Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:15

danke candykills, das hilft mir gerade ein bißchen weiter.

das stimmt, ich kann mich nicht selbst verletzen, weil ich den schmerz nicht aushalten kann und deshalb meistens auch mein kreislauf sehr absackt.

frueher habe ich es aber mal ansatzweise versucht, mich selbstzuverletzen.

das war in dem zeitraum, nachdem mein vater sein leben beendete. bzw. die jahre danach, weil ich mich sehr alleine fuehlte und meine mum fuer mich auch nicht ausreichend erreichbar war.

aber auch da merkte ich, dass ich damit schwierigkeiten hatte, weil ich sehr schmerzempfindsam bin.

ich versuchte mich damals aber auch deshalb selbst zu verletzen, weil ich mich nach aufmerksamkeit sehnte.

das mit dem empathischen nachempfinden kann sehr gut sein. denn als ich mal sah, wie sich beim handballspielen jemand das handgelenk brach, sackte auch mein kreislauf in den keller und ich dachte, dass ich zusammenklappe.

muss da mal nachdenke, weil ich kapiere da etwas nicht.

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candle.
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:17

Baerchen hat geschrieben:er wird es mir aber nicht verraten ...
Ja eben, du sollst dir vielleicht mal selber Gedanken machen. Ich finde, dass sich beides nicht ausschließt. Es gibt keinen Menschen, der nicht beides in sich trägt oder haben dich emphatische Menschen noch nie verletzt?

candle
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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:22

nachempfinden, einfuehlen bzw. empathie ist etwas, was ich beim anderen erkenne und als das dann auch fuehlen kann. das ist ja erstmal nichts krankhaftes, nehme ich an.

nur bei mir ist es dann der fall, dass ich mich anscheinend nicht ausreichend abgrenzen kann, wenn mein kreislauf dann sehr absackt, wenn sich jemand das handgelenk bricht.

auf der anderen seite gab es sitzungen, bei denen ich nach ende heraus bin und wegen starker wut am liebsten mein handgelenk gegen die mauer geknallt haette, damit es bricht, damit ich in der naechsten stunde dem therapeut deutlich machen kann (mit dem gipsarm), dass er zu weit gegangen war.

kann ich dann aber nicht umsetzen (den armbruch), weil ich diese schmerzempfindsamkeit habe. wenn ich den schmerz nicht spueren wuerde, wuerde ich aber sicherlich mein handgelenk brechen.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:25

candle. hat geschrieben:Ja eben, du sollst dir vielleicht mal selber Gedanken machen. Ich finde, dass sich beides nicht ausschließt. Es gibt keinen Menschen, der nicht beides in sich trägt oder haben dich emphatische Menschen noch nie verletzt?
es ging mir dabei erstmal nur um das verletzen, was man direkt spueren kann. meine nicht das verbale. handgreiflich werden, dass meinte ich. das ist das, was ich nicht bei anderen ertragen kann.

wenn ich beispielsweise sehe, wie im film jemand fast erschlagen wird.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:28

es muss ja erklaerbar sein, weshalb meine mum krimis sehen kann (sie auch andauernd anschaut) und mir es dabei sehr schlecht wird, wenn ich nur ansatzweise etwas sehe.

sie kann sich da anscheinend abgrenzen und ich nicht.

das verstehe ich nicht.


candle.
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:30

Baerchen hat geschrieben: wenn ich beispielsweise sehe, wie im film jemand fast erschlagen wird.
Am besten schaust du dir sowas erstmal nicht mehr an bis es dir besser geht. Mir hat das geholfen.

candle
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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:45

anschauen kann ich mir das auch nicht.

aber manchmal habe ich das empfinden, dass ich das teils auch anziehend finde.

als wenn ein bestimmter teil sich damit selbstverletzen will.

ich meine, wenn ich mich damit befasse.

man kann ja auch abstand nehmen, aber andererseits will ich auch verstehen.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 28.11.2016, 16:47

und ich will verstehen, weshalb sich meine mum bei krimis abgrenzen kann und mir das nicht gelingt.

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Siren
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Beitrag Di., 29.11.2016, 14:51

Baerchen hat geschrieben:
man kann ja auch abstand nehmen, aber andererseits will ich auch verstehen.
Abstand nehmen würde das Problem ja lösen. Aber ich glaube, dass Du das zumindest unbewusst gar nicht möchtest. Ich habe das Gefühl, Deine Identität definierst Du über die Summe Deiner Probleme. Deshalb dürfen es auch ja nicht weniger werden. Im Gegenteil, je mehr Symptome Du entwickelst, desto besser sind in Deiner Wahrnehmung die Chancen, die Menschen, von denen Du unsorgt werden willst, zum gewünschten Verhalten zu manipulieren.
Baerchen hat geschrieben:

auf der anderen seite gab es sitzungen, bei denen ich nach ende heraus bin und wegen starker wut am liebsten mein handgelenk gegen die mauer geknallt haette, damit es bricht, damit ich in der naechsten stunde dem therapeut deutlich machen kann (mit dem gipsarm), dass er zu weit gegangen war.

kann ich dann aber nicht umsetzen (den armbruch), weil ich diese schmerzempfindsamkeit habe. wenn ich den schmerz nicht spueren wuerde, wuerde ich aber sicherlich mein handgelenk brechen.
Und ihn so manipulieren. Wie früher mit dem Essen.

