Zwiespalt: Ausstieg aus der Prostitution

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lidocain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 158

Zwiespalt: Ausstieg aus der Prostitution

Beitrag So., 24.11.2013, 11:00

Hallo zusammen,

ich nenne mich hier mal Lidocain, bin 21 Jahre alt und wohne im nördlichen Teil Deutschlands.
Seit ich 18 bin, gehe ich anschaffen. Für mich zuständig ist (m)ein Manager (<-- ich nenne es so, andere nennen es Zuhälter).
Mit 13 habe ich begonnen mir durch und mit Sex Wärme, Nähe und Zuneigung zu verschaffen, da diese mir in meinem Elternhaus gänzlich versagt wurde.
Ich habe seitdem immer versucht, meine innere Leere zu füllen, jedoch komme ich leider nur bis zur "Hälfte" (gefühlt). Ein entscheidender Teil fehlt mir dabei. Eine gewisse Neigung zum Alkoholkonsum lässt sich nicht abstreiten, aber ich habe es im Griff (gibt oft bei Freiern was zu trinken).
Da ich mit Sex egal welchen Ausmaßes kein Problem habe, buchen mich oft Kunden mit Sonderwünschen. Wie gesagt, es macht mir nichts die Lolita zu spielen, Männergruppen um mich zu haben oder sonstiges, aber seit vielen Monaten schon erschließt sich mir kein Sinn mehr in dieser Tätigkeit (Geld habe ich genug gemacht - eine Ausbildung habe ich auch abgeschlossen - Bürobereich!!!).
Zudem kommen auch und grad in diesem Bereich Vergewaltigungen vor, die mir vor allem seelisch wehgetan haben.

Nun habe ich, nach langer Zeit, ganz frisch eine Therapie begonnen, da ich mir selbst nichts wert bin (oder nicht viel) und paradoxerweise (seit ich von Ausstiegsberatern & Therapeut begleitet werde) wieder exzessiver arbeite. Deutlich mehr als vorher! So, als würde man mir was wegnehmen wollen und ich lang nochmal kräftig zu.
Finde dieses Verhalten mehr als bedenklich und werde es auch in der nä. Sitzung ansprechen.

Ist das ein normales Verhalten? Spricht wohl eher für eine Art Sucht, oder?

Danke Euch im Voraus,
Lido

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag So., 24.11.2013, 13:51

Liebe Lidocain,

ich kenne mich mit Prostitution an sich nicht aus. Aber wenn ich es als ein Symptom betrachte, oder als Möglichkeit Dir die Nähe, Liebe, Zuneigung what ever zu holen, die Du in Deinem Leben bisher so vermisst hast, so halte ich die Zunahme der Prostitution zum jetzigen Zeitpunkt eher für normal.

In vielen Therapien zeigen sich am Anfang eine Verstärkung der Symptome, da es das bekannte Terrain ist. Ohne Prostitution zu leben bedeutet für Dich Veränderung und diese macht natürlich zunächst Angst. Vielleicht ist es für Dich auch noch nicht vorstellbar, Liebe, Zuneigung,... anders als durch Prostitution zu bekommen, und hast nun Angst dies ganz zu verlieren.
Es braucht Mut und Geduld um ausgetretene Pfade zu verlassen. Und das wünsche ich Dir.

Liebe Grüße,
pp

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lidocain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 158

Beitrag So., 24.11.2013, 14:11

Danke, peppermint patty!
Tut gut zu lesen!

Mein Gewissen sagt(e) "Das ist doch krank und absurd!"
Meinen Manager freut es und von den Freiern brauch ich gar nicht erst zu sprechen.

So bin ich doch ein "normales" Mädchen.

Lieben Gruß,
Lido


Vincent
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 41
Beiträge: 1840

Beitrag So., 24.11.2013, 15:43

Hallo Lidocain!
Lidocain hat geschrieben:[...]aber seit vielen Monaten schon erschließt sich mir kein Sinn mehr in dieser Tätigkeit (Geld habe ich genug gemacht[...]
Wie kam es überhaupt zu dem Sinneswandel? Materielle Sättigung ist doch bestimmt nicht der einzige Grund dafür, dass du aufhören willst.

