Mein Bruder ist drogenabhängig

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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10Jahre
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 16:48

Hi @ all!
Liebe kleine Schwester!

Deine Situation ist sicherlich furchtbar. Ich habe das Gefühl dass du aber sehr gut damit umgehst (Informationen sind da echt sehr hilfreich)
Was ich eine echt SUPEr Idee finde ist, rede ihn echt darauf an! Frag ihn ob er H oder Benzos konsumiert (aus deiner Beschreibung heraus würd ich auch auf eines der beiden bzw auf beide tippen) Zeig ihm, dass du dich informierst und bescheid weißt, dass man dir nichts vorspielen soll und dass du Ehrlichkeit willst (was seinen Zustand betrifft, ehrlichkeit liegt beim Süchtigen halt auch im Auge des Betrachters)
Und sag ihm ruhig von Anfang an ganz klar, dass du ihm kein Geld geben wirst und bleib dann hart was auch immer ihm einfällt. Dass du ihn unterstützen willst und ihn lieb hast - ja sags ihm.
Erwarte dir nur nicht allzuviel und versuche dich echt nicht selbst fertig zu machen (ich weiß - leicht gesagt.....)
Schuldzuweisungen (mutter Vater......) lasst so gut wie möglich sein, denn du kommst ja auch aus der gleichen Familie und bist nicht süchtig (ich hoffe du weißt wie ich es meine) Klar gibt es immer äußere Umstände die eine Sucht unterstützen aber wirklich Schuld ist man nur selbst! (meiner Meinung nach)

Das mit dem Mitbewohner, da kannst du schon recht haben.....

Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen viel Kraft, haltet zusammen - redet miteinander - seid für einander da und wenn er irgendwann mal aufhören will, unterstütz ihn, aber ich glaube das werdet ihr soundso machen *G*
Passt auf auf euch
alles Liebe
10Jahre

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Otherwise
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 20:22

aaaaaaaaaaaaaaaah
jetzt hab ich dir nen soooo langen beitrag geschrieben und alles is futsch ... boa äh fiep plärr

okay, in aller kürze:
wir fühlen hier mit dir - wir spüren, wie es dir geht - du kannst dich ausdrücken und verstehst es gefühle zu vermitteln. genau das mach auch bei deinem bruder, du kannst das! mach dir keine gedanken was genau du sagen sollst, sondern lass dich von deinem herzen leiten.
wenn er ein sensibelchen ist, dann sei halt vorsichtig - aber das spürst du eh. ich denke deine emotionale intelligenz ist gut ausgeprägt - zumindest bringst das hier so rüber.

was ich auch noch sagen wollte - an vielem was uns bedrückt sind unsere eltern schuld. aber schuld ist ein hartes wort - in meinem fall zb weiß ich, dass mein vater schuld daran trägt, dass ich heute kein selbstwertgefühl habe. er hat mich einfach zu oft trottel geschimpft. aber heute weiß ich, dass er es nicht so gemeint hat - das er einfach nicht aus konnte, emotional eben nicht so intelligent ist und nicht nachgedacht hat - aber ich weiß, wie sehr mich dieser mensch liebt. er ist tyrannisch und kann furchtbar ekelhaft sein - aber ich sowie auch mein kleiner bruder und meinen mama wissen, dass er sterben würde für seine familie. er würde alles für uns tun, wenns uns schlecht ginge - er ist der absolute familienmensch...
fehler passieren - unsere eltern sind auch nur menschen. auch wir werden fehler bei unseren kindern machen - es ist unvermeidbar beim prozess des Eltern-werdens.

wann hast du denn vor mit deinem bruder zu sprechen?
gehst du alleine zu ihm?

lg
sensi

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KleineSchwester
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 20:58

@Maria

Vielen Dank für Deine Erfahrungen und Deine Empfehlungen.
Wie lange kifft denn Dein Sohn schon? Wie alt ist er? Es ist gut, dass er noch durch solche Sachen, wie kein Strom usw., wieder auf die Beine kommt und das er arbeitet, etwas tut in seinem Leben.

