Komme nicht mehr in die Entspannung

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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sandrin
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Beitrag Di., 20.08.2013, 13:50

Aber es geht ja um dieses Hineinhören in mich selber. Manchmal komm ich da schon ran an mich selber. Und dann bin ich überrascht, wie unsicher ich im Grunde bin, was im völligen Widerspruch zur selbstbewussten Sandrin, die nichts umhauen kann, steht. Nur muss ich mich ja mit den echten Anteilen auch auseinandersetzen.

Ich bin jemand, der sich leicht ablenken lässt. Da muss die Küche zusammengeräumt werden, im Fernseher kommt was, ich will Vokabeln lernen usw. Und schon bin ich wieder weg vom eigentlichen Thema. Das macht es schwierig.

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:02

Aber es geht ja um dieses Hineinhören in mich selber.
Auch die Frage "An welchen Ort könnte ich gehen, an dem ich wirklich einmal nachdenken kann?" ist ein Hineinhören in dich selbst. Die Antwort, die du darauf erhältest, sagt ja auch was über dich aus.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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sandrin
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:13

Aber ich komm nicht an, weil um mich herum so viele andere Dinge sind.

In meiner Fantasie stelle ich mir immer einen wunderschönen Garten vor. Mit einer Bank, vielen Blumen, Vogelgezwitscher und ohne Ablenkungen. An einem Ort, der weit weg ist, an dem ich nicht wieder davonlaufen kann.

Ich weiß nicht, vielleicht müsste ich da auch mal ein wenig strenger mit mir sein. Einfach mal schauen, was passiert, wenn ich da sitze, nicht gleich wieder aufspringen, nicht aufgeben, durch dieses unangenehme Gefühl am Anfang erstmal durch.


Jenny Doe
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:33

Aber ich komm nicht an, weil um mich herum so viele andere Dinge sind
Die Dinge sind nur so lange um dich herum, wie du in ihrer Nähe bist.
Wenn du die Wohnungstüre aufmachst und raus in einen Park gehst, in dem Blumen blühen, die Vögel zwitschern und eine Bank steht, dann sind all die ablenkenden Dinge weg.
Einfach mal schauen, was passiert, wenn ich da sitze, nicht gleich wieder aufspringen, nicht aufgeben, durch dieses unangenehme Gefühl am Anfang erstmal durch.
Hmm, ich würde langsam steigern. Wenn du die ersten fünf Minuten die Vögel genießen kannst und die restlichen 10 Stunden einen Horrotripp durchleidest, ich glaub nicht, dass du am nächsten Tag Lust hast, das Experiment noch mal zu wagen. Setzt dir ein Ziel: Am ersten Tag 5 Minuten, ... und so steigerst du es langsam.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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sandrin
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:36

Ja, ich weiß. Ich will mal wieder zu viel auf einmal . Ist ne Macke von mir.

Aber ich denke auch, wenn ich es langsam angehen lasse, dann kann es sogar was werden.

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Tröte
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:39

sandrin hat geschrieben:Ich tue mich ja auch schwer, in die Entspannung zu kommen und überlege im Moment, welche Orte ich aufsuchen könnte, an denen ich zur Ruhe komme. Zu Hause ist das immer schwierig, weil ich da tausend Ablenkungen habe. Einen Garten habe ich leider nicht. Wie macht ihr das? Habt ihr spezielle Orte, Situationen, an/in denen ihr euch in euch selbst vertiefen könnt? Ich würde mich über Input freuen. Ich fang einfach mal an

- Parks (geht halt nur im Sommer, aber immerhin)

Das geht schon auch zu Hause, wenn man konsequent die Ablenkungsquellen (Internet, PC, Telefon)...abschaltet....ist gewöhnungsbedürftig und man muss diszipliniert sein, klappt aber mit der Zeit ganz wunderbar.
Ich persönlich halte dieses "ich brauche einen Ort wo ich nachdenken/ausruhen/entspannen kann" für gefährlich, denn eigentlich sollte man genau diese Dinge Zuhause machen können, denn da ist man nicht auf andere Orte angewiesen und fühlt sich eigentlich am wohlsten.

