Extreme sexuelle Phantasien - in der Therapie ansprechen?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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voyager0
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Extreme sexuelle Phantasien - in der Therapie ansprechen?

Beitrag Sa., 13.08.2016, 14:13

hallo zusammen. ich habe schon seit langem sehr extreme sexuelle phantasien. in diesen geht es um möglichst weit von der norm abweichendes verhalten. ich habe noch nie mit einem menschen darüber geredet, das könnte ich gar nicht. ich schäme mich wirklich sehr dafür. deshalb möchte ich das thema hier ansprechen, wo ich anonym bin.

keine dieser phantasien möchte ich in der realität ausleben. allein beim gedanken daran, dies zu tun, wird mir schon schlecht. dennoch befriedige ich mich häufig selbst zu inhalten im internet, die diese phantasien bedienen. normale pornographie ist mir häufig zu langweilig, weshalb ich meist möglichst perverses material suche und konsumiere. auch der austausch mit anderen, die diese "leidenschaften" teilen, sorgt bei mir für starke sexuelle lust. der unterschied ist jedoch, dass die anderen menschen diese vorlieben wirklich haben, während es bei mir nur eine phantasie ist, die ich niemals in die realität übertragen würde.

nun ist es so, dass ich aus diversen gründen gerne eine therapie anfangen möchte. ich glaube, dass der hier erwähnte umstand ein wichtiger faktor innerhalb der therapie wäre, aber ich kann unmöglich mit jemandem von angesicht zu angesicht darüber sprechen. ich habe bereits eine therapie hinter mir und habe das thema dort konsequent vermieden und niemals angesprochen.

ich vermute aber, dass die therapie so keinen erfolg bringen kann. hat vielleicht jemand mal ähnliche probleme gehabt und diese irgendwie überwunden? ich weiß mir keinen rat, wie ich damit umgehen soll, außer es für immer in meinem unterbewusstsein zu verstecken, wo es dunkle blüten treibt und mich doch immer irgendwie beeinflusst, auch wenn ich denke, dass es nicht so ist...

(Hinweis Admin: Betreffzeile etwas präzisiert)

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Roland150
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 14:48

Man muss sexuelle Vorlieben und Neigungen akzeptieren. Man kann sie nicht ablegen oder ändern. Nur in diese Richtung werden auch sexuelle Fetische behandelt. Denn ein sexueller Fetischismus oder eine Vorliebe alleine ist kein Grund für eine Psychotherapie. Nur unter ganz bestimmten Umständen kann sexueller Fetischismus eine Indikation für eine Psychotherapie sein. Und dann wird auch nur der mögliche Leidensdruck durch die Vorliebe behandelt und man versucht nicht die Neigung oder Vorliebe aus dem Kopf zu entfernen.

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mondlicht
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 15:35

voyager0 hat geschrieben: ich vermute aber, dass die therapie so keinen erfolg bringen kann.
Hallo voyager,
willkommen in diesem Forum!
Warum glaubst Du, dass eine Therapie nur dann Erfolg bringt, wenn Du bestimmte Fantasien offen legst? Ich habe noch nie in meinen Therapien alles ausgesprochen. Es wäre doch schon viel, wenn Du sagst, dass Du (zwanghafte?) Fantasien hast und vor allem dass Du Dich ihrer sehr schämst. Was im Einzelnen Du da fantasierst ist doch untinteressant und dürfte austauschbar sein. Tatsache ist, dass dieser Komplex als solcher Dein Leben stark (negativ) beeinflusst, und dieses Problem allein rechtfertigt eine Therapie.
Oder läuft Dein Leben sonst super? Falls ja - wo ist das Problem?

Liebe Grüße!

