Trauer um ein Tier - Widerwillen gegen ein anders.

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:13

Hallo Kelpie,

würdest du als Hündin bei jemandem leben wollen, der dich nicht mag sondern ablehnt?

Vielleicht ist es für alle Beteiligten besser, wenn du den Hund abgibst
und ihm die Chance gibst, von jemandem befunden zu werden, der gut mit ihnen kann.
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Carla1
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:30

Ja, Milly, du hast Recht, dass ich auf solche Geschichten sehr "emotional" reagiere. Aber ich bin schon lange im Tierschutz aktiv und sehe jeden Tag wieder, welchen Schaden solche unüberlegten Anschaffungen bei Tieren anrichten. Und dann landen sie halt im Tierheim. Die werden sich da schon um das Tier kümmern, und die Leute schaffen sich einfach ein neues Tier an, in der Hoffnung, dass dieses Tier ihren Vorstellungen besser entspricht

Im Übrigen sagt der Threadtitel auch schon viel aus. Man kann ein Tier nicht einfach durch ein anderes ersetzen. Und ein Tier zu benutzen, um eine innere Leere auszufüllen, finde ich auch nicht so toll. Da wäre eine Psychotherapie sicher sinnvoller.

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Hamna
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:33

Wenn man einen Hund aufnimmt, sollte man eigentlich bereit sein, die Verantwortung bis zum Ende des Hundelebens zu tragen.
Diesem Satz kann ich mir nur vollständig anschließen!

Vorwürfe jedoch helfen hier weder Kelpie noch dem Hund.

@Kelpie: Hast du dich schon jemals wieder mit den Vorbesitzern unterhalten? War die Hündin auch vorher schon so? Oder ist es einfach eine Verhaltensänderung aufgrund der Abgabe? Ein Familienwechsel kann Hunde wirklich sehr stark verunsichern, ich habe selbst ein solches Exemplar zuhause.

Kelpie, ich kann dir nur raten, dir und der Hündin noch eine Chance zu geben und einen Tiertrainer zu konsultieren. Es reicht doch eine Kennenlern-Stunde aus, um zumindest eine erste Einschätzung zu erhalten. Ich weiß nicht, wieviel Ahnung du von Hunden und deren Erziehung hast, aber wenn du wirklich nicht bereit bist, mit der Hündin zu arbeiten, weiß vielleicht der Hundetrainer einen geeigneten Platz für das Tier.

Und denk daran - ein Hund reagiert immer auf sein Umfeld, im Positiven wie im Negativen.

Edit:
Ich trainiere selbst Hunde und bin Biologin, aber ich kann kein Muster hinter dieser Agreesivität entdecken.
Sorry, das hatte ich wohl überlesen.
Zuletzt geändert von Hamna am Fr., 23.07.2010, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Goldbeere
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:37

Hallo Carla1,

aber Kelpie hat den Hund ja von jemandem uebernommen, der keine Zeit fuer sein Tier hat, das war ja keine unueberlegte Anschaffung - und wenn sie als Hundetrainerin mit dem Tier nicht zurechtkommt, und Angst und Ablehnung empfindet, dann ist es fuer beide, Mensch und Tier besser, sich zu trennen.

Viele Gruesse
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Milly1
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:49

Carla, ich verstehe dich total.

Nur hat sie sich diesen Hund ja nicht als Kleintier angeschafft und hat jetzt einfach "keine Lust" mehr auf ihn. Sie hat ihn selbst übernommen und offenbar muss da (vielleicht) vorher was schief gelaufen sein.
Und trotzdem hat sie sich ja auch um den Wurf gekümmert (und den nicht einfach weggegeben).

Also, (etwas) weniger Emotionen und vielleicht können wir ja mit (weiteren) praktischen Tips weiterhelfen, wo sie den Hund - anstatt ins Tierheim - hingeben könnte.

Ich glaube auch nicht, dass Kelpie sich ein Tier aus "Jux und Dollerei" oder als" Ersatz" anschafft. Da hat wahrscheinlich nur ein falsches Wort benutzt.

