Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

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Baerchen
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 19:52

ich habe im web mal gelesen, welche merkmale eine narzisstische mutter hat. ich habe das verhalten meiner mum in sehr vielen stellen wiedergefunden.

das schlimmste ist, dass ich vieles von meiner mum uebernahm. ich merke es daran, dass ich mich meiner schwester gegenueber aehnlich verhalte, wie ich es bei meiner mum und mir erlebe.

daher kann ich meine mum ansatzweise verstehen.

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Kirchenmaus
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:02

Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich das so explizit anspreche, aber du hast doch gar nichts von deinem Alter, oder? Ich kann gar nicht verstehen, dass deine Mutter darauf neidisch sein könnte.

Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:05

ich mag es ueberhaupt nicht, wenn sie stiefel traegt. wenn sie sich abends zurecht macht. mit ihren ringen an der hand.

es gibt zwei seiten, die ich an ihr wahrnehme:

die erste: da wirkt sie auf mich entspannt, neutral und ausgeglichen. meistens dann, wenn sie arbeiten geht. dann macht sie sich zwar auch zurecht, aber eher dezent.

die zweite seite: und zwar wenn sie zu ihrem freund faehrt, wirkt sie ganz anders auf mich. ihre kleidung, ihr aussehen, ihre ringe, stiefel. sie schminkt sich dann anders. die haare traegt sie dann auch anders.
genau dann, ist sie wie eine frau, die nicht aushalten kann, dass sie aelter wird. sie wirkt dann, wie eine hexe auf mich. als wuerde sie sich selbst verachten und ablehnen.


isabe
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:09

Kirchenmaus:
Vielleicht hat sie nichts von ihrem Alter, weil die Mutter dafür sorgt, dass das so ist? Dass die Mutter das Kind zum Aschenputtel gemacht hat. Das Problem ist, dass Baerchen inzwischen erwachsen ist und dem Diktat der Mutter entkommen könnte. Die Frage ist nur, warum das nicht möglich ist. Ob die Krankheit nicht die Funktion hat, das "Kind" auch ganz sicher nicht lebensfähig zu machen. Und die nächste Frage ist: Wer ist JETZT dafür zuständig, etwas daran zu ändern? Wenn ein erwachsener Mensch an der Mutter hängt, die ihm schadet, dann liegt der Verdacht nahe, dass das "Kind" auch etwas davon hat.

Baerchen:
Aber eigentlich ist es gar nicht nötig, dass du sie hasst. Lass sie doch machen, wie sie will. Es könnte ja auch sein, dass du neidisch bist darauf, dass sie sich zurechtmacht.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:10

Kirchenmaus hat geschrieben:Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich das so explizit anspreche, aber du hast doch gar nichts von deinem Alter, oder? Ich kann gar nicht verstehen, dass deine Mutter darauf neidisch sein könnte.
kannst du gerne ansprechen, habe nichts dagegen. ich weiß nicht, weshalb sie darauf neidisch ist.

vielleicht weil es ihr wiederspiegelt, dass ihre zeit abgelaufen ist. und es macht ihr deutlich, dass das leben eines tages ein ende hat. und die zeit nagt an ihrer attraktivitaet. vielleicht hat sie bedenken, dass sie ihr freund eines tages ablehnt, wenn sie aelter wird. falten sind etwas ganz schlecht aushaltbares, fuer sie. aber auch fuer mich. denn ich selbst halte es auch kaum aus, dass ich aelter werde.


isabe
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:13

Baerchen hat geschrieben:denn ich selbst halte es auch kaum aus, dass ich aelter werde.
Vielleicht liegt da das Problem?

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Baerchen
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:18

isabe hat geschrieben:Vielleicht hat sie nichts von ihrem Alter, weil die Mutter dafür sorgt, dass das so ist? Dass die Mutter das Kind zum Aschenputtel gemacht hat.
meine mum hat mit einer bestimmten schwester (sie hat fuenf geschwister) erhebliche schwierigkeiten. sie verstehen sie einfach nicht. ich sprach das mal in der therapie ansatzweise an. und mein therapeut meinte, dass die schwester evtl. das aschenputtel sei. ich verstehe nur nicht ganz genau, was das bedeutet. und ich verstehe nicht wirklich, was mich von meiner mum unterscheidet. aeußerlich unterscheiden wird uns sehr. sie will frau sein und ich nicht. ich will ein junge sein.
isabe hat geschrieben:Aber eigentlich ist es gar nicht nötig, dass du sie hasst. Lass sie doch machen, wie sie will. Es könnte ja auch sein, dass du neidisch bist darauf, dass sie sich zurechtmacht.
ja, ich will sie auch lassen. aber ich habe angst. ich habe angst, dass sie mich krank halten will. in meiner phantasie habe ich angst, dass sie mir etwas ins mineralwasser mischt, damit ich krank bleibe. damit ich immer bei ihr zuhause bleibe. ich verstehe nicht, weshalb ich das denke.

