Nachbar erklärt uns den 'Krieg'

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XChange
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Nachbar erklärt uns den "Krieg"

Beitrag Di., 09.02.2016, 13:27

Guten Tag liebe Foris,
heute komme ich einmal mit einem Problem zu euch und würde mich über Meinungen freuen.
Mein Mann und ich bewohnen nun schon seit August '14 gemeinsam eine Wohnung in einem Drei-Parteien-Haus. Ich bin nach vergeblicher gemeinsamer Wohnungssuche zugezogen. Die Nachbarschaft kannte ich schon und hatte auch ein gutes Verhältnis zu den Leuten. Mit einem der Nachbarn, dem ich eigentlich immer wohlwollend gegenüberstand spitzt sich die Lage jedoch momentan zu, ü60 alleinstehend.

Aufhänger war, dass er gern mal seine Musikanlage hochfährt, in eine Lautstärke die mich um den Schlaf bringt. Vor einiger Zeit habe ich ihm dann damit gedroht die Polizei zu rufen. Es war mittlerweile viertel vor zwei in der Nacht und ich musste um viertel nach vier wieder hoch, weshalb ich schon ziemlich angefressen war, da es ja auch keine Seltenheit war. Grundsätzlich kam es zwei Mal unter der Woche vor, dass er bis in die Puppen seine Privatparty vollzog.

Nach diesem besagten Vorfall jedoch hatte sich die Lage entspannt. Bis zum letzten Wochenende. Mein Mann und ich sind grundsätzlich recht unauffällige Nachbarn, die auch viel Rücksicht üben. Also kein Lärm in der Mittagspause, ich spiele nur Gitarre, wenn ich mit Sicherheit weiß, dass er nicht zu Hause ist usw. Wir sind auch keine Partygänger und mögen es eher in netter Gesellschaft zu sein und zu quatschen.

Drei bis vier Mal im Jahr kommt es also mal vor, dass wir eine gemütliche kleine Kneipenrunde nach Hause verlagern. So auch am Samstag. Es kann dann schon etwas später werden, aber großes Trara veranstalten wir nicht. Wir würden auch nie jemanden mitnehmen von dem wir wissen, dass er/ sie rumkrakehlt.

Nun:
Wir saßen jedenfalls gerade fünf Minuten, hatten keinen großen Piep von uns gegeben, als unser Nachbar wie ein Irrer in seiner Wohnung herum hämmerte. Es war so, als habe er auf unsere Rückkehr gelauert. Das Haus ist relativ hellhörig.

Ein Muster das mir jedoch aufgefallen ist: wenn wir allein nach Hause kommen kichern wir manchmal vor uns hin und quatschen noch manchmal eine Stunde. Da hat er sich noch nie beschwert. Das kommt nur dann vor, wenn wir Besuch haben, obwohl wir zu zweit sogar ab und an lauter sind.

Auf jeden Fall hat mein Mann den Tag darauf eine Entschuldigung ausgesprochen. Unser Nachbar jedoch hat uns durch die Blume den Krieg erklärt und sogleich in der Nacht von Sonntag auf Montag seine Anlage wieder einmal aufgedreht, so dass ich nur drei Stunden Schlaf abbekam.

Mir kommt es nun so vor, als habe er auf einen Vorwand gewartet um in alte Muster zu verfallen. Weiterhin habe ich den Eindruck, dass er missgünstig ist und es nicht ab kann wenn andere Leute Bekanntschaften pflegen und auch in gemütlicher Runde zusammen sitzen. Er hingegen kennt nur Leute die er nie im Leben einladen würde. Die meiste Zeit ist er allein und ich spüre da auch eine Art Verbitterung in ihm...

Was denkt ihr darüber?
Könnte ich damit richtig liegen?
Und wie sollen wir damit umgehen?
Ich meine, wenn wir andauernd einen Heidenkrach veranstalten würden, könnte ich seinen Ärger gut verstehen, aber wir sind wirklich umgängliche Nachbarn.
Ich bin eigentlich sehr enttäuscht darüber, dass er uns den Krieg erklärt hat, weil wir ihn eigentlich immer, trotz seiner nächtlichen Musikexzesse, sehr gemocht haben...

Grüße,
XChange
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Hiob
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 15:23

Ich vermute, du hast Recht.
Wäre es denn möglich, dass ihr euch eine andere Wohnung sucht?

Fragt
Hiob

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Beitrag Mi., 10.02.2016, 15:44

Hallo Hiob,
unsere Wohnung hat eine Toplage und dazu noch günstig. Eine höhere Miete könnten wir uns wohl nicht leisten. Uns würde auch ein Umzug sehr, sehr schwer fallen, selbst wenn das finanziell möglich wäre.
Ich bin einfach so traurig, weil wir eigentlich ein gutes Verhältnis hatten.
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stern
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 15:53

Nun, wenn das Verhältnis gut war, würde ich nochmals mit ihm reden... und es gibt ja auch Kopfhörer, so dass er Musik hören kann ohne andere zu belästigen. Ich weiß natürlich nicht, wie er genau reagiert hat, aber Kriegserklärung klingt recht heftig. Vielleicht ging es mir in Richtung Retourkutsche à la: Gerade ihr braucht nichts zu sagen... ich habe euch auch gehört. Wenn ein Gespräch und Vorwarnung nichts nutzt: Warum nicht tatsächlich mal die Polizei rufen... es gibt Grenzwerte (macht natürlich nur Sinn, wenn diese überschriiten sind). Umzug... na ja, es gibt keine Garantie, dass man nicht vom Regen in die Traufe kommt.
Liebe Grüße
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lamedia
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 15:59

Eigentlich könntet ihr euch auch an den Vermieter wenden. Der kann (und sollte) eine Verwarnung aussprechen und im äußersten (wiederholten) Fall auch kündigen, wenn die Hausordnung missachtet wird. Vielleicht, wenn er nett ist, kann er auch vermittelnd zwischen euch wirken und ihr führt mal ein Gespräch zu dritt über die Hausordnung.

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Beitrag Mi., 10.02.2016, 16:59

Hallo stern,
ich fürchte einfach, wenn ich tatsächlich die Polizei rufe, dass das die Fronten nur umso mehr verhärtet und wir gar keinen Zugang mehr zueinander finden. :(

Mein Mann hat ihm einmal gesagt, er könne doch Kontakt zu unserem Hausverwalter aufzunehmen und zu fragen inwiefern eine Schalldämmung möglich wäre. Davon wollte er aber auch nichts hören und meinte unser Vermieter sei hochnäsig und man könne doch gar nicht mit ihm reden. Das wiederum stimmt nicht. Wir haben bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. Wenn wir etwas hatten, hat er sich immer sofort darum gekümmert.

Ich meine, wir können nichts dafür dass das Haus dermaßen hellhörig ist und dass er sogar Gespräche in normaler Lautstärke hört. Darum frage ich mich weshalb er es so rigoros ablehnt dem Abhilfe zu schaffen. Wir können wohl kaum unsere Wohnraumdecke dämmen lassen, unter seinem Fußboden macht das sicher mehr Sinn.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass er seine Ohren gerne besonders spitzt, wenn wir mal Besuch haben und sich da extrem hinein steigert.

Ich denke auch, dass das eine Art Rache-Aktion war. Aber damit lösen sich ja keine Konflikte. Ich hatte auch manchmal den Gedanken:"Na warte." Aber im Endeffekt bringt uns das ja auch nicht weiter, wenn wir "zurückschlagen". Ich finde das auch ziemlich albern. Wir sind doch alle erwachsene Menschen.

Du hast schon recht, wenn du sagst wir könnten vom Regen in die Traufe kommen. Das ist ganz ab vom Finanziellen auch eine Sorge von uns.

Hi lamedia,

ich habe mir auch gedacht evtl. jemanden zu organisieren der zwischen uns vermittelt. Da er unserem Vermieter aber nicht aufs Fell gucken kann,wäre dieser dafür natürlich nicht die beste Wahl.
Ich denke aber, dass ich mich mal an ihn wenden werde, sollte es unerträglich werden.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass unser Nachbar schon jemand ist, der mit so einigen Leuten Probleme hat.
Wir wohnen z.B. über einer Kneipe und oft war es so, dass er auch mal zu mir kam und fragte: "Hast du das letzte Nacht wieder gehört?" Und ich konnte meistens nur antworten: "Nö, was denn?"
Die Musik wäre wieder sooo laut gewesen, was ich aber nicht im Geringsten bestätigen konnte.
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Tränen-reich
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 17:21

Könnt schon sein, dass er Langweile hat und wenn da noch Verbitterung mitspielt....
Gespräche scheinen dann ja wohl nicht möglich. Solche Exemplare lassen ja meist nicht mit sich reden.
Hab es bei mir auch schon mit dem Nachbar probiert, auch ca. Ü60... Sinnlos, kapieren das gar nicht.
Ich setze auf die Strategie "Ignorieren". Man könnt ja davon ausgehen, dass solche Leute nur provozieren wollen. Wenn sie damit ins Leere greifen ärgert die das noch mehr. Ich speicher das natürlich alles ab und sobald Mist gebaut oder Müll gelabert wird gehe ich andere schriftliche Wege, so dass er von anderer Stelle angesprochen wird.
Das scheint wohl so gewollt, wenn kein vernünftiges Gespräch möglich ist.
Meine Nachbarn sind seeeehr unfreundliche Menschen und genau so behandel ich sie auch. Und wenn sie loshacken, hacke ich zurück: auf die sachliche. Weitere Gespräche mit mir haben sie leider verspielt.

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stern
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 17:22

Nun, deswegen meinte ich ja, zunächst nochmals mit ihm reden... nur nachhaltig hat das bis jetzt ja auch noch nichts gebracht. Und warum wendet nicht ihr euch an die Hausverwaltung wegen einer Dämmung? Dass er es macht mit dem Anliegen, dass er selbst die Nachbarn stört, ist vielleicht etwas unwahrscheinlich... und für die Hellhörigkeit kann er auch nichts (für laute Musik mitten in der Nacht aber sehr wohl). Ich denke, das einfachste wäre Kopfhörer... aber wenn alles sehr hellhörig ist, verhindert das wohl auch nicht, dass man manches hört (z.B. wenn ihr - bei normaler Lautstärke - eine Party macht). Die Mieter in der Wohnung unter einer Bekannten hatten sich auch ziemlich aufgeregt, wenn sie mit Schuhen durch die Wohnung gelaufen ist... aber das ist normale Nutzung. Musik mitten in der Nacht finde ich auch rücksichtslos... da kann man schon mal ein Zeichen setzen, wenn er mit Worten nicht zugänglich ist. Aber vorab eine Vermittlung und die Hausverwaltung könnte man natürlich versuchen.
Grundsätzlich muss ich sagen, dass unser Nachbar schon jemand ist, der mit so einigen Leuten Probleme hat.
Wir wohnen z.B. über einer Kneipe und oft war es so, dass er auch mal zu mir kam und fragte: "Hast du das letzte Nacht wieder gehört?" Und ich konnte meistens nur antworten: "Nö, was denn?"
Die Musik wäre wieder sooo laut gewesen, was ich aber nicht im Geringsten bestätigen konnte.
Wirkt auf mich so als fühlt er sich auch gestört... ihr sucht nach einer Lösung und er handhabt das vielleicht so, dass er denkt, dass kann ich auch (wenn er sich gestört fühlte)
Liebe Grüße
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Tränen-reich
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Beitrag Mi., 10.02.2016, 17:31

Zu deinem letzten Beitrag:

Ich bin ja eher der Typ, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. ABER: ich will mir ja die Möglichkeit offen halten, mich zu beschweren. Also: vorbildliche Mieterin, krawallbürstiger Mieter. Wenn ich selbst so reagiere, könnt der mir kommen mit "das machen Sie ja auch". Und dann nutze ich auch so ihre Aussagen und handel entsprechend, so dass sie praktisch in die eigene Grube fallen. Also, ich werde dann auf ehrliche Weise hinterhältig, denn scheinbar wurde ich für naiv gehalten.
Manchmal braucht man eventuell einen langen Atem, weil denen ja immer wieder was Neues einfällt.

Und was ist mit anderen Nachbarn, sich mal mit denen zu unterhalten, was da möglich wäre?

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Beitrag Mi., 10.02.2016, 18:08

Hallo Tränen-reich,
wir sind mittlerweile auch so weit ihn zu ignorieren. Für mich persönlich war er eigentlich wie eine Art Opa-Ersatz, da ich meine eigenen Großväter nie kennen lernen durfte. :(
Umso schlimmer macht es die Situation für mich. Ich habe wirklich immer von Herzen an ihn gedacht. Wenn ich zu viel gekocht habe, habe ich ihm eine Portion hingestellt. Zu Weihnachten oder zum Geburtstag habe ich ihm kleine Aufmerksamkeiten gemacht oder ihm Gesellschaft geleistet, wenn er mal wieder allein in seiner Wohnung saß. Das habe ich sehr gern gemacht, habe dafür auch nie eine Gegenleistung erwartet.
In den letzten paar Wochen haben wir uns schon sehr distanziert. Sonst haben wir ihn auch mal eingeladen. Aber seit ich die Drohung ausgesprochen habe, die Polizei zu rufen, ist irgendwie der Wurm drin.
Teilweise habe ich auch das Gefühl, dass er sich mittlerweile ziemlich ausgeschlossen fühlt.

Was die Nachbarschaft betrifft haben wir noch einen Nachbarn, den es direkt betreffen würde. Aber der schert sich nicht darum, was wir so treiben. Er ist viel unterwegs. Wobei seine Freundin einmal sagte, dass unser älterer Nachbar definitiv der Lauteste im Haus ist und man im Gegensatz dazu von uns so gut wie gar nichts hört.

Nochmal Hallo stern
Zur Klärung:
Unser Haus ist etwas verbaut.
Also: sein Schlafzimmer liegt über unserem Wohnraum. Wäre so gesehen somit die logische Konsequenz, wenn er mit dem Vermieter wegen einer Schalldämmung spricht. Aber das lehnt er ab, weiß der Teufel, warum. Wir können ja schlecht einen Handwerker in seine Wohnung bestellen. Normalerweise werden solche Schalldämmungen doch unter dem Fußboden verbaut? Kenne mich damit nicht so aus.

Das Ding ist, dass er aber auch sehr gerne damit hausieren geht, wer ihm Wochenende alles so auf die Nerven gegangen ist. Viele winken dann ab und meinen er solle die Kirche mal im Dorf lassen.

Von meinem Mann weiß ich mittlerweile auch, dass er sich gerne mal mit anderen Leuten anlegt und dass das, seit er in die Jahre gekommen ist, schlimmer geworden ist.
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Cartoon Hero
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Beitrag Do., 11.02.2016, 15:16

Ich sehe da eigentlich nur "Kindergarten". Wie kann man von sich behaupten, jenen Nachbarn wertzuschätzen und sogar als "Opa-Ersatz" anzusehen (ich vermisse meine eigenen Großeltern sehr, sie waren tolle Menschen) ohne in der Lage zu sein das Problem persönlich anzusprechen?
Meine Nachbarin ist auch supernervig, aber das ist nicht ihre Schuld. Sie hat eine körperliche Behinderung und trampelt demnach wie eine Herde Elefanten über mir herum. Dein Nachbar ist angeblich dein Opa-Ersatz und legt sich gern mit "anderen Leuten" an. Ja, dann lad' ihn halt zu dir ein, wenn du wieder eine "Kneipenrunde" mit nach Hause bringst? Vermutlich wird's dem alten Herren sowieso zu langweilig werden, aber dann kann er schlecht gegen euch wettern, denn immerhin habt ihr ihn eingeladen. Leider habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass alte Herren gerne überlaut Volksmusik hören oder ihren Fernseher auf Maximallautstärke stellen. Das waren allerdings auch nur Nachbarn, und ich hatte kein engeres Verhältnis zu ihnen. Reiß' dich halt mal zusammen und tu' was dagegen statt mit Polizei zu drohen.

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Beitrag Do., 11.02.2016, 17:11

Hallo Cartoon Hero,

japp, das ist Kindergarten.
Mein Mann und ich haben auch schon versucht mit ihm darüber zu sprechen, aber was sollen wir machen, wenn er auf stur stellt. Ich habe echt keinen blassen Schimmer was mit ihm los ist und er ist auch nicht der Typ, der gerne sein Herz ausschüttet. Ich bezweifle wirklich, dass er wütend war, weil wir dort gesessen haben. Ich denke, dass ihn schon vorher etwas angekratzt hat.

Na klar war es keine schöne Aktion ihm mit Polizei zu drohen, ich war einfach wütend und ich kann sagen, dass mir das so in meinem Ärger herausgerutscht ist und ich glaube er weiß das auch, weil ich noch nie so überreagiert habe.

Einladungen hat er in letzter Zeit leider ausgeschlagen, ob zu Heiligabend oder Silvester... da ist nichts zu machen.

Du kannst mir glauben, ich habe letztens sehr geweint, weil ich das Gefühl habe, die ganze Situation verschuldet zu haben. Ich würde das einfach gerne bereinigen, aber wenn ich keinen Zugang mehr bekomme, kann ich nichts bereinigen.

Mein Mann ist da emotional nicht so involviert wie ich. Aber es macht ihn betroffen, dass ich so traurig bin.
Es fällt mir aber so wahnsinnig schwer auf ihn zuzugehen, weil ich befürchte von ihm eine "Abfuhr" zu bekommen.
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MissX
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Beitrag Fr., 12.02.2016, 01:10

XChange hat geschrieben: Aufhänger war, dass er gern mal seine Musikanlage hochfährt, in eine Lautstärke die mich um den Schlaf bringt. Vor einiger Zeit habe ich ihm dann damit gedroht die Polizei zu rufen.
Naja, also hast du ihn quasi zuerst angegriffen.
Jetzt fühlt er sich natürlich auch so: angegriffen und in seinem Stolz verletzt.
Dann ist er natürlich auch euch gegenüber nicht mehr tolerant.
Er hat sich wahrscheinlich tierisch darüber aufgeregt, dass du gleich mit der Polizei drohst.

Wie man durch die Blume einen Krieg erklären kann, weiß ich nicht. Darunter kann ich mir absolut nichts vorstellen???
XChange hat geschrieben:Wir saßen jedenfalls gerade fünf Minuten, hatten keinen großen Piep von uns gegeben, als unser Nachbar wie ein Irrer in seiner Wohnung herum hämmerte.
Rache.

Ein Krieg entsteht ja nur, wenn beide Seite mitmachen.

Wenn ihr Bock drauf hat und euch langweilig ist, ihr negatie Energie loslassen wollt...
Dann ruft einfach jede Nacht die Polizei, wenn er laut ist....
Ist ja eure Entscheidung.

Ansonsten würde ich Ohropax empfehlen oder einen Kompromiss aushandeln.

Also bis 0 Uhr ist ok oder so, danach aber Musik so leise, dass man nichts mehr in eurer Wohung hört.

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XChange
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 14:26

Hi,
ich wieder.
@Miss X:
Sorry, dass ich erst jetzt antworte.
Tja, wie erklärt man durch die Blume den "Krieg"?
Indem man es etwas indirekter formuliert, nach dem Motto: "Wenn ihr Ärger wollt? Das könnt ihr haben."

Na ja, an besagten Abend bin ich einfach ausgeflippt,weil ich einfach nur noch müde und angefressen war nachdem ich vorher bestimmt eine Stunde versucht habe ihn auf mich aufmerksam zu machen. Keine Reaktion und als er dann reagierte, hatte ich eine mächtige Krawatte.

Es ist ja nu nicht so, dass wir ihm nicht schon nett gesagt hätten, dass wir seine Musik des Nachts im Schlafzimmer hören können.
Es kam am nächsten Tag meist die Frage: "War ich zu laut?" Darauf habe ich dann wahrheitsgemäß geantwortet. Geändert hat sich trotzdem nichts und in der einen Nacht ist mir dann endgültig der Kragen geplatzt.

Ein Kompromiss, zumindest in der Woche wäre sicherlich schon mal ein Anfang... aber meist trinkt er sich gern mal einen dabei, und in dem "Zustand" (übertrieben ausgedrückt) vergisst er auch gern mal Absprachen.

Problematisch ist ja auch, dass er der Auffassung ist, diese ständigen nächtlichen Exzesse seien sein gutes "Recht". Wenn wir dann MAL aus der Rolle fallen, ist gleich der Teufel los. Vor allem dann, wenn er irgendwas quer sitzen hat. Ich hab auch oft den Eindruck, dass er da selektiv reagiert. Wenn wir z.B. Besuch haben, den er nicht mag oder kennt ist das doof. Wenn er aber hört, dass da jemand ist den er auch mag, dann ist alles tutti.

Also, sehr schwierig das Ganze.
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