(Im Übrigen meine ich mal gelesen zu haben, dass Tiere bei depressiven Erkrankungen durchaus "hilfreich" sein können. )

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Nico
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:56

Es ist das Wort ABSCHEU dass mir ausgesprochen sauer aufstößt.....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Sunny75
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:56

Milly1 hat geschrieben:....und hat jetzt einfach "keine Lust" mehr auf ihn.
Aha, so einfach ist das also?! Dann hoffe ich mal, dass Kelpie nie ein Kind bekommt, denn da hat sie dann vielleicht eines Tages auch einfach "keine Lust" mehr drauf!?
Ich glaube auch nicht, dass Kelpie sich ein Tier aus "Jux und Dollerei" oder als" Ersatz" anschafft
Ah nein? Und wie würdest du dann diesen Satz interpretieren?
Kelpie hat geschrieben: Ich werde mir im nächsten Jahr einen Chodski pes-Welpen holen, der meinen Vorstellungen entspricht und der den verstorbenen Hund rasch ersetzen wird.
Also ich würde auch dringend darauf pochen, dass du den Hund abgibst, Kelpie - und bitte, bitte NIE wieder ein Lebewesen aufnimmst!

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Carla1
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 09:59

Hallo Goldbeere,

da Kelpie nicht bereit ist, sich überhaupt mit der Hündin zu beschäftigen, finde ich die Anschaffung schon unüberlegt und verantwortungslos. Aus ihren Beiträgen lese ich ganz klar heraus, dass sie nur einen Ersatz für ihren verstorbenen Hund gesucht hat, und der sollte genauso unkompliziert sein wie dieser scheinbar war. Ausserdem kommen Kelpies Eltern ja super mit der Hündin klar. Und wie viele Hunde reagieren aggressiv auf ihre Artgenossen? Da lässt man sie halt an der Leine und passt ein bisschen auf, falls man das Problem nicht mit Hilfe eines Trainers lösen kann. Daher habe ich wirklich den Eindruck, dass es sich hier ausschliesslich um ein psychisches Problem handelt, und die Hündin keine "Schuld" trägt. Die Hündin ist halt anders als der verstorbene Hund. DAS ist das Problem! Und das war ja eigentlich vorherzusehen...

Bei der Vermittlung meiner Hunde bin ich extrem vorsichtig und lehne die meisten Interessenten ab. Wenn jemand zu mir kommt, der einen Hund sucht, der "seinen Vorstellungen entspricht", den man nicht erziehen muss, der sich immer perfekt benimmt und keine Macken hat,... bekommt er mit Sicherheit keinen Hund von mir (egal ob Problemhund oder nicht, erwachsener Hund oder Welpe). Da wäre mir das Risiko viel zu gross, dass der Hund bei den ersten Schwierigkeiten zurückkommen würde.

Carla

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Hamna
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:00

Carla1 hat geschrieben:Man kann ein Tier nicht einfach durch ein anderes ersetzen.
Stimmt absolut. Darum glaube ich auch, dass vielleicht der große Unterschied im Wesen zu dem verstorbenen Hund hier doch eine Rolle spielt.

Und Angst im Umgang mit einem Hund ist natürlich fatal. Hunde riechen das und sind noch mehr verunsichert. Der Mensch soll ja der Rudelführer sein, übernimmt er diese Rolle, aus welchen Gründen auch immer, nicht, dann fühlt ein Hund sich genötigt, diese Rolle selbst zu übernehmen, aber nicht jeder Hund ist zum Rudelführer geeignet oder will diese Rolle übernehmen. Dass sich kein Muster abzeichnet in dem aggressiven Verhalten, bestärkt mich in meiner Annahme, dass große Verunsicherung hier die Ursache ist, oder zumindest verstärkend mitwirkt.
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Carla1
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:17

Milly1 hat geschrieben: Sie hat ihn selbst übernommen und offenbar muss da (vielleicht) vorher was schief gelaufen sein.
Aber damit muss man doch rechnen, wenn man einen Second-Hand-Hund aufnimmt! In dem Fall wusste sie ja sogar, dass die Hündin (scheinbar) aus Zeitmangel abgegeben werden sollte. Daher war sie vermutlich auch nie vernünftig sozialisiert worden. Obwohl ich auch von Hundetrainern weiss, dass man selbst trotz der besten Sozialisation nie ausschliessen kann, dass der Hund später Probleme mit seinen Artgenossen haben wird.