Zum "in sich hineinhören", "musste" ich eine ganze Zeit lang täglich eine halbe Stunde auf dem Bett liegen und "denken"..und das, was ich dann gedacht habe, aufschreiben und meiner Therapeutin mailen. Anfänglich fällt einem nix oder nur Unsinn ein, aber mit der Zeit kommt man in Kontakt mit sich selbst und es kommen auch "richtige" Themen "hoch".
Zuletzt geändert von Tröte am Di., 20.08.2013, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:41

Ja, ich weiß. Ich will mal wieder zu viel auf einmal . Ist ne Macke von mir.
Bist nicht allein. Letzte Woche musste ich mir (über Schmerzen klagend) vom Doc eine lange Rede anhören, dass man nach einem Bandscheibenvorfall keinen Schwimmmarathon hinlegen kann, sondern langsam beginnen und Pausen einlegen muss.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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sandrin
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:42

Hab ich mir auch schonmal überlegt. Einfach mal eine halbe Stunde gar keine Reize um mich herum. Keine Musik, kein Fernsehen - nichts. Fällt mir megaschwer. Selbst beim Spaziergehen hab ich den MP3-Player dabei, wobei ich da immer relativ aufputschende Musik höre.

@ Oh, Bandscheibe ist auch was Scheußliches. Merke ich auch immer mehr, z. B. wenn ich mich beim Einkaufen bücke und beim Aufstehen einen stechenden Schmerz verspüre.


Jenny Doe
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Beitrag Di., 20.08.2013, 14:46

wobei ich da immer relativ aufputschende Musik höre
guck mal bei Youtube, da gibts sehr viel Entspannungsmusik. Höre ich nur noch noch.
Ne, .... guck nicht, dann sitzte ja wieder vorm Compi und wirst von Youtube abgelenkt (Kleiner Scherz)
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sandrin
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Beitrag Di., 20.08.2013, 15:35

Die Channels kenne ich auch. Aber es muss ja irgendwie portabel werden (zum Spaziergehen, meine ich).

Aber es stimmt schon, ich bin zu ungeduldig.

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Tröte
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Beitrag Di., 20.08.2013, 16:00

sandrin hat geschrieben:Hab ich mir auch schonmal überlegt. Einfach mal eine halbe Stunde gar keine Reize um mich herum. Keine Musik, kein Fernsehen - nichts. Fällt mir megaschwer. Selbst beim Spaziergehen hab ich den MP3-Player dabei, wobei ich da immer relativ aufputschende Musik höre.

ja, weil das Gehirn ständig "Infos" will, aber schlussendlich ist das eine dauerhafte Reizüberflutung, mit ein wenig Geduld und "Übung" ist das aber machbar.
Mittlerweile genieße ich es sehr, zu Hause zu sein, keinen Krach zu haben und einfach nur ein Buch zu lesen...
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sandrin
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Beitrag Di., 20.08.2013, 16:02

Kommt vielleicht auch ein wenig daher, dass ich schon als Kind immer ein schlechtes Gewissen hatte, "nichts" zu tun. Ich wurde dann von meiner Mutter und vor allem von meinem Stiefvater oft als stinkfaul bezeichnet.

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Lady Amalzia
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Beitrag Di., 20.08.2013, 16:04

Wie wäre es mit runterladen?! Ich darf ja jetzt den Link nicht posten, aber auf den entsprechenden Seiten findet man jede Menge Relax-Musik für ganz, ganz kleines Geld.

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Tröte
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Beitrag Di., 20.08.2013, 16:05

sandrin hat geschrieben:Kommt vielleicht auch ein wenig daher, dass ich schon als Kind immer ein schlechtes Gewissen hatte, "nichts" zu tun. Ich wurde dann von meiner Mutter und vor allem von meinem Stiefvater oft als stinkfaul bezeichnet.

doch, Du tust was, Du gönnst Deinem Körper Erholung, um ihm wieder Energie zu "liefern".
Desweiteren wirst Du merken, dass Du Dich bei Ruhe und keinerlei Ablenkung auch mit inneren Themen beschäftigen wirst, dies ist nicht so angenehm und teilweise auch schmerzhaft, aber es hilft ungemeinm beim Verarbeiten.
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sandrin
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Beitrag Di., 20.08.2013, 16:19

Ja, ohne Schmerz wird das nicht vonstatten gehen. Vielleicht möchte ich mich auch nur deshalb immer ablenken, um schmerzhafte Gefühle zu vermeiden.

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