wie lange wart / seid ihr in Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Atara
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:18

sandrin hat geschrieben: Mein Hausarzt konnte das z. B. gar nicht verstehen, warum ich mich auf so einen unwissenschaftlichen Humbug einlassen konnte. Hat mich geärgert.
geh zu meinem Hausarzt!
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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sandrin
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:21

Naja, ich lese "Alemania". Das ist ja dann zumindest schonmal das gleiche Land
Ne, ich mach vorerst mal gar nix mehr.


candle.
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:28

titus2 hat geschrieben:candle, ich gebe ja gerne zu, dass meine Literatur aus der Bibliothek teilweise etwas antiquiert ist, aber wo kann man denn nachlesen, dass die Analyse ein Auslaufmodell ist?
Diese Information habe ich von der Krankenkasse.
Ist es nicht unbestritten, dass es sich dabei - im Gegensatz zur TfP -um die Umstrukturierung der gesamten Persönlichkeit handelt?
Wenn das WIRKLICH so wäre, dann wäre das nur grausam. Ich will doch nicht meine Persönlichkeit ändern. OK, ich habe auch keine Persönlichkeitsstörung oder du mußt mir dies genauer erklären.

Und selbst wenn es so wäre, ist das dann in 300 Stunden möglich? Oh je, ich denke jetzt wieder an den Analyse Guru. Einer hat mir doch tatsächlich die Therapie versagt, weil ich nicht seine Analyse wollte, sondern die Tiefenpsychologische.
aber dass es plötzlich nicht mehr wirksam sein soll,
Worauf soll es denn wirken titus?

Also ich bin ein praktisch veranlagter Mensch und bin an sich keine Plaudertasche, ich konnte mit freien Assoziieren nichts anfangen, genauso wenig spreche ich ungern 90% der Stunde allein. Ich brauche Feedback. Das ist das was mir angeboten wurde- zweimal.

Hier muß sich auch keiner rechtfertigen für seine gewählte Therapieform.

Und ich könnte da mit Rechten kommen das Hausarzt A seinem guten Freund Analytiker B Klienten verschafft. Das haben manche auch nicht begriffen, dass es eine freie Therapeutenwahl gibt. Ärzte dürfen nämlich keine Empfehlungen aussprechen und da fängt dann schon der große Schlamassel an. Und dies ist nicht mal überspitzt dargestellt, wenn ich hier beobachte, dass sich doch einige Klienten einfach in Hände begeben ohne zu wissen was auf sie zukommt.

Ich gebe hier MEINE Erfahrungen und Erlebnisse sowie Schlußfolgerungen und Erkenntnisse preis. diesen muß nicht jeder folgen, aber auch nicht kritisieren.

Wer von Herzen hinter seiner Therapie steht und auch Erfolge verbucht, kann ich nur beglückwünschen.

candle
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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:28

Atara hat geschrieben:Muss jeder selber wissen was für einen wirksam ist.
Die Studien sind mir wurst solange ich merke das mir die Analyse was bringt.
Gute Einstellung!
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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leberblümchen
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:37

candle, ich mache ja keine Analyse, insofern trifft es mich auch nicht, wenn jemand das für unwirksam oder problematisch hält. Ich habe mich ja nun in den letzten Monaten etwas damit befasst und lese immer wieder, dass die Analyse die Persönlichkeit umstrukturieren soll. Ob das jetzt grausam ist? Warum sollte das grausam sein? Ich hätte damit kein Problem, vielleicht einfach, weil ich so viele kleine Baustellen habe, die alle in der Kindheit begründet sind. Das ist tatsächlich etwas anderes als eine Spinnenphobie, denke ich mal, die sich nur auf einen winzigen Aspekt im Leben auswirkt. Meine Probleme hingegen behindern mich schon ziemlich, sodass ich nichts gegen eine Analyse hätte.

Du schreibst jetzt, dass du mit dem Assoziieren nichts anfangen kannst. Aber das heißt doch nicht, dass das für Andere auch bedeuten muss, dass das unwirksam wäre. Ich lese eigentlich immer nur, dass die Wirksamkeit der PA nachgewiesen wurde.

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sandrin
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:41

Und die Frage ist doch auch, ob eine Umprogrammierung im Rahmen der VT, also eine kognitive Umstrukturierung (klingt fast wie Gehirnwäsche ) nicht minder grausam ist.


candle.
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:49

titus2 hat geschrieben: Du schreibst jetzt, dass du mit dem Assoziieren nichts anfangen kannst.
Richtig! Und es muß nicht heißen, das andere dies lieben.

Alles im grünen Bereich!

candle
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candle.
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:51

sandrin hat geschrieben:Und die Frage ist doch auch, ob eine Umprogrammierung im Rahmen der VT, also eine kognitive Umstrukturierung (klingt fast wie Gehirnwäsche ) nicht minder grausam ist.
Der feine Unterschied ist doch, dass das gar nicht passieren darf. Und wer das glaubt ähäm, da weiß ich jetzt auch nichts zu sagen.

Eine Störung der Persönlichkeit mag ja behoben werden können, aber doch nicht eine komplette Persönlichkeit bitte neu konditionieren?!

candle
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leberblümchen
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:52

Naja, aber du hast doch geschrieben, dass das ein Auslaufmodell sei. Ich habe das so noch nirgendwo gelesen. Nun schreibst du, dass dir das die Kassen gesagt haben. Mir leuchtet absolut ein, dass die Kassen keine Lust haben, eine Therapie zu bezahlen, die dreimal so lange läuft wie andere Therapien. Aber das hat ja mit der Frage der Wirksamkeit nichts zu tun, oder? Denn die Analyse gibt es ja nicht erst seit gestern.

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(e)
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:53

Ich persönlich entschied mich für die Analyse, weil sie einsichtsorientiert arbeitet und bei eigenwilligen Personen wie mir besser anschlägt laut Fachbüchern. Und das stimmt: Ich würde mir nie etwas vorschreiben lassen, ich muss das schon selbst einsehen. Deshalb die einsichtsorientierte Psychoanalyse.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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stern
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:55

sandrin hat geschrieben:Und die Frage ist doch auch, ob eine Umprogrammierung im Rahmen der VT, also eine kognitive Umstrukturierung (klingt fast wie Gehirnwäsche ) nicht minder grausam ist.
Wenn sich ein THera darauf beschränkt... nun ja... eine VT ist aber von ihrem Potenzial her durchaus um einiges weitgefächerter...

Eine der ersten Frage meiner Thera war: Hoffentlich hat man mit ihnen in der Klinik (VT) nicht kognitiv gearbeitet... ich konnte versichern, dass das ausgesprochen nicht der Fall war (sondern die Schwerpunkte anders gelegt wurden). Auch amb. ist der Spielraum größer als kogntitive VT, die nur eine Ausprägung der VT ist.

Aber PA-Erfahrungen hast du ja auch.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)


candle.
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:57

Ich denke jetzt mal, ich rechtfertige meine Informationen und Gedanken jetzt nicht weiter, weil sie hier zerlegt werden.

Wird das überhaupt hier wahrgenommen, das hier nur zurückgeschossen wird und nicht sachlich diskutiert?

candle
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sandrin
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 22:58

Glaube ich ja auch nicht, candle. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es irgendwie unlogisch ist, wenn man der PA immer unterstellt, wie würde in die Persönlichkeitsrechte der Patienten eingreifen, wenn gleichzeitig die ach so wissenchaftliche VT sich zum Ziel gesetzt hat, die negativen Kognitionen der Patienten wegzutherapieren.
Ich kenne die VT halt vom Hintergrund her sehr gut, weil die ganzen verhaltensmodifikatorischen Maßnahmen in der Pädgogik nahezu eins zu eins aus der VT übernommen wurden. Das erinnert oft eher an Hundedressur als an Therapie. Ich denke da an das Konditionieren, das Schließen irgendwelcher komischer Verträge (Kontingenzverträge), das Framing, Fading und der gleichen mehr. Das alles wird nach wie vor in den Therapien eingesetzt, es sind anerkannte Verfahren, wobei das dem Patienten natürlich nicht so verklickert wird.
Wenn ich die PA mit der VT vergleiche, dann komme ICH für MICH eindeutig zum Schluss, dass die VT sich weitaus weniger um die Patientenrechte kümmer als die PA. Aber wie gesagt, meine bescheidene Meinung.

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sandrin
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:01

Also, ich finde die Diskussion schon sachlich. Und jeder darf doch auch seine Meinung behalten. Das ist doch eh klar.
@stern: Ja, ich hab beides gemacht. Der Unterschied war schon groß. Mir persönlich hat die PA wesentlich mehr gebracht, weil sie hinter die Kulissen geschaut hat. Ich habe mich selber auch gesehen gefühlt. Das war bei der VT kaum der Fall.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:02

candle. hat geschrieben: Wird das überhaupt hier wahrgenommen, das hier nur zurückgeschossen wird und nicht sachlich diskutiert?
Wieso? Ich hab dich gebeten, ganz sachlich, übrigens, deine These
Wenn ich das recht in Erinnerung habe, ist die Analyse im Begriff ein Auslaufmodell zu sein. Kann sein, dass es als Methode irgendwann gänzlich gestrichen ist. Ich kann der Methode auch nichts abgewinnen, weil sie zuviel Zeit in Anspruch nimmt und ehrlich gesagt, habe ich hier auch noch nichts über Erfolge in der Analyse lesen dürfen.
etwas zu untermauern oder gar zu belegen.

Wenn das nicht sachlich für dich ist - was empfindest du dann als sachlich? Eine Diskussion ergibt nur dann Sinn, wenn die genannten Thesen argumentativ gestützt oder belegt werden. Ansonsten kommt man nicht voran.

Aber zur Frage, inwiefern du die Wirksamkeit anzweifelst, kam irgendwie keine Antwort, außer, dass du selbst mit dem Assoziieren nichts anfangen kannst.

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