Corona - Der Thread zum Virus 5

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

mio
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Beitrag So., 20.12.2020, 22:39

Lilien hat geschrieben: So., 20.12.2020, 22:34 Ich meine... ich möchte ja nicht nur existieren, sondern auch noch irgendwie leben können. Und Leben birgt leider nun einmal tödliche Gefahren.
Dann kannst Du ja gerne Dein Leben auf der Intensivstation als Hilfskraft anbieten, da darfst Du dann ne Menge mehr als andere falls es so kommen sollte. :anonym:

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Lilien
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Beitrag So., 20.12.2020, 22:46

Beeindruckend, mio. Man merkt, dass Du Dir wirkliche Mühe gegeben hast, mein Posting sinnerfassend zu lesen. Daumen hoch!

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saffiatou
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Beitrag So., 20.12.2020, 22:51

Da hilft ein Blick über den Grenzraums in andere Länder. Griechenland: eine sms an die Polizei, bevor das Haus für wirklich dringende Fälle verlassen werden darf. Frankreich eine Bescheinigung um das Haus für eine Stunde am Tag einen km vom Haus entfernt zu einem Spaziergang zu verlassen, außer einkaufen. ... es kann durchaus sein, dass man Auch hier um Haus zu verlassen eine Bescheinigung braucht (Arzt, Arbeitgeber...) es kann sein,dass durchaus stärker kontrolliert wird.

Es sollte jedem inzwischen klar sein' dass persönliches Befinden einmal im Leben weiter hinten steht. Das Gerede über Einsamkeit geht mir richtig auf den Zeiger‘ weil die die am meisten jammern keine wirkliche Ahnung haben, was Einsamkeit bedeutet. Einsam kann man übrigens auch in einer Gruppe sein. Einsam ist niemand, der mal ein paar Monate keine Kneipe besuchen kann. Einsam ist jemand der wirklich auch in normalen Leben ganz wenig Kontakt hat, und auch jetzt kaum. Eine Möglichkeit an den Kontakten über Web etc teilzunehmen.
never know better than the natives. Kofi Annan


mio
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Beitrag So., 20.12.2020, 22:52

Lilien, Dein "persönliches Wünschen" in allen Ehren, aber Dir nehmen ein paar Monate oder auch ein Jahr Verzicht nicht Dein "Leben". Die Menschen denen nicht mehr geholfen werden kann weil es zu einer Überlastung des medizinischen Systems kommt (und das kann auch einfach die Folge eines Unfalls sein, überlastet ist nun mal überlastet) haben dann kein Leben mehr nur weil Du Bus fahren wolltest. Oder ins Kino gehen.

Und glaube mal nicht dass die Leute die in den Krankenhäusern sich dann täglich den Arsch wund reisen und ihr Leben für andere riskieren und gleichzeitig auch mehr oder weniger aufgeben weil außer Arbeit eh nix mehr ist das ewig mitmachen werden...so blöd sind die auch nicht. Ich befürchte wir haben nach dem Ganzen wenn wir nicht verdammt aufpassen und verdammt noch mal was ändern diesbezüglich einen noch größeren Notstand in dem Bereich als wir ihn jetzt schon haben. Aber Hauptsache Deine Befindlichkeit stimmt und wird nicht gestört.

:thumbsup:

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stern
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:00

Es hängt halt davon, wie sich die Lage unter Kontrolle halten lässt... wobei sie D ja aktuell eh schon entglitten ist (auch ohne dass die wohl ansteckendere Variante bislang in D gesichtet wurde). In GB heißt es, dass sich der striktere Lockdown zumindest in best. Regionen noch ziehen könnte:
Alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, müssen schließen und die Menschen dürfen ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Das Ganze gelte zunächst bis Ende des Jahres, könne aber auch monatelang nötig werden, bis genug Menschen gegen das Coronavirus geimpft seien, betonte Matt Hancock. Ohne Impfungen werde es "sehr schwer, es unter Kontrolle zu halten."
https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... en,SJiZLaz

Und je stärker das Infektionsgeschehen in Europa, desto mehr Virus-Replikationen, desto mehr Chancen, dass eine Mutation entstehen kann. Und je nach dem, was mutiert, bleibt dann zu hoffen, dass der Impfstoff die Varianten auch abdecken kann.
Zuletzt geändert von stern am So., 20.12.2020, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)

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Lilien
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:03

Was genau wünsche ich mir, mio? Erzähl mal...
Ich bin seit Jahren schon mit keinem Bus mehr gefahren. Ich sprach von Personen, die aber darauf angewiesen sind. Was rätst Du denen? Oder gehst Du für solche Menschen dann stellvertretend einkaufen und sendest ihnen die Waren per Post nach Hause?

