Dünn Dünn Dünn
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sadwoman1972
- sporadischer Gast

, 42 - Beiträge: 24
@ Farinata:
lernen, damit umzugehen, versuche ich eben auch über die Therpie die ich begonnen habe. Noch fällt es mir sehr schwer aber gibt es wirklich Heilung ?
lernen, damit umzugehen, versuche ich eben auch über die Therpie die ich begonnen habe. Noch fällt es mir sehr schwer aber gibt es wirklich Heilung ?
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sadwoman1972
- sporadischer Gast

, 42 - Beiträge: 24
@ Tränen-reich:
ich danke dir für deine Antwort, es hilft mir wirklich sehr einen anderen, besseren (?) Blickwinkel der Sucht zu bekommen. Ich tu auf jeden Fall mein Bestes weil ich wirklich endlich mal "Normalität" in mein Leben bringen möchte. Die Bulimie ist für mich sehr belastend und das "Zulassen" fällt mir so schwer. Ich hasse mich dafür, was würde ich dafür geben, nicht mehr essgestört zu sein ! Jeder Tag ist eine Herausvorderung - schaff ich es heute nicht zu kotzen ? Ich kotze nicht nur Fressanfälle sondern auch normales, gesundes Essen, auch ganz kleine Portionen. Es gelingt mir auch das ich bei jeden Bissen denke es ist völlig OK dieses Essen zu mir zu nehmen, ich habe mir angewöhnt mein Essen langsam zu essen, es zu genießen. Aber sobald ich fertig bin mit dem Essen, kommt gleich das schlechte Gewissen- warum, weshalb, willst du wieder fett werden, bist ja auf dem richtigen Weg....und und und....egal wo ich bin, was ich mache, ich kann einfach an NICHTS anderes denken als nur ans kotzen !!!
Ich denk an nichts anderes mehr bis ich kotze und wenn ich fertig gekotzt habe fühle ich mich gut, nicht schlecht, sondern gut. Es ist so krank, ich weiß aber ich weiß mir leider nicht zu helfen.
ich danke dir für deine Antwort, es hilft mir wirklich sehr einen anderen, besseren (?) Blickwinkel der Sucht zu bekommen. Ich tu auf jeden Fall mein Bestes weil ich wirklich endlich mal "Normalität" in mein Leben bringen möchte. Die Bulimie ist für mich sehr belastend und das "Zulassen" fällt mir so schwer. Ich hasse mich dafür, was würde ich dafür geben, nicht mehr essgestört zu sein ! Jeder Tag ist eine Herausvorderung - schaff ich es heute nicht zu kotzen ? Ich kotze nicht nur Fressanfälle sondern auch normales, gesundes Essen, auch ganz kleine Portionen. Es gelingt mir auch das ich bei jeden Bissen denke es ist völlig OK dieses Essen zu mir zu nehmen, ich habe mir angewöhnt mein Essen langsam zu essen, es zu genießen. Aber sobald ich fertig bin mit dem Essen, kommt gleich das schlechte Gewissen- warum, weshalb, willst du wieder fett werden, bist ja auf dem richtigen Weg....und und und....egal wo ich bin, was ich mache, ich kann einfach an NICHTS anderes denken als nur ans kotzen !!!
Ich denk an nichts anderes mehr bis ich kotze und wenn ich fertig gekotzt habe fühle ich mich gut, nicht schlecht, sondern gut. Es ist so krank, ich weiß aber ich weiß mir leider nicht zu helfen.
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sadwoman1972
- sporadischer Gast

, 42 - Beiträge: 24
@hopeless81:
das ist mein Problem- ich kann meinen Feind nicht als Freund sehen- ich kann es nicht, noch nicht ? Ich arbeite wirklich daran.
