Therapeutin flunkert?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sehr
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Beitrag So., 02.08.2020, 15:53

Sagtest du im anderen Thread nicht, dass es keine Freunde sind, sondern eher Bekannte die nur flüchtig kennst? Für gewöhnlich kennt man seine Geschwister und man ist wirklich irgendwie verbunden, wenns gut läuft.
[wegzudenken, mehr nicht]

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Arakakadu
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Beitrag So., 02.08.2020, 16:00

Sehr hat geschrieben: So., 02.08.2020, 15:53 Sagtest du im anderen Thread nicht, dass es keine Freunde sind, sondern eher Bekannte die nur flüchtig kennst? Für gewöhnlich kennt man seine Geschwister und man ist wirklich irgendwie verbunden, wenns gut läuft.
Ja ich kenne die von früher eher flüchtig, sind aber nicht mehr dort scheinbar. Es geht eig wirkich nur um die beiden die noch hier sind die ich kenne. "gut kenne" die eine kenne ich seid 10 Jahren!

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Solage
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Beitrag So., 02.08.2020, 19:56

Marlena hat geschrieben: Fr., 31.07.2020, 20:50 Würdet ihr eure Therapeutin, drauf anreden, wenn ihr wissen würdet, dass sie euch angelogen hat?
Ich habe das tatsächlich schon angesprochen.
Da hatte der Therapeut sicher gelogen und das auch gar nicht versucht abzustreiten.

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Solage
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Beitrag So., 02.08.2020, 20:09

Wenn behauptet wird, dass JEDER MENSCH JEDEN TAG flunkert, dann ist das von therapeutischer Seite auch im Normalbereich.

Für mich ist wichtig, dass meine Therapie in der HAUPTSACHE hilfreich ist. Dass mein Therapeut nicht ohne Mängel ist, mit seiner eigenen Scham zu kämpfen hat, gehört dann für mich zum Nebeneffekt. Da empfinde ich ihn dann vielleicht zu feige... Traut er mir die Wahrheit nicht zu? DAS bespreche ich in der Therapie! Und ganz wichtig: Es ist besprechbar und klärbar!!! Wenn Therapeuten das nicht können, dann nix wie weg!

Wenn Patienten dem/der TherapeutIn nicht vertrauen, dann hat das einen nachvollziehbaren Grund. Sei es in der Lebensgeschichte oder im aktuellen Verhalten der Therapeuten.
Hier im Forum nachzufragen, sollte meiner Meinung nach nicht so beantwortet werden, dass vermeintliche Ungereimtheiten "aufgedeckt" werden mit Schuldzuschreibung.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 03.08.2020, 06:16

Marlena,

ist irgendwie blöd gelaufen, das alles. Und ich würde dir wünschen, dass du einen Therapeuten oder eine Therapeutin findest, die mit dir zusammen auch mal in aller Gründlichkeit anschauen, was du selbst zu solchen Situationen beisteuerst. Sowas fällt ja nicht vom Himmel. Ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint. Sondern als ernsthafter (guter) Wunsch. Ich hab das Gefühl, dass dein Therapeut dich da auch an der einen oder anderen Stelle einfach dir selbst überlassen hat, entweder weil er deine "Spielchen" nicht gut durchschaut, oder weil es für ihn bequemer ist oder weil er glaubt, dass du das Muster schon selbst irgendwann durchschaust...

Meine Therapeutin würde, wenn ich so einen Rückzieher mache wie du ("ich will das nicht, dass die hier mit Therapie anfängt..." - und im nächsten Atemzug: "achnee, passt schon, irgendwie----") schon nochmal gründlich nachbohren, wenn ich bei einer Sache so viel Ambivalenz zeige und mit mir zusammen versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen. Dein Therapeut hat das anscheinend einfach so hingenommen.

Ich glaube, du musst vor allem anfangen, dich selbst und deine Anliegen ernst (genug) zu nehmen. Das kann keiner für dich machen, da bist du ganz alleine für zuständig. Dass die Therapiesituation mit den Freundinnen und dem Therapeuten so verfahren ist, liegt ja (auch) mit daran, dass es dir nicht möglich war, zu deinen Bedürfnissen zu stehen und klar und deutlich zu sagen: Ich möchte das nicht. Punkt. Vielleicht, weil es "Konflikt" bedeutet. Mit dem Therapeuten. Mit der Freundin. Oder auch, weil du dann als "schwierig", "zickig" oder wasauchimmer gelten könntest. Weil du davor Angst hast, dann "verlassen" zu werden (vom Therapeuten, von der Freundin...). usw usw. Da gibt es 1000 Gründe für, und ich kenne sie selbst ganz gut und ich weiß auch, wie schwer es ist, da mal etwas anders zu machen. Aber wenn sich was verändern soll in deinem Leben, dann musst DU damit anfangen, bei dir selbst. Und wenn du es lernst, für dich selbst klarer zu sein und für dich selbst eindeutig Position zu beziehen, dann wird vielleicht auch nicht mehr die (gefühlte) Notwendigkeit da sein, sich hinter der "Kollegin" zu verstecken.

