Carla1 hat geschrieben: Sa., 11.03.2017, 00:23
Ärzte und Co., die zwar wissen, wie man's richtig macht, und auch die erforderlichen Mittel besorgen könnten, dürfen dagegen keine Suizidbeihilfe mehr leisten. Und welcher Arzt geht schon das Risiko ein, 3 Jahre in den Knast zu wandern, um einem einzigen Patienten zu helfen?
Hallo Carla1,
was Broken schrieb?
Ihr ganz persönlich „Nähe“ zu dem hier? Ganz sicher nicht meins. Ich hab das so überhaupt nicht.
Auch deshalb, so radikal bedingungslos dafür, alles „freizugeben“, auch das nicht meine Überzeugung.
Aber ….
Mir wichtig, dass so was hier geschrieben wird. Nur so wird es jedenfalls mir anschaulich.
Ehrlich? Ich glaube jedenfalls, dass ansonsten so manch theoretische Formulierung, Überlegung, täuscht, etwas Falsches suggeriert.
Z.B. der Fokus auf Gesetze, Gesetzgebung? Zumindest heißt es da aufpassen. Sobald was Einschlägiges geschrieben steht, wird dies benutzt, ausgenutzt, interpretiert, missinterpretiert werden.
Mal unterstellt, es gäbe liberalere Gesetze, die z.B. Ärzten dies , das und jenes erlauben würden?
Das Höchstpersönliche? Das und sicher so manch ähnliches und doch immer wieder neu andere Durchleben solcher Entscheidungen, Durchführungen, wie sie Broken zumindest im Ansatz beschreibt? Genau das? Mir liegt daran, dass dies soweit irgend möglich bei denen bleibt, die es angeht. Auch daran, dass sie darüber informiert sind, über all das, das dann doch so einfach überhaupt nicht ist. Ganz im Gegenteil womöglich. In der konkreten Situation? Ob nun „Sterbewilliger“ oder dabei „Helfender“? Deren Emotionen,Gefühle, Ängste? Auch das „Gewissen“ derer, die geholfen haben, die weiter leben? Ich glaub, es gibt ein nicht kleines Risiko, dass sich das überhaupt nicht gut anfühlt, dass das theoretisch Richtige sich praktisch ins völlige Gegenteil verkehrt, verkehren kann. Mal drastisch formuliert: Mord sollte sich nicht „gut“ anfühlen und wird sich für die meisten wohl auch nicht so anfühlen. Es sollte auch nicht verniedlicht werden, im Gegenteil, auch nicht wenn es um den an sich selbst geht.
Die Hemmschwelle, das Tötungstabu, sollte mindestens so bleiben, wie es heute existiert.
Ich finde es sollte keine Gesetze geben, oder Anschauungen, die auch nur im Ansatz so tun, als ob so was gut wäre. Es sollte, finde ich, nur in manchen Fällen nicht noch (zusätzlich) bestraft werden, wenn Übles doch mal, z.B. als kleineres Übel, als bewusst gewähltes Übel geschieht.
Ob und wie sich so was gesetzlich überhaupt regeln, klarstellen lässt? Zum Teil wohl besser, gar nicht zu regulieren, um nicht Gewissheiten zu formulieren, die keine sind, keine sein sollten.
Grad weil es – wie ich finde – um etwas geht, das Broken sehr anschaulich macht. Um Situationen, in denen es allenfalls noch um Grundrechte, Menschrechte geht, und auch die eher unbewusst.
Womöglich sogar gar nicht verkehrt, wenn gesetzlich eher von „Unrecht“ ausgegangen wird. Z.B. auch bei helfenden Ärzten. Nicht mit Haftdrohung, nicht mit der Drohung von Berufsverbot u.ä. drastischem, aber das Unrecht sollte vielleicht lieber Unrecht bleiben. Würde daraus Rechtmäßiges?
Ich hielte es als Signal für falsch. Ich meine auch guten Grund für die Furcht zu haben, dass dann diversen Gewissenlosigkeiten zu viel Raum gegeben würde. Ob nun Todbringendes als Geschäft o.ä., es muss weiter klar sein, bei anderen Themen sogar noch klarer werden, als es heute ist, das solche „Geschäfte“ niemand will.
LG hawi