Wieso meinst Du, ginge es mir nur um meine Befindlichkeit? Auch hier noch einmal das Angebot: bitte lies das Posting richtig durch, bevor Du mich hier virtuell so ankeifst...

Muss man tatsächlich alle "Kollateralschäden" durch diese Pandemie ausblenden und darf nicht auch einmal mitfühlend auf andere Bereiche des Lebens blicken? Haben andere, vielleicht auch nur gering abweichende Meinungen, kein Recht neben euren zu existieren?

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Letterlove
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:07

Lilien hat geschrieben: So., 20.12.2020, 22:34 Bei Forderungen nach noch härteren Maßnahmen darf man aber nicht vergessen, dass es Menschen gibt, die jetzt schon auf vielfältige Art und Weise darunter leiden. Ich meine damit natürlich nicht, dass man keine Schuhe mehr shoppen oder sich die Haare frisieren lassen kann...
Da sagst du was. Ich hatte eigentlich vor, demnächst mal eine Familienplanung mit Partner anzustreben, da ich ja auch nicht jünger werde. Aber wenn ich jetzt schon nen Partner suche (derzeit), nervt es mich schon jetzt, dass nichts offen hat und man jetzt nichtmal mehr nen DVD Abend machen kann, ohne nen Übernachtungsgast zu haben (wegen Ausgangssperre ab 21 Uhr), selbst wenn sich beide haben testen lassen und gesund sind.
Auch wenn ich verstehe, dass es viel schlimmere Dinge gibt - Eisdielen und was noch alles, wogegen mein Problem Pipifax ist... Ich hatte noch nie ein Unternehmen, ich kann mir all den Druck gar nicht vorstellen. Die Zahlen, die die da auf den Tisch legen...
Ich glaub Henssler, der Koch, war doch letztens in einem Livestream zu sehen - in so ner Diskussionsrunde mit Drosten und Co. Der sagte, diese 20.000€ Hilfe wären ja ganz putzig, aber für Köche wie ihn wäre das nichtmal Tageskosten deckend.
Lilien hat geschrieben: So., 20.12.2020, 22:34 Und hinter jedem "unnötigen Betrieb" steckt ja nun auch eine Existenz. Wenn man selbst nicht davon betroffen ist, lässt sich so etwas sehr leicht fordern.
Irgendwie seltsam... Weißt du woran ich mich am Anfang von Corona noch erinnere? An den strahlend blauen, wolkenlosen Himmel. Es war so verrückt für mich, dass die Welt gerade komplett still steht (außer Krankenhäuser usw.), dass ich das gar nicht wirklich kapieren konnte, wie so etwas geht. Was für eine wahnsinnige Macht dahinter stehen muss, dass die ganze Welt die Arbeit nieder legt.
Und jetzt... Jetzt frage ich mich andauernd: Es ging doch im März. Warum nicht nochmal? WIE konnte das im März gehen und warum nicht wieder?
Lilien hat geschrieben: So., 20.12.2020, 22:34 Ausgangssperren, inwiefern ausweiten? Das Haus gar nicht mehr verlassen dürfen? Oder für vorgegebene Zeiten mal für wenige Minuten auf die Terrasse gehen oder das Fenster öffnen dürfen? Hat ja auch nicht jeder Balkon oder einen Garten - Großstadt lässt grüßen!
Nach wie vor muss ich an Wuhan denken... Die angeblich wieder voll im Leben stehen.
Der totale Überwachungsstaat, nirgends kommst du hin, ohne dich nicht irgendwo einzuscannen... Wenn man sich sicher sein könnte, dass solche Maßnahmen nur kurzfristig wären, würde ich das mitmachen, aber für mein Leben lang überall breitzutreten wo ich bin, geht mir gegen den Strich. Ich bin schon jetzt misstrauisch, ob das Bargeld nicht unter dem Vorwand von Corona ganz abgeschafft wird, denn ich bin absolut dagegen, dass jeder Pups auf meinem Kontoauszug steht. Es geht ja schon damit los, dass bald Whatsapp und Co mitgelesen werden dürfen. Und scheíß auf das Argument "wer nichts zu verheimlichen hat, sollte damit kein Problem haben". Der selbe Mensch, der das sagt, würde vermutlich tiefrot anlaufen, wenn man wegen ihm an der Kasse jemanden rufen muss, der den Preis der Fußpilz/Scheidenpilzcreme rausfinden soll....
Lilien hat geschrieben: So., 20.12.2020, 22:34 Ich meine... ich möchte ja nicht nur existieren, sondern auch noch irgendwie leben können. Und Leben birgt leider nun einmal tödliche Gefahren.
Irgendwie ist das bei mir schon der Fall. Ich existiere eigentlich gerade nur noch so vor mich hin. Das Highlight meines Monats war es, Bewo zu haben und alle 3-4 Tage mal mit einer Freundin in ein Café zu gehen und da nen Kakao zu schlürfen. Oder ein Mal im Jahr zu meinem Geburtstag mir selbst ne Kinokarte zu schenken. Gerade fällt all das weg. Ich stehe auf, geh aufs Klo, esse was, schreibe hier, esse was, geh aufs Klo, spiele ein bisschen mit meiner Katze, am PC, schaue nen Film, esse was, geh aufs Klo, geh ins Bett und das wars. Leute sind plötzlich alle gefährlich, in den meisten Ecken im Internet káckt jeder jeden an... Manchmal wäre mir danach, Corona einfach zu verpennen...
Zuletzt geändert von Letterlove am So., 20.12.2020, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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mio
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:11