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Blume1973
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 16:08

Hallo,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich glaube es gibt kaum jemanden, der keine sexuelle Phantasien hat. Also ich habe welche und glaub mir, die sind auch so krass, dass ich mit niemanden je darüber geredet habe. Und ich werde das bestimmt auch nie tun. Das ist mein Geheimnis und hat auch in meiner Therapie nichts verloren.
Ich würde meine Phantasie auch nie ausleben - NIE. Und das macht ja nichts. Muss ich ja nicht, will ich auch gar nicht.
Versuche deine Phantasie zu akzeptieren und behalte sie für dich. Du tust ja niemanden etwas Böses, tust niemanden weh, hast es auch nicht vor. Du bist also ganz normal. Das ist so mit Phantasien.

Lg
Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


isabe
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 19:22

Viele Menschen haben krasse Phantasien, aber anders als die Vorredner bin ich der Meinung, dass das in der Therapie sehr wohl seinen Platz hat, denn offenbar leidest du ja darunter. Außerdem ist die Sexualität Teil deiner Persönlichkeit, und wieso solltest du die ausklammern? Kommt natürlich darauf an, was du für eine Therapie machen willst: Wenn du dich verstehen möchtest, um dich besser akzeptieren zu können, gehört das eher zur Therapie, als wenn es nur darum geht, ein konkretes Problem zu lösen. In der Psychoanalyse (v.a. in einer relativ konventionellen) ist so was gerne Thema, wenn es den Patienten belastet. Mir hat damals geholfen, psychoanalytische Literatur zu lesen und festzustellen, dass ich mit meinen Phantasien keineswegs irgendwie abartiger bin als die anderen... Ich kann dich nur ermutigen, auch wenn es schwer ist (und ich auch noch nicht durch bin damit).

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mondlicht
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 21:30

isabe hat geschrieben:aber anders als die Vorredner bin ich der Meinung, dass das in der Therapie sehr wohl seinen Platz hat, denn offenbar leidest du ja darunter.
Ich zumindest habe auch nicht in Abrede gestellt, dass sexuelle Fantasien ihren Platz haben in einer Therapie. Das bedeutet aber nicht, dass eine Therapie keinen Sinn macht, wenn man den Inhalt bestimmter Fantasien ausspart.

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voyager0
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Beitrag So., 14.08.2016, 09:38

vielen dank für eure impulse.

grundsätzlich sind bei mir sehr viele ängst mit einer therapie verbunden, die größte davon ist, dass sie nichts bringt und mir nicht hilft. aber nachdem ich gelesen habe, was ihr so geschrieben habt, denke ich nun eher, dass einfach transparenz in einer therapie wichtig ist. ich kann ja einfach sagen, dass ich gewisse phantasien habe, über die ich aber nicht reden kann oder will. dann wird der therapeut ja entscheiden, ob wir gemeinsam daran arbeiten müssen, dass ich diese phantasien benennen oder ansprechen kann - oder ob der genaue inhalt gar keine rolle für die therapie spielt.

ich habe aber noch ein bisschen weiter über das thema nachgedacht.

es ist nämlich so, dass ich - was meine "reale" sexualität angeht - nicht sehr gut entwickelt bin. ich habe eine partnerin seit vielen jahren, und mir ihr habe ich anfangs auch sex gehabt, aber mittlerweile nicht mehr. sex ist bei mir negativ belegt und ich kann nicht mit der realität klar kommen, dass hier ein anderer mensch involviert ist.

ich würde genau dies gerne ändern, und ich frage mich deshalb, ob es eigentlich einen zusammenhang gibt zwischen erotischen phantasien, die man hat, und dem, was man in der realität an sexueller lust empfindet. ich habe schon mit einer guten freundin darüber gesprochen, und sie sagt mir, dass sie alles, was sie beim sex mag, eigentlich durch zufall herausgefunden hat - das es also nicht so war, dass sie eine phantasie "nachspielen" wollte.

