziemlich lange nicht beruhigen und muss mich immer bemühen, nicht die volle Emotion raus zu lassen, weil mich sonst die ganze Nachbarschaft weinen hören würde. Diese Gefühle werden immer schlimmer, umso länger das jetzt geht. Nach einem solchen Ausbruch kommt oft eine depressive Phase, die ich nur damit bekämpfen kann, aus dem Haus zu gehen und mich abzulenken. Wenn ich daheim bleibe, zieht es mich voll runter.

Ich war schon mal bei einer Psychologin deswegen. Sie empfahl mir diesem Frust durch Dinge wie Sport, Party und Leute treffen zu begegnen. Sie war der Meinung, da wäre Einsamkeit verknüpft und der könnte ich durch einen aktiven Lebensstil begegnen. Dieser tut mir auch tatsächlich gut, nur am Sexfrust hat er bisher nichts geändert.

Ich frage mich woher dieses wirklich schlimme, fast nicht zu kontrollierende Gefühl der Frustration kommt und wie man dem begegnet. Kennt das jemand?

Benutzeravatar

Tellmewhy
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 238

Beitrag Mi., 29.06.2011, 13:54

Hi Helen 80,

bist du traurig, wenn du dich selbst befriedigst oder penetriert werden möchtest?

tellmewhy

Benutzeravatar

franca
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 59

Beitrag Mi., 29.06.2011, 15:28

Hallo Helen80!
Helen80 hat geschrieben: Das tritt immer auf, wenn wir mal Sex haben und immer an dem Punkt wenn es um Penetration geht. Das löst so starke Gefühle bei mir aus, dass ich sie nur eine kleine Weile ertrage und dann in Tränen ausbreche. Das gleiche gilt, wenn ich den Versuch starte, mich selbst zu befriedigen. [...] Diese Gefühle werden immer schlimmer, umso länger das jetzt geht. Nach einem solchen Ausbruch kommt oft eine depressive Phase, die ich nur damit bekämpfen kann, aus dem Haus zu gehen und mich abzulenken.
Du schreibst hier von sehr starken Gefühlen, die dich zum Weinen bringen. Was sind denn das für Gefühle? Hat es etwas mit Trauer/Traurigkeit/Schmerz/Verlust zu tun, bzw. empfindest du gefühlsmäßig eine Ähnlichkeit? Oder mit den Gefühlen der von dir beschriebenen depressiven Phase? Kannst du dich mental voll auf deine sexuellen Gefühle einlassen oder geistert dir irgendwas anderes durch den Kopf?

Lg,
franca

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Helen80
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 30

Beitrag Mi., 29.06.2011, 15:52

Ja, ich glaube diese Gefühle sind Trauer und Schmerz. Das was hinterher in der Depression kommt ist eher Verzweiflung und Sinnlosigkeit. Ich kann mich mental auf meine sexuellen Gefühle einlassen, ja. In dem Moment geistert mir nichts durch den Kopf, da bin ich nur noch Gefühl, alle Gedanken ausgeschalten.


donnamobile
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 50
Beiträge: 1

Beitrag Mi., 29.06.2011, 15:54

hallo helen!

ich kenne diese frustration (leider) allerdings werde ich nicht traurig sondern aggressiv, vermute es hat was mit dem gefühl der zurückweisung zu tun

mittel dagegen weiß ich leider selbst keines - sollte jemand ein rezept haben - vielen dank im voraus


donna mobile

Benutzeravatar

debussy
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1855

Beitrag Mi., 29.06.2011, 16:11

hallo helen,

könnte es sein, dass diese gefühlsausbrüche damit zusammenhängen, dass diese beziehung einfach zum heulen ist.
wie wäre es mal, über eine trennung nachzudenken. diese ausbrüche sind doch sicher nur das symptom.

lgr

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Helen80
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 30

Beitrag Mi., 29.06.2011, 17:26

Über die Trennung denke ich schon länger nach. Die Psychologin bei der ich war und die auch meinen Freund kennt, hat gesagt ich muss mich trennen oder akzeptieren wie es ist.

Würde ja heißen, diese Gefühlsausbrüche sind ein völlig normales Symptom sexueller Unzufriedenheit ... Bin mir aber trotzdem ziemlich sicher, dass da noch mehr dahinter steckt als nur dass die Beziehung zum Heulen ist.