Wie geht es dir nach dem Alkoholentzug ? Alkoholsucht spielte in meiner Familie eine große Rolle, eine sehr große. Adoptivvater, Bruder, Onkel, Tante, Cousin, alle starben einige direkt und einig indirekt an diesem Teufelszeug. Alkohol war bei mir bis jetzt kein Thema, dafür aber eben Tramalabhängigkeit, Bulimie, Magersucht, die Sucht anderen immer helfen zu wollen, mich für andere aufzuopfern- ich bezeichne es bewußt als Sucht, weil es für mich so ist ! Es immer allen Recht zu machen, auch das bezeichne ich als Sucht. Ich habe es bis jetzt noch nie geschafft zu leben, zu leben wie ich es für richtig halte. Wenn ich sage ich habe mich in meiner Arbeit als Krankschwester so verausgabt, habe 12 Stunden nichts gegessen, keine Pause, nicht mal die halbe Stunde, die mir zustand, habe alles und noch viel, viel mehr gegeben. Ja, bedankt hat sich keiner bei mir, eh klar, ganz im Gegenteil, ich wurde ausgenutzt- sagen wir es mal so, ich habe es zugelassen das man mich ausnutzte !! Selber Schuld, ich weiß. Dummheit wird bestraft !
Sorry, das ich wieder mal was geschrieben habe was da eigentlich gar nicht hingehört.
das ist mein Problem- ich kann meinen Feind nicht als Freund sehen- ich kann es nicht, noch nicht ? Ich arbeite wirklich daran.
Wie geht es dir nach dem Alkoholentzug ? Alkoholsucht spielte in meiner Familie eine große Rolle, eine sehr große. Adoptivvater, Bruder, Onkel, Tante, Cousin, alle starben einige direkt und einig indirekt an diesem Teufelszeug. Alkohol war bei mir bis jetzt kein Thema, dafür aber eben Tramalabhängigkeit, Bulimie, Magersucht, die Sucht anderen immer helfen zu wollen, mich für andere aufzuopfern- ich bezeichne es bewußt als Sucht, weil es für mich so ist ! Es immer allen Recht zu machen, auch das bezeichne ich als Sucht. Ich habe es bis jetzt noch nie geschafft zu leben, zu leben wie ich es für richtig halte. Wenn ich sage ich habe mich in meiner Arbeit als Krankschwester so verausgabt, habe 12 Stunden nichts gegessen, keine Pause, nicht mal die halbe Stunde, die mir zustand, habe alles und noch viel, viel mehr gegeben. Ja, bedankt hat sich keiner bei mir, eh klar, ganz im Gegenteil, ich wurde ausgenutzt- sagen wir es mal so, ich habe es zugelassen das man mich ausnutzte !! Selber Schuld, ich weiß. Dummheit wird bestraft !
Sorry, das ich wieder mal was geschrieben habe was da eigentlich gar nicht hingehört.
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Tränen-reich
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 44 - Beiträge: 3403
Das hätte von mir sein können und ich kann dich soooo gut verstehen, wirklich.sadwoman1972 hat geschrieben:Ich hasse mich dafür, was würde ich dafür geben, nicht mehr essgestört zu sein ! Jeder Tag ist eine Herausvorderung - schaff ich es heute nicht zu kotzen ? Ich kotze nicht nur Fressanfälle sondern auch normales, gesundes Essen, auch ganz kleine Portionen. Es gelingt mir auch das ich bei jeden Bissen denke es ist völlig OK dieses Essen zu mir zu nehmen, ich habe mir angewöhnt mein Essen langsam zu essen, es zu genießen. Aber sobald ich fertig bin mit dem Essen, kommt gleich das schlechte Gewissen- warum, weshalb, willst du wieder fett werden
Ich weiß nicht warum, ich hoffe für andere immer mit, die das auch schaffen können, eingeschlossen du, weil ich auch so gedacht habe und es auch geschafft habe...irgendwie.....es ist zwar noch im Kopf gespeichert, kann jederzeit wieder passieren, aber ich halte mich seit drei Monaten....
Ich habe mich nämlich lieber mit den Zahlen auf der Waage beschäftigt, und zwar auch die hinter dem Komma...also ganz penibel. Ich habe sehr bewusst, fettfrei gegessen, bei WW angemeldet (bin da Fan von denen). Zusätzlich Sport hat mich das Ganze dann ein Stück von der Kotzerei abgelenkt. Wenn ich meine Kiloanzahl hielt oder sie ging zurück, hatte ich keinen Grund zum Kotzen. Das Problem war nur, wenn ich meine (Zyklus)-Schoki zu mir nahm... die ging dann schon mal raus, aber ich habe das tägliche Kotzen sein lassen und lieber mich von der Waage kontrollieren lassen....