aber bedeutet das nun, dass phantasien und reale sexualität gar nichts miteinander zu tun haben? kann es sein, dass ich z.b. eine bestimmte sexuelle praktik in der vorstellung erotisch finde und mich auch zu videos dazu befriedigen kann, aber dann wenn ich es wirklich mache auf einmal feststelle, dass das gar nichts für mich ist?

wenn das wirklich so ist, dann frage ich mich, warum ich solche phantasien erregend finde. ihnen allen gemein ist, dass es um verletzung von normen und vermeintlichen regeln geht, wenn das nicht so wäre, könnte ich ja auch einfach drüber sprechen. es geht also irgendwie darum, vom eigentlichen sexuellen akt im christlichen sinne so weit wie möglich weg zu kommen und dinge zu tun, die der großteil der menschen niemals mit sexualität in verbindung bringen würde. aber ich verstehe nun nicht wirklich, wie mir das in der realität weiterhelfen kann.

wenn ich meine wahre sexualität doch nur durch ausprobieren herausfinden kann, dann muss ich ja trotzdem wissen, was ich ausprobieren will? und woher soll ich das wissen, wenn meine phantasien mir hier nicht weiter helfen können? wie kann ich meine phantasien deuten - muss ich ein bestimmtes muster dahinter finden? etwas, das alles miteinander verbindet und auf ein tieferlegendes prinzip verweist?

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mondlicht
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Beitrag So., 14.08.2016, 11:09

voyager0 hat geschrieben: sex ist bei mir negativ belegt und ich kann nicht mit der realität klar kommen, dass hier ein anderer mensch involviert ist.
Diese ausgeprägte autoerotische Praxis bei Dir ist bestimmt ein wichtiges Thema für eine Therapie. Ich bin selbst auch betroffen. Therapien haben mich da allerdings nicht weiter gebracht, dafür haben sie an anderen Punkten geholfen.
voyager0 hat geschrieben:aber bedeutet das nun, dass phantasien und reale sexualität gar nichts miteinander zu tun haben? kann es sein, dass ich z.b. eine bestimmte sexuelle praktik in der vorstellung erotisch finde und mich auch zu videos dazu befriedigen kann, aber dann wenn ich es wirklich mache auf einmal feststelle, dass das gar nichts für mich ist?
Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass diese beiden Sphären nichts miteinander zu tun haben. Sexuelle Fantasien, vor allem wenn sie so stark und häufig sind, werden zur Gewohnheit und führen ihr eigenes Leben. Sie sind eine Ersatzbefriedigung und genügen sich selbst. Die wollen/ müssen/ können nicht umgesezt werden.

Ich denke auch, dass das "Verbotene" einen starken Reiz ausübt in der sexuellen Fantasie. Vielleicht hast Du Dir deshalb diese ganz besoders "abscheulichen" Fantasien gebastelt, die Du niemandem erzählen kannst. Vielleicht wäre da so etwas wie ein Sexualtherapeut gut?


isabe
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Beitrag So., 14.08.2016, 11:22

Vereinfacht gesagt, denke ich, dass es ein gutes Zeichen ist, dass du deine Phantasien nicht umsetzen willst: Das ist der Unterschied zu den Menschen, die ihren (sog. "perversen") Trieben ausgeliefert sind und nicht erkennen, dass es sich um Phantasien handelt. Auch denke ich, dass bei den sog. Paraphilien etwas in der Entwicklung des (damaligen) Kindes geschehen ist, was das Kind davon abhält, sich so zu entwickeln, wie "man" sich das vorstellt: also, Sex mit einem Partner zu haben, der für beide befriedigend ist und der auch z.B. bei Onaniephantasien so vorgestellt wird. Wenn die eigenen Phantasien so sehr von dem abweichen, was man eigentlich in der Realität als schön empfindet, ist das m.E. ein Zeichen dafür, dass diese Phantasien nur vordergründig etwas mit der Sexualität zu tun haben und dass es eher um die Struktur der Psyche allgemein geht, also z.B. um Macht, Unterwerfung, Demütigung, Strafe, Schuld, Angst, Kontrollverlust, Aggression - um Gefühle also, die der Betroffene nicht in seinem Alltag und nicht in seine "Alltagspersönlichkeit" integrieren kann und die dann ob ihrer Heftigkeit auf die Sexualität "umgeleitet" werden, wo sich dann eine Art Doppelleben entfaltet, das mehr oder weniger sauber getrennt ist vom "normalen" Leben, das derjenige führt. Dadurch, dass diese Phantasien sehr tabuisiert sind, verstärkt sich das Schuldgefühl noch, und es entsteht ein Leidensdruck, den man m.E. nur abbauen kann, wenn man das (therapeutisch) bearbeitet.

