Sexuelle Frustration (M,50)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Catull
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Sexuelle Frustration (M,50)

Beitrag Di., 27.12.2016, 08:27

Hallo Community!

Folgende Situation:
Frau, 45, ich (Mann) 50, verh. , 2 Kinder, 13 und 16

Frau hatte vor einem Jahr Teilentfernung Uterus wegen eines Myoms, alles GsD gutartig, minimalivasiv operiert, Körper des Uterus entfernt

Rekonvaleszenz war sehr langwierig, immer wieder Infektionen (Pilz, Bakterien,...), etc.

Pflege von Anfang an durch mich (bin bereits pensioniert), wurde zunächst dankbar angenommen, nach ein'gen Monaten fallweise Kritik, ich würde sie "Überbetreuen"

Sexuell lief in den ersten Monaten nichts, was ja auch klar ist, ist ja keine Kleinigkeit, so ein Eingriff.

Mittlerweile ist ein Jahr vergangen , und wir hatten gezählte 5 mal Sex. Der ist dann auch immer sehr schön, passierte auch mal spontan, ging aber immer von mir aus.

Schmerzen hat sie keine, sie hat auch Lust (sagt sie auf Nachfrage)

Mir ist das jedenfalls deutlich zu wenig, "Handbetrieb" wird immer häufiger, habe mir vor kurzem auch einen Masturbator gekauft, weil ich es einfach nicht mehr aushalte.

Davor war unser Sexleben aufregend, befriedigend und von viel Zärtlichkeit geprägt.

Aber seit einem Jahr mow tote Hose.

Ich liebe meine Frau, sie ist die Liebe meines Lebens. Seitensprung, Affäre, ONS oder Prostituierte kommen für mich daher nicht in Frage, das wäre für mich eine Benkrotterklärung.

Gesprochen habe ich auch schon mehrmals mit ihr darüber, allerdings war das Ergebnis nie sehr ergiebig. Sie liebe mich auch sehr, aber sie sei "halt" müde, habe Kopfschmerzen, müsse aufstehen, habe eine Blasenentzündung, eine Scheideninfektion, Bauchschmerzen, oder was auch immer. Ich respektiere das und nehme es zur Kenntnis, aber mir fehlt mittlerweile sehr die körperliche Nähe und der echte Sex.

Zart vorgeschlagene Paartherapie lehnt sie ab, weil "sie habe ja kein Problem" (Originalton)

Vor ca. 3 Monaten begann sie mit einer Therapie wegen Schlafstörungen im Zsammenhang mit ihrer Operation, da geht es aber ausschließlich um Entspannungstechniken und Hypnotherapie.

Also null Problembewusstsein.

Für mich ist es ein massives Problem, bin total ratlos und verzweifelt. Trennung kommt für mich nicht in Frage, schon wegen der Kinder, aber auch, weil ich sie noch immer liebe (ist whs nicht verständlich, ist aber so)

Bitte um Rat, wie ich mit der Situation umgehen soll, als 50 jähriger ständig nur zu masturbieren, das ist für mich nicht lebenswert.

Was mache ich falsch? Was gebe ich meiner Frau nicht, was sie braucht? Oder bin ich wirklich ein dauergeiler, sich als nervend empfindender Querulant?

Danke für eure Antworten!

Tom

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Sinarellas
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Beitrag Di., 27.12.2016, 12:18

Hi, ja sie hat ja auch kein Problem, sondern du.
Sie ist sscheinbar zufrieden so wie es ist, du aber nicht, also muß etwas von deiner seite aus kommen.
Was sagt sie denn zu dem ganzen, was sagt sie zu ihrer Sexualität alles ok für sie? Oft genug für sie? Was sagt sie zu deiner unzufriedenheit? Nehmt euch mal einen abend zeit und redet über die ganze geschichte.

Ich als körperliche Frau kann nur sagen, dass ich nach einigen Jahren einfach nicht mehr dauergeil b in und darauf angewiesen bin ständig rumzuvögeln. Mein Partner aber schon, ergo machen wir das quasi 50/50 die eine Hälfte bin ich dabei weil lust die andre hälfte sag ich nö keine lust und fertig. Auch ihm könnte es häufiger sein, aber er ist eben nicht der chef in der sexualität von uns beiden sondern wir beide entscheiden das zusammen.

REDE mit ihr. Es ist bereits ein großes PROBLEM für dich.
..:..

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Pitt
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Beitrag Di., 27.12.2016, 12:55

Frage: Welche Rolle spielte (als es nocht besser lief) nichtkoitales Liebesspiel (manuell, Oralverkehr) bei euch?

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Catull
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Beitrag Di., 27.12.2016, 12:59

Sie sagt, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlt (gerade eben )

Abends, wenn wir schlafen gehen, steckt sie sich sofort Kopfhörer in die Ohren, " weil sie sonst nicht einschlafen kann"

Es wäre schon leichter für mich, wenn Sie mir sagen würde, dass sie jetzt oder von mir aus überhaupt nie mehr Sex haben will, aber immer wieder hoffen, dass es "etwas wird", und dann wieder kommentarlos nichts, das ist für mich Psychoterror.

Von mir aus mache ich es mir nur mehr selbst, aber was, wenn sie dann doch mal will?

Soll ich ihr dann sagen: "Sorry, mein Schatz, ich hab heute schon 3 mal gew....., ich kann heute nicht mehr?"

?????

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Catull
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Beitrag Di., 27.12.2016, 13:02

Hallo Pitt!

Oralsex etc. war immer Bestandteil unseres Liebesspiels.

Da sagt sie sinngemäß, dass sie das so geil mache, dass sie dann mit mir schlafen will, aber das will sie dann doch wieder nicht...

Da versteh einer diese Frau...

Und wenn's mal stattfindet, dann ist es für uns beide total befriedigend und schön. Wenn halt mal...

Aber alle 6-8 Wochen, das ist mir einfach zu wenig, und da ist auch die 50/50 Variante nicht erträglich für mich...

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Pitt
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Beitrag Di., 27.12.2016, 23:45

Frage:
Du schriebst, dass du dich gern selbstbefriedigst ("Handbetrieb").
Wäre es für dich eine Option, wenn dich deine Frau dabei liebevoll begleitet?
Wäre es für deine Frau eine Option, dich liebevoll zu begleiten?
Lg
Pitt

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Catull
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Beitrag Mi., 28.12.2016, 13:15

Hallo Pitt,

nein, ich befriedige mich nicht so gern selbst. Es ist aber derzeit das einzige Ventil, meine Libido in den Griff zu bekommen. Bei 6-8 Wochen Intervall beim Sex mit meiner Frau ist das möglicherweise nachvollziehbar.

Für mich ist außerdem SB keine Alternative zu Sex mit meiner Frau, nicht einmal ansatzweise.

Ja, der reine Trieb mag irgendwie befriedigt sein, aber das, worauf es mir beim gemeinsamen Sex (muss jetzt nich unbedingt mit Penetration einhergehen) ankommt, ist die körperliche und psychische Nähe. Das ist es, was mich wirklich befriedigt, nicht das simple Abspr.... . Abgesehen davon, empfinde ich einen Orgasmus bei der SB um Größenordnungen weniger intensiv, als gemeinsam mit meiner Frau.

Die grundsätzlich gute Idee, den Sex auf andere Praktiken "umzustellen" scheitert daran, wie bereits erwähnt, dass das meine Frau sehr erregt (sagt sie, stimmt auch...) und sie sich aber nicht darauf einlassen will/kann.

Langsam zweifle ich auch an meiner Qualität als Liebhaber. Es mag (für mich zwar nicht) Sex ohne Liebe geben, aber nicht Liebe ohne Sex.

Und damit kämpfe ich...

Tom


isabe
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Beitrag Mi., 28.12.2016, 13:28

Solange du nicht irgendwas änderst, ist deine Situation ausweglos: Du möchtest mit ihr schlafen, sie aber nicht mit dir. Sie sieht kein Problem. Du möchtest dich nicht trennen oder woanders zum Verkehr "antreten". Aus diesem Problem ergibt sich kein Ausweg, abgesehen vom Frustriertsein.

Da du sie nicht ändern kannst, kannst du nur bei dir selbst schauen, an welcher Stelle du von deinem Ideal abweichen willst - was ist dir lieber: Trennung oder Frust?

Abgesehen davon, finde ich ihre Haltung ("ich hab ja kein Problem") unter aller Kanone. Vielleicht liegt hier sogar der Grund für euer Problem: dass sie dein Problem mit eurer fehlenden Sexualität alleine als deines ansieht. Was natürlich nicht stimmt, es sei denn, ihr hättet euch vorher darauf verständigt, dass in eurer Partnerschaft Sex keine Rolle spielen soll. So aber enthält sie dir etwas vor, und es kommt mir vor, als sei das für sie eine Art "stiller Triumph", mit dem sie dich in der Hand hat. Dich und die Beziehung. Sie hat, wenn man so will, den Schlüssel zu ihrem "Schloss", aber sie rückt ihn nicht raus, und was ich dabei eigentlich bedenklich finde, ist nicht einmal, dass kein Verkehr stattfindet (das ist für dich blöd, aber sie wird es, warum auch immer, nun mal nicht wollen); was ich viel schlimmer finde, ist, dass sie dich in deinen Bedürfnissen gar nicht sieht. Fühlst du dich da nicht irgendwie nicht für voll genommen?

Sie könnte ja genauso gut sagen: "Es tut mir leid. Aber ich kann und mag nicht". So aber tut sie so, als sei der Wunsch eines Menschen, mit seinem Partner zu schlafen, etwas vollkommen Weltfremdes. Ich stelle mir das für dich erniedrigend vor (und du liest dich nicht wie einer, der die Bedürfnisse seines Partners nicht sieht).

Wenn man spekuliert, könnte es sein, dass sie sich nach der OP - auch durch die "Überversorgung" - irgendwie minderwertig fühlt und sich deshalb mit dem Schlüsselverbot rächen will?

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Nico
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Beitrag Mi., 28.12.2016, 14:03

Wie läuft denn euer sonstiges gemeinsames Leben ?
Die Kinder hast du ja schon erwähnt, da ist natürlich eine Menge Verantwortung im Spiel, aber sonst ?
Abgesehen vom sexuellen Notstand und von der Gewohnheit, ist da noch gegenseitige Wertschätzung, Anziehungskraft vorhanden ? Gibt es genug Gemeinsamkeiten ? Lebt ihr miteinander oder eher nebeneinander ?
Spürst du in deinem Leben noch Entwicklung?

Ich frage das alles weil das für Männer oft nicht so wichtig erscheint um sich darüber ernste Gedanken zu machen, aber beim Thema Sex läuten dann die Alarmglocken, dabei krankt es eigentlich sonst auch hinten und vorne.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Pitt
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Beitrag Do., 29.12.2016, 01:09

Hallo Catull,

so, wie ich dich verstanden habe, hast du mit deiner Frau zu selten Sex.
Aber, wenn ihr dann alle acht Wochen Sex habt, ist es für beide schön.
Ist es wirklich die Häufigkeit, - oder ist es was Anderes?

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Catull
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Beitrag Do., 29.12.2016, 07:22

Also für mich ist es eindeutig die (für mich) mangelnde Häufigkeit.

Was meinst du mit "etwas anderes"?

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 30.12.2016, 12:58

Was sagt sie, wenn du sie fragst, warum sie nicht häufiger will (abgesehen von Ausreden wie Kopfweh etc.)? Kopfweh und Co. würde ich anzweifeln, weil sie das ja früher offenbar auch nicht hatte oder es kein Hinderungsgrund war. Also muss es etwas anderes als Grund geben. Vielleicht kannst du sie da nochmals bitten, ganz ehrlich zu sein.
Frauen sind schwierig, sie trauen sich oft nicht, ihre wahren Gefühle zu offenbaren, weil sie in ihrem Leben immer darauf getrimmt wurden, es anderen recht zu machen (gilt zumindest für viele Frauen). Dann stauen sich ungute Gefühle an, und irgendwann tun sie etwas und wundern sich, dass es für andere völlig überraschend kommt.... weil sie nie etwas gesagt haben...

Evtl. braucht sie dann auch Zeit, um darüber nachzudenken. Druck machen ist sicher nicht hilfreich, aber klarmachen, dass es für dich ein Problem ist, müsste schon drin sein.

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BluePoint
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Beitrag Sa., 31.12.2016, 00:17

Catull hat geschrieben: Trennung kommt für mich nicht in Frage, schon wegen der Kinder, aber auch, weil ich sie noch immer liebe (ist whs nicht verständlich, ist aber so)

DAS erschreckt mich.
Wie kommst du auf so eine Aussage? Für WEN soll das nicht verständlich sein?

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Catull
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Beitrag Sa., 31.12.2016, 01:04

@Kaonashi

Sie sagt auf Nachfrage, "dass sie es einfach nicht so oft brauche und wolle"

Sie liebe mich und sei gern mit mir verheiratet.

Was ich glaube, als Problen geortet zu haben ist folgendes:

Sie erregt mich sexuell noch immer sehr, auch, weil sie einfach für mich sehr gut und sexy aussieht. Nun hat das nunmal zur Fole, dass es bei mir zu Erektionen kommt, die sie dann als Drängen interpretiert, Sex mit ihr zu haben. Ich habe schon des Öfteren versucht, ihr zu erklären, dass es bei mir recht schnell zu einer Erektion kommt, was aber nicht bedeutet, dass ich in demselben Augenblick Sex mit ihr haben will oder gar von ihr erwarte.

Was ich mir aber schon wünsche, ist en Sexleben, in dem ich nicht wochenlang auf das nächste Mal hinfiebere...

Wie schon erwähnt, finde ich in der SB, die sie auch nich "begleiten" möchte, leider keine wirkliche Befriedigung sonder lediglich bestenfalls einen "Druckabbau".

Und wenn es dann doch einmal passiert habe ich schon den Eindruck, dass der Sex für sie sehr erregend und befriedigend ist.

Bin irgendwie ratlos...

C.

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Beitrag Sa., 31.12.2016, 01:10

@ramor

Man hat mir schon öfters zu verstehen gegeben, dass es unverständlich sei, in so einer Beziehung zu leben.

Ich wollte mit diesem Statement lediglich verhindern, Antworten der Sorte: "Verlass sie sofort, lass dir das nicht gefallen", "wieso bist du noch mit ihr zusammen?" oder ähnliche zu bekommen.

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