Meinste du könntest DEINE Kontrolle durch etwas Ersetzen, dass zumindest die Kotzerei erstmal weniger bis gar nicht mehr stattfindet??? Ich würds dir echt wünschen von Herzen, denn die Bulimie isoliert auch einen von der Umwelt....
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sadwoman1972
- sporadischer Gast

, 42 - Beiträge: 24
Hallo Tränen-reich,
ich möchte ganz herzlich DANKE sagen, danke dafür,dass ich mich das erste Mal (!) im Leben richtig verstanden fühle.
Ja, bei mir ist es nicht anders mit dem Gewicht. Es spielt eine sehr große Rolle was hinter dem Koma steht, sogar im Urlaub hatte ich die Waage mit...ich war in Ägypten- es war ein im nachhinein erkannter- HORRORURLAUB !!!! Die meiste Zeit des Tages war ich im Fitnessraum... Im Moment ist es aber nicht ganz so schlimm mit dem Gewichtsfanatismus aber immer noch sehr bedenklich
Im Moment weiß ich leider keinen Ersatz für das Kotzen ich arbeite aber verstärkt daran, zumal es ja noch so einiges gibt was ich aufarbeiten muss um wieder Normalität herzustellen...
Ich umarme dich
ich möchte ganz herzlich DANKE sagen, danke dafür,dass ich mich das erste Mal (!) im Leben richtig verstanden fühle.
Ja, bei mir ist es nicht anders mit dem Gewicht. Es spielt eine sehr große Rolle was hinter dem Koma steht, sogar im Urlaub hatte ich die Waage mit...ich war in Ägypten- es war ein im nachhinein erkannter- HORRORURLAUB !!!! Die meiste Zeit des Tages war ich im Fitnessraum... Im Moment ist es aber nicht ganz so schlimm mit dem Gewichtsfanatismus aber immer noch sehr bedenklich
Im Moment weiß ich leider keinen Ersatz für das Kotzen ich arbeite aber verstärkt daran, zumal es ja noch so einiges gibt was ich aufarbeiten muss um wieder Normalität herzustellen...
Ich umarme dich
Mhh, vielleicht ist Freund auch nicht die richtige Wortwahl. Vielleicht betrachtest Du die Bulimie als Hinweis für Dich.sadwoman1972 hat geschrieben:
das ist mein Problem- ich kann meinen Feind nicht als Freund sehen- ich kann es nicht, noch nicht ? Ich arbeite wirklich daran.
Man sagt ja nicht umsonst "etwas in sich hinein fressen" oder etwas "zum kotzen finden".
Im Moment gut, ich habe keine Lust mehr mich zum Sklaven meiner Sucht (Süchte) zu machen. Der Weg aber ist hart. Und im Moment vergleiche ich ihn mit einer Bergwanderung, ziemlich steil und steinig, aber ich komme voran. Wenn auch eher langsam.Wie geht es dir nach dem Alkoholentzug ?
Das Helfersyndrom und dieses "allen recht machen wollen" kenne ich auch sehr, sehr gut. Ich habe mein "ich" dafür geopfert und heute weiß ich nicht mehr wer ich bin, da auch ich mich immer und überall angepasst habe.
Du gehst ziemlich hart mit Dir ins Gericht. Ich kann keine Dummheit sehen, nur einen Menschen, der es nicht besser wusste. Sehe doch zumindest mal die Bereitschaft etwas ändern zu wollen und die Erkenntnis, dass es so für Dich nicht weitergehen kann positiv.Selber Schuld, ich weiß. Dummheit wird bestraft !