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voyager0
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 07:50

mondlicht hat geschrieben: Ich denke auch, dass das "Verbotene" einen starken Reiz ausübt in der sexuellen Fantasie. Vielleicht hast Du Dir deshalb diese ganz besoders "abscheulichen" Fantasien gebastelt, die Du niemandem erzählen kannst. Vielleicht wäre da so etwas wie ein Sexualtherapeut gut?
Das "Verbotene" spielt bei mir auf jeden Fall eine große Rolle. Das war eigentlich schon in meiner pubertären Sexualität so. Ich denke aber, dass das bis zu einem gewissen Grad normal ist, die Frage ist halt wirklich was man draus macht... Eine Sexualtherapie würde ich tatsächlich gerne machen, aber bei mir sieht es trotz Großstadt schlecht mit diesbezüglichen Angeboten aus. Wir haben hier einen extremen Therapeutenmangel, und wenn man dann auch noch auf solche Spezialisierungen achtet, kann man es auch direkt sein lassen. Traurig aber wahr. Und unsere Gesellschaft diskutiert über die Rolle, die Computerspiele bei Amokläufen spielen - traurig, aber wahr. Naja, sorry, bisschen off-topic
isabe hat geschrieben:Wenn die eigenen Phantasien so sehr von dem abweichen, was man eigentlich in der Realität als schön empfindet, ist das m.E. ein Zeichen dafür, dass diese Phantasien nur vordergründig etwas mit der Sexualität zu tun haben und dass es eher um die Struktur der Psyche allgemein geht, also z.B. um Macht, Unterwerfung, Demütigung, Strafe, Schuld, Angst, Kontrollverlust, Aggression - um Gefühle also, die der Betroffene nicht in seinem Alltag und nicht in seine "Alltagspersönlichkeit" integrieren kann und die dann ob ihrer Heftigkeit auf die Sexualität "umgeleitet" werden, wo sich dann eine Art Doppelleben entfaltet, das mehr oder weniger sauber getrennt ist vom "normalen" Leben, das derjenige führt. Dadurch, dass diese Phantasien sehr tabuisiert sind, verstärkt sich das Schuldgefühl noch, und es entsteht ein Leidensdruck, den man m.E. nur abbauen kann, wenn man das (therapeutisch) bearbeitet.
Gut zusammengefasst. Falls ich jemals einen Therapeuten finde, würde ich das am liebsten ausdrucken und ihm vorlegen, dann sparen wir uns sicherlich ein paar Stunden. Keine Angst, das war natürlich nur ein Scherz, aber ich finde es wirklich sehr treffend.

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Krang2
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Beitrag Do., 01.09.2016, 08:04