Die Vergewaltigungen, die 'halt nunmal vorkamen', tust du scheinbar als Kavaliersdelikt ab?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lidocain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 158

Beitrag So., 24.11.2013, 15:59

Hallo Vincent,

es gab kein direktes Schlüsselerlebnis oder ähnliches, aber ich habe zum Beispiel beim Gangbang plötzlich gedacht "Was machst du hier eigentlich?!", als sich angetrunkene Freier zu prügeln begannen, weil jeder von ihnen der Erste sein wollte. Bei bestimmten Spielen, die auch in Richtung Vergewaltigung gingen, fühlte ich mich plötzlich so hilflos und es ekelte mich auch mal teilweise an...
Eigentlich hatte ich mit dem leichten Sex begonnen, um überhaupt Berührungen spüren und auch genießen zu dürfen/können, aber das Ganze driftete einfach ab.
Ich verlor die Kontrolle über das "System" und das konnte mein Kopf nicht mehr vereinbaren. Unter Alk oder Plättchen schon, manchmal auch so, aber immer öfter sah ich in der Sonderwunscherfüllung der Kunden keinen Sinn für mich mehr (obgleich ich vom Typ her eher selbstlos bin).
Es schlugen also fortan 2 Seelen in meiner Brust.

Vergewaltigungen (echte) sind im Milieu (leider) normal.

Herzlichen Gruß,
Lido


Vincent
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 41
Beiträge: 1840

Beitrag So., 24.11.2013, 16:20

Lidocain hat geschrieben:Vergewaltigungen (echte) sind im Milieu (leider) normal.
Ich bin noch nie in Kontakt gekommen mit dem Milieu.
Für mich kommen allerdings sämtliche 'Berührungen' dort einer Vergewaltigung gleich, auch die vereinbarten.

Du wirkst auf mich so geordnet und reflektiert. Ja, auch selbst-bewusst. Das steht für mich im absoluten Widerspruch dazu, für was du dich dort hergibst.
Lidocain hat geschrieben:Es schlugen also fortan 2 Seelen in meiner Brust.
Bitte sieh' zu, dass es (wieder) eine wird.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)


pandas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 77
Beiträge: 4613

Beitrag So., 24.11.2013, 16:30

hallo Lidocain,

das habe ich mich auch schon öfter gefragt, wo man in Bezug auf Prostitution allgemein die Grenze zu bezahlter Vergewaltigung ziehen kann. Es wird doch wohl sehr selten so sein, dass man einen Kunden selbst so attraktiv findet, dass man den Sex mit irgendwelchen positiven Gefühlen verbindet?
Da ja gerade auch wieder in der öffentlichen Debatte die Frage präsent ist, ob Prostitution weiter normalisiert und legalisiert werden sollte. Was bedeutet, dass die Befürworter annehmen, es sei ein "Beruf", den man ohne psychischen und physischen Schaden wahrnehmen kann. Klingt und zeigt sich in der Realität doch meist aber nicht so?

Also, kann es sein, dass bei Dir die emotionale Bindung an Deinen Zuhälter als auch die Süchte eine Rolle spielen? Es ist ja klar, dass man in Falle von Sucht immer wieder darauf zurückgreift, weil man es nicht anders finanzieren kann.

Möglicherweise ist ein Büroberuf auch nicht passend für Dich? Was sagt der Ausstiegberater dazu? Könntest Du einen "normalen" Beruf erlernen, der zu Dir passt? Und zuvor mal in eine Entzugsklinik gehen, für eine Weile, auch um Distanz zum Milieu zu gewinnen?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lidocain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 158

Beitrag Mo., 25.11.2013, 09:59

Guten Morgen,

@Vincent:
Vergewaltigung bedeutet für mich, dass ein anderer gewaltsam die Macht an meinem Körper (über)nimmt.
Bei der Prostitution trifft man vorher eine Art Abmachung/Vereinbarung, was gewünscht ist bzw. gemacht werden soll. Bestenfalls sind beide "Parteien" damit einverstanden und es kommt daraufhin zum Besprochenen.
Wie gesagt --> bestenfalls.

Dass ich Dir so geordnet und reflektiert erscheine, hängt zum Einen wohl damit zusammen, dass ich mich gedanklich nun schon lange Zeit damit auseinandersetze und zum Anderen, dass in meinem Elternhaus sehr stark Wert darauf gelegt wurde, wie man sich zu artikulieren hat. Mein Vater hat nur mit Fremdwörtern um sich geschmissen, ich musste es sofort nachlesen und mir merken (sonst gab es Ärger). Er war sehr hart und streng. Bildung und Erfolg bedeutet(e) ihm alles und es brach für ihn eine Welt zusammen (und dann verstieß er mich), als es durch einen dummen Zufall rauskam, dass sein Töchterchen eine - mit Verlaub - kleine, dreckige Nutte ist ^^