Komm gut in die neue Woche!
Viele Grüße von lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 03.08.2020, 09:09

Danke für eure Worte!
Ja ich weiß dass da was dahinter steht, dass ich Freunde hinschicke und es mir dann nicht gut tut. Ich weiß auch, dass ich nicht gut für meine Bedürfnisse einstehen kann und aus Angst heraus nichts gesagt habe. Obwohl es sich in dem Moment dann wieder richtig angefühlt hat, das sie auch hingeht.
Naja. Heute ist wohl die Stunde der Wahrheit und ich fürchte mich schon. Vl meld ich mich dann hier nochmal. In Ordnung ist das alles sicher nicht mehr

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Arakakadu
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Beitrag Di., 04.08.2020, 20:53

Hallo!
Ich weiß nicht obs noch jemanden interessiert. Aber ich hatte meine Stunde.
Ich habe alles angesprochen.
Er meinte, dass das ein Missverständnis war und hat mir die Situation erklärt. Es klang unglaubwürdig für mich und er meinte, er merkt dass ich ihm nicht glaube. Ich sagte, nein ich glaube ihm nicht. Dann meinte, dass wir wohl leider dann ein Problem haben, wenn ich ihm nicht vertraue....
Die Stunde war sehr intensiv und mir geht's dementsprechend.
Zwecks den Freunden : er war sehr schockiert und wusste nichts von uns 4en. Er dachte ich kenne eine Freundin und sie eben mich. Er sagte er käme jetzt wirkich in eine blöde Situation. Und dass er es normal gut auseinander hält.
Es war ihm und mir sehr unangenehm. Er meinte auch immer wieder, wir dürfen nicht reden.
Ich meinte ich breche die Therapie ab, bin mir aber unsicher. Er meinte dann, dass ich genau das wieder erlebe was ich als Kind mit meinem Vater und meinen Geschwistern erlebt habe.... Es ging die ganze Zeit komisch hin und her. Er bedankte sich für meine Transparenz. Weiter kamen wir nicht. Er meinte übrigens zu dem Freundethema, dass das jeder unterschiedlich handhabt und er da nie irgendwelche Probleme hatte.
Später schrieb ich ihm, dass er mir sagen soll wenn es besser wäre zu gehen und dann ich mich drauf einstellen kann.
Ich schaff das nicht alleine, das Gespräch ansich war einfach nur schräg aber irgendwie gut :( mal sehen. Aber viel Sinn hats nicht mehr und außerdem denke ich nicht dass man das nochmal grad biegen kann. Bzw ich denke er könnte auch nicht neutral bleiben mit seinen gegenübertragungsgefühlen oder was meint ihr?
Ich fühle mich eig ziemlich schuldig und habe das Gefühl dass ich alle in eine unangenehme Situation gebracht habe...

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Singingsaskia
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:05

Also ich hab das ganze jetzt zwar nur am Rande mitgelesen, aber dich trifft dabei wie ich finde, gar keine Schuld.

Ein thera sollte keine Verwandten und Bekannten in therapie nehmen. Auch wenn es nicht verboten ist, so zeigt einem doch schon der normale Menschenverstand, dass das immer eine Konfliktbehaftete Situation ist. Genauso wie wir im Beruf keine Verwandten als Patienten annehmen dürfen, weil man trotzdem nicht mehr klar abgrenzen kann.
Und er wusste zumindest von einer Freundin und hätte da schon die reißleine ziehen müssen.

Ich denke es ist zwar sehr verschieden wie jeder dabei empfindet, aber für mich wäre die Situation nicht tragbar. Es entsteht dabei Zwangsläufig immer eine Eifersucht auf die anderen und ein Konflikt den ich, persönlich, in einer Therapie nicht brauche weil es einfach auch Therapiezeit stiehlt.

Wie hat er die Situation eigentlich erklärt?

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Arakakadu
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:08

Ja da hast du recht!
Es ist einfach unangenehm. Ich bin Schon so weit gekommen und wäre so traurig wenn ich das deshalb beenden musste (bin eben seid bald 2 Jahren dort. Meine Freundinnen ca 5 monate)

Aber es geht mir ehrer um die Situation mit dem. Corona. Ich habe gleich meine andere Freundin angerufen und ihr davon erzählt. Und vl hätte ich das auch nicht tun sollen. Das weiß mein Therapeut aus ihren Erzählungen bestimmt und das hätte ich vl nicht tun sollen.
Andererseits muss er auch verstehen dass ich so reagiere...
Ich denke nicht dass er von sich aus Mit jemanden die Therapie beendet, ich glaub das darf er gar nicht.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:12

doch Marlena, selbstverständlich dürfen und können Therapeuten von sich aus Therapien beenden.

Und jetzt bleib bitte mal bei DIR !!!
Nicht bei den anderen und schon gar nicht beim Therapeuten und seiner angeblichen Gegenübertragung.
Und lauf nicht weg, brich nicht ab, stell dich genau dem Chaos das du angerichtet hast und anrichten musstest.
Das ist eine gute Chance da jetzt was zu lernen über dich. Und ja, das ist hart, keine Frage

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Singingsaskia
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:13

Das Problem bei der ganzen Sache wäre für mich auch, zu sehen wie jemand anderes bevorzugt wird. Mir ginge es nicht darum der Lieblingsklient zu sein, aber da ich generell ein Problem damit habe und denke dass ich generell nciht gemocht werde bzw mich andere ablehnen (gibt eig keinen Grund dafür) würde mich sowas wie deine Geschichte schon ziemlich hart treffen.

