Drogen und Partner...

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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bibbi
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Drogen und Partner...

Beitrag Fr., 12.12.2008, 12:06

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Vielleicht könnt Ihr mir Tipps geben.

Vorerst:
Mein Partner war fast 20 Jahre lang abhängig, Heroin, Gras, Diaz, Alkohol … das ganze Programm mal durch. (Laut seinen Erzählungen). Er war leider auch kriminell, das hat er aber abgesessen. (Diebstahl)

Wir haben uns vor 2,5 Jahren kennen und lieben gelernt. Er war gerade 3 Monate clean nach Entzug. Ich kannte mich bis dahin mit Drogen absolut nicht aus. Habe nie und werde nie etwas nehmen.

Nach ein paar Monaten habe ich einiges aus ihm rausgekitzelt und Erfahren das er wieder gerne Drogen nehmen würde. Wir haben gemeinsam Entschlossen das er auf Methadon geht, das kostete alles richtig viel. Arzt, Metha. Nach einiger Zeit konnte er in das Methadon Programm gehen. Somit auf Rezept. Das ist jetzt ca. 1,5 Jahre her. Es war eine recht gute Zeit, aber auch mit viel Schwierigkeiten. Er hatte einen 400€ Job, so konnte er seine Schulden langsam mitabbezahlen. Wir unternahmen einiges. Konnten schöne Gespräche führen usw…
Doch das änderte sich.
Wir lebten und leben von meinem verdienten Geld. Ich gebe ihm Geld zum Leben, das ist eigentlich für sein Metha, Arzt und auch mal etwas für Ihn zu bezahlen. Aber es verschwindet andauernd ohne das er sich etwas kauft. Er bezahlt den Arzt, Metha und der Rest ist einfach weg. Dann sagt er so Sachen wie, hab ich verloren oder habe mir ein Bier (ja klar um 30€) gekauft.
Somit fragte ich ihn mal ob er Beikonsum hätte. Er verneinte und wurde von da an komisch und „anders“.

Da ich es einfach nicht mehr ertragen konnte ihn immer so fertig zu sehen, depressiv und kaputt, habe ich mit ihm zusammen den Entschluss gefasst das er das Methadon langsam absetzt. Sein Arzt war auch einverstanden.
Das hat bis vor 5 Monaten ganz gut geklappt. Dann ging’s aber bergab. Er verlor plötzlich seinen Job, warum auch immer.
Ich ging arbeiten und er war zuhause. Wenn ich heimkam hatte ich einen Mann vor mir der aussah als wäre er aus dem Totenreich auferstanden. Er hat kaum gegessen, wurde launisch.. Immer Schmerzen und Krämpfe.
Die Wohnung war verraucht und stank immer ganz komisch. Schweiß und so süßlich. (kein Grasgeruch). Ich habe Ihn gefragt ob er wieder etwas nehme. Das wurde von Ihm verneint, da er ja sonst aus dem Metha Programm geschmissen werden würde. Das ging jetzt Monate so.
Ich bin dadurch Nervlich schon sehr weit unten. Einmal geht’s ihm super, 2 Stunden später sitzt er total neben der Spur bei mir. Erzählt mir alles doppelt und sehr laut.

Nun ist die Situation soweit das er in eine Klinik zum endgültigen Entzug geht. Er will mich ja nicht verlieren und hofft auf eine gute Zukunft ohne Drogen. Bis ein Platz frei wird nimmt er zum schlafen und das er keine Schmerzen hat Diaz und trinkt Jägermeister. Das machen alle so sagt er mir. Muss ich ihm wohl glauben.
Ich habe nun einen benommenen, depressiven, arbeitslosen, trotzdem sehr verschmusten, komisches Zeug sprechenden Mann zuhause. Der mich auch noch dauernd anlügt.

Hat es Sinn um Ihn zu Kämpfen mit der Hoffnung, das er nach dem Entzug wieder ein normales Leben führen kann? Ich kenn mich da nicht aus. Kann man danach wieder Rückfällig werden? Er sagt er wird danach 4-8 Wochen nur kaputt sein. Ist es danach dann vorbei mit den Drogen?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Bin mittlerweile sehr Gefühlskalt geworden. Und trinke aus Sorgen manchmal sogar 2 Gläser Wein. (Trinke normal keinen Alkohol.) Habe durch Ihn einige Schulden gemacht. Welche ich die nächsten Jahre noch bezahlen muss. Freunde habe ich auch keine mehr, weil alle merkten das mit ihm etwas nicht stimmt. Sie würden es nicht verstehen. Aber aus Liebe macht man ja so einiges.

Am liebsten würde ich, guten Job, eigene Wohnung, noch nie Drogen genommen diese Beziehung beenden obwohl ich Ihn noch sehr liebe. Wir reden auch ab und an von Familiegründen usw. wenn er wieder ohne Drogen im Körper ist. Aber kann es jemals ohne Drogen gehen?

Ich weiß eigentlich das ich mich nicht trennen kann, da ich Angst habe was mit Ihm dann geschieht. Er hat keine Freunde, keine Verwandten, kein Geld. Nur mich. Und er sagt dauernd wie sehr er mich liebt und ich sein Universum bin. Aber stimmt das oder hat er nur Angst plötzlich auf der Strasse zu sitzen.
Gäbe es Institutionen wo er hingehen könnte? Oder würde er einfach im Stich gelassen werden? Ich weiß das Amt hilft da wenig.

Was kann man jemanden glauben der Drogen – bzw. Drogenersatz nimmt?
Lügt man nur damit es einem selbst gut geht?

Ich weiß das ist alles etwas viel zum lesen, aber ich bin echt verzweifelt.

Da einige dabei sind die sicher was Ähnliches erlebt haben, erleben bin ich auf euere Antworten gespannt.

Danke

bibbi

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anarchistin
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Beitrag Fr., 12.12.2008, 12:44

puh das sind viele fragen.

ein entzug ist eine tolle chance wenn er das slebst WIRKLICH will. und das anstrengendste ist nciht der entzug selbst, sondern das "danach". die sucht bleibt immer im kopf. ich war bei weiterm nicht solange süchtig wie dein freund, kämpfe aber auch nach ca. 6 jahren cleansein immer noch mit der sucht in meinem kopf. besonders wenn es mir schlecht geht oder ich an altvertraute plätze komme...
ich habe aber fest vor, niemals wieder meiner sucht nachzugeben. weil ich weiss das selbst nur eine tablette Diazepam zum rückfall führen könnte...

also das danach ist wirklich 4-8-wochen sehr anstrengend (man kann kaum schlafen, muss sich von seinen "freunden" fernhalten, ein normales leben wieder angewöhnen, es fehlt einem der flash und das angenehm gedämpfte gefühl...es kommt auch viel hoch auf das man nicht unbed. stolz ist....). es tut sich einfach so einiges im kopf und du kannst ihm dabei nicht helfen. damit muss er selbst fertig werden.

geld das verschwindet...tja...diese art von geld kenne ich auch. und dieses tolle bier das 30,-- kostet kenn ich auch gib absolut kein geld aus der hand!!!!! wenn er was braucht soll er dir sagen was genau und DU gehst hin und zahlst zb den arzt...wobei ich nicht ganz checke warum man das bei euch in deutschland zahlen muss? bei uns ist das gratis (rezeptgebührenbefreit...). naja...wie auch immer: gib ihm kein geld. und glaub ihm nciht alles. auch das es "alle so machen" mit jägermeister und benzos gerade benzos machen derartig süchtig!!!! es gibt andre schmerzmittel und auch andre schlafmittel...frag deinen hausarzt nach einer besseren lösung denn benzos sind absolutes GIFT!

der süssliche geruch...puh...riecht es denn so nach essig, blut, metall? dann könnts heroin sein. oder raucht er gar was andres ausser hasch? ich mein ich hab keine ahnung wie crack riecht...aber könnte es das sein?

coabhängigkeit: er kann nciht leben ohne mir, es passiert ihm was, er hat ja niemanden...
lass dich da nicht reindrängen. also ein süchtiger weiss immer wie er wen um den finger wickelt. es gibt etliche organisationen die zur seite stehen mit therapie, wohnung, zuschüssen, notunterkunft oä. er kannsich also immer wohin wenden und das wird er wohl auch wissen wenn er schon solange süchtig ist. bestimmt!
Lügt man nur damit es einem selbst gut geht?
JO! und weil man sich vor evtl.konsequenzen fürchtet... teilweise habe ich mich dabei erwischt total sinnlos rumzulügen...so a la: hast du die letzte schoki gegessen??
ich?? nöööö...

abschliessend: ein entzug kann klappen. auch dauerhaft. KANN...bei sehr sehr vielen klappt es nicht aber es gibt immer wieder tolle beispiele die es nach langjähriger sucht geschafft haben davon wegzukommen. zb den schusteralex
http://www.schusteralex.de/index.php?op ... &Itemid=32

toitoitoi...vor allem DIR!
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bibbi
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Beitrag Fr., 12.12.2008, 16:20

Hallo anarchistin :o)

Viellen lieben Dank für deine rasche und tolle Antwort.

Da gehe ich gleich mit einem besseren Gefühl nach Hause.

Glaube es muß mal Tacheles geredet werden.

Denn Tip mit dem Geld nehme ich mir auch zu Herzen. Das wird scher werden. Er hat den Dackelblick drauf

Dir weiterhin alles Gute!

bibbi

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bibbi
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 08:34

Hallöchen

So schauts grade aus.

Habe nun die Beziehung beendet. Ich kann ihm einfach nicht mehr trauen.

Er war auf Metha - Entzug für 2 Wochen. Ging 2 Tage vor Ende raus, da Silvester war und lt. Ihm kein Arzt mehr da war der ihm hätte noch helfen können.

Er wartet nun auf einen Therapieplatz, sagt er mir dauernd. Ist wahrscheinlich wieder ne Lüge da ich nun weiß das man einen Entlassungsschein braucht. Den er nicht hat.

Jetzt wohnt er noch bei mir. Da ich ihn nicht auf die Strasse setzten kann. Er hat niemanden zu dem er gehen könnte. Garkeinen.

Beim Amt, Deutschland Harz4, war er schon. Jetzt erzählt er das es noch 2 Monate dauern kann bis er eine Wohnung bekommen könnte... Da werd ich mich aber noch erkundigen.

Ja, er ist ein Lieber. Aber einer dem ich als Partner nichts mehr glauben kann. Von dem ich mich nur betrogen fühle. Habe soviel Investiert. Soviel Schulden gemacht.

Leider ist wieder Geld verschwunden. Und dann finde ich heute kleine Runde Plastikkreise aus einer Tüte. Also ich habe durch die Zeit mit Ihm mitbekommen was das ist. Da war ich am Boden zerstört. Daraufhin habe ich Ihn wieder zur Rede gestellt. Hätte er in einer alten Jacke gehabt und die hat er gerade sauber gemacht. Ja ne, is klar.
Somit habe ich mir eine Mega Schreierei anhören können das ich ihm eh nichts glaube usw...

Hört er jemals auf zu lügen ?

Auch Leute die ich kenne fragen mich was ich mit ihm will. Sie sehen ihm an das was nicht stimmt. Rote Augen, Dunkle Augenhöhlen, redet ohne Ende und viel altes und Unsinn. Sie sehen ihn beim Jägermeister trinken. Überall in der Nähe wo wir wohnen liegen plötzlich leere JM Fläschchen. Wie scheiße ist das den.

Ich bin einfach nur froh wenn er weg ist. Da ich seelisch sehr darunter leide und mitlerweile kaum noch hunger habe... Im Job ist es auch schwer mich zu konzentrieren.

Wie schaffen das bloß manche Frauen ? Ihr Leben für einen "Süchtler" aufzugeben.

Denke an euch

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Tante Käthe
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 08:46

Hi bibbi,
bibbi hat geschrieben:Jetzt erzählt er das es noch 2 Monate dauern kann bis er eine Wohnung bekommen könnte
Na, ich glaube nicht, dass er überhaupt gehen will. Passt doch alles.
bibbi hat geschrieben:Ja, er ist ein Lieber.
Ja, das ist meistens so und damit lässt man sich dann auch gut einfangen.
bibbi hat geschrieben:Ich bin einfach nur froh wenn er weg ist.
Dann handele einfach und habe kein Mitleid, so hart es auch sein mag.
bibbi hat geschrieben:Da ich seelisch sehr darunter leide und mitlerweile kaum noch hunger habe... Im Job ist es auch schwer mich zu konzentrieren
Lies Dir das ganz genau durch und dann denke daran, dass er Dich sogar mitnehmen kann!!! Das darfst Du nicht zulassen, sei konsequent und er findet schon eine Bleibe, ganz sicher.

Viel Kraft und Alles Gute

Käthe
Zuletzt geändert von Tante Käthe am Mi., 14.01.2009, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
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anarchistin
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 09:06

Wie schaffen das bloß manche Frauen ? Ihr Leben für einen "Süchtler" aufzugeben
was soll die frage? es ist grundverkehrt sein leben für IRGENDWEN aufzugeben!!!!!!!!!!du hast das super gemacht. nur helfen kannst du ihm halt nicht solange er nicht kapiert das da bei IHM was falsch rennt. mach dir keine vorwürfe! es ist wirklich schwer, einen süchtigen auszuhalten... du bist gesund- bitte bleib es auch und versuch nicht irgendwen zu missionieren der das ohnehin nicht will. du machst das richtig!
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bibbi
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 16:49

Vielen Dank für Eure Antworten.

Das bestätigt meine Entscheidung

lg bibbi

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bibbi
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 13:57

Hilfe :(

So jetzt ist die Bombe geplatzt.

Mein Ex wohnt noch immer bei mir. Da ich es nicht übers Herz brachte ihn vor Tür zu setzten. Wäre ok gewesen. Da er ja Wohung sucht.
Jetzt habe ich Ihn vor ner Stunde erwischt wie er meine EC Karte klaut und Geld damit holt. Wie ich das gemerkt habe war leider traurig. Ich habe geschnüffelt und rausgefunden das er wieder seit 2 Wochen Heroin nimmt. heullll.

Gerade als er zurück kam habe ich Ihn darauf angesprochen.

Jetzt meine Frage was können wir - ich jetzt machen?

Zur Drogenberatung gehen?
Ihn vor die Türe setzen? Er hat aber nichts wo er hingehen kann.
Gibt es Einrichtungen in die er gehen kann? So wie betreutes Wohnen?

Ich habe einfach keine Ahnung was ich tun kann. Ich möchte nicht das er kriminell oder so wird.

Ich bin wirklich eine ganz Liebe nie Drogen genommen, für mich ist eine Welt zusammen gebrochen.

Bitte gebt mir so schnell wie Möglich eine Antwort. Damit er so bald wie es nur geht Hilfe bekommt.

Vielen, vielen Dank

bibbi

Welche Hilfe kann man in Anspruch nehmen?

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Otherwise
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:21

Das ist aber jetzt nicht dein ernst bibbi, oder?
Der stiehlt dir Geld und du willst ihm noch immer helfen? Dieser Mann nutzt dich so beinhart aus und du hilfst ihm weiter. Das verstehe ich nicht. Der behandelt dich wie Dreck, wieso darf er das mit dir machen? Das tut mir im Herzen weh.

Aber ich sag dir was zu tun ist:
First step: Zur Drogenberatung. Die sagen ihm dann, wo er sich für einen Entzugsplatz anmelden kann.
Dir empfehle ich eine Co-Abhängigen-Selbsthilfegruppe oder so. Drogenberatungsstellen bieten sowas auch an. Dort triffst du Menschen die das selbe erlebt haben oder erleben. Da fühlt man sich nicht so alleine.

Der Rest liegt bei ihm. Wenn er sich wo angemeldet hat, dann muss er in den meisten Fällen lange warten und während der Wartezeiten täglich, wöchentlich - wie auch immer wo erscheinen oder anrufen. Das kommt immer drauf an wo man sich anmeldet. Das wird man euch aber alles erklären.

Dir möchte ich noch raten, fixe Regeln in der Wohnung aufzustellen. Kein Konsum in deiner Wohnung.

sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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Tante Käthe
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Beitrag So., 01.02.2009, 07:21

Hi Bibbi,

na, recht widersprüchlich alles...

Einerseits schreibst Du, es sei Schluss und er sucht ne Wohnung und nun nimmt er seit 2 Wochen wieder Heroin und hast ihn erwischt, wie er Deine EC-karte geklaut hat.

Mmh und Du fragst dach Hilfe für ihn, kannst ihn nicht hinaus setzen. Ähm sorry, es ist keine Beziehung im Sinne von Beziehung, sondern Dein ehemaliger Freund ist leider nur auf seine persönlichen Belange bedacht und sonst nix.

Es liest sich auch eher so, dass Du möchtest, wie die meisten unbeabsichtigt Beteiligten, dass er eine Therapie macht. Ich habe das Gefühl, dass er das überhaupt nicht will, momentan. Und die Angst, er könne kriminell werden, mmh, schieb sie weg. Er ist bereits kriminell geworden und stiehlt Deine EC-Karte!!!!!

Nimm Dir Anarchistins Worte zu Herzen: ER MUSS ES WOLLEN und nicht Du.

Im Übrigen, vielleicht hilfst Du ihm mehr, wenn du ihm die Türe ohne Rücksicht auf Verluste weist. Für Euch Beide ists das Beste. Er wird schon wissen, wo er unterkommen kann.

Viel Glück und Mut, endlich eine Entscheidung für Dich und gegen ihn zu treffen.

Käthe
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anarchistin
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Beitrag So., 01.02.2009, 17:47

da wir nicht in saudiarabien leben gibt es 1000e einrichtungen wo man sich hinwenden kann wenn man plötzlich a.d.strasse steht. angefangen von notschlafstellen bis hin zu betreutem wohnen wird in Ö und D einiges angeboten.
allein das er dir geld stiehlt zeigt doch schon, dass ihm sein gift wichtiger als ALLES ANDERE (wichtiger als LIEBE UND VERTRAUEN!!) ist. das ist traurig....
ich denke es wird zeit, zu handeln. es sei denn du brauchst deine EC Karte, deinen TV, deinen PC und die HIFI Anlage auch nicht mehr...dann lass ihn nur noch ein paar wochen länger bei dir wohnen...

hey- pass auf dich auf... betonung bei AUF DICH!
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bibbi
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Beitrag Di., 03.02.2009, 09:24

Danke für Eure Antworten.

Ich gehe heute mit Ihm mit zur Drogenberatung.

Wisst Ihr das Problem ist das wir uns mal richtig geliebt haben. Auch mein eLiebe zu Ihm war echt. Er war so lieb. Da war er noch mit Metha im Gange. aber er ist halt ein Mann der mir immer zuhört. Mir auch sehr tolle Antworten gibt. Mit dem ich einfach Spass haben konnte.
Naja, die andere Seite war dann immer das er manchmal nicht aus dem Bett kam oder das er mit lauter Drogenabhängigen befreundet war. Oder plötzlich keinen Job mehr hatte.

Ich glaube ich habe jetzt ein schlechtes Gewissen, ne das hat nicht er mir gemacht, weil ich eigentlich schon länger in mir wusste das es so nicht geht mit ihm. Das wir keine Zukunft gemeinsam haben. Aber ich habe es mir selbst und dann ihm vorgespielt. Ohne das es mir bewusst war. Das hat mich sehr erschrocken als mir "die Augen aufgingen".
Er liebt mich immer noch sehr. Das merke ich und glaube ich ihm auch. Dachte an eine Zukunft als drogenfreier Mann mit mir. Ich habe ihm das Herz gebrochen mit der Trennung. Irgendwann versteht er das er mienes gebrochen hat mit den Drogen und seinem Lebensstil...

Jetzt ist es aber so, dass ich leider schon Hass ihm gegenüber empfinde. Auf alle Fälle muss er so schnell wie Möglich aus meiner Wohnung. Ich bringe es leider nicht übers Herz ihn ins z.b. Obdachlosen heim abzuschieben. Obwohl er schon so tief abgerutscht ist.
Ich weiß nicht ob es Co Abhängigkeit, Mitleid oder mein Helfersyndrom ist. Wir hatten eine schöne Zeit und ich möchte diese nicht einfach so rauslöschen.

Es ist echt schwer. Und gemein. Warum gibt es nur dieses Gift das alles kaputt macht. Und das nicht nur bei mir...

Ich freue mich heute auf die Beratung. Weil noch einen Nervenzusammenbruch stehe ich nicht so leicht durch.

Carpe diem

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anarchistin
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Beitrag Di., 03.02.2009, 10:37

hey- kopf hoch und schau auf dich- du bist a.d.besten wege dinge zu sehen die es so nicht mehr gibt. unter anderem gibts deinen mann nicht mehr in der form wie du ihn mal geliebt hast. gift verändert einen menschen VÖLLIG. halt uns a.d.laufenden wie das md drogenberatung weiterging. war das denn seine idee?
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Otherwise
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Beitrag Di., 03.02.2009, 21:46

hi bibbi,
Und gemein.
Es fühlt sich gemein an. Das Gefühl kenne ich. Aber es fühlt sich nur so an. Du bist nicht gemein, wenn du auf dich schaust. Es muss ja fürchterlich für dich sein, diese Wohnsituation.

Wirklich, es ist ganz wichtig, dass du weißt: Du bist nicht gemein, wenn du ihn rauswirfst.
Wie anarchistin sagt - es gibt so viele Stellen wo er hin kann. Es ist nicht so, dass du ihn vor die Türe setzt und er plötzlich ein Obdachloser ist. Es gibt Notschlafstellen, usw...

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass er nie ausziehen wird, wenn du ihn nicht rauswirfst.
Arbeitet er? Falls nicht, was ich auch einfach mal annehme, wird er nie das Geld haben sich eine Wohnung anzuschaffen. Was erzählt er dir eigentlich - also mit welcher Begründung darf er bei dir bleiben? Was erzählt er dir, bzw. worauf wartet er? Was ist der Grund, dass er dich weiterbelastet und nicht geht?

Ich hoffe dir ist klar, dass du dir da ein ganz dickes Problem geangelt hast. Das ist ein Teufelskreis. Wie schon gesagt, wird er nie die nötige Kohle haben eine eigene Wohnung zu haben (Kaution und Provision darf man ja auch ned vergessen). Eine gemeinsame Zukunft ist wahrscheinlich mehr utopisch als sonst was.
Ich glaube dir, dass du ihn geliebt hast und das du ein mörderisch schlechtes Gewissen hättest, wenn du ihn vor die Tür setzen würdest... weil du wahrscheinlich das wie alle Co-Abhängigen das Gefühl hast, für ihn verantwortlich zu sein.

Wenn du dir selbst wichtig bist, dann handle schnell und befreie dich aus diesem Teufelskreis der Drogen, Lügen und des ganzen Elends.

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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Annabella
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 21:32

Hallo Bibbi,

Mensch, was lässt Du mit Dir machen? Was hast Du für ein Bild von Frauen und Beziehung? Die Drogen stehen für ihn erster Stelle und er wird, sofern er nicht bereit ist, es zu ändern, alles tun, dass es so bleibt. Auf dieser Basis ist keine Beziehung möglich, Du geräst unter Druck und in die Helferrolle - nicht gut.

Hilfreich sind die Angehörigengruppen. Da kann man sein eigenes Muster aufbröseln.

Leider wird man als Angehöriger mit runtergezogen, umgekehrt funktioniert es nicht.

Viele Grüße
Anna

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