Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

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Baerchen
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Beitrag Fr., 18.11.2016, 19:04

und schlafwandler war ich, auch einmal aus dem haus heraus. ist auch ein sehr abenteuerliches empfinden, wenn man mitten des schlafens auf der straße barfuß aufwacht und erst dann in dem augenblick realisiert, dass man schlafwandelt.

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Echolotin
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 00:20

Es würde soviel gesagt und ich wünschte du könntest zum Teil erkennen in welchem Kreis du dich drehst.

Zu den Gedanken und nicht unterscheiden können ob real oder nicht stattgefunden... meiner Meinung nach Zwangsgedanken. Wie die Ekelübertragung. Und zwanghafte Gedanken über was könnte bei xy und xy sein. Meine Schilddrüsenwerte wären dann xx, es wurde gefragt wie sie sind nicht wie sie wären. Letztendlich wurde alles gesagt, mir fiel nur vorhin spontan ein
Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das nicht und fliegt einfach
Die Hummel könnte natürlich auch darüber nachdenken
- warum sie so wenig Flügelfläche
- und soviel Gewicht hat
- warum ihre Freunde trotzdem fliegen
- ob es überhaupt sinnvoll ist zu fliegen
- ob es am Boden nicht sicherer ist
- ob eine Hummel schneller als die andere fliegen kann und wenn ja warum
- warum es Bienen gibt und wie deren Verhältnis ist

Keiner der Gedanken bringt sie zum fliegen. Der Hummelflug widerspricht auch nicht wirklich den Gesetzen der Aerodynamik. Sie kann durch die Kraft der Bewegung ihrer Flügel sich in die Luft erheben.
Meiner Meinung nach macht es einen Unterschied ob ich darüber nachdenke warum ich nicht fliegen kann und deswegen am Boden bleibe oder mir eben Gedanken darüber mache warum es mir scheinbar schwerer fällt als anderen, was mich momentan hindert und was mir hilft mich trotzdem wieder zu bewegen, meine Kräfte zu mobilisieren.
Deine Kräfte sind da, sie sind nur in anderen Bahnen unterwegs. Musste ich mir von meiner Ärztin auch sagen lassen, ich beschwere mich das ich mich nicht aufraffen kann aber negativen Gedanken nachzugehen und Beweise dafür stundenlang im Internet zu suchen, kann ich ja scheinbar.

Ich musste leider die Erfahrung machen, dass mir seitens einer Therapeutin versprochen wurde, dass sie da ist und bleibt, wir es zu einem guten, runden Ende bringen. Verstrickt war die Beziehung und das war dann auch der Grund diese in der Krise zu beenden.
Niemals wird dir eine andere Person dir das Loch stopfen können. Du kannst nur lernen damit zu leben.

Bei meiner neuen Therpie ist es so, dass sich spätestens nach der Sitzung Puzzleteile zusammenschieben. Kein es hätte so oder so sein können oder ist wahrscheinlich gewesen sondern genau das ist damals auch passiert. Und das steht im Zusammenhang mit jenen...
Das wird nicht immer so bleiben aber für mich funktioniert momentan genau so Therapie.

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Baerchen
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 11:28

ich weiß nicht weshalb, aber all die beitraege, die sich darum drehen eigenstaendiger zu werden, bewirken bei mir nichts. es fuehlt sich an, als wuerde es an einer mauer abprallen. als waere da kein zugang.

wie eben damals, als alle auf mich einredeten, dass ich das essen nicht verweigern darf.

und es bewirkt das gegenteil, je mehr auf mich einreden. das bestaerkt mich nur, eben genau das nicht zu machen. und wenn es dann nachlaesst, weil keiner mehr die kraft hat, auf mich einzureden, fuehle ich mich im stich gelassen. man kann es mir nicht recht machen.

ich kapiere das genaue dilemma nicht, in dem ich feststecke. und neee, es hilft auch nicht, wenn jemand darauf jetzt wieder schreibt, dass ich mich im kreise drehe.

ich denke, dass es eine sache ist, die ich in der therapie erfahren werde.

irgendwie ist mein gesamtes fuehlen sehr ambivalent. ich will naehe und mache das gegenteil deutlich.

ich sehne mich manchmal danach, dass mich mein therapeut festhaelt und wenn er es machen wuerde, waere es auch nicht das, was ich will.

ich verstehe das hin und her nicht.

