Warum streiten Täter immer ab?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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concerto
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:41

Und wie kann man loslassen...
Indem man begreift, dass man muss, weil man ihnen sonst sein ganzes Leben opfert.
Ist absolut klar, dass das eine extrem harte Übung ist. Nochmal extrem hart ... denn sie widerspricht dem Gerechtigkeitsempfinden, und es ist nochmal allein, und es macht wütend, weil man das auch noch muss, während die Schuldigen unbetrübt im warmen Sessel sitzen. U.v.m..

Ich mag die Vorstellung von sich Inseln bauen. Dort die eine große schwarze, auf der das Furchtbare passierte und dann viele andere leichte, helle, selbstgebaute, jene, auf denen Hobby, Freunde usw. sind. Und dann das Ziel, entscheiden zu können, auf welcher Insel man gerade unterwegs sein will.

Die Kraft, mit der man durchgestanden hat, ist wohl auch die, mit der man nachher um Gerechtigkeit kämpft.
Nochmal sehr sehr stark. Doch diesmal umsonst... Dieses "umsonst" muss man glaube emotional begreifen, nur rationales Begreifen genügt nicht. Es ist ja aufgeben, Aussichtslosigkeit einsehen.

Du hast nur ein einziges Leben. Und egal, was darin passiert ist und passieren wird, du bekommst kein anderes und kein zweites.
Du hast nur ein einziges.

Du kannst (und tw. musst du, denn es widerspricht jedem natürlichem Empfinden, Ungerechtigkeit, Grausamkeit "so mal eben einfach" hinzunehmen) es damit verbringen, es deinen Tätern hinterher zutragen, dass sie endlich wahrnehmen, anerkennen.
Du kannst auch versuchen, es in deine Hände zu nehmen, es zu nutzen für die Dinge, die du gern getan haben willst, bevor es zu Ende geht.

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RTRV
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:55

Naja wie denn, wenn man ein Kind ist?
Meine Betrachtungsweise ist ja leider nicht wie ich ein Kind war, sondern von jetzt ... ich weiß, ein Fehler. Noch dazu wo ich nichts ändern kann.

Meine Thera meint auch ich hätte einen sehr ausgebildeten Gerechtigkeitssinn.
Es ist ja auch für mich nicht so, als hätte ich mein ganzes Leben geopfert. Ich habe bis jetzt *schön* gelebt. Mit halt dementsprechenden Problemen, wenn man seine schreckliche Vergangenheit verdrängt. Tatsache ist, dass was ich, seit ich von zu Hause abgehauen bin bis vor einem Jahr viel erreicht hatte.

Für mich ist dein Inseldenken kein Fortschritt. Da ich ein reiner Bauchmensch bin und mit dem Herzen denke. Meine Fantasien sind dank meiner Kindheit (mich darin zu vergraben ließ mich überleben) sehr ausgeprägt. Und wahrscheinlich, wenn ich mich auf das Inselspiel einlassen würde, würde ich da gar nicht mehr *runter können*.

Ich lebe ja jetzt nicht für diesen Gedanken, er soll zugeben, gestehen, sich entschuldigen etc. Meine Mutter kann sich dank des Gehirnschlages und der Blutung nicht einmal erinnern. Sie lebt jetzt wie ein kleines Kind.

Also lebe ich eher mit der Meinung jeder kriegt schon sein Fett weg. Früher oder später.

Trotzdem geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, beschäftige mich gerade sehr intensiv damit: Warum haben sie mir solche Sachen angetan? Wieso haben sie mir nicht geholfen? Wieso haben sie mich lieber vertrieben, als mit mir darüber zu reden? Wieso kehrten sogar Menschen mit ein bisschen mehr Macht (Polizisten, Lehrerinnen) mein Leid unter den Teppich?

Nur um sich die Hände nicht schmutzig zu machen? Nur damit sie vor IHM eine Ruhe hatten?
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
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carö
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:06

schöner beitrag, concerto, der mich persönlich sehr anspricht.

denke nämlich auch, dass loslassen vom opfersein, loslassen des sich anerkennung wünschens vom täter, loslassen überhaupt dieser kategorien "täter-opfer", irgendwann auch das loslassen der frage nach dem anklagenden warum und vieles mehr eine sehr schwere übung ist... aber notwenig, denke ich, wenn man sein eigenes leben nicht in den schatten der vergangenheit stellen möchte und all seine kräfte in aussichtslose kämpfe investieren möchte...
ganz schwer, damit ringe ich auch immer wieder, ausgestanden ist das nicht, es geht in etappen mal voran und dann auch mal wieder einen schritt zurück. aber ich sehe auch keine andere möglichkeit, um sein eigenes leben leben zu können und nicht zum beispiel ein leben, in dem man sich verzweifelt und oft ohne erfolg darum bemüht, die menschen, die einem wehgetan haben, zur einsicht zu bewegen. damit bleibt man nur weiter mit ihnen ungut verbunden...