Und wo fühlst Du mit wenn Du nicht realisierst dass ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems letztlich JEDEN gefährdet? Und dass die Menschen wenn es um Leben und Tod geht meist keinen Spaß verstehen und das noch ganz andere Konsequenzen haben könnte dann? Überreisst Du das überhaupt?

Es ist möglich Hilfen anzubieten wo Hilfe von Nöten ist und das passiert ja auch. Da wurde aus dem Frühjahr gelernt.

Das ändert aber nichts daran dass persönliche Befindlichkeiten im Zweifel weniger Stellenwert haben werden als das Gemeinwohl wenn es wirklich hart auf hart kommen sollte und das ist auch insofern gut als dass eine Gesellschaft die in ihren "Grundversorgungen" scheitert weil niemand mehr das vielleicht machen will eine verlorene Gesellschaft wäre.

Und niemand hat Dir Deine Meinung verboten nur weil ihr widersprochen wird. Mach mal langsam diesbezüglich.

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Letterlove
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:16

Mio, lies vielleicht wirklich mal genauer. Ich lese da, dass sie von ALLEN spricht und sich als Teil davon, dem das auf den Wecker geht. Wir hatten als vorangegangenes Thema, wie viel die Leute noch mitmachen, bevor allen der Kragen platzt. Das wurde beantwortet, aber jeder hat halt eine eigene Lunte die unterschiedlich lang ist. Sie spricht doch nur gerade an, was ihr am Meisten fehlt bzw. wo bei ihr die meiste Angst liegt. Das darf man doch, das heißt doch noch lange nicht, dass man deswegen unverantwortlich ist. Wer hat nicht schonmal drüber gemeckert, dass es NUR BROT Zum Abendessen gibt? Kein Mensch schluckt das runter, weil in Afrika Menschen hungern.



Und das soll jetzt kein Anschíss sein, einfach nur, dass es dir vielleicht nur so vorkommt, als wäre das grad so schlimm, wie du es wahrnimmst. Ganz viele Leute haben einfach noch nie so viel entbehrt wie jetzt, da muss man sich halt auch erstmal dran gewöhnen und drauf einstellen. Kennst du jemanden, der das vollkommen ohne meckern und Sorgen schafft?
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diesoderdas
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:26

Nun ja, finde, das ist so ähnlich wie z.B. in Pflegeheimen.
Da werden Menschen in Quarantäne eingesperrt. Manche saßen dieses Jahr bestimmt schon für Monate eingeperrt im Zimmer.

Man stelle sich mal vor, uns ginge das so. Eingesperrt im Schlafzimmer, in Begleitung eines Fernsehers. Und das war es. Sonst nichts. Ein paar Anrufe von Freunden. Im Wissen, dass niemand kommen darf, dass man aus dem Zimmer nicht raus kommt. Nichtmal an die frische Luft. Vielleicht gibt es nichtmal einen Balkon.

Ich weiß auch keine Alternative dazu. Aber dennoch kann man ja mal sagen, dass auch das grausam ist. Und zwar wirklich grausam. Wenn das zu oft, zu lange so geht, gibt es wirklich Kollateralschaden, der ebenfalls Menschenleben kosten kann/manchen Menschen die letzte Lebenszeit unerträglich macht.
Auch darüber kann man reden - selbst wenn man keine Alternativen dazu kennt.

Denke, Lilien hat mir ihrem Post ähnliches gemeint. Und wo Grenzen sein sollten und vielleicht geändert werden können/müssen.
Wieder Beispiel Heime: Anfangs war sofort alles dich bei einem einzigen Coronafall. Inzwischen nicht mehr sofort.
Das ist natürlich gefährlicher. Andere Gefahren nehmen aber auch ab. Ein Abwägen, was man wagen kann, vielleicht irgendwann auch wagen muss, weil anderes nicht mehr ertragbar ist für die Betroffenen.

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Lilien
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:29

Danke Letterlove, dass Du hier so ehrlich von Dir schreibst, obwohl die Gemüter gerade hochkochen, weil man es wagt, eine etwas kritischere Meinung zu solchen Forderungen zu vertreten! Weißt Du, was? Ich verstehe Dich und ich finde es wirklich traurig, dass es so von Seiten mancher User hier, das wohlgemerkt in einem Psychotherapie-Forum, dann doch so unempathisch zugeht!

Jeder Mensch hat nun einmal Bedürfnisse, die er bis zu einem gewissen Grad sicherlich zum Wohle der Allgemeinheit zurückstellen kann oder vielleicht - in einer Situation wie dieser - zurückstellen muss. Das bedeutet aber nicht, dass das keine weiteren negativen Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen oder seines Umfeldes hat. Oder dass man das gar aus "Scham" zurückhalten müsse. Diese "stell Dich mal nicht so an, Du Egoist" - Mentalität, finde ich befremdlich.

Jeder hat auf seine Art und Weise unter dieser Pandemie zu leiden. Schrecklich, wenn ein naher Angehöriger daran verstirbt oder mit den Nachwirkungen der Infektion noch lange oder vielleicht sogar lebenslang zu kämpfen haben wird, schrecklich ist es aber auch, wenn ein Familienvater vor dem Ruin steht, weil sein "unnötiger Betrieb" seit Monaten keine Einnahmen mehr generieren kann oder Omi in ihrer Pflegeeinrichtung sich vielleicht nicht infiziert, dafür aber ihre Familie kaum noch oder gar nicht mehr, zu Gesicht bekommt... Ja, das ist bestimmt eine schreckliche Einsamkeit. Schön, wenn das einige von euch vermeitnlich so gut wegstecken - anderen fällt es eben nicht so leicht. Das hier quasi als Todsünde hinzustellen, halte ich für total überzogen. Bringt auch niemanden weiter oder ändert z.B. meine Sicht der Dinge.

Ich denke, bei all der Angst vor diesem Virus, darf man eben auch die anderen negativen Effekte nicht ausblenden oder kleinreden. Die betreffen uns alle früher oder später...

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saffiatou
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:33

Letzter, was müssen wir jetzt wirklich entbehren? Damit meine ich die Menschen ausgeschlossen, die sich sorgen um ihren Arbeitsplatz machen müssen, oder um ihren Betrieb (Gastronomie etc.) aber sonst?

Wir leben in einem Land, das sich den Luxus leisten kann viele Betriebe langfristig zu unterstützen, es kann sich leisten Betriebe zu schließen und Kurzarbeitergeld zu zahlen. Und vieles andere mehr.

Noch kann es sich die Gesundheitsversorgung leisten, dank der Menschen, die dort ihren Job machen.