Das gehört genauso hier hin, denn durch irgendwas sind Deine Süchte ja entstanden und das was Du her aufzählst wird es wohl sein.Sorry, das ich wieder mal was geschrieben habe was da eigentlich gar nicht hingehört.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
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Tränen-reich
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 44 - Beiträge: 3403
Sadwoman,
...die Therapie ist da schon mal der erste Schritt für dich, wenn überhaupt der gar wichtigste.....man sollte auch Geduld mit sich selbst aufbringen....Druck verstärkt das alles nur. Meine Thera hat da nie extrem drauf eingewirkt, mich höchstens mal gefragt und mir kurz die möglichen Folgen dargelegt, danach war Ruhe, höchstens noch nach dem Stand der Dinge fragte sie. Hätte sie ständig daran mit mir arbeiten wollen, hätte ich definitiv dicht gemacht.... Es bringt ja auch nichts, ständig "du musst hier", "du musst da" zu hören - von niemanden. Meist passiert dann das Gegenteil....der Wille muss selbst entfacht werden bzw. es muss selbst Klick da oben machen.
Wenns nicht nur an der Gewichtskontrolle liegt, dann höre auf dein Bauch was er dir noch so sagt, wenn du wieder an das Kotzen denkst. Ist da ein Gefühl als würdest du dich für etwas bestrafen wollen? Stecken so viele Selbstvorwürfe in dir? Möchtest du, dass deine Mitmenschen da draußen Mitleid mit dir haben? Möchtest du, dass man sich um dich sorgt, dich versorgt? Meinste, es könnte ein Hilferuf sein?? (Die Fragen musst du nicht beantworten, betrachte sie als Denkanstoß )
Es gibt immer Wege, auch wenn man manchmal viele Umwege gehen muss. Ich denke auch oft, dass das irgendwie Schicksal ist. Hach, diese ständigen Umwege, die kotzen mich wiederum an ... sie sind echt so schwer
...die Therapie ist da schon mal der erste Schritt für dich, wenn überhaupt der gar wichtigste.....man sollte auch Geduld mit sich selbst aufbringen....Druck verstärkt das alles nur. Meine Thera hat da nie extrem drauf eingewirkt, mich höchstens mal gefragt und mir kurz die möglichen Folgen dargelegt, danach war Ruhe, höchstens noch nach dem Stand der Dinge fragte sie. Hätte sie ständig daran mit mir arbeiten wollen, hätte ich definitiv dicht gemacht.... Es bringt ja auch nichts, ständig "du musst hier", "du musst da" zu hören - von niemanden. Meist passiert dann das Gegenteil....der Wille muss selbst entfacht werden bzw. es muss selbst Klick da oben machen.
Wenns nicht nur an der Gewichtskontrolle liegt, dann höre auf dein Bauch was er dir noch so sagt, wenn du wieder an das Kotzen denkst. Ist da ein Gefühl als würdest du dich für etwas bestrafen wollen? Stecken so viele Selbstvorwürfe in dir? Möchtest du, dass deine Mitmenschen da draußen Mitleid mit dir haben? Möchtest du, dass man sich um dich sorgt, dich versorgt? Meinste, es könnte ein Hilferuf sein?? (Die Fragen musst du nicht beantworten, betrachte sie als Denkanstoß )
Es gibt immer Wege, auch wenn man manchmal viele Umwege gehen muss. Ich denke auch oft, dass das irgendwie Schicksal ist. Hach, diese ständigen Umwege, die kotzen mich wiederum an ... sie sind echt so schwer
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sadwoman1972
- sporadischer Gast

, 42 - Beiträge: 24
@ hopeless81 und @Tränen-reich: Danke euch beiden. Ich denke darüber nach, ähm,ja, etwas zum Kotzen finden.....das tu ich sehr wohl....mein halbes Leben.
An fehlender Aufmerksam kann`s eigentlich nicht liegen, oder etwa doch ? Meinem Adoptivvater war ich ja völlig egal...als er starb war ich 14, ich kannte ihn überhaupt nicht weil er sowieso nie zuhause war- er war immer im Gasthaus und das wenige Geld das er hatte, hat er versofen.
Es ist also gar nicht so abwegig, das mit der fehlenden Aufmerksamkeit.
Mitleid allerdings brauch ich keines, ich erzähl das niemanden. Weder meine Familie noch meine Freundinnen wissen davon - lediglich meine Therapeutin und ihr hier im Forum wisst davon.
Bezüglich Umwege....ja, stimmt völlig....ich befinde mich bestimmt auf einen Umweg aber auch dieser Weg wird uns ans Ziel führen. Früher oder später !
