Kein Sexualleben mehr seit Jahren

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Proserpina
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 14:04

geronimos secret hat geschrieben: Ich denke, das wird den meisten Paaren wohl bewußt sein. Die meisten Paare werden darüberhinaus ein recht buntes und sehr spielerisches Sexualleben gehabt haben, bevor die Sexflaute die Beziehung heimsuchte. Die wenigsten erwachsen Pärchen benötigen also eine Aufklärung darüber, was eine gute Sexualität ist und was nicht.
Ich habe da andere Erfahrungen. Das mag auch an meinen Erfahrungen im Rotlichtmilieu liegen, zugegeben. Ich habe sehr viel Geld u. a. damit verdient, mir das Leid restlos frustrierter Ehemänner anzuhören, die nicht einmal unbedingt Sex von mir wollten, sondern vielmehr einfach jemanden, der ihnen zuhört und sie nicht für ihre Wünsche verteufelt. Sicherlich mag es auch Männer geben, die ihre Frauen frustrieren, denen bin ich allerdings (der Umstände halber) seltener begegnet.

Wie dem auch sei, ging es in den seltensten Fällen um mangelnde Aufklärung, sondern um mangelndes (Selbst-)Vertrauen, missverständliche Kommunikation, generelle Verklemmtheit oder schlichte Lustlosigkeit des Gegenüber. Du selbst hast eingeworfen, dass Sexualität (mE eine Beziehung generell) etwas ist, an dem man gemeinsam arbeiten muss. Oftmals werden unliebsame, neuralgische Punkte dabei umgangen und etwas Anderes vorgeschoben. So erklärt sich mAn auch der Umstand, den Weg zum Sex über die Enthaltsamkeit suchen zu wollen.

Hier geht es nicht um Aufklärung, sondern darum, sich der eigenen (sexuellen) Bedürfnisse und der mannigfaltigen Auslebungsmöglichkeiten wieder bewusst zu werden, anstatt sie mit irgendwelchen Kompensations- oder Verdrängungsmechanimen in den Hintergrund verbannen zu wollen, um sie nicht ansehen zu müssen.

....

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geronimos secret
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 14:23

Wie dem auch sei, ging es in den seltensten Fällen um mangelnde Aufklärung
Eben, und darum ging es mir.
dass Sexualität eine extreme Bandbreite hat und es neben dem guten alten Rein-Raus-Spiel noch unendlich viele Möglichkeiten gibt. Sexualität ist LiebesSPIEL und meiner Erfahrung nach ein durchaus wichtiger Anteil im entspannten Umgang in einer Paarbeziehung
.
DIESE Form der Aufklärung brauchen erwachsene Paare auch nicht, denn sie wissen durchaus, dass ihr Sexleben im A** ist. Das muss man ihnen nicht noch aufs Butterbrot schmieren. Die meisten wissen auch wie's geht, das muss man ihnen nicht erklären.
Ich vertrete wohl eine Einzelgängermeinung, wenn ich sage, dass ich der Ansicht bin, dass jeder für seine Sexualität selbst verantwortlich ist. Soweit als Einwurf, zum besseren Verständnis für das Nachfolgende:
Oftmals werden unliebsame, neuralgische Punkte dabei umgangen und etwas Anderes vorgeschoben. So erklärt sich mAn auch der Umstand, den Weg zum Sex über die Enthaltsamkeit suchen zu wollen.
Deshalb glaube ich auch, dass es das Recht eines jeden Menschen ist, ggf. die Enthaltsamkeit für sich zu wählen, wenn dies für denjenigen das Richtige zu sein scheint. Enthaltsamkeit kann ein guter Weg sein, den Stellenwert der gemeinsamen und eigenen Sexualität zu hinterfragen. Enthaltsamkeit kann die Achtsamkeit auf andere Bereiche der Beziehung (und des Lebens) verschärfen und intensivieren. Mit anderen Worten: die Enthaltsamkeit per se schlecht zu reden, wäre genauso kurzsichtig, wie die Annahme, in einer tollen Sexualität läge allein der Schlüssel zu einer glücklichen Partnerschaft.
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Pitt
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 14:40

geronimos secret hat geschrieben:. Mit anderen Worten: die Enthaltsamkeit per se schlecht zu reden, wäre genauso kurzsichtig, wie die Annahme, in einer tollen Sexualität läge allein der Schlüssel zu einer glücklichen Partnerschaft.
Ich würde - allerdings - schon behaupten, dass in der offenen Kommunikation über Sex schon ein wesentlicher Schlüssel zu einer glücklichen Paarbeziehung liegt.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Paar glücklich ist, ohne miteinander Sex zu haben.
Aber dazu müssen Wünsche und "Nichtwünsche" mit allen ihren "Warums" restlos geklärt sein.
Lg
Pitt

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geronimos secret
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 14:43