Aber sonst? Shopping, Café, Freunde. Ja, das vermisst man, aber es sollte doch jeder seinen Egoismus mal nach hinten stellen und sich an die Regeln halten.
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diesoderdas
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:37

Und man darf halt nicht vergessen, weiter auch über diese Kollateralschäden zu sprechen und auch darüber nachzudenken, wie man die entschärfen kann.
Sei es durch finanzielle Hilfen, Kontaktmöglichkeiten in Heimen trotz Infizierten, Kontaktmöglichkeiten MIT Infizierten (ist bestimmt auch horrormäßig allein auf der Intensiv zu liegen mit der Angst es vielleicht nicht zu überleben) usw usw usw

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Letterlove
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:41

Naja, jeder ist ja hier im Forum, weil er irgendwas hat. Ich hatte früher auch ne kurze Lunte...
Meine Ex z.B. kann es gar nicht leiden, wenn ich fluche, wenn mir was misslingt. Wenns nach ihr ginge, müsste ich still vor mich hin leiden, während ich z.B. etwas repariere, was nicht so will wie ich. Ich bin aber eher der Typ, der flucht und wettert, wenn was nicht klappt. Ich hab gemerkt, dass es mir total schadet, wenn ich etwas unterdrücke und man innerlich spürt, wie der Druck so hoch kocht, als würde gleich die Haut zerreißen. Ich fluche also und im besten Fall fällt mir ein noch nicht gekanntes Schimpfwort ein, worüber ich dann lachen muss.

In diesem Sinne denke ich, wäre meine Art also auch, dass ich Corona total doof finde und jammere, wie blöd alles ist, wie doof alles geworden ist, wie wenig Lust ich drauf habe, aber dennoch weiter mitspiele. Würde ich alles in mich hinein stopfen und immver versuchen ruhig zu bleiben, bei jeder Verschärftung die Klappe zu halten und nix zu denken, würde ich irgendwann vermutlich explodieren.

Mio ist wohl eher jemand, der weiß, dass jammern aber nicht weiterhilft. Für sie ist das scheinbar der falsche Weg, ans Ziel zu kommen und demnach ist sie genervt von Leuten wie mir? und dir?, die eben laut sagen, was ihnen auf den Zünder geht.

Letztlich denk ich, es soll jeder so machen wie er denkt, hauptsache wir kommen gemeinsam irgendwohin. (Querulanten ausgenommen, die gehen eh genau dahin wo sie eben nicht hin sollen, einfach nur weil es ein anderer Weg ist).
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diesoderdas
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Beitrag So., 20.12.2020, 23:47

saffiatou hat geschrieben: So., 20.12.2020, 23:33 Letzter, was müssen wir jetzt wirklich entbehren? Damit meine ich die Menschen ausgeschlossen, die sich sorgen um ihren Arbeitsplatz machen müssen, oder um ihren Betrieb (Gastronomie etc.) aber sonst?
Das sehe ich tatsächlich auch so. Was entbehren wir soooo sehr (sofern man nicht um den Job bangt oder ähnliches)? Ist das soooo schlimm?
Ich leide so richtig nur wegen den Heimbewohnern. Aber das ist in diesem Sinne ja keine Entbehrung. Das ist für mich einfach schlimm.

Ich vermissen manches etwas, mal mehr mal weniger.
Aber alles sehr erträglich. Zumindest vor dem Hintergrund, warum man das tut.

Bei manchem denke ich mir durchaus: Die sollen sich doch nicht so anstellen.
Das bestrifft aber halt wirklich so Sachen wie "Ich MUSS Party machen", "ich WILL einfach keine Maske tragen", "ich WILL gefälligst meine 10 Leute täglich sehen, weil ich mich mit 5 einsam fühle".
So Sachen machen mich schon wütend und da hört auch meine Empathie auf.
Ich würde auch mal gern wissen, infwiefern die Mehrzahl der Demo-Teilnehmer denn in ihrem Leben so wahnsinnig eingeschränkt sind. kann sein, dass ich das falsch einschätze, aber mir kommt es so vor, als hätten die meisten dort eben kein ernsthaftes Problem, sonder eher leichte Befindlichkeitsstörungen

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