An fehlender Aufmerksam kann`s eigentlich nicht liegen, oder etwa doch ? Meinem Adoptivvater war ich ja völlig egal...als er starb war ich 14, ich kannte ihn überhaupt nicht weil er sowieso nie zuhause war- er war immer im Gasthaus und das wenige Geld das er hatte, hat er versofen.
Es ist also gar nicht so abwegig, das mit der fehlenden Aufmerksamkeit.
Mitleid allerdings brauch ich keines, ich erzähl das niemanden. Weder meine Familie noch meine Freundinnen wissen davon - lediglich meine Therapeutin und ihr hier im Forum wisst davon.
Bezüglich Umwege....ja, stimmt völlig....ich befinde mich bestimmt auf einen Umweg aber auch dieser Weg wird uns ans Ziel führen. Früher oder später !
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Bergkristall
- Forums-Insider

, 53 - Beiträge: 185
Hallo an Euch alle,
ich finde Eure Beiträge wirklich spannend und bewundere Eure Ehrlichkeit. Auch ich kämpfe gegen mein Gewicht, gegen meine Essstörung, die mich alle meine Bedürfnisse (die ich nicht wirklich kenne) in Esslust verwandeln lässt. Und danach natürlich die Schuldgefühle. Ich wäre nur dann mit mir einverstanden, wenn ich überhaupt nie mehr essen würde. Alles was ich esse, sei es noch so kalorienarm oder gesund, fühlt sich verboten an.
Ich wollte Euch fragen, wie es bei Euch als Kinder war. War Euch Nahrung vergönnt? Haben sich Eure Mütter gefreut, wenn sie Euch etwas Gutes zum Essen geben konnten? Wart Ihr es wert, Nahrung zu bekommen? Hat mal jemand zu Euch gesagt "lass es Dir schmecken" oder "freut mich, wenn es Dir geschmeckt hat"?
Meine Mutter war extrem esssüchtig. Alles was ich zu mir nahm, nahm ich ihr weg. Sie hätte es auch gerne gesehen, wenn ich ohne Nahrung hätte überleben können. Das ganz Schlimme war, dass sie so fett war, dass sie nicht mehr aus dem Haus gehen konnte und ich ab meinem 2. Lebensjahr die Unmengen an Nahrung besorgen musste, die sie wollte. Ich besorgte und besorgte, durfte aber selbst fast Nichts davon essen. So pervers das Ganze war, so pervers lebe ich heute in Bezug auf Essen, das wird mir jetzt beim Schreiben gerade klar
Grüßlen
Bergkristall
ich finde Eure Beiträge wirklich spannend und bewundere Eure Ehrlichkeit. Auch ich kämpfe gegen mein Gewicht, gegen meine Essstörung, die mich alle meine Bedürfnisse (die ich nicht wirklich kenne) in Esslust verwandeln lässt. Und danach natürlich die Schuldgefühle. Ich wäre nur dann mit mir einverstanden, wenn ich überhaupt nie mehr essen würde. Alles was ich esse, sei es noch so kalorienarm oder gesund, fühlt sich verboten an.
Ich wollte Euch fragen, wie es bei Euch als Kinder war. War Euch Nahrung vergönnt? Haben sich Eure Mütter gefreut, wenn sie Euch etwas Gutes zum Essen geben konnten? Wart Ihr es wert, Nahrung zu bekommen? Hat mal jemand zu Euch gesagt "lass es Dir schmecken" oder "freut mich, wenn es Dir geschmeckt hat"?
Meine Mutter war extrem esssüchtig. Alles was ich zu mir nahm, nahm ich ihr weg. Sie hätte es auch gerne gesehen, wenn ich ohne Nahrung hätte überleben können. Das ganz Schlimme war, dass sie so fett war, dass sie nicht mehr aus dem Haus gehen konnte und ich ab meinem 2. Lebensjahr die Unmengen an Nahrung besorgen musste, die sie wollte. Ich besorgte und besorgte, durfte aber selbst fast Nichts davon essen. So pervers das Ganze war, so pervers lebe ich heute in Bezug auf Essen, das wird mir jetzt beim Schreiben gerade klar
Grüßlen
Bergkristall
Liebe Bergkristall,
dass ist und war ja fürchterlich. Weißt Du ich finde das nicht verwunderlich, dass Du heute ein ähnliches
Essverhalten an den Tag legst. Eigentlich ist es eher "normal". Wahrscheinlich hattest Du als Kind Angst neben
Deiner Mutter verhungern zu müssen und Essen war etwas besonderes, Verbotenes und dazu noch mit viel
Leid verbunden. Ich kann mir vorstellen, dass Du unbewusst noch immer die "Gier" des kleinen Mädchens in Dir trägst.