die frage nach dem warum ist eine sehr schwierige und anstrengende. man muss, glaube ich, auch hineinwachsen in die möglichen antworten. es gibt antworten sicherlich, die aber manchmal nur schwer zu ertragen sind. warum haben sie weggeschaut? warum war anderes wichtiger als das wohl ihres kindes... ? weil sie monster waren ? weil sie selbst schwer verletzte waren ? weil sie blind waren ? weil sie bequem waren ? weil sie das kind nicht gewollt und geliebt haben ? weil sie zu ihrem eigenen schmerz so wenig gefühl hatten, so dass sie auch den des kindes nicht spüren konnten... ? und wenn man dann die antworten hat, was macht man dann damit, was macht es mit einem ? da geht es dann ja noch weiter... der weg ist damit nicht zu ende.

aber dass du dich jetzt mit diesen fragen beschäftigst, ist sicher ein wichtiger schritt der verarbeitung. man kann ja nicht den zweiten schritt vor dem ersten gehen.

alles gute für die weitere auseinandersetzung und verarbeitung, liebe RTRV!
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)


candle.
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:30

Hallo,

ich lese hier furchtbar reflektierte Beiträge. Das ist ja auch alles richtig was gesagt wird, aber ich weiß nicht, ob die anderen Mitschreiber sowas wie du erlebt haben. Rational kommt man dem nicht bei. Und es dauert Jahre das aufzuarbeiten. Vielleicht heften sich aber auch die meisten hier eben nur ganz grob nach der Täterfrage?
Ich kann es jedenfalls gut nachfühlen was du hier schreibst. Mir ging das auch durch den Kopf und heißt keinesfalls, dass man in einer Opferhaltung verharrt. Es ist nun mal so, dass man eine Anzeige macht, wenn man von einem Täter bedroht wird. Wir hatten dazu nicht die Gelegenheit.
Nun sitzen wir da auf dem Haufen von Problemen und bekommen keinen Täter Opfer Ausgleich. Wir stehen damit allein, wenn wir nicht gerade einen guten Therapeuten haben.
RTRV hat geschrieben: Also lebe ich eher mit der Meinung jeder kriegt schon sein Fett weg. Früher oder später.
Das denke ich ich auch. Ich denke auch, dass meine Familie gestraft genug ist, einfach weil ich nicht mehr da bin für sie. Keinen Kontakt zu mir ist für sie sicher schmerzhaft. Und da muß ich sagen: Sie kommen aus der Opferhaltung nicht heraus.
Trotzdem geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, beschäftige mich gerade sehr intensiv damit: Warum haben sie mir solche Sachen angetan? Wieso haben sie mir nicht geholfen? Wieso haben sie mich lieber vertrieben, als mit mir darüber zu reden? Wieso kehrten sogar Menschen mit ein bisschen mehr Macht (Polizisten, Lehrerinnen) mein Leid unter den Teppich?
Daruf wirst du leider nie eine Antwort bekommen. Konntest du denn diese Mitwisser mal sprechen, ich habe da mal ein sehr interessantes Gespräch gehabt.

candle
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RTRV
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 19:32

Von den Mitwissern, wie Polizisten etc. kenne ich nicht einmal mehr die Namen. Die Gesichter von den Polizisten z.b. hab ich natürlich noch vor Augen. Aber da war ich vielleicht 6, als die Polizisten zunickten und meinem Vater meinten, er solle sich zusammenreißen, er habe ja so eine süße kleine Tochter. Das war nachdem mein Vater wie üblich zu Weihnachten ausgerastet war.

Mein Vater hat mich als Belohnung nach dieser Aussage, immerhin sah er es als Bestätigung, dass die sogar die Polizei nicht die Finger von mir hätte lassen können, stundenlang missbraucht.

Meine Volksschullehrerin fand die Narben auf meinen Knien komisch. Mein Vater hatte mich nach einem Fahrradsturz *angezündelt* ... meine Mutter hatte ein ernstes Gespräch mit ihr, sie solle sich nicht in Sachen einmischen, von denen sie keine Ahnung hatte. Danach hatte sie mich bewusst ignoriert. Da weiß ich den Namen, aber inzwischen dürfte sie verzogen und verheiratet sein.