Milly1 hat geschrieben: (Im Übrigen meine ich mal gelesen zu haben, dass Tiere bei depressiven Erkrankungen durchaus "hilfreich" sein können. )
Abgesehen davon, dass ich es nicht für korrekt halte, ein anderes Lebewesen für die Heilung eigener Krankheiten zu "benutzen", braucht man dafür keinen perfekten Hund. Meine Hunde sind mit all ihren Macken und aggressivem Verhalten gegenüber ihren Artgenossen auch wirksamer als jedes Antidepressivum Trotzdem würde ich mir nie einen Hund anschaffen, um meine psychischen Probleme besser in den Griff zu kriegen!

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Milly1
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:18

Sunny,

das hast du jetzt falsch verstanden bzw. habe ich es schlecht ausgedrückt.

Es soll heißen

...und sie hat NICHT einfach "keine Lust mehr"...

Wie gesagt, in meinen Augen macht sie es nicht leichtfertig, will auch keinen (tatsächlichen) "Ersatz", sondern sie hat sich nur unglücklich ausgedrückt.

Ich warte jetzt mal auf Kelpie.

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Goldbeere
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:20

Hallo Carla1,

so hatte ich Kelpies Posts nicht gelesen. Fuer mich klang es, als haette sie einen Hund aufgenommen, ueber den ihr der Vorbesitzer nicht die ganze Wahrheit erzaehlt hat, sie somit nicht richtig einschaetzen konnte, ob sie die tatsaechliche Verantwortung uebernehmen will und kann. Und sie hat inzwischen Angst vor dem Hund. Ihre Eltern scheinen fuer einen Hund dieser groesse nicht ausreichend sportlich oder Gassi-geh willig zu sein, und sie sucht nun nach einer geeigneten Loesung fuer alle Beteiligten.

viele Gruesse
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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:23

So wie Goldbeere hatte ich das hier auch verstanden!
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Milly1
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:32

Doch nochmal:

Carla, hast du ihren Beitrag von gestern, 15:32 Uhr gelesen?

Ich finde, da beschreibt sie recht gut, warum ihre Eltern nicht in Frage kommen und dass sie durchaus versucht hat, das Tier "zu verstehen".

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Carla1
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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:36

Goldbeere hat geschrieben:Und sie hat inzwischen Angst vor dem Hund.
Wo steht das denn? Sie ist Kelpie oder anderen Menschen gegenüber doch nicht aggressiv, oder? Ich dachte, Kelpie hätte nur Angst, dass die Hündin andere Hunde angreifen oder wildern könnte!? Vielleicht habe ich da was falsch verstanden.

Mich würde auch mal interessieren, was ihr der Vorbesitzer über die Hündin erzählt hat. Das mit der Aggressivität gegenüber anderen Hunden hätte er natürlich erwähnen sollen. Bis jetzt hatte ich eher den Eindruck, dass Kelpie die Hündin ziemlich überstürzt aufgenommen hat, ohne sie wirklich zu kennen oder zumindest umfassende Infos über sie zu haben.

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich vorher viel Zeit nehmen, um den Hund genau kennenzulernen, mit ihm mehrmals spazieren gehen, ihn übers Wochenende probeweise mit nach Hause nehmen usw. Das ist ja inzwischen sogar bei den Tierheimen so üblich. Und dann merkt man (hoffentlich!), wie der Hund auf andere reagiert...

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