Gier meine ich in diesem Fall absolut nicht negativ.
Vielleicht musst Du gerade beim Essen lernen, dass Du nicht mehr das kleine Mädchen bist, welches Angst vor der Mutter und vor dem Essen haben musste. Welches sich vielleicht auch für die dicke Mutter schämte, sie insgeheim hasste, weil das Kind nichts zu essen bekam.
Bei mir war es zum Glück nicht so krass. Ich musste halt alles aufessen, egal ob es mir schmeckte oder nicht, ega ob ich hunger hatte oder nicht. Ich musste auch immer sagen, dass es toll schmeckt usw.
Mein Bruder und ich durften beim Essen weder lachen, noch spaß haben, noch reden. Taten wir es, kam sie um die Ecke und hat uns entweder verhauen, oder angeschrien. Wenn ich mal nich mehr essen konnte, so hat sie meine Haare nach hinten gerissen und meinen Mund aufgemacht und mir das Essen eingeflößt.Später habe ich heimlich angefangen das Essen wegzuschmeißen, wenn sie es merkte, gab es wieder Schläge. Essen ist bei mir also kein Spaß gewesen.
Liebe Grüße
dass ist und war ja fürchterlich. Weißt Du ich finde das nicht verwunderlich, dass Du heute ein ähnliches
Essverhalten an den Tag legst. Eigentlich ist es eher "normal". Wahrscheinlich hattest Du als Kind Angst neben
Deiner Mutter verhungern zu müssen und Essen war etwas besonderes, Verbotenes und dazu noch mit viel
Leid verbunden. Ich kann mir vorstellen, dass Du unbewusst noch immer die "Gier" des kleinen Mädchens in Dir trägst.
Gier meine ich in diesem Fall absolut nicht negativ.
Vielleicht musst Du gerade beim Essen lernen, dass Du nicht mehr das kleine Mädchen bist, welches Angst vor der Mutter und vor dem Essen haben musste. Welches sich vielleicht auch für die dicke Mutter schämte, sie insgeheim hasste, weil das Kind nichts zu essen bekam.
Bei mir war es zum Glück nicht so krass. Ich musste halt alles aufessen, egal ob es mir schmeckte oder nicht, ega ob ich hunger hatte oder nicht. Ich musste auch immer sagen, dass es toll schmeckt usw.
Mein Bruder und ich durften beim Essen weder lachen, noch spaß haben, noch reden. Taten wir es, kam sie um die Ecke und hat uns entweder verhauen, oder angeschrien. Wenn ich mal nich mehr essen konnte, so hat sie meine Haare nach hinten gerissen und meinen Mund aufgemacht und mir das Essen eingeflößt.Später habe ich heimlich angefangen das Essen wegzuschmeißen, wenn sie es merkte, gab es wieder Schläge. Essen ist bei mir also kein Spaß gewesen.
Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Ich glaube hier liegt ein Gedankenfehler vor, liebe sadwoman.sadwoman1972 hat geschrieben:
Mitleid allerdings brauch ich keines, ich erzähl das niemanden. Weder meine Familie noch meine Freundinnen wissen davon - lediglich meine Therapeutin und ihr hier im Forum wisst davon.
Bezüglich Umwege....ja, stimmt völlig....ich befinde mich bestimmt auf einen Umweg aber auch dieser Weg wird uns ans Ziel führen. Früher oder später !
Mitleid brauchst Du vielleicht nicht, aber Mitgefühl. Warum erzählst Du es niemandem? Ich kann nur vermuten.