Und so gehts immer weiter und so fort. Nein, ich werde wahrscheinlich keine Antworten mehr bekommen. Denn die einzige Person, der ich habhaft werden konnte, ist mein Vater.
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Lumpie55
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Beitrag Do., 23.05.2013, 17:37

Ich weiß gar nicht ob sich die Täter überhaupt immer ihrer Schuld bewusst sind.
Meine Bezugsperson (Stiefopa) war seinen Trieben sicher so ausgeliefert das er DAS nicht erkennen konnte, so wie in mir immer noch das Gefühl ist "DAS ( als er mich unten anfasste)tut nicht weh, aber ich möchte vor Schmerz schreien" und bis heute das Gefühl habe das ein Zapfen aus gefrorener Jauche in meinen Körper dringt ... wie gesagt ... es tut nicht weh ABER!
Oder wenn er sich 1 Meter neben mir (als er wohl meinte das ich schlief) einen runter holte und ich mir vorkam wie x-.me, -.,%&(§"!?=$::;M ... konnte er sich dessen bewusst sein war er anrichtete?
Je später der Tag, desto länger die Schatten

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Beitrag Do., 23.05.2013, 18:37

Ich bin mir auch sicher, dass mein Vater in dem Moment, als er solche Sachen mit mir machte, nicht wusste was er genau er da tat.

Aber hinterher.
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Lumpie55
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Beitrag Do., 23.05.2013, 19:14

RTRV hat geschrieben:Ich bin mir auch sicher, dass mein Vater in dem Moment, als er solche Sachen mit mir machte, nicht wusste was er genau er da tat.

Aber hinterher.
Damit kannst Du recht haben, DENN mir fiel schmerzhaft auf das meine Mutter .- selbst Opfer meines Stiefopa weil ihr Stiefvater - mal meinte und fühlte "ich bin schuld, ich bin schuld" und ich das Gleiche fühle ich auch .
Vielleicht hat ER und Stiefoma ohne dies psychologisch bewusst zu tun uns dazu gebracht uns schuldig zu fühlen, den wenn wir uns schuldig fühlen wehren wir uns nicht, machen uns klein, erpressbar und soweiter.
Eigentlich ist das Etwas was mich und wohl auch Mutter bis heute begleitet und einfach nicht loslässt.
Ständig spüre (nicht höre!!!!!!) ich Stimmen die mich für ETWAS verantwortlich machen oder mit be- oder Verurteilen, also alles ein Sch..ßgefühl.
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Beitrag Do., 23.05.2013, 19:24

Ich höre zwar nicht die Stimmen, aber ich bilde mir ein, dass mein jeweiliges Gegenüber so von mir denkt: eben schlecht. Minderwertigkeitsgefühl verspüre ich immer noch total
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Lumpie55
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Beitrag Do., 23.05.2013, 20:08

Ja es ist so das uns wohl das Selbstwertgefühl fehlt und ich merke es oft das wenn ich schreibe das "ICH" zu schreiben vergesse, das sehe ich nicht als Zufall an und sprach darüber schon oft mit meiner Psychotherapeutin.
Es ist schon teuflisch was "DAS" in uns angerichtet hat und gerade nach dem Besuch meiner Mutter merkte ich DAS heilt nie, sondern vernarbt im besten Falle auf Zeit um aber eben so oft wieder aufzubrechen.
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 11:30

Für mich ist es immer wieder witzig zu erfahren, das *DAS* bei manchen dasselbe, bei manchen weniger und bei anderen schlimmer ist. Aber welchen Effekt es auf uns hat immer, und ich meine immer, unterschiedlich aufgenommen wird.

Mir ist schon bewusst, so unterschiedlich unsere Charaktäre sind, so unterschiedlich wird *DAS* aufgenommen.

Ich hab auch vor kurzem gesagt, ich fühle mich nicht als Zwiebel, die man Schicht für Schicht auseinandernimmt um zu dem guten Kern zu kommen. Ich hab keine Schichten. Es würde nicht funktionieren. Außerdem habe ich keinen guten Kern. Ich fühle mich eher wie eine verfaulte Zwiebel, wenn man schon auf dieser Methapher hocken bleiben will. Und die schmeißt man bekanntlich weg.

Ich habe schon so meine Phasen. Eben, die Wut, die Agressionen, Mitleid und dann wieder Angst. Aber das geht durch mich durch, als wenn es angewachsen wäre und wie ein Geschwür müsste ich es beseitigen. Und dieses Geschwür wäre jetzt eben auch die Frage gewesen, wieso streitet jeder ab.