Bei meinem Bruder ist dies schon lange nicht mehr der Fall, oder ehrlich gesagt, war es noch nie der Fall. Er hatte auch Jobs und das, obwohl er keine Ausbildung hat, aber er hat nie lange durchgehalten. Er war nicht zuverlässig, hat verschlafen usw.. Meist haben sie ihn nicht davongejagt, sondern er war zu feige, sich der Situation zu stellen. Ist einfach nicht mehr hingegangen. Sich zu entschuldigen, Probleme bewältigen, hat er einfach nicht auf die Reihe gekriegt.
Häufig hat er dann bei meinem Vater gearbeitet aber auch da lief nicht alles ohne Probleme. Im letzten Jahr, hat mein Vater oft vor seiner Tür gewartet, bis der Herr fertig war. Er schlief nämlich noch, wenn er ihn abholen wollte. Na ja, und nun macht er gar nichts mehr, gammelt nur noch rum. Mein Vater will ihn nicht mehr beschäftigen, damit er kein Geld mehr in die Finger bekommt. Eigentlich ist er auch nur deshalb mit ihm zur Arbeit gefahren, um Geld zu haben, dass ist uns jetzt klar.

Ich wünsche Dir viel Kraft durchzuhalten und hoffe, dass auch Dein Sohn es irgendwann schafft.
Liebe Grüße

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Maria
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 21:01

Sensitive hat geschrieben: @maria - bin so sehr verwundert, warum menschen sich so gehen lassen können - NUR wegen Gras?!? Ich will das jetzt keinesfalls verharmlosen, ich denke mir nur immer wieder: Ich nehme Kokain und Morphium und arbeite 40 Std die Woche, zahle alle meine Rechnungen, bin noch NIE vor einem drohendem Wohnungsverlust gestanden. Wie kann man sich alleine mit Gras so gehen lassen?
Wie alt ist denn dein Sohn?
Ich finds ganz toll, dass du sagst, er kann jederzeit zu euch kommen und mit euch quatschen. Auch wenn man immer sagt, Süchtige müssen erst ganz am Boden und ganz alleine sein bevor sie aufhören, denke ich, dass es wichtig ist, dass immer noch eine Person hinter ihnen steht - egal wie viel sch*** sie gebaut haben. So ganz alleine macht alles gar keinen Sinn mehr - meine Meinung halt.
Hast du die Beiträge von Tante Käthe gelesen? Die ist einer ähnlichen Situation - ich denke sie könnte dir sehr helfen - oder ihr euch.
Wie gehts dir denn mit der Situation - wie gehst du damit um?

lg
sensi
hallo Sensi,

ich hab schon mal vor 2 – 3 Jahren einen Thread mit fast dem gleichen Titel gehabt, weil ich einfach mal andere Meinungen, auch von Junkies selbst, kennen lernen wollte, damit man mit seinen Sorgen u. Gedanken nicht alleine dasteht.

Mein Sohn ist 30 Jahre, er hat eine gute Ausbildung und kann durchaus für sich selbst sorgen. Die Ironie ist, dass er als Schüler sogar an einem Projekt gegen Drogengebrauch mitgemacht hat.
Trotzdem nimmt er das Zeug . . .
Warum ? ich weiß es nicht ! ich habe hin und her überlegt, mit ihm gesprochen, gezankt, Hilfe angeboten u. verweigert – das ganze Programm sozusagen. Wir haben alle Lehrgeld bezahlt. Ich habe ihm erklärt, dass wir in gewissem Rahmen helfen können, dass er aber mit den Konsequenzen selber leben muss. Er weiß dass alles, er sieht es auch ein, man kann ganz vernüftig mit ihm reden, aaaaber . . .

Ob er nur Gras nimmt ? ich weiß es nicht – es ist seine Sache. ich habe trotz allen kümmerns das Problem immer bei ihm gelassen. Er weiß wesentlich besser um die Wirkungen der verschiedenen Sachen als ich. u. er hat sie am eigenen Leib schon erfahren . . .
Er war auch schon mal bei einer Beratungsstelle, die hat ihn aber weggeschickt, weil er nicht weit genug unten war. So ein Hohn, er kann doch nur um Hilfe fragen, wenn er dazu in der Lage ist.

