Therapeutin will Privatkontakt!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Carry
Forums-Insider
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Beitrag So., 17.01.2010, 16:20

Hi Elena,
wenn ich Lust hätte, könnte ich sie ja mal zurückrufen um zu berichten, könnten dies auch gerne bei einer Tasse Kaffee bei ihr zuhause besprechen.
Wie geil ist das denn?! Ich würde mit wehenden Fahnen bei ihr einlaufen!!!!
Aber mich hat meine Therapeutin ja leider nicht kontaktiert.
Aber jetzt mal ernsthaft, was sagt denn dein Bauchgefühl dazu? Wenn das stimmig ist, finde ich steht einem Treffen mit deiner Therapeutin nichts im Weg.

LG
Carry, schon doch ein wenig neidisch
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius

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münchnerkindl
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Beiträge: 9898

Beitrag So., 17.01.2010, 16:23

Ich finde es generell unprofessionell wenn sie wärend der Therapie sowas anbietet.

Nicht weil ich unbedingt der Meinung bin, daß es so sein muss, daß so ein Treffen deine Therapie schädigt.
Aber es gibt Patienten bei denen es nicht sinnvoll wäre, aber sie kann nie letztendlich wissen ob du in diese Kategorie gehörst. Daß sie dieses Risiko eingeht wirft kein gutes Licht auf die Professionalität ihres Arbeitens.

Ich würde beim nächsten Treffen auf jeden Fall ansprechen, wieso sie dir das anbietet, was sie dazu motiviert.

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schmetterling.1983
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Beiträge: 899

Beitrag So., 17.01.2010, 16:28

@Sir
Meinst Du den Praxis-AB? Sie wird doch von zu Hause angerufen haben. Da würde ich zurückrufen und erstmal ganz neutral plaudern, vorher natürlich überlegen, ob ich kommen will oder nicht.
Ja, ich meine den AB der Praxis, weil ich damit auch eine Aussage treffen würde, nämlich, das es bei einem Arbeitskontakt bleibt.
Aber das ist ja meine Meinung, viell. auch zu sehr aus Angst bzw im Endeffekt korrekt um bei der Arbeitsbeziehung zu bleiben und das dadurch schon auszudrücken.

Ich müsste nicht überlegen, ich wüsste ich will Sie sehen wahrscheinlich denkt sich Elena das auch aber soweit ich das vermute weiß die Mehrheit der Poster hier, dass es nach hinten los geht mit dem privaten Kontakt und würde es nicht tun.
Genaus so wie ich (hoffentlich, falls ich mal in die Situation komme..hoffentlich komme ich da nicht hin).

Mialottas Beitrag finde ich auch sehr Augenöffnend bezüglich der Frage.
Ich bin der Meinung, dass sich Privatkontakt und therapeutische Beziehung nicht miteinander vereinbaren lassen.
Von der Abhängigkeitsfalle mal ganz zu schweigen...
so sehe ich das auch.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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hungryheart
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Beiträge: 1968

Beitrag So., 17.01.2010, 16:38

grundsätzlich: nicht gut, finger weg.

die individuelle situation betrachtet: warum nicht, wenn es -wie es bei elena der fall zu sein scheint- passt.

wenn keine abhängigkeit besteht und elena die starke und stabile persönlichkeit ist, als die sie hier rüberkommt, fände ich das ok.

für mich wars damals eine sehr extreme situation.
ich hätte alles für diesen kontakt gegeben und hab ihn mir erträumt und als das angebot kam, war es eben nicht das wahrwerden eines traumes, sondern hat nur angst gemacht.

ich wäre dieser frau sowas von verfallen....

die situation war auch so, dass meine thera keine eigenen kinder hatte, zu der zeit keinen partner hatte und sich zur mutter-tochter gegenübertragung bekannte.
also so eine finger-weg situation, was ich sogar damals realisieren konnte, obwohl auch das mit fliegenden fahnen hinrenn gefühl von carry da war.


ist vielleicht eine individuelle entscheidung in die die situation und die persönlichkeit beider einfließen sollten
Nimm was du willst und zahl dafür.

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montagne
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Beiträge: 4609

Beitrag So., 17.01.2010, 17:17

1. Wir gehen davon aus, die Therapeutin bietet dies an, um Elena zu unterstützen, weil es ihr gerade nicht so gut geht.
2. Der private Kontakt ist dann passend, wenn Elena stark und stabil ist.

Nehmen wir mal an, diese Aussagen stimmen so (glaube ich aber nicht). dann ergibt sich ein Widerspruch, da eine starke, stabile Person ja keine so engmaschige Betreuung braucht, wenn es ihr nicht gut geht. Eine starke, stabile Persönlichkeit hat genug Ressourcen in sich und im sozialen Umefled um mit Problemen, auch größeren Umfangs umzugehen.

3. Ein Mensch in einem labilen Zustand UND ohne ausreichend Ressourcen braucht eine engmaschige Betreuung.
4. Ein Mensch in einem labilen Zustand UND ohne ausreichend Ressourcen ist in realistischer (nicht zwingender) Gefahr in eine Abhängigkeit zu geraten.

So das viel mir ein. Sorry Elena, ich mag nicht harsch schreiben. ich wollte nur ganz lar die Widersprüche aufzeigen, die ich Denke. Denn daraus ergibt sich für mich folgendes:
A. Elena ist nicht so stabil wie sie hier wirkt. Wenn das zutrifft ist es schon fachlich fragwürdig.
B. Die Therapeutin hat nicht-therapeutische und damit per definition berufsethisch fragwürdige Motive.
C. Du Elena hast da etwas ziemlich schräg wahrgenommen. Finde ich fraglich, wenn sie direkt anbot, dass du zum Kaffee bei ihr vorbeikommen könntest.
D. Ich missverstehe das alles.
E. Es ist noch ganz anders.

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Thread-EröffnerIn
Elena
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Beiträge: 1378

Beitrag So., 17.01.2010, 17:51

Hallo Ihr Lieben,

so, jetzt bin ich wieder da!
Wow, da gab es ja eine Menge wirklich aussagekräftiger Aussagen! Mein Resümee über das Ganze:
Ich habe mich noch nicht bei ihr gemeldet, weil ich nicht so genau weiss, wie ich das Telefonat führen soll. Aber ich werde ihr heute Abend auf den AB sprechen, von der Nummer aus, von der sie mich angerufen hat. Vielleicht hab ich sie auch direkt dran, und da werde ich sagen, dass ich eben erst den Anruf gehört habe, daher mich auch jetzt erst melden konnte. Daher ist die Sache eh vom Tisch, dass ich bei ihr zuhause antanzen werde.
Natürlich steht für mich das Thema am Mittwoch in der Sitzung auf Nr. 1 der Prioritätenliste, ich werde ihr sagen, wie sehr es mich beschäftigt hat, dass sie sich nach mir erkundigt hat und wissen wollte, wie es mir geht....Ich will auch den Grund dafür wissen.
Meine Therapeutin hat mir immer wieder rückgemeldet, dass sie mich für eine taffe und unabhängie Patientin hält, und sie war teilweise sehr erstaunt darüber, dass ich doch nicht so "abgebrüht" bin, wie ich rüberkomme. Sie meinte, es ist sehr wichtig, dass ich ihr immer mitteile, wenn mich in den Sitzungen etwas trifft/verletzt, da sie es echt nicht so richtig an mir erkennen kann. Ich weine auch nie, auch wenn es mir noch so nah geht (nur einmal).
In der letzten Sitzung hat sie mich scheinbar zum ersten Mal ganz anders erlebt, weil sie von mir wissen wollte, wie Weihnachten mit der Familie war. Und naja, was sollte ich berichten? Es war einfach schrecklich für mich, alles kam hoch, was seit Kindheit angestaut war, und ich hab die Feiertage heulend verbracht und hab ihr von meinen Sinnlosigkeitsgefühlen berichtet, die ich in dieser Zeit hatte. Wahrscheinlich kam ich ihr da zum ersten Mal so labil vor, wie vallee es beschrieb. Sie war die ganze Sitzung todernst, und mir kam es fast so vor, als hätte sie es bereut, dass sie in dieser Zeit für mich nicht da war. Keine Ahnung, ob das so stimmt, einfach nur so ein Gefühl.
Vielleicht hat sie zu mir auch nicht den nötigen Abstand und identifiziert sich sehr stark, aus welchen Gründen auch immer. Das einzige, was ich spüre ist, dass sie es gut mit mir meint. Auch weiss ich, dass sie mir ganz ehrlich sagen wird, welche Ambitionen sie mit diesem Anruf verbunden hat.
Aber mein Konsens aus dem Ganzen besteht darin, dass ich unbedingt mit ihr die Therapie zu Ende führen möchte, weil sie mir super gut hilft!!!! Nachdem sie erfolgreich beendet ist, komme ich gerne zum Kaffeetrinken.
@Carry, ich glaube, ich lass es besser, mit wehenden Fahnen zu ihr zu fahren, da mir die Therapie momentan wichtiger ist, als der Privatkontakt. Ich kriege das emotional nicht so ganz geregelt, auseinanderzuhalten.
@Schmetterling: danke, dass Du Dich so intensiv mit der Thematik auseinandersetzt. Ich kann an mir selber auch feststellen, dass sie wirklich eine Art hat, mit mir umzugehen, die sehr nah dran ist. Würde gerne wissen, ob sie zu anderen Patienten auch so ist.

LG Elena

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candle
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Beitrag So., 17.01.2010, 18:00

Kannst Du sie denn als Mensch irgendwie einordnen? Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie da was "eigenes" sucht.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Schwarz-Weiß
Helferlein
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Beitrag So., 17.01.2010, 18:06

Genau das habe ich auch so gedacht Candle..

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Xanny
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Beitrag So., 17.01.2010, 18:07

Oder vielleicht doch irgendein Mißverständnis?

Mir kommt das alles komisch vor.

Ich halte das für die therapeutische Arbeit auch nicht für gut. Aber das ist nur meine Meinung.
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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candle
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Beitrag So., 17.01.2010, 18:08

Normal finde ich es wirklich nicht...
Denn der Klient soll sich ja Hilfe holen, nicht der Therapeut hinterher und Hilfe anbieten. So kenne ich das und wenn dann auch nur mit Rücksprache und gegenseitigem Einverständnis.

candle
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Xanny
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weiblich/female, 36
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Beitrag So., 17.01.2010, 18:10

genauso sehe ich das auch, candle
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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Thread-EröffnerIn
Elena
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Beitrag So., 17.01.2010, 18:48

candle hat geschrieben:Kannst Du sie denn als Mensch irgendwie einordnen?
Ich ordne sie als einen Menschen ein, der irgendwas Heftiges in letzter bzw. längerer Vergangenheit erlebt hat, und mir ist aufgefallen, dass sie sehr nah am Wasser gebaut ist. Habe oft den Eindruck, als hätte sie nicht die nötige Distanz zu bestimmten Erlebnissen, die ich ihr schildere.
candle hat geschrieben:Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie da was "eigenes" sucht.
Diese Gefühl habe ich auch! Würde da auf Muttergefühl tippen.....Ich meine, dies hat sie ja auch schon oft betont.
candle hat geschrieben:Normal finde ich es wirklich nicht...
Nee, nicht wirklich.
Xanny hat geschrieben:Oder vielleicht doch irgendein Mißverständnis?
Also, hab eben nochmal den AB abgehört (hoffe sie liest nicht mit).
Also wortgetreu, hab jetzt mal mitgeschrieben :

.....Hallo Frau X, hier spricht Frau Y....
Ich hoffe, es geht ihnen gut, und sie hatten bzw. haben noch ein schönes und erholsames Wochenende?
Mich würde es einfach interessieren, wie es ihnen in den letzten Tagen so ergangen ist. Wenn es ihnen lieber ist, können sie auch gerne bei mir zuhause auf einen Kaffee vorbeischauen, dann können wir uns in Ruhe unterhalten.....Ich würde mich über einen Rückruf von ihnen unter der Nr.*****freuen.
Tschüss, bis dann
....

LG Elena

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candle
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Beitrag So., 17.01.2010, 18:52

Es gibt eben auch wehklagende Mütter. Es kann nie gut sein mit einem Psychologiestudium eigene Vergangenheitsbewältigung zu betreiben.

Nun, Dein Termin ist bald... wieso jetzt also sprechen.

Ich denke, Elena, Du bist psychisch wirklich besser drauf als sie. Versuche nicht ihr Halt zu werden, ansonsten müßtest Du Dir (vielleicht) eine neue Therapeutin suchen.

Ich hoffe, Ihr könnt das bereinigen und bin gespannt auf die Argumentation der Therapeutin.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Thread-EröffnerIn
Elena
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Beiträge: 1378

Beitrag So., 17.01.2010, 19:16

candle hat geschrieben:Ich denke, Elena, Du bist psychisch wirklich besser drauf als sie. Versuche nicht ihr Halt zu werden,
Ja, ich glaube, da hast Du den Nagel ins Schwarze getroffen. Das ist dies, was ich schon seit einiger Zeit heimlich vermute.


candle hat geschrieben:Nun, Dein Termin ist bald... wieso jetzt also sprechen.
Seh ich genauso!
candle hat geschrieben:Ich hoffe, Ihr könnt das bereinigen und bin gespannt auf die Argumentation der Therapeutin.
Ich auch, vor allen Dingen, weil ich ihr grad am Wochenende in den Sinn komme. Ich meine, ich könnte es verstehen, wenn ich von Weinkrämpfen gebeutelt, krisengeschüttelt die Sitzung verlassen hätte, und sie hätte am Abend bzw. nächsten Tag angerufen. Aber so mittendrin, nach vier Tagen Abstand
Ich bin sogar einfach recht guter Dinge aus der Sitzung raus, zwar nicht himmelhochjauchzend, hab vielleicht etwas negativ gewirkt, weil mich momentan vieles nervt, Winter, Wetter, Job, Routine, Partner, Family....Naja, halt alles.....So kennt sie mich nicht unbedingt, weil ich eher fröhlich rüberkomme.

LG Elena

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candle
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Beitrag So., 17.01.2010, 19:23

Na, dann hat SIE wohl langeweile?

candle
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Sommer-Stumpenhorst

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