Es sich in dem Moment, wo es passiert, sich nicht bewusst zu sein, ist für mich keine Erklärung. Keine Entschuldigung. Und irgendwie verlangt es mich nach dieser Erklärung. Weil ich es nicht verstehe.

Immerhin ist es ja nicht Alltag von seinem Vater oder in deinem Fall vom Stiefopa mißbraucht zu werden. Es ist ja nicht normal.
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Emi2010
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 12:30

Ich habe meinem Peiniger (Vater) vor einem halben Jahr einen Brief geschrieben,in der Hoffnung eine Erklärung zu bekommen. Ich war dumm,denn eine Reaktion auf meinem Brief bekam ich nie. Es macht mich wütend und traurig.
Ich war vor kurzem in meiner Geburtsstadt,weil ich meiner Mutter Blumen aufs Grab gelegt habe. Ich musste am Haus meines Vaters vorbei und mir war so schlecht
ER stand im Garten und lachte. Neues Auto,neue Fassade am Haus. Er sieht aus. Mein Leben ist kaputt. Ich komme nicht mehr klar. Es macht mich wütend und sosehr traurig. Kann man einfach was man getan hat? Was man dem eigenen Kind angetan hat? Ich versteh das alles nicht

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Lumpie55
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 20:05

RTRV hat geschrieben:Immerhin ist es ja nicht Alltag von seinem Vater oder in deinem Fall vom Stiefopa mißbraucht zu werden. Es ist ja nicht normal.
Alltäglich sicher nicht, aber für den/die Täter vielleicht schon selbstverständlich.
Ich habe in den letzten Jahren dazu durch nachfragen auch im weiten Familienkreis (allesamt kurz vor oder über 80) erfahren das diese Missbrauchsfälle in dieser Familie nicht auf die eine Person (Stiefopa) begrenzt war, sondern zumindest zwei seiner Brüder ebenfalls Täter waren, einer meiner Mutter gegenüber, der andere zeugte ein Inzestkind mit seiner eigenen Tochter (meine Recherche ergab dieses Kind lebt noch und hat einen "Namen")-
Diese Dinge ahnte ich erst und sie tauchten in Schatten in mir auf, dann nach meinem Zusammenbruch und Therapie begann auch meine Mutter zureden und ich begriff diese ganze Welt aus Trümmern, aus Angst, Scham und sexuellen Abgründen .... ich versuche zu verstehen, versuche zu verzeihen, aber versuchen zu vergessen geht nicht.
Ich bin so froh das ich von mütterlicher Linie der einzige bin der aus diesem Kreis ausbrechen konnte, der Familie, Kinder und nun auch Kindeskinder hat und das diese all das dass , all so was nicht erleben müssen.
Und doch hatten und haben beide (meine Söhne) schon Erfahrungen mit Psychotherapie machen müssen und da fühle ich mich wieder schuldig und weiß eigentlich nicht für was ... den sich schuldig fühlen und Schuld haben ist ein Unterschied von Lichtjahrenentfernungen.
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 20:58

Für den Täter wird es erst selbstverständlich wenn das Umfeld ihm signalisiert, dass es in Ordnung ist. Ansonsten wird er versuchen zu vertuschen, zu verschleiern, etc.

Bei mir hats bis jetzt mit *Vergessen/Verdrängen* gut geklappt. Damit Leben lernen, mein Leben wieder zurück zu bekommen, dafür kämpfe ich noch. Eine Wut mehr, denn schon wieder muss ich wegen IHM kämpfen!

Dein letzter Satz macht mir Angst. Gerade mein jüngster Sohn (9) hatte keinen guten Start in sein Leben. Und dank Wahrnehmungsstörung bleibt ihm das auch, so sehr ich für ihn alle Register ziehe. Probleme lösen kennt er nicht. Denn er sieht sie nicht einmal. Außer wenn ich ihn stoße und dass tut weh. Also mir und ich bin mir natürlich nicht sicher, ob das wiederum richtig ist. Auch wenn die ganze Familie hinter mir steht und für meinen Sohn da ist.
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
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Beitrag Fr., 24.05.2013, 21:01

Emi2010 hat geschrieben: Ich versteh das alles nicht
Für Verständnis braucht man Hintergründe. Und selbst wenn du die Hintergründe kennst, kannst du es nicht begreifen. Ich weiß mittlerweile viel über meinen Vater. Schlimme Kindheit etc. aber hat er mir deshalb alles angetan?
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