Wahrscheinlich weil Du Dich schämst. Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand, der unter einem "Helfersyndrom" leidet,
vor allen anderen als stark gelten möchte. Niemand soll hinter die Bedürftige Fassade blicken können, einen Menschen sehen, der selbst Bedürfnisse und Schwächen hat. Einen Menschen der eigentlich selbst mal jemanden bräuchte, der
der sich um ihn kümmert.
Weißt Du mir fällt für Dich gerade ein sehr gutes Buch ein, was ich Dir ans Herz lege möchte:
http://www.gestalttherapie.at/downloads ... detzki.pdf
Bitte fasse das nicht als Angriff auf. Ich kann mir vorstellen, dass Du Dich dort gut wiederfinden könntest. Es zu lesen lohnt sich alle mal.
Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
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Bergkristall
- Forums-Insider

, 53 - Beiträge: 185
Liebe hopeless 81,
ich danke Dir fü Deine lieben Worte. Wie merkwürdig, dass Du das in so wenig Zeit auf den Punkt bringen kannst, wo ich selbst so lange und so viel daran arbeiten muss. Ich kenne zwar die Ursachen, aber selten kann ich sie fühlen.
Ich musste jetzt lächeln, als ich das las:
Bei mir war es zum Glück nicht so krass.
Ich musste halt alles aufessen, egal ob es mir schmeckte oder nicht, ega ob ich hunger hatte oder nicht. Ich musste auch immer sagen, dass es toll schmeckt usw.
Mein Bruder und ich durften beim Essen weder lachen, noch spaß haben, noch reden. Taten wir es, kam sie um die Ecke und hat uns entweder verhauen, oder angeschrien.
Wenn ich mal nich mehr essen konnte, so hat sie meine Haare nach hinten gerissen und meinen Mund aufgemacht und mir das Essen eingeflößt.Später habe ich heimlich angefangen das Essen wegzuschmeißen, wenn sie es merkte, gab es wieder Schläge. Essen ist bei mir also kein Spaß gewesen.
Ich finde das nicht weniger krass. Ich finde das entsetzlich. Ein kleines Mädchen, dem die Haare nach hinten gerissen und der Mund aufgerissen wird, um Essen hineinzustopfen.
Nein, wir brauchen uns nicht über unsere Essstörungen zu wundern. Die Eine muss es vor Ekel auskotzen, die Andere aus Angst vorm Verhungern gierig in sich reinstopfen. So oder so, bitter.
Liebe Grüße
Bergkristall
ich danke Dir fü Deine lieben Worte. Wie merkwürdig, dass Du das in so wenig Zeit auf den Punkt bringen kannst, wo ich selbst so lange und so viel daran arbeiten muss. Ich kenne zwar die Ursachen, aber selten kann ich sie fühlen.
Ich musste jetzt lächeln, als ich das las:
Bei mir war es zum Glück nicht so krass.
Ich musste halt alles aufessen, egal ob es mir schmeckte oder nicht, ega ob ich hunger hatte oder nicht. Ich musste auch immer sagen, dass es toll schmeckt usw.
Mein Bruder und ich durften beim Essen weder lachen, noch spaß haben, noch reden. Taten wir es, kam sie um die Ecke und hat uns entweder verhauen, oder angeschrien.
Wenn ich mal nich mehr essen konnte, so hat sie meine Haare nach hinten gerissen und meinen Mund aufgemacht und mir das Essen eingeflößt.Später habe ich heimlich angefangen das Essen wegzuschmeißen, wenn sie es merkte, gab es wieder Schläge. Essen ist bei mir also kein Spaß gewesen.
Ich finde das nicht weniger krass. Ich finde das entsetzlich. Ein kleines Mädchen, dem die Haare nach hinten gerissen und der Mund aufgerissen wird, um Essen hineinzustopfen.
Nein, wir brauchen uns nicht über unsere Essstörungen zu wundern. Die Eine muss es vor Ekel auskotzen, die Andere aus Angst vorm Verhungern gierig in sich reinstopfen. So oder so, bitter.
Liebe Grüße
Bergkristall
Hi Bergkristall,
jetzt muss ich selber lächeln, gut beides war wohl eher die Hölle
Stimmt, Du hast recht, es ist bitter.
Ich finde es über alle Maßen schade, so ein gestörtes Verhältnis zum Essen zu haben.