Benutzeravatar

debussy
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 50
Beiträge: 1855

Beitrag Mi., 29.06.2011, 17:27

Helen80 hat geschrieben: Bin mir aber trotzdem ziemlich sicher, dass da noch mehr dahinter steckt als nur dass die Beziehung zum Heulen ist.
reicht dir das nicht schon. ist doch schlimm genug.

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9544

Beitrag Mi., 29.06.2011, 17:33

Hm, hast du den sexuellen Kick auch dazu gebraucht um andere, unschöne Gefühle "wegzumachen"?

Gehst du an die Sache mit sehr viel Erwartungen und Spannung heran?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Helen80
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 30

Beitrag Mi., 29.06.2011, 17:55

Es gab schon Dinge, die ich sicherlich mit dem sexuellen Kick kompensiert habe. Schuldgefühle beispielsweise und die Suche nach Anerkennung. Das hat sich mittlerweile verändert, d.h. meine Sexualität hat sich verändert, aber ist dadurch nicht weniger wichtig geworden. Sicherlich ist das Thema bei mir überbetont, aber ganz ehrlich ... es graust mir wenn ich das ändern sollte. Klar gehe ich mit viel Erwartungen ran. Spannung? Weiß ich nicht ...

Benutzeravatar

*candle*
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 42
Beiträge: 417

Beitrag Mi., 29.06.2011, 18:03

Vielleicht hängt das einfach ganz stark zusammen mit der Geschichte mit dem anderen Mann. So würde sich das für mich auch erklären- schlechtes Gewissen vielleicht?

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9544

Beitrag Mi., 29.06.2011, 18:35

Helen80 hat geschrieben:Sicherlich ist das Thema bei mir überbetont, aber ganz ehrlich ... es graust mir wenn ich das ändern sollte.


Dann kann man also wirklich von einer Sexsucht sprechen, analog zu anderen nicht stoffgebundenen Süchten
Helen80 hat geschrieben:Klar gehe ich mit viel Erwartungen ran. Spannung? Weiß ich nicht ...
Also für mich hört es sich zumindest so an. Und der Frustausbruch kommt dann wenn die sexualle Aktivität aufgrund des Erwartungsdrucks nicht mehr zu dem gewünschten Kick führt. Weil unter zu viel Anspannung und Erwartung funktioniert ein Orgasmus halt einfach nicht. Ist ja bei Männern ähnlich, nur daß der Mann dabei halt dann sichtbar keinen mehr hoch kriegt, wärend bei Frau das ganze nicht äusserlich sichtbar ist und man halt wenn man lange genug rumrubbelt doch noch irgendeinen Effekt erzielt. Der dann aber mit einem echten Orgasmus nicht mehr viel zu tun hat.

Benutzeravatar

Tellmewhy
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 25
Beiträge: 238

Beitrag Mi., 29.06.2011, 18:43

Kannst du dich denn innerlich von deinem Freund abgrenzen?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Helen80
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 30

Beitrag Mi., 29.06.2011, 18:49

Welcher andere Mann? Der mit dem ich dann doch nicht geschlafen habe? Zumindest vordergründig kein schlechtes Gewissen feststellbar. Wieso auch? 1. war das abgesprochen und 2. bin ich ja nicht mal so weit gegangen wie erlaubt gewesen wäre.

An eine Sexsucht glaube ich nicht. 5-7 Mal die Woche das Bedürfnis nach Sex zu haben ist doch nicht krankhaft. Und mehr als ein Mal täglich muss auch nicht sein. Meine Orgasmen funktionieren wunderbar. Wenn ich will innerhalb von ein paar Sekunden, da hast du was falsch verstanden. Was ich meinte war, dass ich natürlich mit gewissen Erwartungen an meinen Freund heran trete.

Was bedeutet das genau ob ich mich innerlich von meinem Freund abgrenzen kann?

Benutzeravatar

*candle*
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 42
Beiträge: 417

Beitrag Mi., 29.06.2011, 18:52

Naja, vielleicht bist Du einfach nicht für feste Beziehungen gemacht. Ich kenne da auch niemanden, der Sex so lange so oft in einer Beziehung aufrecht erhält. Wie kriegst Du da denn Deinen Freund rum oder mag er es ebenso sehr wie Du?

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag