Der 'sexsüchtige' Partner

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Möbius
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Der "sexsüchtige" Partner

Beitrag So., 04.12.2016, 21:30

Immer wieder liest man hier die Klagen von Frauen über ihren "sexsüchtigen" männlichen Beziehungspartner, dessen sexuelles Verlangen weit über das ihrige hinausreicht und von dem sie sich regelrecht bedrängt fühlen, während der irgendwann mit seinem überschießenden Begehren zurückgewiesene Partner seinerseits zunehmend unleidlich reagiert und die Beziehung insgesamt in eine Krise geraten ist. Und für diese Schräglage scheint die Diagnose "Sexsucht des Mannes" eine wohlfeile Erklärung zu bieten. Irgendwie krankhaft muß es ja wohl sein, wenn ein Beziehungspartner nachhaltig eine so weit überschießende Libido an den Tag legt, wo doch die Sexualität "der körperliche Ausdruck der Liebe" sein soll, wie unlängst auch hier zu lesen war. In einer Welt, die von solchen Vorstellungen über Sexualität bestimmt ist, gibt es für die Annahme, daß die sexuelle Libido der Menschen voneinander auch normalerweise und ohne pathologischen Hintergrund stark abweichen kann, offenbar keinen Raum.

Doch für den Psychoanalytiker, wie auch für den Promiskuitiven, ist das eine ganz banale Tatsache: die Libido der Menschen differiert sehr stark. Ein promiskuitiver Mensch wie ich erlebt dies unmittelbar immer wieder, und die Befassung mit der Psychoanalyse Freuds hat mir dafür auch die Erklärung geboten.

Die sexuelle Libido des Menschen ist nämlich keineswegs "körperlicher Ausdruck der Liebe", sondern von dieser sehr weitgehend unabhängig - eine "Beziehung" nur einer von vielen Faktoren für das konkrete Maß sexueller Libido eines Menschen, die ohnehin nicht metrisch oder numerisch zu messen ist.
Die genuin sexuelle Libido ist dem Menschen nämlich "in die Wiege gelegt" - das erste Saugen an der Mutterbrust (oder deren Substituten) ist ein libidinöser Akt, bei welchem freilich Sexualität und Ernährung noch inniglich miteinander verbunden sind. Sie trennen sich erst im Laufe der Entwicklung voneinander. Libido - das ist der "Hunger" nach sexueller Erregung, einer normalerweise als lustvoll empfundenen Erregung des gesammten Nervensystems, die beim Erwachsenen zumindest häufig in einer schlagartigen Entspannung - dem Orgasmus - mündet. Mit oder ohne Orgasmus tritt eine Tiefenentspannung ein - die Libido ist "abgeführt".

Quellen dieser Erregung - und zugleich Tore ihrer Abfuhr - sind nach Freud neben der genuinen Sexualbetätigung, die ganz lapidar in der (rhythmischen) Berührung der Haut besteht, einige weitere Tätigkeiten, die ich selbst hier einmal als "parasexuell" bezeichnen möchte: "Muskeltätigkeit" (Freud) - also körperliche Arbeit oder Sport, intellektuelle Leistung, Temperaturreize (starke Wärme oder Kälte) und ausgerechnet das Eisenbahnfahren, wobei Freud in dem Ruckeln die Ursache vermutete. 1905, als diese Skurrilität in den "Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie" erschien, war die Eisenbahn die schnellste, allgemein zugängliche Fortbewegungsmöglichkeit. Ich meine, man muß dies heute abstrahieren auf "Schnelle Forbewegung im Raum": laufen/joggen, schnelles Fahrrad-, Motorrad-, Autofahren, Abfahrtsski, skating, fliegen usw.

Zu diesen primären Orten sexueller Erregung und deren Abfuhr kommen aber noch weitere sekundäre Ort hinzu. Sexuelle Libido kann auf andere Triebe verschoben werden - die Ernährung - essen, trinken und wohl auch rauchen - zu der ja eine ursprüngliche Beziehung schon einmal bestanden hatte und auch die Aggression als zweiten menschen Grundtrieb. Und schließlich kann die Libido - wie auch die Aggression - sublimiert, dh auf höhere Kulturstufen verschoben werden. Salopp formuliert ist alles, was wir "leidenschaftlich" tun eine Sublimation von Libido und/oder Aggression, die ohnehin nur theoretisch voneinander zu trennen sind. Liebe enthält stets ein Element der Aggression - "Liebe ohne Aggression ist fad." (v.Sacher-Masoch) - und Aggression stets auch ein Element der Libido. "Ich habe ihn geliebt." sagte der legendäre Terroristenjäger und Chef des Bundeskriminalamtes Herold über den von ihn "zur Strecke gebrachten" Top-Terroristen Andreas Baader.

(Fortsetzung folgt)

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Möbius
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Beitrag So., 04.12.2016, 21:32

Freud vergleicht die Libido in einem treffenden Bild mit den Pseudopodien einer Amöbe, die sich in unterschiedlichsten Formen und Volumenanteilen in unterschiedliche Richtungen erstrecken können und an verschiedenen Objekten "andocken". Dies sind die "Objektbesetzungen", die beim erwachsenen Menschen meist sehr konstant sind, zu "Objektbeziehungen" werden. Das gesamte so im Laufe der Entwicklung des Menschen entstehende, komplexe System nennt Freud die "Libidoökonomie", durch die so unterschiedliche Lebensbereiche wie Sexualität, Berufstätigkeit, sexuelle Beziehungen und Familie, nicht-sexuelle soziale Beziehungen, Hobbys bis hin zu Politik und Religion durch diese Objektibesetzungen miteinander verbunden sind. Kann Libido an einem dieser Objektbesetzungen aus irgendwelchen Gründen einmal nicht abgeführt werden, so ist eine Abfuhr an anderen Objektbesetzungen möglich - sie kann unter den Objektbesetzungen in gewissem Grade verschoben werden. Auch eine bewußte Konzentration eines "Löwenanteils" der Libido an ein Objekt ist möglich - dies nennt man "Willensstärke" oder "Selbstdisziplin". Versagt sich die Abfuhr der Libido an einem ihrer Objekte jedoch nachhaltig, dann löst sie sich davon ab, gibt diese Objektbesetzung auf. Auch können solche Objekte von sich aus verschwinden: eine sexuelle oder soziale Beziehung endet, ein Arbeitsplatz, an dem man mit großer Freude hing, geht verloren, ein Beruf, der einem "Erfüllung" bot, kann nicht mehr ausgeübt werden usw. Hier entsteht "freie Libido", die in einer Art "Zwischenlager" von begrenzter Kapazität für begrenzte Zeit aufgespeichert werden kann, aber dann an ihren ursprünglichen Ort: die Sexualbetätigung zurückkehrt, wenn nicht alsbald eine neue Objektbesetzung hergestellt werden kann.

Aus diesem holzschnittartigen und vergröbernden Abriß der Libidotheorie Freuds - so wie ich sie verstanden habe - ist schon zu ersehen, daß selbst wenn wir von einer konstanten, bei allen Menschen ursprünglich gleichen Libido ausgehen wollen, der konkrete Zustand der Libidoökonomie, wie er sich durch die Wechselfälle des Lebens eben ergibt, sehr stark individuell abweichen kann und die genuin sexuelle Libido sehr unterschiedliche Intensitäten haben kann, die sich im Laufe des Lebens auch mehrfach verändern können.

Doch - und hier verlasse ich den halbwegs sicheren Boden der Freud-Lektüre und wage eine kühne Spekulation aufgrund eigener Lebenserfahrung - die Libido der Menschen ist nicht ursprünglich gleich, sondern differiert danach, wie stark die sexuellen und parasexuellen Reize gewesen waren, die den Menschen wärend seiner Entwicklung - vor allem: seiner Kindheit - ausgesetzt gewesen war. Wesentlich ist dabei nicht nur die Quantität der Reize, sondern eben auch ihre Angemessenheit, die Vermeidung einer Überforderung der kindlichen Psyche durch traumatisierende Reizmengen. Je angemessener die Reizmengen gewesen waren: nicht zu schwach und nicht zu stark, um so besser dürften die Chancen stehen für die Entwicklung einer stabilen Libidoökonomie, die Grundlage dessen, was wir in der Alltagssprache gerne "Charakter" oder "Persönlichkeit" nennen.

Meine eigene überstarke Libido führe ich heute auf die unangemessene und traumatisierende genuin sexuelle Überreizung durch den kindesmißbräuchlichen Inzest zurück, dessen Opfer ich geworden bin.
Doch es ist letztendlich gleichgültig, aus welchen Ursachen eine starke sexuelle Libido erwächst - wesentlich ist: sie muß abgeführt werden, weil sie sich ansonsten, wenn das "Zwischenlager" alsbald ausgeschöpft ist, in "pathogene Kollateralkanäle ergießt" (Freud). Genau hierrin sah Freud in den "Drei Abhandlungen" die Ursache der "Psychoneurosen", was wohl das seinerzeitige Äquivalent der "psychischen Störung" gewesen sein dürfte. Die klinische Erfahrung mit den "Kriegsneurosen" im 1. Weltkrieg, um deren Heilung sich Freud als guter österreichischer Patriot bemühte, hat ihn diese Auffassung von 1905 revidieren lassen - aber für den Bereich der Störungen mit sexuellem Ursprung kann sie nach wie vor Gültigkeit beanspruchen.

(Fortsetzung folgt)

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Möbius
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Beitrag So., 04.12.2016, 21:34

Wer diesen meinen Ausführungen bis hierher folgen wollte, hat vielleicht schon gesehen, daß nicht nur die landläufige Laiendiagnose "Sexsucht" eine recht voreilige ist, sondern auch, daß sich ein Mensch mit einer überdurchschnittlich starken sexuellen Libido in einer unerfreulichen Zwangslange befindet, gerade weil die überwiegende Mehrheit seiner Mitmenschen eine wesentlich geringere sexuelle Libido aufweist.

In meiner eigenen Lebensgeschichte hatte ich "diesbezüglich" großes Glück: schon meine erste "postpubertäre" Freudin hatte ebenfalls eine sehr sehr Libido, genauso wie die Zweite, die zudem promovierte Psychologin war und polygam-bisexuell. Deren outing mir gegenüber war der Auslöser meines eigenen "coming-outs", bei dem diese Frau mir eine "berufene" Begleiterin gewesen war. Seither lebe ich promiskuitv und in dieser "Szene" gelten andere Maßstäbe, als in der allgemeinen Bevölkerung - die starke Libido ist dort nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Ich glaube (!) auch, daß die Stärke der Libido und polygames oder promiskuitives Sexualverhalten miteinander in Zusammenhang stehen - eben weil "einer allein" mit einer "nur" durchschnittlichen Libido für einen Menschen mit überdurchschnittlicher Libido niemals genügen kann. Exklusive Monogamie ist ein Prokrustesbett für ihn - der Weg zur Polygamie oder Promiskuität ist für ihn vorgezeichnet.

Diese sexuellen Lebensweisen kollidieren jedoch mit jenen Vorstellungen von "Sexualität als körperlicher Ausdruck der Liebe", die ich hier bewußt polemisch als "sexuelle Romantik" zurückweise auch dann, wenn sie der Auffassung der Mehrheit in diesem unserem bundesdeutschen Lande entsprechen und auch von einigen Teilen der Psychologie und insbesondere auch der Psychiatrie nach wie vor mit den unterschiedlichsten Begründungen zwischen "göttlicher Offenbarung" wie im Christentum und "wissenschaftlich erwiesen" wie in der Psychiatrie vertreten werden. Sie widersprechen sowohl den klinischen Erfahrungen der Psychoanalyse nach Freud, wie auch meiner eigenen Lebenserfahrung - und für mich als schieren Pragmatiker sind diese praktischen Erfahrungen weitaus wertvoller als göttliche Offenbarungen oder bloße akademische Wissenschaft "aus dem Elfenbeinturm".

Doch eben gerade mein Pragmatismus legt auch mir die Frage vor: "Was tun?" - Wenn ein Mensch mit einer überdurchschnittlich starken Libido mit einem Menschen mit durchschnittlicher oder gar schwacher Libido in eine sexuelle Beziehung geraten ist, zu deren Grundlagen das explizite oder stillschweigende Versprechen monogamer Treue gehört ?

(Fortsetzung folgt)

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Möbius
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Beitrag So., 04.12.2016, 21:41

Vor allem kann man, ohne der Monogamie untreu zu werden, die eingangs beschriebenen "parasexuellen" Möglichkeiten der Libidoabfuhr forcieren: Sport und körperliche Arbeit stehen fast jedem Menschen offen - intellektuelle Betätigung dagegen setzt einen entsprechend Leistungsfähigen Intellekt voraus. In "schneller Bewegung durch den Raum" lassen sich mit Sport hervorragend verbinden: sportliches Radfahren und Motorradfahren sind zwei Möglichkeiten hocheffizienter wie nichtsexueller Libidoabfuhr, mit denen ich selbst sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Kälteanwendungen nach Kneipp schließlich als freilich extreme Temperaturreize gewähren ebenfalls eine "parasexuelle Tiefenentspannung". Nach Sublimationen kann ebenfalls gesucht werden - sie können der Libido nur "angeboten" werden - ob sie "angenommen" werden, ist bewußt und willkürlich kaum zu beeinflussen.

