Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?

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mio
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 00:24

Ja, Deine Logik ist: Der andere hat zu TUN (erfüllen) wie ich es erwarte.

Meine ist eher: Ich habe dafür zu sorgen, dass mir niemand was tut, was ich nicht will.

Wer von uns ist nun "selbstbestimmter"?

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stern
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 00:30

Nein, wie es die Berufsaufsicht des Therapeuten und Gesetze oder Behandlungsleitlinien, usw. verlangen.

Meine Handlungsfähigkeit hängt NULL (NULL) davon ab, dass dem Therapeuten 100%ige Verantwortung für Unprofessionalität zugerechnet wird. Und sie hängt auch nicht von Vorschriften für PTen ab.

Weil das aber missachtet wird, kommt es zu solchen Verdrehungen, wie du sie hier produzierst.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 13.07.2019, 00:42, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
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mio
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 00:32

Mir müdet. Gut Nacht.


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 03:59

Es klingt so nach einem abfälligen "du Opfer", selbst schuld und sich jetzt noch gemütlich in Selbstmitleid einrichten..
Sorry, aber ich komme da nicht mehr mit, wie ihr von einem Therapeuten, der sagt "Ich freue mich auf Feierabend" hin zu einem Vergewaltiger kommt.
Für mich macht es einen großen Unterschied ob ein Therapeut Gewalt anwendet und den Klienten missbraucht oder ob er realistische Bedürfnisse äußert, die auch der Klient kennt, wie "Wieder Zeit für die Familie haben".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Latoui
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:07

Naja, wenn hier relevante Beispiele mit ins Spiel gebracht werden, was übrigens von deiner Seite aus geschah, dann können ich, und vielleicht auch andere User, nicht zur Tagesordnung des Threads übergehen. Zu manchem ist es einfach dringend notwendig Stellung zu beziehen, damit Leser nicht nebenbei Stellungnahmen lesen, die ganz wichtige Fragen beinhalten (wie Missbrauch in einer Therapie) und keiner der User würde etwas dazu sagen.
Anna-Luisa hat diese Notwendigkeit rechtzeitig erkannt, meinerseits wollte ich es zuerst nicht kommentieren, da lag sie viel richtiger.

Diese Schilderung aus Deinem Leben hat mir nämlich vor meinem PC sitzend ganz schön die Finger versagen lassen und mich traurig gemacht, will ich Dir sagen. Was für eine, in "harte Schule" umgedeutete, Last! Das war keine Nebensache, über die man hinwegliest.

Was mich angeht, so schreibe ich hier deshalb mit, weil es um das grundsätzliche Erkennen von Unprofessionalität in der Therapie geht. Und ein Missbrauch in einer Therapie geschieht halt nicht von heute auf morgen, sondern ist m.E. die Endstrecke einer längeren Entwicklung, der sicher auch andere Unprofessionalitäten voraus gingen.

Wir unterhalten uns über Standards in Therapie. Das ist eine große Spannweite, gebe ich Dir recht. Aber wir hatten hier nicht den Schwerpunkt auf "Missbrauch" gelegt.

Für alle, die Schwierigkeiten damit haben, warum es rechtlich so geregelt ist, dass keine Mitschuld oder Verantwortung beim Patienten liegt, anbei ein Link des Deutschen Instituts für Psychotraumatologie über die Besonderheit und die Folgen in dieser speziellen Situation:

http://www.dgptw.de/missbrauch/informationen.html


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:22

Mio schrieb: Der Bullshit nennt sich "dazulernen" und in Zukunft selbst besser leben können, weil man was dazu gelernt hat.
Zustimm.

Ich habe den Eindruck, ihr werft hier alles durcheinander. Vor negativen Erfahrugen ist keiner geschützt. Es kann jeden treffen unter Gewalt vergewaltigt zu werden. Das ist in keinster Weise die Schuld des Opfers!!!

Wohl aber liegt es durchaus an einem selbst wie man mit dieser Erfahrung umgeht. Schon allein die Tatsache, dass der eine nach so einem Erlebnis eine PTBS entwickelt, der andere hingegen nicht, der eine eine Dissoziation entwickelt, der andere hingegen nicht, .... zeigt deutlich, dass es mit einem selbst zu tun hat, wie man mit einem Erlebnis umgeht. Ich kann mich in der Opferrolle häuslich einrichten, ich kann aber auch das lernen, was die Menschen schon können, die ohne PTBS, ohne Dissoziation, ... aus so einem Ereignis hervorgehen. Diese "unbeschadeten" Menschen verfügen offensichtlich über Fähigkeiten, über die "geschädigte Menschen nicht verfügen. Sich diese fehlenden Fähigkeiten im Umgang mit kritischen Lebensereignissen anzueignen ist Lernen für die Zukunft, so dass einen das nächste negative Ereignis nicht wieder so umhaut.

Dasselbe gilt für mich in dem harmloseren Beispiel, dass der Therapeut erzählt, dass er sich auf seinen Urlaub freut. Man kann sich darüber aufregen, dass der Therapeut über sich geredet hat, auf die Berufsordnung verweisen und ihn vor Gericht zerren, ... man kann alternativ aber auch für die Zukunft daraus lernen und z.B. lernen zu sagen "Ihr Privatkram gehört nicht in meine Therapie". Man kann aber auch hingehen und sich selber sagen "Ah, bei meinem Therapeuten kommt die Familie offensichtlich auch zu kurz" und vom Therapeuten lernen, wie er mit seinen eigenen Problemen umgeht.

Es gibt viele Möglichkeiten mit negativen Erfahrungen umzugehen. Man kann sich bis zum Lebensende mit der Opferrolle identifizieren. Man kann alternativ negative Erfahrungen aber auch nutzen um an ihnen zu wachsen und für die Zukunft zu lernen.
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Latoui
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:30

Wir reden hier aber vom Fehlverhalten eines Therapeuten und nicht darüber, wie man mit Schaden umgeht!

Wir müssen doch nicht alles in einer großen Zusammenschau gegeneinander aufrechnen. Es kommt schon an, dass Du mittlerweile für Dich damit abgeschlossen hast, indem Du bei Dir bleiben wolltest.

Es geht hier aber um das Erkennen von Unprofessionalität in all seinen Schattierungen, damit auch ein Missbrauch in einer Therapie keine Chance hätte überhaupt stattzufinden! Nicht darum, wie man das hinterher verarbeitet.
Zuletzt geändert von Latoui am Sa., 13.07.2019, 07:45, insgesamt 2-mal geändert.

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stern
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:30

Weil die Fragestellung eine offene ist, Jenny, nämlich:
Wie authentisch/offen/ehrlich dürfen Psychotherapeuten sein?
Es geht aucz nicht primär um den Umgang mit Fehlverhalten. Leider gehen zentrale Aspekte in den Verdrehungen etwas unter. Aber ich denke, der Gedanke ist nachvollziehbar, nämlich:
stern hat geschrieben: Fr., 12.07.2019, 23:45
... und Authentizität muss dort aufhören, wo Unprofessionalität anfängt. Siehe auch den Artikel: Wenn ein Therapeut Narzissist wäre (in Analogie zum Trumpbeispiel), so mag er in seinem Narzissmus/Größenwahn authentisch sein... aber das darf nicht zu einem narzisstischen Missbrauch oder Unprofessionalität führen. Andernfalls ist der Therapeut für sein Fehlverhalten voll verantwortlich [auch im Sinne von Haftung]
Und Formen des Missbrauchs und der Unprofessionalität gibt es wohl viele in verschiedenen Abstufungen
Zuletzt geändert von stern am Sa., 13.07.2019, 07:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:33

Diese Schilderung aus Deinem Leben hat mir nämlich vor meinem PC sitzend ganz schön die Finger versagen lassen und mich traurig gemacht, will ich Dir sagen.
Das muss es nicht. All meine negativen Erfahrungen sind es, die mich haben so stark werden lassen wie ich es heute bin, die mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin, ... und den ich mag.
Naja, wenn hier relevante Beispiele mit ins Spiel gebracht werden, was übrigens von deiner Seite aus geschah
Nein, das geschah nicht durch mich. Ich habe auf Sterns Posting reagiert. Stern hat den sexuellen Missbrauch in die Therapie reingebracht und diesen mit "Authentizität" gleichgesetzt:
Stern schrieb: Was wäre z.B. wenn sich ein Therapeut in eine Patientin verliebt... Soll er ihr dann Liebeserklärungen machen? Denn es ist ja authentisch. Nee, seine Aufgabe ist Therapie.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:36

Jenny Doe hat geschrieben: Sa., 13.07.2019, 07:33 Stern hat den sexuellen Missbrauch in die Therapie reingebracht und diesen mit "Authentizität" gleichgesetzt:
Quatsch... jetzt wird es absurd. Dann lese Mal genau, was ich nicht als authentisch bezeichnen würde.

Leider ist es in dem Thread mitunter nötig gewesen diverse Verdrehungen zu endrehen.
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:39

Stern schrieb: ... und Authentizität muss dort aufhören, wo Unprofessionalität anfängt.
Wo fängt denn Unprofessionalität an? Wie ich schon schrieb ist das eine Frage der Passung zwischen Klient und Therapeut. Der eine Klient wird es als unproffesionell empfinden, wenn der Therapeut von sich redet. Der andere hingegen wird ihn als menschlich wahrnehmen, von ihm lernen, ...
Ich habe den Eindruck, dass ihr hier auf Biegen und Brechen nach allgemeingültigen Regeln sucht. Die gibt es so nicht. Was für den einen unproffesionell ist, ist für den anderen hilfreich.
Wichtig ist doch wie es dem jeweiligen Klienten damit geht.
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stern
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:44

Dazu gibt es Vorschriften und Leitlinien, professionell ist und was nicht ... also ja, doch, es gibt hier auch allgemeingültige Regeln.

Und Passung oder oder dass ein Patient subjektiv glaubt, keinen Schade erlitten zu haben, ändert an der Unprofessionalität nichts.

Z.B. Therapeut hat Sex mit Patientin.. Selbst wenn eine Patientin sagt, endlich habe ich dadurch gelernt, mich zu schützen, so bleibt es unprofessionell und Missbrauch (auch vor dem Gesetz).
Zuletzt geändert von stern am Sa., 13.07.2019, 07:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Latoui
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:45

Natürlich ist man noch kein "Opfer", wenn der Therapeut sagt, dass er lieber Feierabend hätte. Aber es ist unprofessionell. Es ist einfach pure Zeit- und Resourcenverschwendung, wenn ein Lehrer, ein Arzt, ein Sozialarbeiter, ein Kindergärtner, ein Manager, ein Bäcker, ein xy (alle auch in weiblicher Form) die Arbeitszeit dafür verwendet, persönliches breit zu treten. Und in einer Therapie ist man eben ganz schnell auch beim emotionalen Missbrauch, den auch viele kennen.

Der Akteur trägt die Verantwortung, man lernt einfach nichts daraus, weil man es ja eben nicht gelernt hat in seinem Umfled. Deshalb ist der Lerneffekt gleich null, sonst müsste man ja nicht in Therapie gehen. Ich wiederhole aber nur, was Stern alles schon gesagt hat!


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:50

Natürlich ist man noch kein "Opfer", wenn der Therapeut sagt, dass er lieber Feierabend hätte. Aber es ist unprofessionell.
Es ist unprofessionell für DICH. Für andere nicht. Ich habe oben beschrieben wie ich genau das als hilfreich erlebte.

Vielleicht wäre jetzt mal ein guter Zeitpunkt um zu sagen "Jedem das, was ihm hilft"
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stern
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Beitrag Sa., 13.07.2019, 07:57

wenn der Therapeut sagt, dass er lieber Feierabend hätte.
Nicht nur Ressourcenverschwendung, sondern wenn jemand eh meinetwegen eh ein schlechtes Selbstwertgefühl hat, hat es psychisch evtl. eine schädliche Auswirkungen auf die Person. Auch wenn der Therapeut stöhn, oh nee, jetzt kommen auch noch Sie.

Man kann jedenfalls nicht davon ausgehen, dass passende Interventionen therapeutisch/psychisch passend wirken... und unprofessionelle Äußerungen verpuffen.

Dass es hier Leute gibt, mit denen das nichts machen will, wurde vernommen. Um die Auswirkungen geht es hier aber auch nicht primär und es ist nicht verallgemeinerbar. Der Regelfall ist, dass es schädlich ist (sonst wäre Unprofessionalität auch nicht untersagt!).

Daher sind solche Dinge zu unterlassen, selbst wenn es authentisch wäre. ZB einen Locher zu werfen oder Mittelfinger, kann auch eine authentische Reaktion sei .. aber soweit darfbes eben nicht gehen. Auch im RL könnte man daher dafür belangt werden, selbst wenn jemand sagt: Genau das habe ich gebraucht. Die Unprofessionelität bzw. das Fehlverhalten hängt nicht vom Effekt auf die Person, sondern davon, was gesagt oder getan wurde.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 13.07.2019, 08:03, insgesamt 2-mal geändert.
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