Naja du bist mit dieser person ja befreundet, da redet man darüber und das ist ja auch der Grund warum man eben nicht beim gleichen thera bleiben soll. Hat er denn wenigstens einen guten grund für die Absage genannt?

Die Frage ist wie du die Situation weiterlaufen lassen möchtest. Wenn die Situation nicht geklärt wird, dann wirst du vermutlich auch in der Therapie viel zu sehr abgelenkt sein.

Ich sehe die Schuld hier definitiv beim Therapeuten und finde es unverschämt dass er dir jetzt unterbewusst etwas die Schuld zuschiebt, da er ja nichts davon wusste.

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Hasenmaus123
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:20

Hallo Marlena,

verzwickte Situation.

Ich war sehr lange Zeit in einer starken Übertragung gesteckt und merke langsam, wie es allmählich schwächer wird. Ich habe selbst auch Dinge mitbekommen von meiner Thera, die für mich nicht gut waren, obwohl wir nie ein Problem mit Vertrauen hatten.

In dieser schweren Zeit habe ich mir oft gedacht, dass ich einfach aufgeben will. Ich hab es nicht getan und mich gefreut, dass ich dadurch sehe, was ich noch zu bearbeiten habe.

Wäre es eine Idee, dass du dies ähnlich angehst? Z. B. durch die Verstrickungen merke ich, dass ich neidisch bin, ich merke, dass ich nicht vertrauen kann, ich habe Probleme, bei mir selbst zu bleiben...

Evtl. merkst du so, dass einige Themen mit der Zeit leichter werden.

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Arakakadu
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:51

Danke für eure Antworten!

Ja sie dürfen stimmt. Aber da wäre es sehr schräg wenn er es macht. Vor allem mit wem? Ich denke dass er sicher auch selbst merkt dass er was verkackt hat.
Und nein ich weiß ich soll nicht weglaufen, merke aber, dass ich sogar überlege gar nicht hin zu gehen (übermorgen) es ist mir so unangenehm. Ich finde ja eig nicht dass ich mich nicht hätte aufregen sollen, irgendwie war das alles so schräg. Wäre corona kein Thema gewesen, hätte ich nie was gesagt. Irgendwie fühle ich mich schuldig und merke ich will alles wegschieben und irgendwie bin ich wütend und ein anderer hätte ganz gleich reagiert.

Er meinte er hat 2 Handys und wie er wusste der test ist negativ, hat er keine Termine mehr abgesagt....

Ich glaube auf jeden Fall, dass ich viel lernen kann und es jetzt ordentlich zur Sache geht. Aber es fühlt sich furchtbar an, dass alle jetzt was klären müssen. Und doch zwecks gegenübertragung: es ist mir wichtig, dass mein thera mich sympathisch findet. Ich habe immer gespürt dass er mich mag und wenn er mich jetzt nicht mehr mag, will ich nicht mehr hingehen.

Ich denke nicht, dass er irgendwen von uns anders behandelt zumindest hoffe ich das.

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Arakakadu
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Beitrag Di., 04.08.2020, 21:53

Und ich habe auch immer gesagt dass es mir nicht um die Lüge geht oder was das war, sondern dass ich gar nicht zweifeln hätte müssen, wenn ich keinen kennen würde.
Aber in Wahrheit geht es nur um meine eine Freundin und um ihn. Ich habe ihm gesagt dass er sie nicht nehmen hätte sollen und ich am liebsten die Zeit zurück drehen würde. Ich hab alles rausgelassen, er wirkte sehr betroffen und hat Däumchen gedreht. Ich spürte irgendwie eine Unsicherheit. Das erste Mal in den 2 Jahren. Aber dann tuts mir immer gleich Leid.


candle.
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Beitrag Di., 04.08.2020, 22:05

Marlena hat geschrieben: Di., 04.08.2020, 21:08 Aber es geht mir ehrer um die Situation mit dem. Corona. Ich habe gleich meine andere Freundin angerufen und ihr davon erzählt. Und vl hätte ich das auch nicht tun sollen. Das weiß mein Therapeut aus ihren Erzählungen bestimmt und das hätte ich vl nicht tun sollen.
Andererseits muss er auch verstehen dass ich so reagiere...
Ich denke nicht dass er von sich aus Mit jemanden die Therapie beendet, ich glaub das darf er gar nicht.
Ja, das hättest du besser nicht tun sollen. Das ist doch Kern des Problems. Weißt du warum du das tun mußt?

Naja, die Entscheidung mit der Weiterführung der Therapie muß ja deine Entscheidung sein, nicht seine. Und da du heute kein Kind mehr bist und die Entscheidung treffen kannst, ist es dann doch eine andere Erfahrung als früher.

candle
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