Umgang mit extremer Wut der Partnerin

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Adorno
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Umgang mit extremer Wut der Partnerin

Beitrag So., 12.10.2025, 16:38

Hallo Schwarmintelligenz,

ich brauche euer Feedback zu einer Situation, die ich selbst nur noch schwer reflektieren kann.

Meine Partnerin und ich sind seit 15 Jahren zusammen und haben drei Kinder. Unser Alltag ist sehr trubelig und wir haben kaum Zeit mal über Organisatorisches hinaus zu sprechen.

Wir beide gehen da seit Anfang an unterschiedlich mit um. Ich versuche irgendwann Probleme anzusprechen, gelingt mir nicht immer gut, aber ich versuche meist am Abend, wenn die Kinder schlafen, ins Gespräch zu gehen.

Meine Partnerin redet fast gar nicht über ihre Gefühle und Dinge, die ihr nicht passen. Wenn „das Fass überläuft“ rastet sie regelrecht aus und schreit alles raus, was sie dann denkt. Egal, ob die Kinder dabei sind oder nicht. Manchmal sind das auch beleidigende Dinge. Im Anschluss ist sie dann völlig erschöpft und liegt ein, zwei Tage nur im Bett ignoriert mich dann auch komplett. Früher kamen noch Rausschmisse dazu. Ich habe dann bei Freunden übernachtet.

Mittlerweile ist nur noch die extreme Wut da und keine Rausschmisse mehr. Diese extreme Wut tut mir mittlerweile sehr weh, vor allem vor den Kindern.

Ich weiß oft nicht, wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll, um auch mich etwas zu schützen. Habt ihr da eigene Erfahrungen oder eine Idee?

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Sinarellas
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Beitrag So., 12.10.2025, 16:49

Puh das ist aber ein ekeliges Pulverfass, dass du da mitträgst. Und schon 15 Jahre, was hat dich daran gebunden (nun sag nicht der Kinder wegen)? 0800 1239900 ist die Männer-Hotline, da würde ich auch mal die Situation schildern.
Was will sie denn? Ist sie sich nach 15 Jahren randomisierten Terror ihres Handelns bewusst?

Idee: Hol dir Hilfe und zwar schnell bevor das irgendwann noch extremer eskaliert, nur drüber Nachdenken Konsequenzen und Grenzen aufzuzeigen hilft nicht. Du erlebst Gewalt.
Gesund wäre: "Du schreist mich gerade an, so möchte ich nicht, dass wir miteinander sprechen. Lass uns später weiter reden" und gehen. Aber ich bezweifel, dass das eure Dynamik zulässt. Paartherapeut?
..:..

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lisbeth
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Beitrag So., 12.10.2025, 21:03

Uff, das hört sich sehr belastend an.

Redet ihr über diese Ausraster/Wutanfälle, hinterher, wenn die Situation wieder ruhiger ist? Weiß sie, wie sehr dich das verletzt und belastet?

Im Grunde genommen sollte sie sich woanders aufhalten, bis sie sich wieder beruhigt hat. Dass sie ihre Wutausbrüche und ihren Rückzug hinterher an dir und den Kindern so auslebt geht gar nicht und ist psychische Gewalt.
Bist du in der Lage, ihr in irgendeiner Art Grenzen zu setzen?

Ich würde dir empfehlen, dir zuallererst selbst Hilfe zu suchen: Beratungsstellen für häusliche Gewalt, Hilfetelefon, oder Beratungszentrum für LGBTQI wenn 'divers' deinem tatsächlichen Empfinden entspricht. Schau mit Profis zusammen auf eure Situation, die können dich dann auch dabei unterstützen, die für dich passenden Handlungsstrategien zu entwickeln.

Ob Paarberatung eine Möglichkeit ist, würde ich davon abhängig machen, ob deine Partnerin bereit ist, an sich zu arbeiten und aktiv mitzuarbeiten. Ist sie denn in Psychotherapie bzw. mal gewesen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Weltengänger
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Beitrag So., 12.10.2025, 21:28

Adorno hat geschrieben: So., 12.10.2025, 16:38 Ich weiß oft nicht, wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll, ...
Wie ein Buddha! Weißt du wie?

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Adorno
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Beitrag Mo., 13.10.2025, 08:31

Sinarellas hat geschrieben: So., 12.10.2025, 16:49 Puh das ist aber ein ekeliges Pulverfass, dass du da mitträgst. Und schon 15 Jahre, was hat dich daran gebunden (nun sag nicht der Kinder wegen)? 0800 1239900 ist die Männer-Hotline, da würde ich auch mal die Situation schildern.
Was will sie denn? Ist sie sich nach 15 Jahren randomisierten Terror ihres Handelns bewusst?

Idee: Hol dir Hilfe und zwar schnell bevor das irgendwann noch extremer eskaliert, nur drüber Nachdenken Konsequenzen und Grenzen aufzuzeigen hilft nicht. Du erlebst Gewalt.
Gesund wäre: "Du schreist mich gerade an, so möchte ich nicht, dass wir miteinander sprechen. Lass uns später weiter reden" und gehen. Aber ich bezweifel, dass das eure Dynamik zulässt. Paartherapeut?
Danke für deine klare Antwort. Ich hatte schon öfters das Gefühl, dass es sich wie „Gewalt“ anfühlt, hab den Gedanken aber nie so wirklich zugelassen. Vielleicht muss ich das einfach eingestehen, um zu heilen.

Ich werde versuchen, dass genau so zu sagen, wie du vorgeschlagen hast.

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Adorno
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Beitrag Mo., 13.10.2025, 08:41

Weltengänger hat geschrieben: So., 12.10.2025, 21:28
Adorno hat geschrieben: So., 12.10.2025, 16:38 Ich weiß oft nicht, wie ich mich in solchen Situationen verhalten soll, ...
Wie ein Buddha! Weißt du wie?
Nein, was meinst du?

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Weltengänger
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Beitrag Mo., 13.10.2025, 09:27

Adorno hat geschrieben: Mo., 13.10.2025, 08:41
Weltengänger hat geschrieben: So., 12.10.2025, 21:28
Wie ein Buddha! Weißt du wie?
Nein, was meinst du?
Deine Frau steht unter enormen Druck, weil sie seelisch und diplomatisch offensichtlich nicht in der Lage ist, vorzeitig die Dinge anzusprechen, so sammeln sie sich an und wachsen. Ein Buddha ist wie Jesus von Nazareth, wie er bis zu seinem zwölften Lebensjahr war, sanft, gutmütig, friedlich und mitleidsvoll. Durch das Mitleid sieht und versteht man ihr Leid und die Spannung, unter der sie steht. Vermutlich wäre es besser, es allein ihr zu überlassen, wann Impulse aus ihr von selber ohne Anregung von außen kommen. Auf Impulse, die von ihr kommen, wäre daher zu achten. Vielleicht klagt sie einmal über ihre Zornesausbrüche, das wäre ein Moment, mit Sanftmut darauf zu reagieren, welche spürt, wie weit sie gehen darf. Man kann sie fragen, was sie für eine Idee hätte, statt ihr Vorschläge zu machen.

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Chad
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Beitrag So., 19.10.2025, 18:15

Ich bin immer wieder entsetzt, was Männer heutzutage mit sich machen lassen. Es wirkt fast so, als hätten Männer vergessen, dass sie das physisch überlegene Geschlecht sind. Oder der gynozentrische Zeitgeist hat uns in eine Scham darüber getrieben. Frauen haben natürlich ein valides Druckmittel, das sie auch ganz bewusst, genüsslich einsetzen: Wenn der Mann die tyrannischen Launen nicht akzeptiert, dann ist die Frau weg. Und wer als Mann nicht zu den privilegierten oberen 20% Prozent gehört, weiß genau, dass er dann die nächsten 5 Jahre - möglicherweise für immer - alleine sein wird, wärend die Frau nach 3 Tagen nen Neuen hat.
Es macht mich wütend und traurig zugleich, sowas wie hier in diesem Thread lesen. Es wird höchste Zeit, dass wir westlichen Männer wieder zu unserer patriarchalen Kraft zurückfinden. Und dazu gehört auch, mal auf den Tisch zu hauen und Fehlverhalten angemessen zu bestrafen.

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Arbra
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Beitrag So., 19.10.2025, 18:52

Chad hat geschrieben: So., 19.10.2025, 18:15 Ich bin immer wieder entsetzt, was Männer heutzutage mit sich machen lassen. [...] Und dazu gehört auch, mal auf den Tisch zu hauen und Fehlverhalten angemessen zu bestrafen.
Ist das dein Ernst? Wie sollte so eine Bestrafung denn aussehen? Und glaubst du, dass das dann zu einer glücklichen Beziehung führen würde? Ich bin mir gerade wirklich nicht sicher, ob du deinen Beitrag Ernst meinst.

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Chad
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Beitrag So., 19.10.2025, 19:05

Arbra hat geschrieben: So., 19.10.2025, 18:52 Ist das dein Ernst? Wie sollte so eine Bestrafung denn aussehen? Und glaubst du, dass das dann zu einer glücklichen Beziehung führten würde?
Ich meine das todernst. Dazu rät übrigens auch der Geschlechter- und Beziehungsexperte Alpha Male Strategies (https://youtu.be/QurYJ5XSz4g?si=ZQmsTI0A3Lqo5lx4). Offenbar ist hier der Respekt vor dem TE als Mann verlorengegangen und dieser lässt sich nur durch Dominanz wieder erlangen. Wie das in der Praxis im Detail umgesetzt werden sollte, da möchte ich mich ungern festlegen.

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Arbra
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Beitrag So., 19.10.2025, 19:13

Ich würde ganz allgemein stark bezweifeln, dass Respekt sich durch Bestrafung und Dominanz erreichen lässt. Und noch viel mehr, dass diese Art von Umgang miteinander dann zu einer langfristig guten Beziehung führen kann. Hast du auf die Weise schon mal erfolgreich eine Beziehung gestaltet? Oder ist das mehr theoretisches Wissen irgendwelcher YouTube-Experten?

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chrysokoll
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Beitrag So., 19.10.2025, 19:27

Chad hat geschrieben: So., 19.10.2025, 19:05 Wie das in der Praxis im Detail umgesetzt werden sollte, da möchte ich mich ungern festlegen.
Gewalt ist in- und außerhalb einer Beziehung schlicht eine Straftat und ich hoffe, dass jeder Gewalttäter angezeigt und entsprechend bestraft wird.

Dass die dauernden Wutanfälle und das Ingorieren in der Beziehung so nicht geht ist unabhängig davon absolut klar. Auch sollten solche Wutanfälle keinesfalls vor Kindern stattfinden, schon gar nicht wiederholt. Das lässt sich aber gesichert nicht durch "Dominanz" lösen.
Was ich von Alphamale-Schwaflern und verurteilten Vergewaltigern halte muss ich hier nicht nochmal betonen. Das sind Staftäter und ewiggestrige Ignoranten, die keiner weiteren Aufmerksamkeit bedürfen, die aber vor allem unfänig sind Beziehungen zu führen.

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Chad
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Beitrag So., 19.10.2025, 19:42

Von Gewalt war nicht die Rede. Es geht um Dominanz und Strafe, was völlig unterschiedliche Dinge sind. Und zu dem Scheinargument, dass dadurch die Beziehung nicht harmonischer werden würde: Ist sie ja offensichtlich ohnehin nicht. Schlimmer kann's nicht mehr werden, wa?! Aber ich verstehe: Ist ja nur der Mann, der unglücklich ist. Hauptsache Madame geht's gut..

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Arbra
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Beitrag So., 19.10.2025, 19:59

Chad hat geschrieben: So., 19.10.2025, 19:42 Von Gewalt war nicht die Rede. Es geht um Dominanz und Strafe, was völlig unterschiedliche Dinge sind.
Was bitte ist eine Strafe denn sonst, wenn keine Gewalt? Wie möchtest du einen Menschen (noch dazu einen erwachsenen) gewaltfrei bestrafen?

Chad hat geschrieben: So., 19.10.2025, 19:42 Und zu dem Scheinargument, dass dadurch die Beziehung nicht harmonischer werden würde: Ist sie ja offensichtlich ohnehin nicht. Schlimmer kann's nicht mehr werden, wa?!
Doch, kann es mit Sicherheit. Und vielleicht wäre eine Trennung für alle Beteiligten besser als (eine) weitere Eskalation(en) in der Beziehung.

Chad hat geschrieben: So., 19.10.2025, 19:42 Aber ich verstehe: Ist ja nur der Mann, der unglücklich ist. Hauptsache Madame geht's gut..
Häh? Jetzt bin ich wieder echt unsicher wie Ernst ich so eine Aussage nehmen kann. Hier wurde jedenfalls mehrfach betont, dass ihr Verhalten gar nicht geht.

Vor allem denke ich aber, dass dem TE dieser Austausch hier nicht weiterhilft und werde es daher jetzt dabei belassen.

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Chad
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Beitrag So., 19.10.2025, 20:11

Arbra hat geschrieben: So., 19.10.2025, 19:59 Was bitte ist eine "Strafe" denn sonst, wenn keine Gewalt? Wie möchtest du einen Menschen (noch dazu einen erwachsenen) gewaltfrei "bestrafen"?
Eltern bestrafen auch Kinder für Fehlverhalten (natürlich meine ich ohne Schläge). Ist das Gewalt? Nein, es ist eine angemessene Reaktion und niemand käme auf die Idee, es infrage zu stellen oder als Gewalt zu kategorisieren. Ich kenne doch das Leben der beiden nicht, wie soll ich mir da einfach so willkürlich eine Bestrafung einfallen lassen? [Anregungen gibt's im Video, aber ich habe leichte Zweifel, ob das hier angemessen wäre.]

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