@Pandas:
Mir geht & ging es nicht darum, dass mich nur besonders hübsche Männer flachlegen dürfen/können, mir ging es z.B. damals in erster Linie darum, dass ich überhaupt von jmd körperlich wahrgenommen, beachtet und berührt werde. Und es war wunderschön für mich. Mit 13, 14, 15 begehrt zu werden von Jungs und Männern.
Natürlich war es schöner, wenn auch sie "schön" waren, aber das war nicht das Wichtigste.
Ich konnte MICH, durch SIE, spüren, fühlen und "annehmen"!
Sonst fühlte ich mich leer. Unnütz.
Und so bekam der Sex eine ganz positive Seite für mich.
Leider folgte nach wenigen Jahren dann das schwarze Loch und ich verlor den Boden unter den Füßen.
Ließ mich auf immer absurdere Sachen ein. Verdiente dann sehr gutes Geld damit und konnte bald selber nicht mehr zwischen Lolita, nem Vergewaltigungsopfer, eines "armen" Mädchens in der Mitte einer großen Gruppe Kerlen etc.pp und eben Lidocain unterscheiden.
Es wurde immer mehr, härter, schmerzvoller......ich verlor das Gefühl zu meinem Körper, was ja mein eigentliches Ziel war.

Die meisten Prostituierten lehnen diverses Zeugs ab, was ich mitmache.
Gemeldete, legale Prostituierte können und dürfen NEIN sagen und ablehnen. Haben das Recht, ihr verdientes Geld einzuklagen. In Deutschland sind, meine ich, 44 Sexarbeiterinnen gemeldet.

Mein Zuhälter ist eigtl. ein netter Kerl. Eigentlich! Auch nicht so typisch, wie man sich einen vllt vorstellt. Er sieht ganz gut aus, ist gepflegt, gebildet und er kann verdammt gut analysieren. Er hatte mich schnell inner Hand. Ich weiß nicht, ob eine emotionale Bindung zu ihm besteht...

Ich würde gerne mein Abi nachholen und dann ggf was mit Medizin machen. Die Idee fand der Ausstiegsberater auch gut.

Entzugsklinik? - Brauch ich nicht.

Lieben Gruß,
Lido


pandas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 77
Beiträge: 4613

Beitrag Mo., 25.11.2013, 11:32

Lidocain hat geschrieben: Es wurde immer mehr, härter, schmerzvoller......ich verlor das Gefühl zu meinem Körper, was ja mein eigentliches Ziel war.
Diese Erkenntnis gehörte dein innerer Motor werden, deine Zukunftspläne (Abi + med. Beruf) umzusetzen. Ist ja eh die Frage, wie lange du zeitlich als Prostituierte arbeiten kannst (-ist es nicht so, dass nur wenige Frauen nach 30 damit weiter "erfolg" haben?
Lidocain hat geschrieben: In Deutschland sind, meine ich, 44 Sexarbeiterinnen gemeldet.

44? Gibt es nicht viel, viel mehr???
Das würde ja zeigen, dass diese ganze Legalisierungskampagne nur das Interesse eines Promilles ist (Edelprostitution wie Escort etc.) und nicht, wie von diesen behauptet, gegenteilig ... !!
Lidocain hat geschrieben:Mein Zuhälter ist eigtl. ein netter Kerl. Eigentlich! Auch nicht so typisch, wie man sich einen vllt vorstellt. Er sieht ganz gut aus, ist gepflegt, gebildet und er kann verdammt gut analysieren. Er hatte mich schnell inner Hand. Ich weiß nicht, ob eine emotionale Bindung zu ihm besteht...
Doch, ich meinte hier ja emotionale Bindung im Sinne von emotionaler Einflussnahme.

Lidocain hat geschrieben:Ich würde gerne mein Abi nachholen und dann ggf was mit Medizin machen. Die Idee fand der Ausstiegsberater auch gut.

Entzugsklinik? - Brauch ich nicht.
Na, dann mal los & viel Erfolg !!
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lidocain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 158

Beitrag Mo., 25.11.2013, 11:45

@Pandas:

Das mit dem Alter kommt drauf an.
Wer z.B. Sonderwünsche erfüllt, könnte u.U. auch noch mit 40 täglich einen Freier haben.
Aber es stimmt wohl generell schon: Wenn man dann auch noch stark nach 40 (Jahren) aussieht, gibt es kaum noch Interessenten.

Habe diese Zahl (44 Sexarbeiterinnen) mal iwo in den Medien vor kurzem vernommen.
Will da jetzt nicht die Hand für ins Feuer legen, aber ich meine, nur so wenige sind wirklich offiziell gemeldet, ja.

Ja, er hat schon ziemlichen Einfluss auf mich, doch.
Ich überlege ständig, wie ich was machen kann, damit er es auch mal nicht mitbekommt (wie z.B. jetzt die Therapie).

Danke Dir, für den lieben Erfolgswunsch *give a hug*

Herzlichst,
Lido


Vincent
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 41
Beiträge: 1840

Beitrag Mo., 25.11.2013, 12:46

@Lidocain

Was willst du? Was brauchst du? Warum wendest du dich an das Forum?

Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass eine Frau, die ständig vergewaltigt wird (und das auch so empfindet!), so selbstbestimmt daherkommen kann.
Lidocain hat geschrieben:Mein Zuhälter ist eigtl. ein netter Kerl. Eigentlich! Auch nicht so typisch, wie man sich einen vllt vorstellt. Er sieht ganz gut aus, ist gepflegt, gebildet und er kann verdammt gut analysieren.
Aber er betreibt ein Geschäft mit Frauen, als seien sie eine Handelsware. Jemand, der das tut, kann kein 'netter Kerl' sein.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lidocain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 158

Beitrag Mo., 25.11.2013, 13:19

@Vincent:

Ein Bekannter hat mich auf dieses Forum hier verwiesen.

Ich schrieb in der Hoffnung, dass meine aktuelle Verhaltensweise (exzessive(re) Ausübung meines Jobs seit Therapiebeginn) als normales Verhalten gewertet werden kann. Das war primär mein größter Wunsch.
Ich hoffte, auf Verständnis zu stoßen.

Ich habe eine ausgeprägte unterwürfige Ader. Das macht es mir persönlich einfach(er) als so manch anderes Mädchen, das alles zu "ertragen".

Mein Manager behandelt mich aber nicht unbedingt schlecht. Er zeigt auch mal Verständnis. Für ihn bin ich auch was Wert - als Mensch!

Lieben Gruß,
Lido


Vincent
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 41
Beiträge: 1840

Beitrag Mo., 25.11.2013, 16:44

Lidocain hat geschrieben:Mein Manager behandelt mich aber nicht unbedingt schlecht. Er zeigt auch mal Verständnis. Für ihn bin ich auch was Wert - als Mensch!
Und du dir?

Ich bin, bezogen auf deine Frage, ziemlich ratlos, und habe keine Ahnung, wie es um eine Frau bestellt ist, die sich (arbeitsmäßig) als Sexobjekt für einen Gangbang zur Verfügung stellt. Ja, zwei Seelen? Die völlige Abspaltung von sich selbst?

Hast du selbst schon eine Erklärung? (Außer der Erklärung, dass du dich nach Zuneigung sehnst)
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

Benutzeravatar

leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1994

Beitrag Mo., 25.11.2013, 18:00

auf mich wirkst du auch sehr analytisch und selbstreflektiert. Dennoch frage ich mich, ob nicht doch gewisse Parallelen zum Thema Suchtervhalten vorliegen:
Ich denke da an die höher werdende Dosis in Form von stärker gewordener Bereitschaft "härtere" Dinge mit sich machen zu lassen
sowie an dein Problem bei der Vorstellung, mit der Prostitution ganz aufzuhören.
Beides sind Merkmale einer Siuchterkrankung. Nicht nur, aber eben auch.
Vielleicht doch mal in die Richtung schauen?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lidocain
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 23
Beiträge: 158

Beitrag Mo., 25.11.2013, 18:43

@Vincent:

Mein Selbstwertgefühl ist nicht sehr ausgeprägt. Ich kann schwer Nein sagen...
In meinem Elternhaus gab es kein "Das schaff ich nicht!" "Nein, das möchte ich nicht!" "Kann ich nicht!" Das Sprachrohr für mich war mein Vater. Der hat entschieden, was ich kann und was nicht.
Wie gesagt: Berührungen gab es keine. Nur zum Geburtstag wurde ich kurz umarmt. Oder mal an Heiligabend. Aber nicht, wenn ich geweint, gelitten oder mich gefreut habe.

Kein Problem, Vincent! Ich verstehe, dass Du es nicht so ganz nachvollziehen kannst. Aber die Aussage mit den 2 Seelen ist irgendwie passend (tragisch).

Eine ganz genaue Erklärung habe ich nicht, aber es hängt sicher viel mit meinem Aufwachsen bzw. dann der Jugend zusammen.
Positive Erfahrungen haben sich schnell verknüpft - und immer weiter und nach MEHR gestrebt.

@Leuchtturm:

Ja, das denke ich auch. Es ist eine Sucht. Ein Suchtverhalten. Obgleich es eine Prostitutionssucht per se ja nicht gibt.
Ich habe starke Angst vor dem DANACH! Was und wie lebe ich nach dem Ausstieg. Sicher fehlt mir dann irgendwas. Momentan bin ich mir selber nicht genug.
Vor kurzem hatte ich noch den glorreichen Gedanken, dass ich einfach aufhör, dann eine Beziehung eingeh und einfach nur glücklich bin. Das sind aber schon 3 "Wünsche", die, jeder für sich genommen, enorm schwierig in der Ausführung sind. Allein nur aus dem Hintergrund, dass ich Nutte bin/war.
Ergo: Habe ich meine Ziele stark runtergeschraubt.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag