'Ich liebe dich so wie du bist' - und wenn ich ...

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 19.01.2015, 09:47

Chancen hat geschrieben: - du kannst es ihm respekt- und liebevoll erklären, aber wenn er dies nicht annehmen will, sondern darin Kaltherzigkeit sehen will, dann liegt es nicht an dir, ihm diese Kaltherzigkeitsperspektive auszutreiben. Das kannst du gar nicht.

Chancen
Ja. Du hast wohl recht.
Andererseits - ich /dachte/ dass ich das bereits - sagen wir zu 80% tue - aber möglicherweise kann ich da ja noch etwas besser machen, in meiner Kommunikation?

Paralle dazu mir immer und wieder bewusst machen, dass es /seine/ Themen sind. Wenngleich - das SO einfach gar nicht ist. Weil ich ja /durchaus/ beteiligt bin. Mit meinen Baustellen. Gut, DIE versuche ich anzugehen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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montagne
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Beitrag Mo., 19.01.2015, 11:32

Hey Miss,
ich möchte nichts konkretes über meine Beziehung schreiben. Ich schreibe im Forum generell eher nur über mich und lasse dritte, auch und vor allem meinen Mann da raus. Ich fänds selbst nicht gut, wenn er über mich irgendwo öffenlich schreiben würde.
Fühle dich dadurch bitte nicht zurückgewiesen. Es hat rein garnichts mit dir zu tun.

Ich will nur nochmal was allgemeineres sagen, einfach weil ich irgendwie das Gefühl habe, ich möchte trotzdem was hilfreiches sagen, weil ich es so traurig und schlimm finde, wenn Menschen, die sich eigentlich lieben und zueinander stehen wollen, es nicht schaffen, weil alte Gespenster im Weg stehen.

Ich lese aus deinen Postings immer noch einen ziemlichen Impetus heraus, ihn pädagogisieren oder therapieren zu wollen. Ich denke, mit sowas tut man sich selbst keinen Gefallen. Weil du da eben eine Verantwortung auf dich nimmst, die nicht deine ist, wie schon gesagt wurde.

Du schreibst zwar, das du auf keinen Fall mehr Nähe willst, aber wäre nicht dennoch ein Kompromiss etwas? Wenn du ein kleines bisschen auf ihn zugehst, vllt. kann er dann wiederum auf dich zugehen, im Sinne von, weniger Klammern. Nur sone Idee.

Und ich denke, lass ihn doch mal sich ausprobieren. Das ist auch ein ausprobieren für dich. Das ist dieses "den anderen lassen", was ich zumindest in meiner Beziehung als hilfreich erlebt habe. Es kann sein, dass dein Partner nur vorgibt beschäftigt zu sein. Vllt. weil er taktiert und möchte, dass du ankommst, ist gut möglich. Vielleicht aber auch, weil er weniger klammern umsetzen möchte, aber sich nicht die blöße geben möchte, es auf deine Kritik hin zu tun, denn wenn er jetzt genau das tut, was du von ihm willst, ist es auch wieder eine Form des Klammerns. Wie dem auch sei. Es ist seine Art jetzt damit umzugehen.
Er kann das gerade "nur" so und nicht so idealtypisch, wie du es dir vorstellst. Es erscheint mir aber auch schon einiges, was er da leistet. Und es besteht ja weiterhin Entwicklungspotential UND Beziehung heißt ja auch, zusammen zu Lösungen kommen und nicht dem anderen Lösungen vorgeben.

Also ich rede so viel und was ich eigentlich nur sagen willst: Wenn du ihn liebst und die Beziehung eigentlich möchtest, dann versuche ihn zu lassen. Du must manches Verhalten auch nicht gut finden, du kanst es doof finden, aber annehmen, dass es jetzt so ist und trotzdem bei dir bleiben. Ich denke das zumindest, dass dies, nicht nur in eienr Paarbeziehung eine der Möglichkeiten ist, Raum für veränderung zu öffnen. Und nachdem was du schreibst, ist er doch veränderungswillig und macht sich auf den Weg.

Ich meine ich rede hier vom hohen Ross, aber ich habe wie gesagt fast 16 Jahre Beziehung, mit meinem Mann. Veränderungen brauchen Zeit und Geduld.
amor fati


Vincent
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Beitrag Mo., 19.01.2015, 11:38

Miss_Understood hat geschrieben:Wenngleich - das SO einfach gar nicht ist. Weil ich ja /durchaus/ beteiligt bin. Mit meinen Baustellen. Gut, DIE versuche ich anzugehen.
Ist denn eine deiner Baustellen vielleicht auch die, dass du grundsätzlich (auch) an deiner Warmherzigkeit/Liebesfähigkeit zweifelst? Möglicherweise nimmst du dich da zeitlebens (und nun auch in deiner Partnerschaft) als inkonsistent wahr?

Falls es so ist, ist das wohl eher 'normal', würde ich meinen. Und dass man es mitunter als Mangel empfindet, könnte mit dem (eigenen) Ideal von Harmonie und Liebe zu tun haben, das gerade zu Anfang einer solch besonderen (Liebes-)Beziehung in der Vorstellung wirklich werden soll. Dies ist allerdings ähnlich dem Versuch, den Himmel auf Erden holen zu wollen. Unmöglich!
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 19.01.2015, 22:29



Es ging nicht um Lieben. Es ging um das 'geliebt werden dürfen'.
Ich. Kann angeblich nicht genug von dem annehmen, was er zu geben hat. Das STIMMT - es WAR mir manchmal zuviel. Gabenschock quasi.
ER käme nicht über meine Mauern. Durch meine Negativität. Durch meine Selbstzweifel.
(Dass er auch selbst welche habe, weißt er sehr entrüstet von sich.)

UND es ging um unter diesen Umständen darum, eine Beziehung zu führen.
(ICH will. Und ich würde sagen, ich KANN. Ich WILL. Und dennoch LERNE ich weiter. Wie das so geht. Mit meinen jämmerlichen Maximalerfahrungen von 3 Jahren ... Er stellte mir das in einem früheren Gespräch mal in Frage bzw. fragte mich auf eine seltsame Weise.)

Sich lieben. Selbst wenn das gegenseitig IST. Und EINE BEZIEHUNG FÜHREN.
Was zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind.
Er liebe mich weiterhin. Er sei mir nicht böse. Er mache mir keine Vorwürfe.
Aber so, so geht es nicht.
So, so hat er es 'so wie es JETZT ist' beendet.

Ich KANN nicht diese ganze Last dieses (seltsamen) 'Endes', was so auch noch keines ist, tragen.
Er sagt zwar, ich sei nicht 'schuld', ich 'könne ja nicht anders' aus meiner Erfahrung heraus und deswegen sei er mir nicht sauer - nur traurig, aber seine Kraft sei zu Ende, mich lieben zu wollen und immer an Mauern abzuprallen.
Welche Schwierigkeiten ich mit ihm habe - die verpuffen, die verargumentierte er irgendwie weg.

Ich BIN doch schon so viel auf ihn zu gegangen. Ich BIN nicht schneller.

Ich habe zwar offenbar extrem viele Defizite, aber es ist nicht alles Defizit! Mich abzugrenzen kann auch einfach ein unterschiedliches Nähebedürfnis heissen! Ich habe Angst, dass ich tatsächlich all das, was er nicht aushält an mich als neuerliche Schwere und Defizit klebe. Dabei ist das genau das Gegenteil dessen, was ich tun soll.

Es tut mir so leid.


'Gibt es etwas, jenseits des JETZT?'
'Ja. Es ist nicht die letzte Chance.'

Meine Schwere, mein Hang zum Negativen, es macht alles kaputt.
ICH mache tatsächlich alles kaputt.
Und genau DAS darf ich jetzt nicht. Mich in diesen Gedanken fallen lassen!
Und dann brauch ich mal wieder alle meine Energie genau dafür. Und dann ist mal wieder nichts übrig für das berufliche.

Ich wünschte mir so, dass er AUCH seinen Anteil darin sieht.
Und es nicht so weit von sich weisst. Und es nicht so logisch (?) verargumentiert.
Ich LIEBE seine sprachliche Stärke. Und hier erlebe ich in voller Breitseite die Kehrseite der Medaille.
Ich bleibe zurück, nach trauriger Umarmung - und ja, irgendeiner diffusen Hoffnung von das wars ja doch noch nicht und Chancen - und denke doch: ja, wenn ich doch bloss nicht so, nicht so und schon gar nicht SO ... und genau wissend, dass das auch wieder der Dämon ist, der mich klein halten will. Und dann weiß ich gar nicht mehr.

Ich bin aber auch wirklich müde.
Mir stehen kurzfristig anstrengende Tage bevor.
Mittelfristig das Thema Gesundheit. Zwei OPs in nächster und ggf mittelfristiger Zeit. Finanzen mit Gesundheit eng verknüpft - Schulmedizin ist raus, in der vermutlich dritten Krankheit. Überhaupt - Armut macht nicht nur krank, sondern lässt auch in Armut verharren.

Ich. Mich selbst. Mal wieder. Kümmern.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Vincent
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Beitrag Di., 20.01.2015, 11:19

Hallo Miss,

von hier aus lässt sich das ja kaum beurteilen. Aber nachdem, was ich bisher hier von dir verstanden habe, kehrt er vielleicht nun seine für ihn nicht mehr auszuhaltende 'Unzulänglichkeit' um, und richtet sie in Form subtil unterstellender 'Schuld' gegen dich. Wäre zumindest ein nachzuvollziehender 'narzisstischer' Mechanismus; ein psychischer Mechanismus, der ihn davor bewahrt, seine eigenen inneren Grenzübergänge überschreiten zu müssen, um fremdes Neuland zu betreten und zu erkunden.

Falls es so ist (und das ist ganz bestimmt nicht einmal seine Absicht) funktioniert es aber, oder? Jetzt musst du an dir zweifeln; nach Gründen und Ursachen suchen, warum diese Liebe nicht aufgeht. Nun stellt es sich so dar, als würdest DU ihm nicht genügen.
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Beitrag Di., 20.01.2015, 14:11

Phew - keine Ahnung, Vincent - ich muss darüber nachdenken. Oder auch gerade nicht.
Und zusätzlich und v.a. MEIN Leben auf die Reihe kriegen.

Ich merke gerade, dass mir diese Analysen, was ER wieso und weshalb NICHT und was ER unbewusst und was nicht ... (ich kann ja schlechterdings SEINE inneren Entwicklungen übernehmen!) nicht so viel bringen.

Ich spüre auch, dass es mir eher etwas bringt, dem ganzen - was es mit mir macht - auf eher abstrakte Weise körperlich nachzuspüren. Ein Teil von mir ist - so seltsam das klingt und so sehr ich dennoch IHN und die Beziehung zu ihm weiter will - erleichtert vorerst - im JETZT - dass er durch seine Ansage sich (für eine Weile?) mal zurückziehen 'muss'. Ich hoffe und wünsche sehr, dass 'danach' wieder eine Bewegung aufeinander ZU möglich sein wird. Ohne seinen - wie ich das manchmal spüre, was er aber auch weit von sich weist - Symbiosewunsch.

Sich mitteilen ohne aneinander herumzuinterpretieren, DAS scheint eine große Herausforderung. Für uns beide. Die wir beide durchaus auf verschiedenste Weisen mit großer Lust die Welt, die anderen und uns beobachtend analysieren.
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montagne
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Beitrag Di., 20.01.2015, 14:15

Tut mir Leid Miss,
ich wollte dir nicht weh tun. Vielleicht ist meine "Logik" zum Thema Liebe doch so ganz anders als deine und deshalb konnten wir uns weniger verstehen als notwendig ist.
Nur nochmal meinerseits der Gedanke, lieber einmal mehr versuchen, als etwas aufgeben, was es wohl tatsächlich nicht so oft im Leben gibt: Eine Chance auf Liebe (lieben und geliebt werden).
amor fati

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 20.01.2015, 14:46

Oh, Montagne - DU hast mir absolut nicht weh getan! Ich danke dir sehr für deine Worte. Und ich glaube schon auch, dass ich dich verstehe - und das gar nicht so fern ist. Ggf später mehr.

Ja, die Chance!
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Miss_Understood
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Beitrag Do., 29.01.2015, 22:28

Sinken die 'Chancen' - auf die Fortsetzung einer Beziehung je länger man sich eine Auszeit nimmt?
Dieses seltsame 'Aus', sein drittes, die ersten beiden waren hilflose, impulsive Aus, die waren recht schnell wieder als das identifiziert, was sie waren: Krisen. Krisen, die überwindbar waren. So schein es. Und nun doch - nicht?

Kurios ist: in meinem Gefühl, da hat sich nicht viel geändert. Für ihn. Für uns. Heute fühle ich ihn auch ferner. Aber das tut mir gut. Klingt das schlimm? So schlimm wie mein 'Ich vermisse dich nicht so sehr?' - was mit der Tropfen war, der sein Fass zum Überlaufen brachte. Ich fühle weniger Druck, möglichst schnell so werden zu sollen wie er das will und doch immer beteuerte, dass ich SO WIE ICH BIN in Ordnung bin, geliebt sei. Und doch. SO konnte er nicht mit mir.

Jedoch: wie geht das - wenn sich zwei verbinden, die anscheinend sehr unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe haben? Ich möchte mich da nicht SO sehr pathologisieren (=Änderbar, Änderpflichtig?) lassen. Ja, kann sein, dass ein TEIL von mir beziehungsängstlich ist, in Aspekten. Aber dennoch: selbst wenn ich diesen Teil heilen kann, so bin ich sicher, dass ich immer noch nicht SO VIEL Nähe, SO VIEL Symbiose, so viel ... Futter für sein Liebeshungerbergwerk oder selber so viel der Liebe Süßigkeiten wie er mir schenken will vertrage. Dass dann immer noch ein Ungleichgewicht bliebe. Sofern er nicht selbst auch seine zuweilen auftretende kindliche (?) Sehnsucht ein wenig selbst stillen kann. Und in der Realität IST es ja auch nicht so, dass er jetzt sein Leben nicht auf die Reihe bekäme ohne mich.

Ich. Jetzt. Ohne ständig das Gefühl zu haben mich täglich mit ihm auseinandersetzen zu 'müssen', in der Basis tut mir das mal ganz gut. Ich glaube, was uns im wesentlichen unterscheidet ist auch dies: ICH kann mich unter 'Beobachtung' und ist sie noch so liebevoll zwar besser entdecken - aber die Entwicklungsstufen vollziehe ich eher für mich. Ich bin mir sicher bei ihm ist es genau umgekehrt. Er BRAUCHT in diesem Sinne WIRKLICH immer eine Beziehung. genau dafür.

Gleichzeitig ist es seltsam. Ich beginne ihn ein wenig zu vermissen. Ich spüre aber auch, dass ich noch sicher einige Tage brauche, um wieder Kontakt aufzunehmen. Ich habe nur Angst, dass er, der immer so schnell ist, emotional auch, schon in einem ganz anderen Film ist.

Ich habe Kopfschmerzen, schlafe schlecht. Und kriege doch mehr getan als zuvor. Das ist gut. Das soll so weiter gehen. Und ich kann das ja auch IN BEZIEHUNG. So grundsätzlich ist das schön wieder diese Zuversicht zu haben. Das habe ich jetzt erlebt. Mit ihm. Dafür bin ich dankbar. Gleichwohl es ja jetzt doch sehr erschüttert wurde. Aber: Da ist noch so viel. Ich glaube nicht, dass das das finale Ende sein wird. (Ich hoffe nicht, dass es nur so ein 'Ich will das nicht wahrhaben' Ding ist - dieses Gefühl da?) Ich darf mir nicht alle Schuhe anziehen, die er mir herreicht.

Das was ich möchte ist - anders. Schwer zu formulieren.
Ich schaue jemandem gerne in die Augen. Wenn ich jemanden so fest umarme, dass man die Grenzen seines Ichs verwischt und auch ganz physisch das Gesicht im Hals des anderen vergräbt, so kann das unglaublich heilsam und schön sein. Allerdings: SO kann ich nicht gehen. Weitergehen.

Verdammt - ich LIEBE dich doch. Und ich WILL mit dir (weiter) gehen!
Es tut mir so leid, dass ich dir mit meinem Abstandwunsch immer so weh tue. Hör nur bitte auf den zu psychologisieren. Das Lösen von all dem passiert nicht vorrangig im Kopf!
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Miss_Understood
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Beitrag So., 01.02.2015, 01:32

NEIN! Ich gebe mir NICHT die Blöße und schreibe ihm eine SMS. Er hat gesagt, er ruft mich /morgen/ an. Sonst wollte er sobald ich auch nur Ansätze zeigte mich austauschen zu wollen, am besten sofort mit mir reden, gerne auch spät. Was also sehr ungewöhnlich ist. JETZT kommt es langsam bei mir an. Und wenn ich nicht aufpass, mit voller Breitseite. Es. Ist. Schluss. Womöglich hat er bereits eine (gar nicht SO) Neue. DAS würde sein Verhalten erklären. Es passte auch zu den Umständen. Und zu dem, was ich von ihm weiß. Ich habe es gehört wie schnell er immer von einer zur nächsten. Ich habe gesagt, du kannst nicht alleine sein. Das wies er weit, weit von sich. Ich habe es gehört wie schnell er immer schon eine (meistens eine Wele vorher bekannte) Neue am Start hatte. Ich habe es nicht geglaubt. SO richtig. Fehler, böser Fehler. Man glaube IMMER allem das, vor allem, was Menschen von sich in den ersten Gesprächen über Beziehungen sagen.* Auch wenn er es selbst nicht für möglich gehalten hätte. Aber genau das, sagte er ja auch als wir zusammen kamen sozusagen. Es sei nicht 'so schnell' nach seiner Trennung von der Ehefrau auf seinem Schirm gewesen. Und er ist mir ja auch irgendwie 'passiert'. Und es war mit das beste was mir seit langem passiert ist. Genau. Es WAR.

Wobei - nein, das ist SO nicht wirklich richtig. Weil: wenn man selbst sich in einem (Weiter)-Entwicklungsprozess sich befindet/befand, so wie ich da, so wäre es fatal, wenn er mich NUR SO gesehen hätte, wie ich es ihm erzählt habe, dass ICH war. Ich wollte doch ANDERE Erfahrungen machen. Habe ich ja auch. Und dann - eben mich GEMEINSAM weiterentwickeln.

Ich bin traurig. Und fühle heute so richtig, dass er mir fehlt. Sehr.
Und sehe ihn vor meinem inneren Auge - nein, ich versuche es mir jetzt NICHT vorzustellen, was er gerade macht, getan hat oder oder oder. Bitte habe es NICHT getan. Es würde in meinem Gefühl die uns eingeräumte Chance beträchtlich verringern, zerstören eventuell.

Ich habe Angst vor morgen. Wieso MORGEN? Ist zwar schon JETZT.
Und es ist auch absurd, eigentlich, denn was geschehen soll, soll geschehen.
Und jemanden, der Schluss gemacht hat, kann man ja schlechterdings um Rechenschaft bitten, was er mit seinen Nächten anstellt. Eben. Ich. Werde. Keine. SMS. Schreiben. Auch keine gewollt unverfängliche. Eben. die klänge ja lächerlich 'gewollt unverfänglich'. Kann mich mal bitte jemand ablenken???
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Beitrag So., 01.02.2015, 23:26

Kann ich jemanden, IHN, den ich LIEBE, der sich aus NOT, weil ICH ihm zu sehr wehtat, von mir trennte, bitten in dieser Zwischenzeit der 'Wir schauen, was es IST zwischen uns' KEINE Affaire zu haben? Ich habe Bammel. Es ächzt.
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Beitrag Mo., 02.02.2015, 01:37

Miss_Understood hat geschrieben:Kann ich jemanden, IHN, den ich LIEBE, der sich aus NOT, weil ICH ihm zu sehr wehtat, von mir trennte, bitten in dieser Zwischenzeit der 'Wir schauen, was es IST zwischen uns' KEINE Affaire zu haben? Ich habe Bammel. Es ächzt.
Tu das nicht, Miss!
Wenn er in dieser Zeit tatsächlich eine Affäre eingehen sollte, dann ist er nicht bei dir, will ich meinen. Dann tut er es, weil er es kann. Und wenn er es kann und will, wird er das nicht vermeiden, weil du ihn darum bittest.
(Aber vielleicht gilt dieser Gedanke auch nur mir selbst... und andere ticken da einfach anders...)
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 02.02.2015, 11:55

Ich habe es NICHT getan. Die SMS. Er hätte sie gewollt. Er hätte sie gar gebraucht, so ein 'Ich vermisse dich.' Dabei finde ICH das so ... so abhängig. So 'klein'. ER findet es essentiell, sich vermissen zu dürfen. Und er erklärte mir, dass er es nicht aushält, dass er mich vermisst und ich nicht damit umgehen konnte. Dass ICH IHN nie vermisst habe. Das stimmt nicht! Ich bekam nur keine Gelegenheit dazu, so weil er sich täglich teils mehrfach gemeldet hat. Und jetzt, eben, JETZT erst vermisse ich ihn. Zu SPÄT! Es ist ALLES aus. Wo unser Gespräch gestern noch scheinbar gut endete, heute nacht eine Mail, die nun MEIN Herz bricht. Ich WILL das SO nicht. Ich wollte ihn doch. Ich bin so verkorkst, dass ich ihm das nicht zeigen konnte. Er war und ist aber auch jemand, der das in besonders großem Ausmasse braucht. So das völlige Gegenteil von den Männern, die ich zuvor hatte. Und genau deshalb, und eben weil es sonst so gut passte und sich unsere - nun ja - Neurosen so extrem gut komplementär teils und teils genau gleich ergänzten, hatte ich große Hoffnung, dass wir uns gegenseitig heilen könnten. Und konnte es ihm anscheinend nicht genug zeigen. Da all meine Dämonen und anscheinend Ängste und mehr in meinem inneren dagegen gearbeitet haben schien - das, was er auch wohl unter seine Vergrößerungslupe legte.

JETZT erst, nach seinen sehr schmerzlichen Worten glaube ich erst, dass er diesmal WIRKLICH Schluss gemacht hat. Dass das 'Große', was er UND ich glaubten, dass wir hatten, offenbar doch so nicht existiert haben kann - wenn er es nach zwei Wochen Pause (und in der ersten waren wir weiterhin täglich in Kontakt! Und er sprach von Chancen auf ein Weiter) als 'zu schmerzlich' nun final beendet. Zusammen mit diesem Satz, dass er auch jedwede Hoffnung auf eine Chance nicht mehr sähe, sich sein zu wundes Herz zurücknähme und sollte ich den Kontakt zu ihm nur noch wollen, wegen der Chance, dann sollte ich besser keinen GAR Kontakt mehr haben.

Ich bin fassungslos. Traurig. Sehr sehr traurig. Und fühle mich, als ob hiermit eine ganz große gemeinsame Entwicklungschance , ein gemeinsames Rollen auf den Berg kurz vor dem Gipfel ausgebremst wird und nun diese beiden Kugeln sich anschicken zurückzurollen.

Es tut SO weh nichts gegen dieses Rollen, gegen dieses Zurückfallen, gegen dieses Stoppen des WIR tun zu können. Er WÄRE es gewesen. Trotz allem. Er IST es. DAS hätte er bei mir nie gefühlt. Dass ich ihn so liebe - wie er SEI. Ich hätte ihn dann immer (das STIMMT einfach nicht!) auf seine Defizite hingewiesen. Auf das, was fehlt. Darauf, dass er eben NICHT so gut sei wie er sei. JETZT, wo es zu spät ist erkenne ich es.
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 02.02.2015, 12:01

Und nein, ich werde ihn SO, nach dieser Email sicherlich NICHT bitten können, keine Affaire anzufangen. Gibt es doch nun damit keine Chance, keine 'Zwischenzeit' mehr.

Was mir dennoch im Kopf herumspukt ist die Frage, ob er in diesen zwei letzten Wochen mit jener konkreten Person wieder eine hatte. Und DAS vielleicht MIT für seine inneren Stürme, sein nunmehr ebenso schnelles Voranpreschen in ein Aus (wobei - ist ein AUS nicht immer plötzlich? Und ist das nicht klarer als ein monate/jahrelanges Sterben auf Raten?) wie sein voranpreschendes annäheren am Anfang - verantwortlich ist?

Dieses Wissen würde mir ein wenig helfen, mir selber zu verzeihen. Es würde die Last der Selbstbezichtigung von mir nehmen.
Ich weiß nicht, ob ich ihn das fragen soll, kann, trau. Wenn dann nur persönlich, nicht schriftlich.
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Beitrag Mo., 02.02.2015, 14:01

Ich kann nicht sagen, dass mir das leidtut; dich trösten. Denn es ist, was es ist.
Traurig ist es, ja. (Ich bin derzeit auch sehr traurig, verzweifelt, ob einer 'erschwert' zu lebenden Liebe, und erkenne hier gewisse Parallelen)

Miss_Understood hat geschrieben:Ich hätte ihn dann immer (das STIMMT einfach nicht!) auf seine Defizite hingewiesen.

So wie ich dich hier seit Beginn des Threads lese, hättest du vermutlich nie wirklich etwas 'richtig' machen können. Nicht du wirfst ihn auf seine Defizite zurück; das tut er ganz allein (auch ohne dich; bzw. erst gespiegelt durch dich), weil er in sich zutiefst (selbst-)unsicher ist.
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