PTBS: Expositionstherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 04.02.2024, 13:15

Fragensteller98 hat geschrieben: So., 04.02.2024, 12:17
Psychotherapie reduziert den Menschen jedoch auf seine Probleme, auf die Symptome. So habe ich es jedenfalls erlebt. Ich wollte immer die menschliche Verbindung. Eine Therapeut-Patient-Beziehung ist nicht menschlich, sie ist mechanisch, künstlich. Das hilft mir nicht. Und ich finde sie auch entmenschlichend, nicht auf Augenhöhe.


Dann musst du bei einer zukünftigen Psychotherapie bei der Suche darauf achten, dass in der Therapie ressourcenorientiert gearbeitet wird.

Ob der Therapeut das macht kann man ja in der ersten probatorischen Sitzung, oder noch beim ersten Telefonat feststellen.

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chrysokoll
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Beitrag So., 04.02.2024, 14:15

Fragensteller98 hat geschrieben: So., 04.02.2024, 12:53 Ja, aber die Suche hier in Deutschland hat dann ja wenig Sinn. Das ist ja meine Aussage.
Daher werde ich eine Reise machen in eine andere Kultur.
eine Reise in eine andere Kultur ist immer gut, finde ich. Das ermöglicht viele neue Erkenntnisse und mich hat es immer bereichert zu sehen wie andere leben.
Reisen kann gut sein zur Erholung, zur Bildung, für neue Eindrücke etc.
Aber: Man nimmt sich immer selber mit! Du wirst auch dort deine Probleme haben, die sind nicht weg nur weil du eine andere Kultur siehst - und auf einer Reise ist man immer erstmal nur Aussenstehender. Tourist.

Ich sehe das auch wirklich anders als du, ich erlebe nicht alle als kalt, nicht nur Leistung, nicht nur abgehobene Therapeuten. Ganz im Gegenteil. Aber natürlich muss man dafür suchen, bereit sein, offen sein. Mit deinem sehr frustriert und enttäuscht klingenden Rundumschlag wird dir auch eine Reise nicht die Entlastung bringen können die du dir erhoffst!

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caduta
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Beitrag So., 04.02.2024, 14:24

"Beim Reisen lernt man vor allem sich selber kennen"
Ich weiß gar nicht wo der Spruch herkommt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahrheit drin steckt.

Ich finde es gut wenn du reisen und andere Kulturen kennen lernen möchtst. Aber wie Chrysokol schreibt, man nimmt sich selber immer mit. Und es braucht eine gewisse Offenheit Neuem gegenüber um das positive auch aufnehmen zu können. Das ist vor allem anfangs oft gar nicht so einfach.

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Tauherz-_
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Beitrag Mo., 05.02.2024, 12:20

@Fragensteller98

Teilweise erkenne ich mich in deinen Aussagen wieder (z.B. das große Bedürfnis nach Sicherheit). Und auch ich war schon einige Male am Überlegen, ob ich nicht eine Reise in ein anderes Land mache (mich persönlich würden Island, Finnland (wo ich manchmal gern im Nachhinein meine Schulzeit verbracht hätte), Norwegen etc. am ehesten reizen.

Zu der Expositionstherapie kann ich dem bereits hier genannten nichts mehr hinzufügen, möchte dir aber dennoch folgendes dalassen: es tut mir leid, was dir passiert ist. Und ich würde dir den Mut wünschen, es vielleicht doch irgendwann noch einmal zu probieren. :)

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Nili
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Beitrag Di., 08.07.2025, 17:20

Berührt mich grad das Thema. Deswegen hoffe ich es ist ok, wenn ich hier reinantworte auch wenn der Thread schon älter ist. Wie gehts dir denn jetzt? Hast du die Retraumatisierung irgendwie verarbeiten können? Ich sollte damals auch nach Mannheim und schon sehr schnell dort diese sehr harte Konfrontation machen und das mit einer DIS. Boah bin ich froh, dass ich es dann doch geschafft habe dort nicht hinzugehen. TraumaDBT hatte ich davor aber schonmal durch. Nur ohne Konfrontation und ich kann mich quasi gar nicht an die DBT Wochen erinnern.

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Nili
Forums-Insider
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Beiträge: 367

Beitrag Di., 08.07.2025, 17:24

So schlimm, dass es immer mehr Traumatherapeuten gibt die so vorgehen und sicher sind, und das auch so lernen, dass es das Richtige wäre und nur so Heilung funktioniert. Hatte später auch nochmal so einen Thera vor ein paar Jahren in der Kennenlernphase der echt meine, direkt ins Trauma gehen, Dis völlig ausser Acht lassend und die innere und äußere Sicherheit. Er hätte mich massiv gefährdet wenn ich das zugelassen hätte und ich hab vor kurze eine Bewertung zu ihm geschrieben, nachdem andere Patienten schwer retraumatisiert wurden durch ihn und ihre Berichte auch geteilt haben. Fazit. Sie wurden alle, genauso wie meine Bewertung gelöscht und nun stehen für den Therapeuten nur noch 5 Sterne Bewertungen da, die mindestens zum Teil sichtbar von ihm selbst geschrieben wurden. Einfach schlimm..

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Inner_hero
sporadischer Gast
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Beiträge: 25

Beitrag Mi., 09.07.2025, 06:57

Hallo du, wenn ich das hier lese, drängt sich mir der Eindruck auf, dass diese Form der Therapie dieses "Eindringen in dich" wiederholt hat. Und ich glaube, dass der Abbruch der Therapie durch den ersten Therapeuten dich ebenfalls retraumatisiert hat (er scheint ja jede Kommunikation abgebrochen zu haben, nachdem du versucht hast, eine Lösung im Kontakt zu finden - was im Ansatz dem "durch Suizid der Anklage entkommen" des Täters ähnelt).
Ich habe selbst solche tragischen Wiederholungen erlebt und weiß, welchen Schmerz das hervorrufen kann. Es ist nicht deine Schuld!!! Es ist als würden diese Personen, von denen du dir Rettung erhoffst, auf geradezu magische Weise das tun, was dir schadet. Du kannst das auch nicht bewusst beeinflussen erstmal, nur deine Wahrnehmung dafür schärfen, ob sich Kontakte wieder so "traumatisch- sehnsüchtig- vertraut" anfühlen und dann sehr genau dein Gegenüber beobachten, im Zweifelsfall früher gehen. Das allein ist eine große Leistung, das ist nicht eben mal "änder halt deine Einstellung", was dir sicherlich auch bewusst ist. Ich möchte dir aber zugleich sagen, bitte gib nicht auf, es gibt auch die Möglichkeit einer gegenteiligen Erfahrung.
Liebe Grüße und alles Gute

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