Hallo,
voyaer, ich würde dir, wenn du allgemein das Gefühl hast, daß dir eine Therapie helfen könnte, dazu raten, es auszuprobieren. Ich habe leider in Bezug auf ungewöhnliche Neigungen mit den meisten Therapeuten schlechte Erfahrungen gemacht, weil sie sich abgeschreckt oder überfordert fühlten (sind eben auch nur Menschen mit Ängsten und Vorurteilen, besonders, wenn sie keine Spezialausbildung oder dahingehende Erfahrung haben). Ich würde dir raten, Geduld aufzubringen und lieber mehrere Probetermine zu machen, bevor du dich entscheidest. Ich würde die Entscheidung für einen Therapeuten auch davon abhängig machen, welches Problem bei dir im Vordergrund steht. Wenn du unter deiner Sexualität nicht so leidest, reicht es auch völlig aus, das irgendwann später nach ein paar Monaten am Rande zu erwähnen und darüber zu sprechen, es aber nicht zum Hauptgegenstand der Therapie zu machen. Mit dem Versuch, die eigene Sexualität aus Gesprächen mit Psychologen und Psychiatern völlig auzuklammern, habe ich auch eher schlechte Erfahrungen, es sei denn, es geht um einfache und kurzfristige Fragen und Hilfen. Wenn man das Gefühl hat, immer aufpassen zu müssen, was man erzählen und wie man reagieren darf, ist das zumidnest für eine echte Therapie ein ganz schlechtes Vorzeichen. Alles Gute!

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Krang2
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Beitrag Do., 01.09.2016, 08:09

Ach so, noch etwas, es gibt Phantasien, die einen in der Realität nicht erregen würden, und andere, die tatsächlich auch in der Realtät erregend wären. Obwohl ich davon überzeugt bin, daß man das zumindest im Unterbewußtsein schon vorher "weiß", finden die meisten es tatsächlich durch Ausprobieren heraus. Wenn du unabhängig davon, was verboten oder erlaubt ist, große Furcht vor dem Ausprobieren hast, deutet das eher darauf hin, daß es dich nicht nur erregen, sondern auch verändern könnte (also nicht deinen Charakter oder deine Neigungen, aber dein Selbstverständnis, deinen psychischen Zustand usw.). Gibt es keine erlaubten Praktiken diesbezüglich?

@isabe,
ich denke, daß viele Schuldgefühle einem von der Gesellschaft eingeredet werden, ebenso wie die Behauptung, daß immer ein anderes psychisches Problem hinter einer abweichenden Sexualität stecken müßte. Ich fühle mich wesentlich besser, seitdem ich NICHT mehr versuche, einem Ideal der Normalität hinterherzurennen.

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Mamamaus
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Beitrag So., 04.09.2016, 15:15

Hi, ich hatte lange auch Probleme mit Sexualität. Meine vorige Thera war da nicht so offen und ich auch viel zu sehr verschämt darüber zu reden. Meine jetzige ist da total offen und hat mir sehr geholfen meine Sexuellen Fantasie zu akzeptieren. Einiges habe ich real ausprobiert. Anderes möchte ich real gar nicht ausprobieren. Da ist es dann einfach nur der Reiz bei der Sb die Fantasie spielen zu lassen. Meine Thera hat sehr offen und viel über Sexualität gesprochen, dass jeder Mensch anders ist und jeder Mensch andere Prägungen hat, da wäre aber nix abnormales dabei. Gerade Menschen wie ich die selbst missbraucht und vergewaltigt wurden wollen entweder gar kein Sexualität oder eben sehr sehr viel also übersteigert. Ich gehöre zur zweiten Sorte. Ich habe trotz meiner Vorgeschichte gelernt meine Sexualität zu geniessen. Und die Fantasien die ich dabei habe nehme ich als ok an. Ich schade keinem damit und es geht auch keinen was an mit was ich mich errege.

Ich kann nur sagen meine Therapeutin (Traumatherapeutin) hat mich da sehr viel weiter gebracht. Manchmal kam auch so ein schelmisches Grinsen von ihr mit der Frage "wie es den war bei bestimmten Dingen die ich probiert habe" ich habe dann oft ganz schamhaft zurück geantwortet und ein fach nu gemein sehr gut. Wenn es der richtige Therapeut ist der da offen ran geht geht es einem wirklich besser über gewisse Dinge mal offen gesprochen zu haben.

LG

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