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Baerchen
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:22

ich bin bereit, mich zu distanzieren. beispielsweise in kleinen schritten. wie jetzt regelmaeßig mal spazieren zu gehen. aber dann taucht die angst auf, dass sie neidisch wird und dann waehrend dessen ich nicht da bin, etwas ins wasser mischt.

das macht sie bestimmt nicht, aber die frage ist, wie ich zu diesem gedanken kam.


isabe
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:26

Im Grunde genommen bildet ihr doch eine Wohngemeinschaft unter gleichrangigen Partnern. So sollte es sein, und so könnte es funktionieren. Aber was ihr inszeniert, ist eine krankmachende Beziehung, wo einer den Anderen auf eine bestimmte Art braucht und benutzt und ihm gleichzeitig dabei vorwirft, wie krank das Brauchen des Anderen ist.

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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:29

vielleicht weiß ich, in welche richtung es geht.

als ich damals als kind das essen einstellte und kuenstlich ernaehrt wurde, hat zuerst sie mich erwischt, wie ich versucht habe, dass essen umzuleiten. und dann habe ich sie danach erwischt, wie sie mir heimlich zucker ins wasser getan hat. vermutlich, damit ich zunehme.

ein anderes beispiel: ihre freundin war zu besuch und meine mum hat ihr etwas zu essen zubereitet. meine mum erzaehlte mir dann, dass sie heimlich etwas mehr butter zum essen gab.

und genau das mache ich mit meiner mum auch, wenn ich beispielsweise fuer mich und sie waffeln backe. dann mache ich bei ihr immer mehr butter ins waffeleisen. weil ich will, dass sie dicker wird. weil ich weiß, dass sie das zu verhindern versucht. ich will sie damit verletzen.

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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:32

isabe hat geschrieben:Im Grunde genommen bildet ihr doch eine Wohngemeinschaft unter gleichrangigen Partnern. So sollte es sein, und so könnte es funktionieren. Aber was ihr inszeniert, ist eine krankmachende Beziehung, wo einer den Anderen auf eine bestimmte Art braucht und benutzt und ihm gleichzeitig dabei vorwirft, wie krank das Brauchen des Anderen ist.
ja, das stimmt. leider.


isabe
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:35

Wie im Märchen. Ich stelle mir eure Beziehung vor wie eine Mischung aus Hänsel und Gretel, Schneewittchen und Aschenputtel. Hast du nicht neulich geschrieben, dass du Angst davor hast, sie würde dich vergiften? Ihr vergiftet euch beide gegenseitig, auf eine bestimmte Art. Ihr hasst euch, aber ihr traut euch nicht, das auszusprechen. Stattdessen vergiftet ihr euch heimlich. Könntet ihr nicht aufhören mit den Heimlichkeiten? Kannst du dir vorstellen, mit ihr mal offen zu reden?

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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:44

isabe hat geschrieben:Wie im Märchen. Ich stelle mir eure Beziehung vor wie eine Mischung aus Hänsel und Gretel, Schneewittchen und Aschenputtel. Hast du nicht neulich geschrieben, dass du Angst davor hast, sie würde dich vergiften? Ihr vergiftet euch beide gegenseitig, auf eine bestimmte Art. Ihr hasst euch, aber ihr traut euch nicht, das auszusprechen. Stattdessen vergiftet ihr euch heimlich. Könntet ihr nicht aufhören mit den Heimlichkeiten? Kannst du dir vorstellen, mit ihr mal offen zu reden?
beim begriff vergiften tauchen ganz seltsame empfindungen auf. evtl. zwangsgedanken. aber genau das, was du beschreibst, stimmt.

aber es ist schwierig, mit ihr darueber zu sprechen. aber ich werde das auf jedenfall mal in der therapie ansprechen, wie ich mich da am besten verhalte.

mit meiner mum kann man kaum ueber gefuehle sprechen. das muss alles eher unter den teppich gekehrt werden. ich habe es immer mal ansatzweise versucht, mit dem ergebnis, dass ich danach sehr wuetend und enttaeuscht war. sie kann bestimmte sachen einfach nicht einsehen. sie wehrt das ab. und dann verdreht sie alles. sie ist sehr ambivalent. denken, sprechen und verhalten ist bei ihr gegensaetzlich. sie sagt etwas und meint das gegenteil.

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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:49

vielleicht sieht sie in mir ihr eigenes abgespaltenes kind. ich bin der spiegel fuer den anteil, den sie an sich selbst ablehnt.

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Beitrag Mo., 23.05.2016, 20:55

und dann frage ich mich auch, wie ich mir selbst ein eigenes zu hause gegen kann, wenn ich es kaum erlernt habe. ich durfte ja keins haben.

meines erachtens geht das nur, wenn ich gute erfahrungen sammel, wie in der beziehung zum therapeuten.

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