'Ich kann nur mit Männern, weil...' / Frauen- und Männerbilder

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Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:00

isabe hat geschrieben:Ich denke, es sind die Betroffenen, die darüber entscheiden dürfen, wie sie das benennen, wenn ihnen regelmäßig in die Fr.esse geschlagen wird!
Klar, nur tragen sie dazu eben auch bei, dass der Begriff "Phobie" letztendlich irgendwann nichts und alles bedeutet bzw. bedeuten kann. Also auch "Tisch" oder "blau" oder "Schnupfen".

Je weniger Konsens hinsichtlich Begriffsdefinition, desto schwerer die Kommunikation.

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:05

Eremit hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 20:00 Klar, nur tragen sie dazu eben auch bei, dass der Begriff "Phobie" letztendlich irgendwann nichts und alles bedeutet bzw. bedeuten kann.
oder der Begriff Trigger .......
https://www.nzz.ch/karriere/studentenle ... -ld.134543

Ich finde Diskriminierung auch ganz furchtbar und sie macht mir Angst.
Aber ebenso große Angst, macht mir die zunehmende Tendenz, nicht genehme Meinungen auszumerzen

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:22

https://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgesch ... -ld.115923
"Diese Korrektheit ist ein aktiver Moralismus, der nicht mehr nur von linken (progressiv-alternativ-wohlmeinenden) Kollegen getragen wird, sondern längst zum Habitus einer neuen Generation der College-Studenten um das zwanzigste Lebensjahr gehört. Viele von ihnen sind in pädagogisch ambitionierten Kreisen aufgewachsen, wo man nicht mehr lernt, Frustrationen schweigend wegzustecken."


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isabe
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:28

Wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität und Orientierung systematisch ausgegrenzt werden, gibt es da keine "Frustrationen stillschweigend wegzustecken" - ich glaub', jetzt geht es los...

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mio
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:28

Mia Wallace hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 20:22 wo man nicht mehr lernt, Frustrationen schweigend wegzustecken."

Na ja, "schweigend wegstecken" kann es ja auch nicht sein.... Nur "diffamieren" und "verlangen" bzw. "erwarten" kann es eben auch nicht sein. Goldene Mitte eben. :)

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stern
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:31

??? Homos äußern doch auch nur ihre Meinung bzw. Empfinden... :dunno: bzw. setzen sich für vollständige rechtliche Gleichstellung ein... und wollen nicht die Meinungsfreiheit abschaffen (es kann doch eh jeder fast jeden Mist verzapfen... bis auf ein paar wenige Dinge, die hierzulande als Straftat gelten. :-D ) Meinungsfreiheit ist schließlich keine Einbahnstraße. :jo:

Bundestagsdebatte
Unions-Politiker verteidigen Diskriminierung am Tag gegen Homophobie

Die Ehe für alle war wieder einmal Thema im Bundestag: Der Widerstand aus der Union wird zwar sichtlich schwächer. Argumente wie die, dass es einen "biologischen Unterschied" zwischen Homo und Hetero gibt, hört man aber immer noch von den Volksvertretern.
http://www.queer.de/detail.php?article_id=28850
Danach brachte der Bayer sein gewohntes Totschlagargument: Es bestehe nun mal der "biologische Unterschied, dass aus einer Ehe grundsätzlich oder potenziell Kinder hervorgehen können." Warum seine Regierung dann heterosexuellen Seniorinnen die Ehe erlaubt, die auch potenziell keine Kinder mehr kriegen können, bleibt allerdings sein Geheimnis.
Quelle: siehe oben
:verneig: Exakt. Wenn DAS das Argument sein soll. Mal abgesehen davon, dass auch Schwule bzw. Lesben Kinder zeugen und gebären...

Aber auch innerhalb dieser Reihen, gibt es Befürworter. :thumbsup:

CDU in Schleswig-Holstein : Daniel Günther will „Ja“ zur Homo-Ehe erkämpfen
https://www.shz.de/regionales/schleswig ... 31601.html
Zuletzt geändert von stern am Mi., 17.05.2017, 20:38, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)


Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:34

Ergänzend:

Muss ich ein Huhn sein, um zu wissen, was ein Ei ist?

Ist es nicht letztendlich kontraproduktiv, alle Verhaltensweisen, die einem nicht passen, nach Belieben zu pathologisieren ("Phobie")? Und dann, nach stattgefundener Pathologisierung, zu fordern, die Person solle "einfach so" ihre Einstellung zum Angstobjekt (in diesem Fall LGTB-Menschen) spontan verändern (können) – so, als würde es sich dabei eben nicht um ein ernstzunehmendes psychopathologisches Problem handeln? Im Grunde handelt es sich dabei um eine Doppelbindung.


Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:39

stern hat geschrieben:??? Homos äußern doch auch nur ihre Meinung bzw. Empfinden... :dunno: bzw. setzen sich für vollständige rechtliche Gleichstellung ein... und wollen nicht die Meinungsfreiheit abschaffen
Kommt eben immer auf die jeweilige Person an. Auch LGTB-Menschen sind Individuen. Es gibt ja auch solche, die heterosexuelle Cisgender-Menschen ablehnen und gegen sie hetzen. Das Gras ist auf keiner Seite des Zauns grüner.


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isabe
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:42

Ich glaube, kaum ein Homosexueller erwartet, von allen Menschen geschätzt zu werden (zumal jeder Mensch, also auch ein Homosexueller, noch zig andere Eigenschaften hat, die ihn als Menschen ausmachen); was jedoch erwartet werden kann, ist, dass der Homophobe (!) seine Störung entweder erkennt oder er aber erträgt, damit konfrontiert zu werden: nicht der Homosexuelle ist das Problem, sondern er wird zum Problem gemacht. Und wenn er das nicht mit sich machen lässt, "darf man ja wohl noch sagen", dass das aber ganz pöööööse ist, dass man seine Aversionen nicht aussprechen darf... Erst mal aufdecken, dass an Homosexualität nichts Ekliges ist, und solange darüber kein Konsens besteht, muss halt gekämpft werden.


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isabe
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:44

Es gibt ja auch solche, die heterosexuelle Cisgender-Menschen ablehnen und gegen sie hetzen.
Na ja, "hetzen" triffft es nicht; eher "sich lustig machen" - und da muss schon unterschieden werden, denn ausgegrenzte Minderheiten haben gar nicht die institutionellen Möglichkeiten, sich entsprechend zu äußern; ihre Ansichten werden sowieso als "abartig" bezeichnet.


mio
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:52

isabe hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 20:42 dass an Homosexualität nichts Ekliges ist
Nun, es muss aber auch anerkannt werden, dass sich manche Menschen bei der Vorstellung ekeln. Egal, ob das "rational" zu begründen ist oder nicht.

Ekel ist kein verbotenes Gefühl. Solange es bei dem Gefühl bleibt.


Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:55

isabe hat geschrieben:Na ja, "hetzen" triffft es nicht; eher "sich lustig machen"
Genau das meinte ich damit, das Gras wäre auf keiner Seite grüner. Genau das meinte ich mit dem Konsens hinsichtlich Begriffsdefinitionen.

Hetze wird als "sich lustig machen" bezeichnet,. Nun, dann hetzen "homophobe" Menschen auch nicht, dann ist es eben auch nur ein "sich lustig machen".
isabe hat geschrieben:(…) denn ausgegrenzte Minderheiten haben gar nicht die institutionellen Möglichkeiten, sich entsprechend zu äußern (…)
Stimmt allerdings nicht. Auch Minderheiten können gegen die Mehrheit hetzen.

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:56

mio hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 20:28 Na ja, "schweigend wegstecken" kann es ja auch nicht sein.... Nur "diffamieren" und "verlangen" bzw. "erwarten" kann es eben auch nicht sein. Goldene Mitte eben. :)
Ja, sehe ich genau so.
:thumbsup:

Das "schweigend Wegstecken" bezieht sich auf Bagatellfrustrationen und war ein Zitat aus dem Artikel in dem ein Professor berichtet, dass sich Frauen an seiner UNi diskiminiert und beleidigt gefühlt hatten, weil er in einem Vortrag seine Tochter als sehr gutaussehend bezeichnet hatte.
Man war der Meinung, dass, da sich nicht alle Frauen als "sehr gut aussehend" empfinden, seine Worte potenziell beleidigend seien und somit als aggressiv zu werten seien.

Dass eine andere Frau als schön bezeichnet wird, wäre jetzt zB so eine Frsutration , von der ich meinen würde, frau sollte sie wegstecken können.

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Kröll
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:56

mio hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 20:52
isabe hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 20:42 dass an Homosexualität nichts Ekliges ist
Nun, es muss aber auch anerkannt werden, dass sich manche Menschen bei der Vorstellung ekeln. Egal, ob das "rational" zu begründen ist oder nicht.

Ekel ist kein verbotenes Gefühl. Solange es bei dem Gefühl bleibt.

insofern macht der begriff 'phobie' dann sogar irgendwie ein bisschen sinn :)

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 21:02

isabe hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 20:28 Wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität und Orientierung systematisch ausgegrenzt werden, gibt es da keine "Frustrationen stillschweigend wegzustecken" - ich glaub', jetzt geht es los...
Gefährliches Terrain Isabe....
Durch Dein meine Geschlechtsidentität als Frau diffamierendes Therad-Thema, könnte ich mich durchaus verletzt fühlen....(um zum Thema zurück zu kommen ...) ;)
isabe hat geschrieben: Do., 15.09.2016, 12:31 Der Anlass war die Frage, warum man als Patient sagt: "Ich möchte nicht zu einer Frau, weil..." - was die Auswahl (leider) sehr einschränkt. Der Großteil der Therapeuten ist weiblich - vermutlich weil es dem Bild der sich kümmernden Frau entspricht.

Ich kann mich erinnern, dass, wann immer ich über meine Probleme mit Frauen als "Gattung" geschrieben habe, recht viele (weibliche) User von ähnlichen Einstellungen berichtet haben. Natürlich sind das Haltungen, mit denen man sich nicht auf den Marktplatz stellt - weil sich das nicht gehört und weil es unangemessen ist, rational gesehen. Emotional jedoch gibt es das Phänomen ja, dass Frauen sagen: "Ich kann nicht mit Frauen!!!"

Und dann gibt es die, die sagen: "Für mich sind alle Menschen gleich" (sinngemäß). Aber das kann ich nicht glauben. Wir fühlen uns doch von Anderen angezogen oder abgestoßen, und ich vermute, dass auch das Geschlecht die Art der Anziehung betrifft. Auch wenn eine heterosexuelle Frau sich von einer anderen Frau erotisch angezogen fühlt, dann doch von der Frau als Frau. Will sagen: ich glaube, es gibt auch im Alltag sehr große Unterschiede zwischen Mann und Frau und noch viel mehr in unserer Haltung, die wir Männern und Frauen entgegenbringen. Womit ich mich öfter befasse, ist die Frage: "Sind Frauen wirklich so schlimm, wie ich denke?" (denn natürlich wäre es mir anders lieber...) - und so oft komme ich dann zu dem Schluss: "ja, irgendwie schon". Also, ich will diese Wahrnehmung immer mal überprüfen, aber das Ergebnis bleibt irgendwie immer dasselbe.

Rational bin ich - natürlich - Feminist. Und ich habe mich im Alltag schon etliche Male mit einem bestimmten Männer-Typ angelegt und die Rechte von Frauen vertreten. Darum geht's also nicht. Sondern um die psychologischen Aspekte dabei.

Ich kopiere mal einen Beitrag hierher, der meine Einstellung zu weiblichen Therapeuten erklären soll. Vielleicht ergibt sich daraus eine Diskussion.
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Mi., 17.05.2017, 21:12, insgesamt 2-mal geändert.

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