Pitt hat geschrieben:Aber dazu müssen Wünsche und "Nichtwünsche" mit allen ihren "Warums" restlos geklärt sein.
Im Idealfall wäre das sicher so, ob das dann "restlos" sein müsste, wäre eine andere Frage...
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Proserpina
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 14:49

*seufzt*
geronimos secret hat geschrieben: Deshalb glaube ich auch, dass es das Recht eines jeden Menschen ist, ggf. die Enthaltsamkeit für sich zu wählen, wenn dies für denjenigen das Richtige zu sein scheint. Enthaltsamkeit kann ein guter Weg sein, den Stellenwert der gemeinsamen und eigenen Sexualität zu hinterfragen. Enthaltsamkeit kann die Achtsamkeit auf andere Bereiche der Beziehung (und des Lebens) verschärfen und intensivieren. Mit anderen Worten: die Enthaltsamkeit per se schlecht zu reden, wäre genauso kurzsichtig, wie die Annahme, in einer tollen Sexualität läge allein der Schlüssel zu einer glücklichen Partnerschaft.
Ich habe keine Ahnung, wo ich die Enthaltsamkeit gegeißelt hätte. Natürlich ist sie ein guter Weg für das Individuum. Aber eine Beziehung besteht aus mindestens zwei Personen und wenn eine bei der Enthaltsamkeit unglücklich wird (auch wenn sie dies womöglich zu verdrängen versucht, wie beispielsweise Lexar, der das ja auch offen zugibt), ist das mE der falsche Weg um zu einer glücklichen, gemeinsamen Sexualität zu finden.

Nicht mehr, nicht weniger.

Meine Güte, ich diskutiere hier im Kontext des Themas und nicht im Rahmen einer allgemeingütigen Aufklärungsaktion. Komm mal wieder runter. Und, dass meine Erfahrungen sich nicht mit Deinen decken, bedeutet nicht zwingend, dass ich Dir Deine streitig mache möchte. Wenn Du meinst, dass das für Dich das Richtige ist und Dich glücklich macht in Deiner Beziehung, ja - wunderbar. Aber hier im Thread geht es nicht um glückliche Enthaltsame, sondern darum, dass es Menschen gibt, die mit der Enthaltsamkeit eben nicht glücklich sind. Denen dann die Enthaltsamkeit als Weg anzubieten, halte ich nicht für zielführend - denn genau das ist ja das Problem.

.

PS: Und ohne Sex kann ich auch mit meinem Bruder leben, den liebe ich womöglich auch (wenn ich denn einen hätte).

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*Dannie
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 14:51

geronimos secret hat geschrieben: Deshalb glaube ich auch, dass es das Recht eines jeden Menschen ist, ggf. die Enthaltsamkeit für sich zu wählen, wenn dies für denjenigen das Richtige zu sein scheint. Enthaltsamkeit kann ein guter Weg sein, den Stellenwert der gemeinsamen und eigenen Sexualität zu hinterfragen. Enthaltsamkeit kann die Achtsamkeit auf andere Bereiche der Beziehung (und des Lebens) verschärfen und intensivieren. Mit anderen Worten: die Enthaltsamkeit per se schlecht zu reden, wäre genauso kurzsichtig, wie die Annahme, in einer tollen Sexualität läge allein der Schlüssel zu einer glücklichen Partnerschaft.
Im Grunde möchte ich mich dir uneingeschränkt anschließen.

Lexar schrieb hier jedoch:
Aus Rücksicht zu meiner Frau akzeptiere ich auch den Verzicht auf Sex. Schliesslich bleibt mir auch nichts anderes übrig.
@Lexar: Unter einer freiwilligen Enthaltsamkeit verstehe ich jedoch etwas anderes. Mir scheint du ordnest dich dem Wunsch deiner Frau unter obwohl du das eigentlich gar nicht möchtest.

Dannie

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*Dannie
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 15:23

mir das Leid restlos frustrierter Ehemänner anzuhören, die nicht einmal unbedingt Sex von mir wollten, sondern vielmehr einfach jemanden, der ihnen zuhört und sie nicht für ihre Wünsche verteufelt.
Liebe Prosperina,

bei allem Verständniss für die frustrierten Ehemänner, aber mir fehlt da auch ein wenig die Eigenverantwortung dieser frustrierten Ehemänner führ ihre Sexualität und für ihre Ehe.

Ich verstehe deine Sicht der Dinge sehr gut, weil du diese Männer aus der Sicht deiner beruflichen Tätigkeit her betrachten konntest und es auch deine Aufgabe war auf sie einzugehen.

Doch ein Mann genau wie eine Frau hat auch eine Selbstverantwortung und die fängt schon damit an, wie man miteinander umgeht und welche Rahmenbedinungen man schafft.

Wieso hatten diese Männer Frauen mit denen sie nicht reden konnte? Wieso konnten sie nicht mit ihren Frauen reden? Wieso hatten sie Frauen die sie für ihre Wünsche verteufelten als Ehefrauen und Mütter ihrer Kinder?

Wieso mussten diese Männer erst dafür bezahlen um so grundlegende Dinge, beinahe schon popelige Dinge, innerhalb ihrer Ehe wie Reden und Bedürfnisse wahrnehmen erfüllt zu bekommen?

Entschuldige bitte, aber es gibt gute Gründe, warum ich mich trotz allem, nach wie vor niemals aufgehört habe mich auch sexuell um meinen Mann zu bemühen. Das fängt schon damit an, wie er mich behandelt und wie er sich um mich kümmert, wie er mich im Arm nimmt und mich küsst , wie er mich nachts zudeckt damit meine Füße nicht frieren usw.

Und eines verspreche ich dir, es gibt Liebhaber, wo eine jede noch so enthaltsame Ehefrau wie Butter auf der heißen Herdplatte schmelzen würde.

Sorry.

Dannie

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geronimos secret
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 15:30

@Pros, ich glaube wir reden aneinander vorbei. Selbstverständlich kann das keine langfristige Lösung sein.
Aber für den moment halte ich es für nicht verkehrt, sich mit anderen Hobbies (hier: Motorradfahren) abzulenken (bei denen man übrigens auch potentielle "Sexpartner" kennenlernen könnte - wäre ja immerhin auch eine Lösung).
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Proserpina
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 15:41

@geronimos secret,
er versucht es, sicherlich, nur weiß er ja selbst schon, dass das nur eine (zeitlich begrenzte) Notlösung ist. Ich diskutiere, wie gesagt, straight zum Thema. Und ich fände es schon wichtig, dass man sich mal klar macht in diesem Kontext, dass unter Sexualität noch sehr viel mehr fällt als nur der Akt an sich. Man könnte mAn versuchen, sich mal wieder über Zärtlichkeiten aneinander anzunäheren oder über diverse erotische (Rollen)Spiele bei denen auch mal ordentlich gekichert werden darf, denn auch und gerade sowas, schafft wieder neue Berührungspunkte. Es gibt so viele Möglichkeiten, um erneut zueinander zu finden, ohne sich gegenseitig unter Druck zu setzen. Aber jetzt das Kind mit dem Bade auszuschütten und zu sagen, dann eben keinen Sex, das ist meiner Ansicht nach etwas, das das Problem eher noch verschärft anstatt löst.

++++

@Dannie,-
ich flehe Dich an, bitte verwickele mich nicht in eine Diskussion, die ich so gar nicht anstoßen wollte und die in diesem Kontext hier auch einfach zu weit führen würde. Natütlich liegt es an BEIDEN, das ist implizit in dem, was ich hier die ganze Zeit (von GEMEINSAMER Sexualität in einer Paarbeziehung) schreibe.

....

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*Dannie
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 16:10

Proserpina hat geschrieben:@
@Dannie,-
ich flehe Dich an, bitte verwickele mich nicht in eine Diskussion, die ich so gar nicht anstoßen wollte und die in diesem Kontext hier auch einfach zu weit führen würde.
Entschuldige bitte, ich verstehe nicht auf welche Diskussion und welchen Kontext du dich genau beziehst.

EDIT: Du musst selbstverständlich keine Diskussion mit mir führen, und etwas vertiefen was du nicht möchtest. Das ist dein gutes Recht und deine Verantwortung dich zu distanzieren.

Was ich jedoch zum Thema und innerhalb der Netiquette hier schreibe und aufgreife, das ist wiederum ganz allein meine Verantwortung. /OTT


Dannie
Zuletzt geändert von *Dannie am Mi., 23.11.2011, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.


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Beitrag Mi., 23.11.2011, 16:18

*Dannie hat geschrieben: Entschuldige bitte, ich verstehe nicht auf welche Diskussion und welchen Kontext du dich genau beziehst.

Außerdem, liegt es in deiner Verantwortung auf etwas einzugehen oder es sein zu lassen.

Ebenso ist es ganz alleine meine Sache, wie ich schreibe und über was ich hier schreibe, da hilft auch kein Flehen. In Zukunft bitte keine Reglementierungsversuche mehr. Ok? Aber das nur am Rande.
/ OTT

Dannie
Ich verstehe diesen Post auch nicht. Sorry.

Ich werde sowas zukünftig ignorieren und bitte darum, das dann nicht als Unhöflichkeit zu missdeuten. Ich habe nur keine Lust auf unfruchtbare Unterstellungen und ähnlichen Unsinn mehr.

.

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*Dannie
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Beitrag Mi., 23.11.2011, 16:24

Ich entschuldige mich für die zugegeben etwas misslungenen da zu harten Abgrenzung. Ich habe entsprechend mein Posting editiert. Ignorieren geht voll in Ordnung, kein Thema, Prosperina.

Viele Grüße,

Dannie

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