vielleicht liegt die ambivalenz darin, dass ich naehe mit einer erwartung verknuepfe.

ist nur die frage, wie ich da wieder herausfinde.

leicht wird es nicht sein, weil es gut sein kann, dass ich aufgrund meiner kindheits- erlebnisse unbewusst meistens an menschen gerate, die genau die gleichen bzw. entgegengesetzen machtspielchen kennen.


isabe
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 11:33

Ich sehe das durchaus nicht nur kritisch, sondern AUCH als Ressource, dass du dich nicht von dem Hinweis "du drehst dich im Kreis" "motivieren" lässt zu "normalen" Verhaltensweisen. Mag sein, dass viele Menschen das brauchen, dieses "nun mach schon" oder "du musst wollen" - irgendwie so. Nur gibt es Menschen, die aus sich heraus etwas entwickeln wollen und denen daher jeder Hinweis von außen, wie "es" denn "richtig" gehen würde, vorkommt wie ein Einengen und nicht wie ein Weg in die Freiheit.

Vielleicht traust du dich nur nicht, das, was in dir steckt, sich entwickeln zu lassen? Vielleicht spürst du, dass du sehr viel in dir hast, und vielleicht gilt es nur, das zu entdecken, anstatt es mit Gemeinplätzen à la "arbeite an dir, dann geht es dir besser" zu ersticken?

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Baerchen
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 11:36

diese mauer, die ich in mir spuere, wenn alle auf mich einreden, die ist auch eine, die ich bei meiner mum erkenne.

ich kann sie anflehen, anschreien wie ein kleines kind, betteln nach gesehen werden, alles machen, was in meiner macht steht, aber werde sie nie ausreichen.

denn sie kann nicht, sie kann nicht das geben, nach was ich mich (auch als erwachsene) sehne. kann mir aber mit dieser erkenntnis auch nicht das selbst geben. evtl. ein klein wenig, mithilfe der therapie.

aber wichtig ist sicherlich an der stelle auch zu erkennen, da steht auch eine mauer, bei meiner mum. die laesst sich nicht durchbrechen.

und es fuehlt sich dermaßen schrecklich an, dass zu spueren. eine mum zu haben, die man anschreien kann und sie wird starr bleiben. sie kann nicht.

das zerreist in mir drin echt alles.

kann das kaum beschreiben, wie schmerzhaft ich das empfinde.

deshalb sehne ich mich auch manchmal danach, dass uns das schicksal trennen wird.

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Baerchen
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 11:45

ja, ich spuere das ich jedemenge in mir habe, was sich entwickeln will.

beispielsweise singe ich gerne mal, wenn ich alleine bin. das entspannt mich und ich fuehle mich freier, es macht einfach spaß. wenn meine mum nach hause eintrudelt, stelle ich das singen direkt ein. ich kann dann nicht mehr, weil ich mich schaeme. ich kann nie mich auslassen, wie ich will, wenn sie in meiner naehe ist.

vielleicht hat es damit zu tun, dass sie immer auf mich neidisch war bzw. auch auf jemanden eifersuechtig. und das hinterlaesst ein sehr schlechtes empfinden bei mir selbst, wenn ich das bemerke.

sie macht auch andauernd etwas verbal kaputt. alles an was ich freude empfinde.

kein wunder, dass ich mich da schaeme.

mein brass auf sie ist derart krass, dass ich sie fuer das alles echt am liebsten verletzen will.

sicher verstehe ich als erwachsene, weshalb sie das alles macht, aber mein inneres kind nicht.

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Beitrag Sa., 19.11.2016, 11:49

ich raste manchmal fast aus, was den brass betrifft. und darf nicht aus meiner haut heraus, weil ich sie ja nicht wirklich verletzen kann. wuerde auch nicht weiter helfen.

ich kann nur versuchen in der therapie diesen brass deutlich zu machen.

anders sehe ich keine chance.

schade, dass ich das bisher nicht wirklich ausreichend schaffte, in der therapie.

da schaltet sich immer direkt diese verdammte scham ein.

es nervt mich selbst, dass ich nicht kann.

manchmal klappt es aber auch, da kann es auch mal sein, dass ich mich zu sehr hineinsteigere.

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Beitrag Sa., 19.11.2016, 11:53

es ist kaum auszuhalten, wenn ich all meinen brass am liebsten ausschuetten will, auf sie am besten drauf, auf meine mum. ausladen, damit sie endlich mal spueren kann, was es mit mir macht.

es wuerde aber nicht weiter helfen. sie versteht es nicht. weil da eben diese mauer ist. die ich auch an anderer stelle habe. und das ist kaum auszuhalten, dass ich keine chance habe, dass mein brass einen weg nach draußen finden kann.

manchmal habe ich einen brass, dass ich mein leben beenden will.

ich will vermutlich damit nicht mein leben ansich beenden, naemlich ihres, dass sie in meines legte.

schaffe ich aber nicht, mein leben zu beenden. weil ich nicht weiß, was mich danach erwartet.

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Beitrag Sa., 19.11.2016, 14:32

waere ich alleine im wald, wuerde ich alles aus mir herausschreien. schreien, bis ich nicht mehr kann. das wuerde helfen. vielleicht mache ich das mal. habe nur immer bedenken, dass ich nicht alleine im wald bin.

und ich wuerde etwas mit aller kraft gegen den baum werfen.

manchmal habe ich aber fuer dieses schreien selbst keine kraft mehr. ich will schreien, kann aber nicht.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 21.11.2016, 16:35

ich habe festgestellt, dass sich das -verschieben- meistens auch im zusammengang mit -sich freuen- auftaucht.

wenn ich beispielsweise kleidung einkaufe und etwas entdecke, was mir sehr gefaellt, tauchen diese seltsamen gedanken auf.

wie, als wenn ich meine freude mit ekel besetzen muss. mithilfe des verschiebens.

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Baerchen
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Beitrag Mi., 23.11.2016, 13:11

heute und die letzten tage spuerte ich wieder sehr deutlich meinen selbst-ekel. ich kann mich nicht leiden. alles ekelt mich an, ich mich selbst und andere im außen.

und ich habe keinen plan, was ich dagegen machen kann.

werde es in therapie ansprechen.

ich merke, wie ich da an mir selbst etwas wahrnehme, was ich nicht haben will.

weiß nur nicht, wie ich das beschreiben kann.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 15:58

heute in therapie habe ich erzaehlt, dass ich es nicht sehen kann, wenn ein mensch jemand anderes verletzt. auch in filmen kann ich das nicht aushalten, beispielsweise wird mir immer direkt schlecht, wenn ich um 20.15 kurz ins wohnzimmer gehe und meine mum schaut einen krimi.

da passiert in mir immer etwas. ich spuere die angst und panik.

mich macht es dann auch wuetend, dass sie sich das anschauen kann, meine mum.

auf jedenfall sprach ich in der sitzung an, dass ich mich dann da zu sehr hineinfuehle.

und mein therapeut fragte mich, wie es zusammenpasst, dass ich einerseits diese empathie habe und andererseits manchmal fantasien habe, wie ich auch jemanden verletze.

wie passt das zusammen, fragte er.

habe leider keine ahnung.

ich denke nur, dass es vielleicht damit zu erkaeren ist, dass ich allgemein sehr ambivalent bin.

und gegensaetzliche anteile habe.

kann es damit evtl. zusammenhaengen, wie laesst sich das erklaeren?


candle.
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:02

Baerchen hat geschrieben: wie laesst sich das erklaeren?
Das fragst du am besten mal deinen Therapeuten.

candle
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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:06

er wird es mir aber nicht verraten ...

es geht mir hier bei der frage ja auch nur darum, wie zwei gegensaetzliche empfindungen nebeneinander stehen.

wie kann man einerseits empathie empfinden und andererseits auch gedanken haben, jemanden zu verletzen.

aber vielleicht bin ich es auch nur, die es sich nicht erlaubt, dass man beides haben darf und deshalb nicht ein schlechter mensch sein muss.
Zuletzt geändert von Baerchen am Mo., 28.11.2016, 16:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Candykills
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:06

Ich finde das eine schließt das andere nicht aus. Empfinde das auch nicht als ambivalent. Du kannst dir nicht weh tun - du sagst ja du hältst keine Schmerzen aus. Das kannst du dann wohl bei anderen empathisch nachempfinden. Schließt aber nicht aus, dass du so wütend sein kannst, dass du andere verletzen möchtest, denn in dem Moment dominiert halt das Gefühl der Wut. Mit Anteilen hat das nichts zu tun.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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