Ich sehe es inzwischen wie eine Krankheit – man spricht darüber, aber es steht nicht im Vordergrund. wir unterhalten uns ganz normal über seine Arbeit od. was er sonst so macht, haben ihm aber klar gemacht, dass wir mit dem Zeug nichts zu tun haben wollen.

Zur Zeit hat er wieder einen Job in seinem Beruf u. bekommt jeden Tag mehr Verantwortung übertragen, das tut ihm gut und ich hoffe, dass er sich wieder fängt.

Natürlich habe ich hin und her überlegt, wieso – weshalb – warum – m.E. gab es keine direkte Ursache in seiner Kindheit – außer Neugier vielleicht (hat er auch selbst so gesagt). Er hat es in vieler Beziehung sogar in vielem einfacher gehabt als sein älterer Bruder.

Auch mir gefällt nicht immer alles so wie es ist, muss Kompromisse schließen u. würde mich manchmal gerne ins Bett legen u. die Decke übern Kopf ziehen. Jeder muss mit gewissen Schwierigkeiten fertig werden.

Ich hoffe immer noch, dass er es – wenn schon nicht aufhören – so doch so weit einschränken kann, dass er ein einigermaßen normales Leben führen kann. Die meiste Zeit klappt es ja auch.-

wir (Eltern) helfen ihm so weit möglich, aber wir lassen uns nicht ausnutzen od. für dumm verkaufen.

(PS: ich = Eltern, weil ich eben am PC sitze)
Zuletzt geändert von Maria am Mi., 30.01.2008, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
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KleineSchwester
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 21:08

@Brösmeli

Auch Dir ganz herzlichen Dank für Deine Geschichte und Deine Tipps.

Deine Geschichte klingt auch sehr traurig, schwierig und vor allem langwierig. Man fragt sich irgendwie, wie schaffen es die Angehörigen, so lange durchzuhalten? Es ist bewundernswert! Na ja, aber man kann wohl auch nicht aussteigen aus dem Karussell, man muss irgendwie mit. Irgendwie ist es ja auch schön und wichtig, dass man zur Familie hält.

Wie geht es Dir und Deiner Schwester denn heute?

Alles Liebe auch für Dich!

KleineSchwester

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Otherwise
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 21:17

Hallo maria,

danke für deine ausführliche antwort!

ich muss sagen, es fällt mir total schwer das problem nachzuvollziehen. das liegt aber nur daran, dass ich gras persönlich als völlig harmlos einstufe. ich hab mal ein jahr gekifft wie die blöde - war schon ziemlich langsam und so - und hab von einen auf den anderen tag aufgehört damit. etwas was ich mir bei keiner anderen droge zutraue. daher kann ich so schwer verstehen, wie man bei gras so abstürzen kann. wie gesagt, ich habs ein jahr konsumiert - 3 gramm die woche. is jetzt vielleicht nicht so viel - aber genug um mitreden zu können.

heute verwende ich gras nur mehr zum entspannen. nicht wie früher zum blöd dichtmachen, sondern nach der arbeit hie und da zum relaxen.
leute die in ihrer jugend nicht weggekommen sind und mit 30 noch immer so fest dran hägen habens sicher sehr schwer, keine frage.

aber du als mutter - brauchst doch im prinzip keine angst um ihn zu haben - doer seh ich das echt so falsch? gras tut ihm ja jetzt nix schlimmes - er wird träge und faul - aber nicht krank oder so - wie beispielsweise junkies mit hepatitis oder so ...

hmm ... es ist schwierig da jetzt was zu schreiben, weil ichs eben so schlecht verstehe und das ganze wahrscheinlich in deinen augen verharmlose.
Trotzallem tut es mir leid zu lesen, wenn Mütter so sehr leiden unter dem Konsum ihrer Kinder. Ich werde meiner Mutter nie von meinem Problem erzählen ... das weiß ich sicher.

lg
sensi

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KleineSchwester
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 21:32

@10Jahre

Danke für die lieben Worte, Deine Einschätzung und Deinen Rat.
Es stimmt schon, ich glaube, dass ich ziemlich gut damit umgehen kann. Wenn man es genau nimmt, bin ich mit diesem Zustand ja aufgewachsen. Ich war 12 als er angefangen hat. Zudem, musste ich früh erwachsen werden. Denn meine Eltern hatten zu viel Sorge. Sie hatten ein behindertes Kind und ein "bescheuertes" Kind. Sie konnten sich nur in einem Moment um einen Sohn kümmern. Wenn sie in Berlin waren und ihn gesucht haben, dann musste ich zuhause bei meinem kleinen Bruder sein. Und ich habe auch all die Sorgen mitbekommen, die Auseinandersetzungen, die Probleme.
Allerdings war er die ganzen Jahre in einem Zustand, den man irgendwie akzeptieren konnte oder bei dem man sich nicht riesige Sorgen machen musste. Wir dachten immer nur, ja, er kifft, trinkt viel, ist faul aber vielleicht wird es irgendwann besser. Es gab ja auch immer mal kleine Hoffnungsschimmer. Letzten Frühling oder Frühsommer, hat er zum Beispiel für 2 Monate keinen Alkohol angerührt. Er wollte es durchziehen und hat es glaube ich auch geschafft. Ich glaube, dass es wegen einer Frau war. Die Schwester des Kumpels (der heute bei ihm wohnt) war mal da und dann hat er sie auch besucht. Sie wohnt weiter weg, arbeitet im Krankenhaus und hat ihr Leben im Griff. Tja, leider hat sie wohl aber nicht wirklich etwas von ihm gewollt oder hat es sich nicht zugetraut.
Na ja, wie auch immer, jetzt mache ich mir große Sorgen. Ich glaube nicht an eine Verbesserung in der nächsten Zeit. Dieser Typ hat einen schlechten Einfluss und jetzt ist er eh auf einem ganz falschen Weg. Denke nicht, dass es da so schnell einen Ausweg gibt. Ich glaube, so tief unten war er noch nie und es ist auch erst der Anfang, da geht noch einiges. Habe nur Angst, dass es irgendwann zu viel ist, und damit zu spät.

Vielen Dank noch mal, wir, die Familie, werden zusammen halten. Es ist nur für die Kinder nicht schön. Sie sind zwar jetzt in einem guten Umfeld und haben es mehr als gut. Sie hören aber auch die Gespräche, die Sorgen. Sehen ja auch, wie es dem Vater geht. Aber auch da kann man nicht viel machen. Hoffentlich, ist es für sie so ein schlimmes Beispiel, dass sie später nie damit anfangen werden.

Ganz liebe Grüße,
Kleine Schwester

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Maria
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 21:37

lb. kleine Schwester,

danke für deine Zeilen, habe sie jetzt nach meiner Antwort auf Sensi gesehen.

in mancher Beziehung ist es bei meinem Sohn etwas besser, weil er eine gute Ausbildung hat, und, wenn er arbeitet, gute Beurteilungen bekommt.

aber dann fällt er ab u. zeigt das gleiche Verhalten wie dein Bruder - unzuverlässig, verschlafen, nicht hingehen . . . .

es tut schon weh wenn man sieht, wie sich jemand ruiniert u. man kaum was dagegen tun kann. . . .

es ist lobenswert wie du dich um deinen Bruder sorgst - aber aus eigener Erfahrung weiß ich: man kann nur helfen durch zuhören u. ihn wie einen Mensch behandeln - aber machen und tun muß er schon selber.
Einen Menschen zu haben, der trotzdem wie mit einem Menschen spricht, ist schon sehr viel - aber laß die Verantwortung bei ihm.

keiner - auch ich nicht - möchte, dass man ihm sagt, wie und was er tun und lassen soll. in der Regel weiß man es selbst - auch wenn man sich nicht (immer) danach verhält.

ich wünsche dir viel Kraft, vor allem dazu, dich zurückzuhalten, und deinem Bruder einen tüchtigen Schutzengel, der ihm noch auf einen anderen Weg hilft

lg. Maria
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KleineSchwester
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 21:54

@sensi

Ah, dass kenne ich, so was ist echt ärgerlich. Danke, dass Du es noch mal schnell getippert hast.

Oh danke, ich nehme das mal als Kompliment. Ich hoffe sehr, dass ich es hinbekomme und das es irgendwie von alleine läuft. Überlege nämlich schon die ganze Zeit, was ich sagen soll. Kann mich aber nicht entscheiden. Nein, ein Sensibelchen ist er nicht. Er ist eigentlich ein richtig netter Kerl und ganz normal. Es ist sicher schon lange fällig, dass ich mit ihm spreche, wenn ich doch nur nicht solche Angst hätte. Kann ja auch sein, dass ich nur heule und gar kein Wort rausbekomme. Oder das er gar nicht mit mir sprechen will. Weiß nicht mal wie ich ihn fragen soll und wo wir reden sollen. Ob ich ihn anrufe oder ne SMS schreibe, oder wenn ich ihn das nächste Mal bei meinen Eltern sehe.
Na ja, wird schon.
Ich will ziemlich bald mit ihm reden, habe aber noch keinen festen Termin. Desto schneller, desto besser, denke ich.
Ja, werde es wohl alleine machen. Vielleicht ist das mal ganz gut. Könnte meinen Partner mitnehmen aber ich glaube, dass er sich unwohl fühlen würde und nicht so viel sagen würde.

Das was Du über Deinen Vater schreibst, kann ich gut nachvollziehen, ein bisschen so, ist es auch bei meinem. Er ist emotional auch eine absolute Null. Und ich denke auch, dass sie sehr zu unserer Entwicklung beitragen, positiv und negativ, und da auch Fehler machen.
Ja, und auch wir werden Fehler machen! Hoffe immer, dass ich eine gute Mutter bin, irgendwann einmal.

Du schreibst, dass Du es komisch findest, wie jemand der nur kifft, so sein Leben vergammelt. Ich ehrlich gesagt, finde es bewundernswert und unbegreiflich, wie jemand der so viel nimmt wie Du, arbeiten geht und sein Leben ganz gut lebt. Wahnsinn, echt! Wie schaffst Du das?
Zudem glaube ich, dass kiffen sehr gefährlich ist. Es macht diese LMAA-Stimmung und die führt zur absoluten Unfähigkeit sein Leben zu meistern.

Ach noch etwas, Deinen Erfolgsthread finde ich klasse! Halt durch! Ich wünsche Dir viel Kraft und alles viel Glück!

Liebe Grüße,
Schwesterchen

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Otherwise
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 22:40

Huch,
da sag ich jetzt mal danke für die guten Wünsche und netten Worte.

Du bist nicht die erste die Fragt wie ich das mit meinem Lebe mache, mit dem arbeiten, klar kommen uw...: ich weiß nicht wie ich es mache. ich versuche halt meinen job auf keinen fall zu verlieren, weil das die arbeit für mich wie so eine letzte große brücke in die normalität, ins "brave/normale" leben. oder besser - die arbeit ist so die eine, normale seite und die sucht ist die andere, kaputte seite. ich steh mit eineinhelb beinen in der sucht und mit einem halben bein in der arbeit - ich könnte also noch rüberspringen mit ganz viel kraft, ich müsste halt eineinhalb beine, oberkörper plus kopf mitrüberschwingen. und mir ist die gefahr bewusst, dass die schlechte seite stärker ist und ich alles verlieren könnte - drum bemühe ich mich umsomehr, dass ich wieder normal werde...

o gott - ich bin total wirr im kopf. ich kämpfe halt einfach - so einfach ist es nämlich gar nicht mehr arbeiten zu gehen, seine rechnungen rechtzeitig zu zahleh, usw... aber es geht noch.

lg
etwas verwirrte sensi

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Beitrag Mi., 30.01.2008, 23:18

Noch mal hallo Sensi!

Also, ich muss es noch mal sagen, ich finde es sehr bewundernswert und ich finde es sehr gut! Sei stolz auf Dich und mach weiter so, halte durch! Kämpfe!

Was arbeitest Du eigentlich?
Wie ich rausgelesen habe, scheinen Deine Eltern nichts zu wissen. Ist das so? Wie geht das?
Es hat sich ziemlich viel angehört, was Du alles nimmst. Meine Güte, wie kommt man zu diesem ganzen Kram und warum braucht man so viel verschiedenes? Ich meine ne Line ziehen und dann kiffen um wieder runter zu kommen, okay. Aber das ist echt ne Menge. Viele Sachen kenne ich gar nicht oder besser gesagt ich kenne die Wirkung nicht. Was ist Subtex oder so ähnlich?

Na ja, will nicht zu viel fragen. Sollst ja an andere Dinge denken!

Dann schlaf gut! Gute Nacht!

Schwesti

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Otherwise
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Beitrag Mi., 30.01.2008, 23:27

Hi,

is schon okay, wenn du soviel fragst - da setze ich mich wenigstens damit auseiander.

Ich bin im Büro - kfm. Angestellte wie man so schön sagt.
Meine Eltern wissen nichts, weil ich sie nicht belasten will. Wir haben schon sehr viele Menschen verloren - ich will nicht, dass sie auch noch Angst um mich haben müssen. Man kauft den ganzen Kram einfach, auf was man halt grad Lust hat. Selbstbewusst fühlen, bisschen Kola. Chillen wollen, bisschen Morphium. Hab ich Bauchweh weil ich zu scheppern beginne, bisschen Subutex ... so kommt halt einiges zusammen. Warum braucht man soviel verschiedenes? Warum brauch man überhaupt? Flucht, aus dem Leben, das man eigentlich wiederhaben möchte. Subutex ist ein Substitutionsmittel.

Ich hab jetzt Frage für Frage stur beantwortet und bin selbst ein wenig geschockt...

lg
sensi

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Beitrag Do., 31.01.2008, 14:36

@Maria
Danke noch mal, ich glaube Kraft können wir alle gut gebrauchen.
Ich wünsche Dir und allen anderen jedenfalls einen ganzen Batzen davon.

@Sensi
Sensitive hat geschrieben:Hi,
is schon okay, wenn du soviel fragst - da setze ich mich wenigstens damit auseiander.
Na dann ist ja gut.

Ich finde es schon gut, dass Du Deine Eltern nicht belasten willst, stelle es mir aber auch sehr schwer vor. Erstens, es geheim zu halten und zweitens dadurch auch keine Unterstützung zu haben. Ich hoffe, dass Du gute Freunde hast, die Dich unterstützen.

Ehrlich gesagt, habe ich nur die Hälfte verstanden, bin dieser Sprache aus der Drogenszene nicht so mächtig, aber egal.
Finde es echt erstaunlich, was es da alles gibt. Wohnst Du direkt in Wien?
Vielleicht gibt es diesen Kram nur in der Großstadt. Ich wohne zwar sehr nah an Berlin dran aber hier draußen gibt es nicht all zu viel Zeug. Eben nur den üblichen Kram. War jedenfalls vor ca. 10 Jahren so. Die letzten 6 Jahre hatte ich ja auch nichts mehr damit zu tun. Mein Bruder kennt bestimmt auch so viel.

Finde es gut, dass Du Dich bemühst, Deine Arbeit zu behalten und gut zu machen. Ich glaube, dass ist enorm wichtig. Wenn man das nicht mehr hat, dann lässt man sich sicher völlig gehen.

Also dann, einen schönen Tag noch!
Schwester

@all
Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass sich hier fast nur Frauen austauschen?
Woran liegt das?

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10Jahre
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Beitrag Do., 31.01.2008, 17:12

dass hier mehr Frauen posten war auch eines der ersten Dinge die mir aufgefallen sind

ich denke es hat mehrere Gründe:
1) statistisch gesehen gibt es mehr männliche Süchtige (daher schreiben oft weibliche Angehörige)
2) Frauen stehen einfach mehr auf Austausch (reden, schreiben.....) ich denke so verarbeitet man besser (die eigene Geschichte , die Geschichte von Angehörigen)

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Tante Käthe
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 31.01.2008, 18:58

... ja Frauen suchen oft eher nach Antworten, oder reden eher darüber, vielleicht zerreden wir auch manchmal. Aber das ist, so denke ich, eine gute Eigenschaft. Männer "fressen" oft die Probleme in sich rein, das ist dann noch schlimmer. Und gegenseitiges Kraft geben durch Motivation ist sehr wichtig.

LG Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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