Opiatabhängigkeit und Studium

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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EmilDetektiv
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Opiatabhängigkeit und Studium

Beitrag Sa., 25.08.2012, 21:15

Hi, ich bin neu in dem Forum und finds toll und hab gleich eine Frage die mich persönlich betrifft und auch allgemein interessiert:

Wie seht ihr das, glaub ihr das es möglich ist halbwegs erfolgreich bzw. überhaupt zu studieren wenn man opiatabhängig ist. Ich mein jetzt z.B. von Substitol ohne im Programm zu sein, mit gelegentlichem Misch-/Beikonsum? Studieren ein paar von euch, und wenn ja wie gehts euch damit, was sind eure Erfahrungen.
Das Konsum von illegalen Stoffen im allgemeinen nicht zu empfehlen ist, is eh klar; also bitte keine posts wie z.B. anscheinend gehts dir icht gut wennst sowas brauchst usw.

Mich würden wirklich Berichte und Meinungen von Studenten oder Fertigstudierten interessieren, was da die gröbsten Schwierigkeiten sind, oder Vorteile oder überhaupt

Thanks im Vorraus, bin gespannt was kommt.

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freek
Helferlein
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Beitrag So., 26.08.2012, 09:56

Ich bin der Meinung, dass es nicht funktioniert. Mit Cannabis funktioniert es - bei einigen Freunden gesehen- bei Opiaten und anderen harten Drogen kannst du es vergessen. Aus eigenere Erfahrung weiß ich, dass Drogenkonsum/Alkoholkonsum (ist ja bekanntlich eine harte Droge) latente Psychosen auslösen kann, entsprechend kann es dann passieren, dass du mitten im Studium abbrechen musst. Deshalb finger weg von Substanzen. Sorry mehr kann ich nicht dazu sagen außer begib dich ins Ärzteprogramm. Da bekommst du auch deinen Stoff und es ist nicht illegal. Außerdem lernst du dort langsam deinen Konsum zu reduzieren bis du wieder clean bist. Das Studium kannst du so vergessen.

Was ist der Grund für deinen Opiatkonsum? Probleme oder einfach nur sich das Leben leichter machen wollen?

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 26.08.2012, 12:56

Meiner Meinung nach schließen sich Drogenkonsum und Studium gegenseitig aus. Drogenkonsum sabotiert Disziplin und Engagement und ausserdem die Konzentrationsfähigkeit und das klare Denken. Früher oder später wird man eines von beiden aufgeben.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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leuchtturm
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Beitrag So., 26.08.2012, 13:58

zu einem Studium gehören Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und Engagement.
Dazu ein klarer Kopf und Konzentrationsvermögen.

Beantwortet das deine Frage nicht genug?

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Eremit
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Beitrag So., 26.08.2012, 19:14

EmilDetektiv hat geschrieben:(...) Substitol ohne im Programm zu sein, mit gelegentlichem Misch-/Beikonsum?
Schluckst Du oder kochst Du es auf?

Ich habe schon geschäftlich erfolgreiche Morphinisten kennen gelernt, die schon seit Jahrzehnten abhängig waren, denen hat man NICHTS angemerkt. Bei Mischkonsum allerdings sieht die Sache anders aus, da dauert es üblicherweise nicht lange und die Konsumenten büßen einen Großteil ihrer Leistungsfähigkeit ein, sodaß nur noch einfache Erwerbstätigkeiten ausgeübt werden können - von Ausbildungen ganz zu schweigen...

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EmilDetektiv
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Beitrag So., 26.08.2012, 22:54

Danke für all eure Antworten!

Als zum Glück noch nicht allzulange Süchtiger hab ich mir in meinen Wunschträumen eigentlich erhofft zu hören dass man das irgendwie halbwegs gut miteinnander verbinden kann: Substi bzw. Opiatkonsum (Alk und Benzos, Kokain) und Studium. Insgeheim war mir aber doch irgendwie bewusst dass des ein Müll ist, bzw. hattte letztes Semester auch schon Einbuße in Sachen Leistung, Konzentration und auch im sozialen Bereich. Deswegen bin ich euch irrsinnig dankba für eure klaren und eindeutigen Antworten dass das in der Regel absolut unvereinbar ist.
Hab heute den Entschluss gefasst mit meinen illusorischen Ansichten bezüglich ich schaff das schon usw aufzuräumren und den ganzen Mist sein zu lassen, weil mir das Studium wichtiger ist(und auch Gesundheit, klarer Geist etc.), und ich mir nicht wie schon so oft in meinem bisherigen Leben manches unnötig schwerer mache. Außerdem geht mir das ständige sich im Kreis drehen und nicht wirklich oder nur sehr langsam vorwärts zu kommen schon voll am Geist.
Fazit: Ich werd über die verbleibenden Ferien entziehen, mich wieder aufbauen so gut wies geht, ohne übermäßigen Druck aber endgültig und kosequent. Habs schon ein paar mal halbherzig versucht. Ihr kennt das ja bestimmt, ein paar Wochen oder Monate um dann noch mehr draufzusein, sich alles schön reden: Jetzt hab ichs mir wiedereinmal verdient etc. und dann ist man wieder voll darauf.
Freu mich schon aufs richtige Leben, sich Problemen stellen und nicht immer davonlaufen. Zusätzlich hab ich auch ein paar wenige total liebe StudienkollegInnen die mich such schon angeredet haben wei ihnen was aufegafallen ist(das gibt einem auch zu denken), an die ich mich wenden kann, also die Bedingungen jetzt sind eigentlich optimal.

Vielen Dank nocheinmal für die Antworten - hat mir echt einen nötigen Anstoß gegeben. Ich werd mich in ein/zwei Wochen einmal melden und euch berichten wie ich vorankomme bzw. wie es mir geht,

Bis dann, liebe Grüße!


Eremit
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Beitrag Mo., 27.08.2012, 00:54

Das wirkt nun leider wie eine Fluchtreaktion, muß ich gestehen.

Alles ist paletti, und eigentlich nimmt man's eh nicht so lange und so oft, auf einmal kann man's eh schaffen, und danke für alles, zack, weg...

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EmilDetektiv
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Beitrag Mo., 27.08.2012, 03:17

Hey Eremit, ich du hast mich nicht verstanden

Ich mach mich langsam auf den Weg in ein spannendes Leben. Das on/off konsumieren macht auf Dauer fertig und von einer stabilen Basis zum Leben weit weg. Was mir einfach durch Gespräche mit Freunden, Selbstreflexion und auch den paar ehrlichen Postings im Forum klar wird, is das kontrollierter Konsum erstens bei mir nicht funktioniert und mich zweitens auch nicht glücklich macht. Das weiterkonsumieren ist die wahre Flucht bei mir, ich geh mein Leben jetzt einfach anders an. Ich versteh schon was du meinst: Erst frag ich nach Vereinbarung von Morph und Studieren/Arbeiten und dann nach ein paar Postings will er gleich ganz aufhören usw. Ich bin aber einfach schon seit einer Zeit immer wieder am überlegen ganz aufzuhörn und habs ja schon etliche Mal versucht. Und nicht ohne Grund, sondern weil ich den Preis vom schnellen Glück schon einige Male auf körperlicher und auch seelischer/psychischer Ebene erfahren habe. Mich hat das ganze so richtig mit 13 zu interessieren begonnen: Kiffen, trinken, mehr vertragen als alle anderen und stolz drauf sein bzw. mehr oder weniger variierender Dauerkonsum.

Du schreibst ja selber: Bei Mischkonsum allerdings sieht die Sache anders aus, da dauert es üblicherweise nicht lange und die Konsumenten büßen einen Großteil ihrer Leistungsfähigkeit ein, sodaß nur noch einfache Erwerbstätigkeiten ausgeübt werden können - von Ausbildungen ganz zu schweigen...
Einbüßen von Leistungsfähigkeit, nur noch einfache Erwerbstätigkeit(deine Wortwahl) auszuüben und zu einer Ausbildung nicht mehr Fähig zu sein, ist eben das was ich nicht möchte, der Flash, das drauf sein ist mir das nicht wert, vor allem weils ja immer grauslicher wird. Und vom Typ her war ich schon mmer so, dass mich alles interessiert hat - bezüglich Mischkonsum. Und so Leut die sich als reine Morphinisten bezeichnen sind teils ja auch ein bisserl sehr stolz und betrachten sich als Art Elite, nicht verallgemeinert, aber meine persönliche Erfahrung. Mir gefallts auch mich als Morphinisten zu bezeichnen, verstehst was ich mein?

LG

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EmilDetektiv
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Beitrag Mo., 27.08.2012, 03:22

Ok, und ich hab dein Posting glaub ich auch ein bisserl falsch verstanden. Ich wollt nicht nur schnell allen Recht geben und mich wieder verdrücken! Falls du so gmeint hast.


Eremit
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Beitrag Mo., 27.08.2012, 03:53

Wichtig ist, daß Du, wenn Du Dir schon etwas spritzen mußt, dafür sorgst, daß das z.B. richtiges, reines Morphium in einer flüssigen Lösung ist, das für medizinische Zwecke verwendet wird. Wenn Du zur Gruppe der Substitol-Aufkocher gehörst, wirst Du an den Vergiftungserscheinungen eines Tages auf grauenvollste, schmerzhafteste Art und Weise sterben, wenn Du kein voll ausgestattetes Labor Dein Eigen nennst, um die Retardkomponenten gänzlich zu entfernen, vorher aber verblödest Du noch wegen den Ablagerungen im Gehirn, deswegen meine Frage. Daß es das Beste wäre, damit ganz aufzuhören, steht sowieso außer Frage.

Man mag mich für verrückt halten, aber Morphinisten halten ein Studium eher durch als Dauerkiffer. Marihuana führt bei vielen Menschen z.B. zu permanenter Deregulierung der Schlafzyklen und kann paranoid-psychotische Episoden auslösen, daß Morphium so etwas vollbringt, kam mir bis jetzt noch nicht unter. Am schlimmsten ist Mischkonsum. Ich will nicht mehr sagen, als, wenn schon, dann mit Achtung, Respekt und einem gewissen Mindestmaß an Vorsicht, eben im vollen Bewußtsein.

Ich wünsche Dir viel Glück.

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Fadenlos
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Beitrag So., 09.09.2012, 05:01

Ich denke nicht dass es möglich ist "so" zu studieren!

Wenn "du" Substitol nimmst und nicht im Substitol Programm bist , wirst du die Dinger nicht immer zur Verfügung haben und ich frage mich auch wie ein Student sich diese finanziert!

Ich nehme mal an mit - gelegentlichem Misch-/Beikonsum- meinst du Tabletten !

Ich glaube nicht dass man sich da noch auf ein Studium konzentrieren kann !

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