Cannabis Entzugs Tagebuch

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Pao
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Cannabis Entzugs Tagebuch

Beitrag Mi., 14.07.2010, 17:31

Erstmal hi alle zusammen
Zu meiner Person, ich bin 24 Jahre alt, habe einen festen job und ein großes Problem; Ich bin Kiffer und dass schon viiel zu lang.
Ich "paffe" seit ca. 7-8 Jahren und seit etwa 5 Jahren "regelmäßig" (jeden tag mindestens 1g, manchmal weniger ;manchmal mehr). Habe dadurch imense psychische aber auch persönliche probleme bekommen; z.B. antriebslosigkeit,minderwertigkeitskomplexe,unzuverlässigkeit,angstgefühle,isolation usw. sowie vernachlässigung der wichtigsten dinge wie z.B. Familie, stumpfsinn und egoismus. Es dreht sich jeden Tag nur um das eine Thema : "Hab ich genug zu kiffen" , "hab ich Geld um was zu besorgen", "bekomm ich überhaupt irgenwo noch was", es ist schon beängstigend überhaupt daran zu denken, dass ich an sowas JEDEN Tag denke. Der größte Teil meines "sogenannten" Freundeskreises kifft selber jeden Tag, denkt nichtmal daran irgenwann damit aufzuhören. Schon klar dass ich bei denen keinen Halt finden kann oder hilfe zu erwarten habe. Ich selber war ja nie anders, dass erste was mir immer in den Sinn kam, wenn einer meiner "Kollegen" behauptete er wolle aufhören zu kiffen: "Dass schafft der eh nicht" , "Mal sehen wie lange er durchhält" ...
Völliger Stumpfsinn und Egoismus !!! Anstatt mal einfach auf ihn zukommen, ihm beistand bei einer soo schwierigen Situation zu geben oder gar mit zu ziehen. Aber ich will jetzt nicht weiter ausschweifen ...

Ich hab arge probleme mich richtig zu artikulieren gegenüber fremden, hab immer im kopf: "sieht er dass ich kiffe?" ,"hab ich gestern zu viel geraucht?". Sich in sowas reinzusteiger ist des Kiffers natur, man ist einfach nicht mehr fähig klar zu denken. Das merken der einfachsten Dinge wird immer schwerer, sowie ständige Schweißausbruche. Ich hab dass Gefühl, dass zu wichtigen Augenblicken bzw. Ereignissen mein Gehirn einfach abschaltet. Wenn mein Chef mich anredet oder ein Vorgesetzter was von mir will, steh ich meist kurz vor einem voll Schweißausbruch, verliere jeden sinnvollen Gedanken zu dem gewollten Thema, brauche meist sekunden um mich wieder zu fassen; Und dass ganze völlig OHNE GRUND!
Ich schau ständig in den Spiegel, schau mir ständig in die Augen ob ich nich doch vielleicht zu auffällig "breit" aussehe.

So geht dass nicht weiter ! Ich muss ein schlussstrich ziehen! ICH WILL DAMIT AUFHÖREN ! Aber wie ... ?

Also hab ich mich hingesetzt und überlegt ... und überlegt ... es ist ja schließlich nicht dass erste mal , dass ich probier´aufzuhören. Hab bisher immer nur Rückschläge erhalten war immer zu willensschwach. Doch ich glaube ich habe eine sehr gute Methode gefunden, die mit dem Entzug zusammenhängende willensschwäche zu beseitigen indem ich anfange andere Erfahrungsberichte zu lesen, zu verstehen wie andere in meiner Situation fühlen und denken und bin zu dem Schluss gekommen, ein sog. Online Tagebuch zu führen.
Natürlich in erster Linie um mich selber jeden Tag daran zu errinern wie es einmal war und NIE WIEDER werden soll. Aber auch um anderen zu zeigen, wie es ist, von jetzt auf gleich aufzuhören. Was ich dann durchmache , wie ich fühle ...
Hoffe natürlich insgeheim auf anregungen und ratschläge die dass ganze noch ein wenig erleichtern.

Ab Morgen werde ich jeden Tag in diesen Thread meine Erfahrung, meine Körperliche und Seelische Verfassung schildern. Hoffe auf jede Menge unterstützung.

MfG Pao

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globe
sporadischer Gast
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Beiträge: 8

Beitrag Mi., 14.07.2010, 20:00

hi du sprichst mir von der seele hab mir das gleiche vor ca. 2 wochen gedacht.. 3 tage hab ich geschafft und dann dachte ich mir was is so schlimm daran wieder einen zu rauchen ?! und seitdem tu ich es wieder

wünsch dir auf jeden fall alles gute das dus schaffst und halt uns am laufenden...

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foobar
Forums-Insider
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Beiträge: 422

Beitrag Mi., 14.07.2010, 22:25

@Pao

Die ersten 2-3 Wochen sind i.A. die Schlimmsten. Hast Du die hinter Dir, dann hast Du das Gröbste geschafft und es geht aufwärts. Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Glück. Es ist zu schaffen wenn man es wirklich will. Eigentlich ist es im Nachhinein gar nicht mal wirklich schwer gewesen. Man muss nach der schlimmsten Zeit nur aufpassen das man nicht rückfällig wird. Nicht das man unbedingt wirklich will aber es gibt so viele Gelegenheiten mal wieder zu kiffen und da muss man halt standhaft bleiben. Wie Du schon sagtest: Alles ein Kopfding!

Und das mit das mit den anderen Erfahrungsberichten, das hab ich genau so gemacht. Das hat mir wirklich geholfen. Das hat mir geholfen zu verstehen was mit mit passiert und das hat es wesentlich einfacher für mich gemacht!

Lg foobar
Das Leben ist ein Sack voll Spaß und ich darf ihn aufmachen!

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Pao
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Beiträge: 3

Beitrag Do., 15.07.2010, 17:55

So da bin ich wieder ...

Erstmal danke an die beiden Antworten, dass weiß ich zu schätzen.
Dann werd ich mal von meinem ersten Tag ohne erzählen ...

Tag 1:
Ich muss sagen, dass ich doch unerwartet wenig ans Kiffen denke, aber es war hart heute; wir haben auf der Arbeit soo wenig zu tun momentan, dass ich mal wieder um 12:30 feierabend bekommen habe, das wiederum heisst, das ich viiiel Zeit habe (was nicht unbedingt gut ist). Was mache ich mit der Zeit ...
Bis 18 Uhr war alles kein problem, habe so ein paar Dinge im Haushalt erledigt, Lecker was zu Essen gekocht und mich mit einem Internetkumpel über Skype unterhalten. Doch dann war alles still, alles erledigt ... und nu ?? Das wäre jetzt eigentlich der perfekte Zeitpunkt um einen zu "Dampfen" ... wobei ich ja jetzt doch wieder ans Kiffe denke .... Nein !!! Ich will das nicht ! Also ... "ABM" ^^

Mehr kann ich bisher nicht berichten, habe mittelmäßige Schweißausbruche, immernoch leichte Konzentrationsschwäche aber ich merke dass mir dass gut tut.
Morgen kann ich berichten wie die erste Nacht war, ob ich imense einschlafprobleme hatte.

Naja wie dem auch sei .... DURCHHALTEN

Mfg Pao

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