Ich wünsche Dir, dass Du drei Schritte von Deiner Gedankenwelt zurücktreten kannst und dann: anfängst zu leben! Such Dir andere Inhalte als die Beziehungen zu anderen. Und erlaube Dir selbst keine Ausreden. Du bist nicht zu krank, um Dir andere sinnvolle Lebensinhalte zu suchen. Du setzt eine Mordsenergie in die Aufrechterhaltung Deines Krankseins (alleine Dein Aufwand für diesen Thread ist beachtlich). Im übrigen kann man auch mit Krankheiten sein Leben in die Hand nehmen. Man muss nicht warten, bis die Umstände ideal sind. Dann verpasst man nämlich sein Leben. Nutz Deine Energie doch mal für Dich, für Schritte in ein gesundes, unabhängiges Leben. Wenn Du das willst.

Tut mir leid, wenn das hart klang. Es ist nicht meine Absicht, Dich zu verletzen. Ich möchte Dich nur wachrütteln.

Liebe Grüße
Ich wäre gerne nett.

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Baerchen
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Beitrag Di., 29.11.2016, 19:13

gebe dir teils recht, mit dem was du beschreibst.

nur ergeben sich aus meinen beschwerden auch schwierigkeiten. beispielsweise sehne ich mich nach naehe und kann sie aber auch nicht aushalten. wie will ich da beispielsweise zwischenmenschliche beziehungen aufbauen.

und was mein selbst betrifft: ich kenne mich ja ueberhaupt nicht wirklich selbst.

ich fuehle einerseits diese andauernde leere und kann sie aber auch nicht wirklich fuellen, weil ich den sinn darin nicht erkennen kann.

allerdings merke ich manchmal, dass ich wieder freude an bestimmten sachen empfinde.

mein empfinden ist gerade, dass ich zwischen der leere einerseits und der anspannung andererseits hin und her pendel. ein dazwischen scheint es fuer mich nicht zu geben.

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Baerchen
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 11:00

eben war die anspannung nicht mehr aushaltbar, denn es gab da ein bestimmtes thema, was auf dem herzen lag und ich sprach meine mum darauf an.

und sie fuehlte sich leider dabei ertappt, als ich es ansprach.

ich sagte ihr aber, dass ich sie damit nicht verletzen will, dass ich will, dass wir beide freier nebeneinander leben.

und sie meinte, dass ich mich aus dem bestimmten thema heraushalten muss. sie will nicht darueber sprechen.

muss ich verstehen und hinnehmen, aber es war besser, dass ich es herausließ. vielleicht ist es fuer sie auch etwas entlastend, wenn sie es etwas verdaut hat.

ich denke gerade wieder (nach dieser sache), dass es einerseits besser waere, wenn wir uns trennen, ich fuer mich lebe. aber ich sehe keinen sinn mehr im leben, wenn ich in betreutes leben ziehen muss.

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Baerchen
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 11:14

ich wuenschte, meine mum haette mich nie auf die welt gebracht.

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Candykills
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 11:18

Es ist natürlich viel einfacher sich sowas zu wünschen, als sich etwas mehr Selbstständigkeit zu wünschen

Vielleicht erarbeitest du dir in der Therapie mal einen Sinn, der über das Zusammenleben mit deiner Mutter herausreicht.
In meinen Augen kann dein Leben nur deutlich besser werden, wenn du endlich ausgezogen bist, auch wenn das für dich aktuell noch unvorstellbar ist. Es ist toll auf eigenen Beinen zu stehen und die Energie dazu hast du definitiv. Aber du musst erst an den Punkt kommen, nicht mehr alle manipulieren zu wollen, dass sie sich um dich kümmern müssen/sollen. Was würdest du denn machen, wenn deine Mutter dich irgendwann plötzlich aus dem Nest schmeißt?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Baerchen
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 11:22

gerade bin ich ich wieder sehr verzweifelt am weinen. weine dann, bis ich keine kraft mehr habe und mich dann wie leer fuehle. kann nicht mehr denken, gerade.

ich fuehle mich unendlich einsam.

es fuehlt sich an, als wenn sich alles in mir zerreißt.

ich will leben und kann es nicht alleine. ich will sterben und traue mich nicht mein leben ein ende zu setzen.
Zuletzt geändert von Baerchen am Mi., 30.11.2016, 11:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Candykills
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Beitrag Mi., 30.11.2016, 11:24

Woher weißt du, dass du das nicht kannst, wenn du es nicht einmal versucht hast.... natürlich kannst du das und wenn's mit Betreuung ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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