Alles weitere setzt voraus, daß man sich von jener "Sexualromantik" in gewisser Weise befreien kann, und einem Beziehungspartner mit stark überschießender Libido zumindest Masturbation, "cybersex" (mit oder ohne webcam über's internet) und dem "Konsum" von Pornographie zugestehen kann. Schließlich kann man es schaffen, den Anspruch monogamer Treue explizit oder stillschweigend fallen zu lassen, dem Partner seine "Entsorgung" von überschießender Libido ausserhalb der Beziehung zuzugestehen. Bei der Emanzipation von jenen sexualromantischen Vorurteilen kann es hilfreich sein, sich vor Augen zu halten, daß Liebe im Sinne von "caritas" auch als die Sorge um das Behagen und das Wohlergehen des anderen verstanden werden kann, die von den sexuellen Verhältnissen völlig unabhängig ist.
Ist keiner dieser Wege gangbar, dann bleibt leider nur: die monogame Beziehung zu beendigen "coute que coute".

Denn was nicht funktioniert: die starke, die Libido des Partners übersteigende Libido mit allerlei der Suchttherapie entlehnten Askeseübungen zu unterdrücken - "um der Liebe oder der Beziehung willen". Denn dann ergießt sich, wie ausgeführt, die freie Libido in "pathogene Kollateralkanäle".

Amen.


ziegenkind
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Beitrag So., 04.12.2016, 21:42

möbius, ich glaube, ich tauge nicht zur romantikerin. gleichwohl glaub ich, dass sex in der beziehung mit einem menschen, mit dem ich mich z.B. auch leidenschaftlich intellektuell auseinandersetze, mit dem ich mitunter leidenschaftlich regredieren und ins lustvoll anarchisch kindliche abtauchen kann, besser im sinne von intensiver ist, weil man sich immer geichzeitig auf mehreren libidinös besetzbaren ebenen begegnet.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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josemourinho
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Beitrag Di., 06.12.2016, 22:22

Frauen mögen das doch, je mehr Sex desto besser und vor allem sollten die Partner regelmäßig gewechselt werden. Ist doch langweilig, immer mit demselben ins Bett zu gehen.

Das machen die Studentinnen auch. Zuerst hier mal abschleppen und eine Woche später, kommt das nächste kiffende Exemplar. Der darf dann auch mal in andere anatomische Mündungen eindringen. Frauen lieben viele Partner und deshalb verstehe ich Frauen nicht, die sich darüber beklagen wenn soviel gevögelt wird in Beziehungen und der Typ Lust hat.

Aber wahrscheinlich gefällt ihnen der Penis nicht. Denn kleine Penise mögen Frauen noch weniger als männliche Jungfrauen, aber wehe man akzeptiert ihre Brüste nicht oder so. Frauen gehen auch gerne auf Tinder und fickstutenmarkt.

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Mondin
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Beitrag Di., 06.12.2016, 22:43

.....

Also so, wie ich die Themen, die dazu hier im Forum existieren, gelesen habe, geht es da im Grunde weniger um sexuelle (Über)Forderungen, als vielmehr darum, dass die Frauen sich von ihren Partnern generell schlecht behandelt sehen. Dass sie sich instrumentalisiert fühlen und in ihren anderen Bedürfnissen wenig, bis gar nicht beachtet. Und es ist doch nun wirklich nur zu logisch, dass man (frau) keine Lust auf einen Partner hat, dem man (frau) sich nicht nahe fühlt, sondern sich eher abgewertet und benutzt empfindet.

Sexualität kann auch einfach reine, unverbindliche Geilheit sein, sicherlich. In einer festen Beziehung geht sie jedoch iaR darüber weit hinaus und hat sehr viel mit Intimität zu tun. Geistige, emotionale Intimität, die sich dann auch körperlich manifestiert. Ist diese Intimität nicht vorhanden, nun ja, dann geht die Lust eben auch flöten, egal ob 3 x täglich oder 1 x im Monat.

Grüßerle!
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Zuletzt geändert von Mondin am Di., 06.12.2016, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.

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josemourinho
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Beitrag Di., 06.12.2016, 22:45

Mondin hat geschrieben:Also so, wie ich die Themen, die dazu hier im Forum existieren, gelesen habe, geht es da im Grunde weniger um sexuelle (Über)Forderungen, als vielmehr darum, dass die Frauen sich von ihren Partnern generell schlecht behandelt sehen. Dass sie sich instrumentalisiert fühlen und in ihren anderen Bedürfnissen wenig, bis gar nicht beachtet. Und es ist doch nun wirklich nur zu logisch, dass man (frau) keine Lust auf einen Partner hat, dem man (frau) sich nicht nahe fühlt, sondern sich eher abgewertet und benutzt empfindet.

Sexualität kann auch einfach reine, unverbindliche Geilheit sein, sicherlich. In einer festen Beziehung geht sie jedoch iaR darüber weit hinaus und hat sehr viel mit Intimität zu tun. Geistige, emotionale Intimität, die sich dann auch körperlich manifestiert. Ist diese Intimität nicht vorhanden, nun ja, dann geht die Lust eben auch flöten, egal ob 3 x täglich oder 1x im Monat.

Grüßerle!
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Ohhh die armen Frauen. Sollen sich halt nen anderen suchen wie das eine richtige Frau tun würde aber gleichzeitig beim bisherigen wohnen. Schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, denn das mögen Frauen. Betrügen und lügen.

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Mondin
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Beitrag Di., 06.12.2016, 22:48

josemourinho hat geschrieben: Ohhh die armen Frauen. Sollen sich halt nen anderen suchen wie das eine richtige Frau tun würde aber gleichzeitig beim bisherigen wohnen. Schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, denn das mögen Frauen. Betrügen und lügen.
Ja ja, schon recht.

Gute Nacht.

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josemourinho
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Beitrag Di., 06.12.2016, 22:51

Mondin hat geschrieben:
josemourinho hat geschrieben: Ohhh die armen Frauen. Sollen sich halt nen anderen suchen wie das eine richtige Frau tun würde aber gleichzeitig beim bisherigen wohnen. Schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, denn das mögen Frauen. Betrügen und lügen.
Ja ja, schon recht.

Gute Nacht.
ich bin ein großer Fan von Jose Mourinho, dem ehemaligen Trainer meines Vereins und jetziger Trainer von Manchester United.

Letztes Jahr hat er seine Teamärztin weil sie unerlaubt aufs Spielfeld rann auf portugiesisch vor den Medien als "Tochter einer Hure" beschimpft.

Fand ich richtig, der Mann hat gesehen dass die sich regelrecht profiliert hat in der Öffentlichkeit. Ich bin eine männliche Jungfrau mit 22 und kann das nur bestätigen, dass Frauen sich gerne profilieren. Habe auch deshalb aufgegeben mit Frauen und Beziehungen, denn als unerfahrener sexuell will dich eh keine.

Fand es nur schade, wie er von irgendwelchen Feministengruppen verurteilt wurde.
Der Mann hatte Recht und deshalb finde ich hat er einen super Charakter weil der auch das Wort Hure regelmäßig wohl in Mund nimmt.

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Mondin
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Beitrag Mi., 07.12.2016, 00:25

...

Also wenn ich Dich so lese, josemourinho, dann scheint Deine Jungmännlichkeit eher eine untergeordnete Rolle zu spielen, bei den Problemen die Du womöglich hast. Vielleicht mal die Vorurteile neu gruppieren und ein bisschen weniger auf Unflat abfahren.

Im Übrigen wäre es vielleicht ganz gut, wenn Du das in einem eigenen Thread thematisieren würdest. Hier geht es ja um etwas Anderes.

Beste Grüße.

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Möbius
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Beitrag Fr., 09.12.2016, 16:28

Wenn ich meine startpostings erneut überlese, bin ich unzufrieden mit mir. Zunächst weil ich mich darauf beschränkt habe, die natürlichen, nicht krankhaften Umstände dartun zu wollen, die zu einer überdurchschnittlich starken Libido führen können. Dann, weil ich mich nicht mit den Problemen befasst habe, die eine solch starke Libido für den Betroffenen auf der "sekundären Ebene" mit sich bringt - die zwangsläufigen Beziehungsprobleme sind da nur eine Spitze des Eisberges, und ferner, weil ich mich überhaupt nicht mit dem schwächer libidinösen Beziehungspartner befasst habe. Schließlich bin ich unzufrieden mit meiner Verhöhnung konventioneller sexualrestriktiver Auffassungen als "Sexualromantik", die den Zugang zu meinen Ausführungen nicht gerade erleichtert.

Dieser polemische Kampfbegriff resultiert - insoweit versuche ich mich an einem Stück Selbstanalyse - aus einer reaktiven Aggression gegenüber diesen restriktiven Auffassungen, unter denen ich ein Leben lang wegen meiner abweichenden Sexualität - meinen Perversionen und eben sehr starker Libido - arg gelitten habe. Auch in meinen äusserlich-oberflächlich erfolgreichen Jahren war die Angst vor unfreiwilligem "outing" und nachfolgender Diskriminierung in der sehr sexualrestriktiven Atmosphäre der Justiz in einer ländlich-rückständigen Umgebung mein ständiger Begleiter gewesen.

Es gibt aber auch "aktute" Aggressionen gegen eine Gruppe von usern hier, die ich gerne - ebenso polemlich - die "Sexperten" nenne. Auf jedes posting, in dem eine von deren biedermeierlicher Sexualnorm abweichende sexuelle Regung und die Nöte damit dargesellt wird, ergießen diese Sexperten eine Fülle von wohlmeinend wie drängend formulierten Ratschlägen, die auf die reine Zurückdrängung dieser Regungen ausgerichtet sind. Ich pflege mich dazu normalerweise nicht zu äussern, meiner Grundsatzentscheidung folgend, andere hier nicht "kritisieren" zu wollen. Hieraus erwachsen nämlich meiner Erfahrung nach keine fruchtbaren Diskussionen sondern furchtbare wechselseitigen Anfurzungen ohne jeden positiven Effekt ausser eventuell einer gewissen Abfuhr narzistischer Destruktivität.

Gleichwohl halte ich diese Restriktionstendenz für hochgradig gefährlich, wie schon öfters dargelegt: sexuelle Libidio kann man entgegen den Vorstellungen dieser "Sexperten" nicht durch Restriktion zum spurlosen Verschwinden bringen. Man kann ihr damit nur die Möglichkeit der Abfuhr im sexuellen Bereich verschließen mit der Folge, daß diese daher "frei" gewordenen Libido durch die anderen Bereiche der Libidoökonomie vagiert und nach einer Möglichkeit der Abfuhr sucht. Findet sich eine solche nicht, dann verbleiben nur die "pathogenen Kollateralkanäle", der Weg in die psychische Erkrankung ist vorgezeichnet.

Warum fällt es auch heute noch der überwiegenden Mehrheit so furchtbar schwer, Abweichungen von der sexuellen Durchschnittsnormativität zu akzeptieren ? Warum wird normabweichende Sexualität immer noch von der Mehrheit nicht nur in diesem unserem Forum, sondern auch in diesem unserem Lande diskriminiert und pathologisiert ?

(Fortsetzung folgt)

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Möbius
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Beitrag Fr., 09.12.2016, 16:30

Die Soziologen erklären dies gerne mit einer rein sozialen Normativität, die durch verschiedene "Sozialisationsagenturen" dem jungen Menschen vermittelt und späterhin stabilisiert wird. Sie meinen von daher auch, daß man diese wie jede andere Normativität durch "Aufklärung" und politische Aktion wirkungsvoll verändern könne.

Doch dies greift für mein psychoanalytisches Verständnis zu kurz, bleibt an der Oberfläche. Ich glaube vielmehr, daß diese enorm hartleibige Normativität, die geradezu zwanghaft anmutende Sexualfeindlichkeit tieferliegende Ursache hat und eine Aufdeckung dieser Ursachen daher die Voraussetzung dafür ist, jener sexualfeindlichen Aggression mit Aussicht auf nachhaltigen Erfolg entgegenzutreten.

Die Ursache dieser Sexualfeindlichkeit sehe ich im Ödipus-Komplex, konkret den Auswirkungen des Ödipus-Konfliktes auf das Kind. Das Kind selbst ist es, das den Konflikt auslöst, indem es sein Inzestbegehren gegenüber dem gegengeschlechtlichen Elter betätigt, aggressive Eifersucht gegenüber dem gleichgeschlechtlichen Elter entfaltet, den es verdrängen, beseitigen, seine Stelle einnehmen will. Im Normalfall wird das Kind vom gegengeschlechtlichen Elter mit seinem sexuellen Begehren zurückgewiesen - alles andere wäre mißbräuchlicher Inzest, wie ich ihn ja dann erfahren hatte. Deswegen habe ich den Ödipus-Konflikt nicht in normaler Weise durchlaufen, muß mich auf mein Verständnis der psychoanalytischen Literatur verlassen und begebe mich insofern auf dünnes Eis.

Die Zurückweisung im Normalfall jedoch ist für das ödipale Kind unerträglich. Der gleichgeschlechtliche Elter jedoch wird durch diese Zurückweisung zum "siegreichen Aggressor" mit dem das Kind gleichwohl in einer existenziellen Beziehung gefangen bleibt: seiner Familie nämlich. Es kann ihm nicht ausweichen, erfährt sogar im Gegenteil gerade bei verantwortungsbewußten, sexuell aufgeklärten Eltern gerade im Ödipus-Konflikt besondere Zuneigung.

Aus diesem "double-bind" befreit sich die Psyche des Kindes durch eine Identifikation mit dem "siegreichen Aggressor" und in deren Folge einer Introjektion: es introjiziert sich ein Bild vom gleichgeschlechtlichen Elter, insbesondere dessen Sexualcharakter, so wie das Kind ihn wahrgenommen und sich "ein Bild von ihm gemacht" hatte. Aus diesem Introjekt erwächst sodann das "Über-Ich" oder "Ich-Ideal" als Grundlage seiner Moralität, seines Charakters, seiner nicht nur sexuellen Identität. Dieses Introjekt ist also konstruktiv, ja konstitutiv für den Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Durch dieses Introjekt wird aus dem Knaben ein Mann, dem Mädchen eine Frau. Denn die Identitäten als "Mann" oder "Frau" entstammen eben diesem Introjekt, basieren auf ihm. (Womit auch das Phänomen der Transsexualität vielleicht etwas verständlicher wird - "Mann" und "Frau" hat mit Genetik und Anatomie viel, viel weniger zu schaffen, als wir regelmässig zu wissen glauben.) Was folgt ist die "kulturelle Auffüllung" dieses Introjekts zuförderst durch die neu definierte Beziehung zum gegengeschlechtlichen Elter, dem sich das Kind (eigentlich: das ehemalige Kind!) zuwendet, sich ihm anschließt, ihm nacheifert - worauf der gleichgeschlechtliche Elter normalerweise freudvoll (hihi!) eingeht. Dieser Prozeß ist von Freud ausführlich dargelegt in "Das Ich und das Es". Erst hieran können "Erziehung und Sozialisation" in einer Art und Weise anknüpfen, die eine echte Identifikation mit den vermittelten Werten erreichen können, statt nur einer dem äusseren Zwang geschuldeten Heuchelei.

(Fortsetzung folgt)

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Möbius
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Beitrag Fr., 09.12.2016, 16:32

Dieser Vorgang ist zwar nicht "natürlich", sondern eine kulturelle Angelegenheit, aber er ist eine notwendige Voraussetzung, damit aus dem Kind ein erwachsener, verantwortlicher Mensch werden kann.

Weil mir selbst die normale Absolvierung dieses Konflikts nicht möglich war, weil ich ja im Ödipus-Komplex "Phyrus-Sieger" geblieben war, konnte ich selbst auch niemals erwachsen werden, bin heute noch: Kind. Die Entwicklung einer sexuellen Identität als Mann oder Frau ist mir versagt geblieben - ich gehöre zum "Dritten Geschlecht", für das es im abendländischen Kulturkreis zumindest in der Neuzeit kein allgemein akzeptiertes Rollenmuster gibt. Aus Lateinamerika ist das Muster der "Transe" bekannt (sie heißt dort anders), die dort allerdings auf Prostitution beschränkt bleibt, aus dem hinduistischen Kulturkreis gibt es ebenso ein allerdings nicht mehr vollständig aktuelles Rollenmuster - diese Menschen gelten jedoch immerhin noch als heilig, ihr Segen ist immer noch begehrt. Bis in die jüngere Vergangenheit konnten diese Menschen von den Gegenleistungen für diesen Segen sogar vollständig ihren Lebensunterhalt bestreiten. Muster für solche Menschen mit weiblicher Anatomie sind mir überhaupt nicht bekannt. Ich vermute jedoch, das sie ebenfalls stark zur Prostitution neigen.

Aber auch der normal durchlaufene Ödipus-Konflikt birgt "Risiken Nebenwirkungen", zu denen insbesondere die Erzeugung von Sexualeinschüchterung und Sexualangst gehört. Sein Begehren wurde ja - mitunter sehr rüde - zurückgewiesen, seine Sexualität bitterst frustriert, erzieherische Sexualrestriktionen, die mitunter ebenfalls sehr rüde sein können, folgen wohl nur allzuhäufig nach.

Das "gebrannte Kind" scheut nunmehr das Feuer, wird in sexueller Hinsicht auf einmal ziemlich "brav", enthält sich nunmehr weitgehend der Sexualbetätigung, mitunter zieht sich die Sexualität ganz in die Phantasie zurück, es kommt zur Ausbildung der berühmten "Latenzperiode", die kürzer oder länger sein kann. Das "brav" und "vernünftig" werden des Kindes halten sich die Eltern nur zu gerne als Ergebnis ihrer erzieherischen Bemühungen zu Gute - doch sie haben kaum etwas damit zu schaffen gehabt, wie Freud aufgezeigt hat. Auf diese "traumatische Bravheit", die Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elter als Aggressor, setzt nun erst "Erziehung und Sozialisation" bezeichnen: die Vermittlung einer restriktiven Sexualmoral nicht nur durch Eltern und Familie, sondern auch durch Lehrer, Geistliche, Medien usw., die auch von den "peer groups" der Gleichaltrigen auf den Schulhöfen, bei Spiel und Sport usw. zumeist übernommen wird.

Das Basieren der sexuelrestriktiven Normativität auf der Sexualeinschüchterung, der Sexualangst und einer dementsprechenden Vermeidungshaltung gegenüber Sexualität, die stets mit einem Schuldgefühl behaftet bleibt, das mit dem Introjekt des gleichgeschlechtlichen Elters in der Psyche des Kindes Einzug gehalten hat und das ebenso wie das Introjekt selbst stärker oder schwächer sein kann. Ich vermute (!), das Ausmaß dieses Schuldgefühls hängt stark davon ab, wie die Eltern auf die infantile Sexualität allgemein und insbesondere auf das Inzestbegehren des Kindes reagiert haben. Tendenziell wird das Schuldgefühl um so stärker sein, je dezidiert die Abwehr des sexuellen Begehrens war, je wütender und strafender sich die Eltern dem Kind gegenüber verhalten haben.

(Fortsetzung folgt)

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Möbius
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Beitrag Fr., 09.12.2016, 16:35

Doch wie auch immer: diese Sexualeinschüchterung hält in den meisten Fällen nicht allzulange vor - spätestens unter der Einwirkung des Hormonschubs der physischen Pubertät gelingt es den allermeisten von uns, diese Angst vor Sexualität zumindest zu einem Teil wieder zu überwinden.

Aber dieser Zugang ist nunmehr ein restringierter Solcher. Denn die restriktive Sexualmoral, die das Kind (eigentlich: der junge Erwachsene) durch Bildung, "Erziehung und Sozialisation" vermittelt bekam, beschränkt den sexuellen Zugang zu anderen Menschen auf einen Spezialfall, den man in der Alltagssprache gerne "Liebe" nennt, und in unserem Kulturkreis mit der "Verliebtheit" meist seinen Anfang nimmt.

Hierauf habe ich hier schon öfters hingewiesen: "Verliebtheit" - das ist nichts als eine Projektionspsychose, die nur deswegen nicht zur Psychopathologie gerechnet wird, weil sie sozialüblich geworden und deswegen "entpathologisiert" worden ist, wovon ein sprachlicher Rest noch im überkommenen Ausdruck "liebeskrank" erhalten geblieben ist. Vielleicht wird diese Psychose sogar regelrecht vom Wiederholungszwang ausgelöst, der uns veranlasst, die ursprünglich traumatisierende Situation immer wieder aufzusuchen, um dem dissoziierten Trauma die Gelegenheit zur A-soziation, zur Integration, zur Verarbeitung zu geben. Vielleicht sind diejenigen Menschen, die irgendwann in ihrem Leben, gerne nach Eingehung einer glücklichen, lebenslang monogamen Beziehung, gänzlich aufhören, sich erneut zu verlieben, diejenigen, denen die Verarbeitung dieses Traumas geglückt ist.

Auch das, was wir landläufig "Liebe" oder "Beziehung" nennen, stellt sich in diesem Lichte nicht anders dar, als eine "affektiv neugefärbte Re-Inszenierung" (Anna Freud) jener ödipalen Beziehungen: der Beziehung, die das Kind mit seinem gegengeschlechtlichen Elter eingehen wollte und zu einem gewissen Teil vielleicht ja auch schon vor der Zurückweisung eingegangen war - oder der Elterlichen Beziehung, die dem Kind als Vorbild gedient hat, einer "vorbildhaften" anderweitigen Beziehung im Umfeld oder einer Vermischung und Überlagerung von Alledem.

Das erklärt auch vielleicht zum Teil das mitunter häufig irrational wirkende "Beziehungsverhalten", was zu den spezifischen Problemfeldern der emotionalen "Beziehung", der "Liebe" gehört. Die Partner "re-inszenieren" Probleme und Konflikte in ihren aktuellen Beziehungen, deren Ursprung in dissoziierten früheren Beziehungen lag - eben vor allem den ödipalen Beziehungen. Und selbstverständlich tun sie es unbewußt.

(Fortsetzung folgt)

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