Schlimmer noch als all die anderen Süchte, denn Essen muss der Mensch nun einmal.
Es ist eines der Grundbedürfnisse. Auf Alkohol, Zigaretten und den anderen Mist kann ein jeder
Verzichten lernen, aber auf das Essen eben nicht.
Egal ob man es in Deinem Fall zur "Droge" macht, oder in meinem Fall als Störfaktor ansieht.
Mich macht es fürchterlich traurig und ich hoffe für uns alle, dass wir das Essen irgendwann einmal
wieder genießen können. Denn eigentlich ist es toll, das wir genug zu Essen haben :(
jetzt muss ich selber lächeln, gut beides war wohl eher die Hölle
Stimmt, Du hast recht, es ist bitter.
Ich finde es über alle Maßen schade, so ein gestörtes Verhältnis zum Essen zu haben.
Schlimmer noch als all die anderen Süchte, denn Essen muss der Mensch nun einmal.
Es ist eines der Grundbedürfnisse. Auf Alkohol, Zigaretten und den anderen Mist kann ein jeder
Verzichten lernen, aber auf das Essen eben nicht.
Egal ob man es in Deinem Fall zur "Droge" macht, oder in meinem Fall als Störfaktor ansieht.
Mich macht es fürchterlich traurig und ich hoffe für uns alle, dass wir das Essen irgendwann einmal
wieder genießen können. Denn eigentlich ist es toll, das wir genug zu Essen haben :(
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
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sadwoman1972
- sporadischer Gast

, 42 - Beiträge: 24
@ hopeless: auf den Punkt getroffen ! Keiner soll mir hinter die Fassade blicken können, nach außen hin stark sein.....ganz, ganz genau so ist es !
@Bergkristall : krass, was du erlebt hast. ...bin richtig sprachlos.... wundern braucht man sich wirklich nicht das wir ein so gestörtes Verhältnis zum Essen haben.
Meine Mutter hat mir und meinem Bruder, wenn wir etwas nicht mochten, die doppelte Portion aufs Teller gemacht und wir durften erst aufstehen wenn der Teller leer war. Ich kann mich sehr gut erinnern wie oft ich bei Tisch gekotzt habe weil es so ekelig war. Bei meinem Bruder war es nicht anders.
Ich habe mich noch nie, wirklich noch nie so sehr mit meiner Thematik auseinander gesetzt - seit einigen Tagen bin ich hier im Forum und ich finde mich so oft wieder...ich weiß aber nicht ob das gut ist für mich aber ich denke, es ist es.
seid umarmt
@Bergkristall : krass, was du erlebt hast. ...bin richtig sprachlos.... wundern braucht man sich wirklich nicht das wir ein so gestörtes Verhältnis zum Essen haben.
Meine Mutter hat mir und meinem Bruder, wenn wir etwas nicht mochten, die doppelte Portion aufs Teller gemacht und wir durften erst aufstehen wenn der Teller leer war. Ich kann mich sehr gut erinnern wie oft ich bei Tisch gekotzt habe weil es so ekelig war. Bei meinem Bruder war es nicht anders.
Ich habe mich noch nie, wirklich noch nie so sehr mit meiner Thematik auseinander gesetzt - seit einigen Tagen bin ich hier im Forum und ich finde mich so oft wieder...ich weiß aber nicht ob das gut ist für mich aber ich denke, es ist es.
seid umarmt
Liebe Sadwoman,
am Anfang ist es sicher nicht einfach sich damit auseinanderzusetzen.
Tränen, Schmerzen, alte Erinnerungen, aber es lohnt sich. Denn nur so
kann man einen Weg da raus finden.
Wichtig ist es, Mitgefühl mit Dir selbst zu entwickeln. Das ist es was Du brauchst.
Kein Verurteilen, kein Ablehnen, kein Hass.
Es ist schwer, aber der Weg lohnt sich. Nimm Dich an die Hand.
am Anfang ist es sicher nicht einfach sich damit auseinanderzusetzen.
Tränen, Schmerzen, alte Erinnerungen, aber es lohnt sich. Denn nur so
kann man einen Weg da raus finden.
Wichtig ist es, Mitgefühl mit Dir selbst zu entwickeln. Das ist es was Du brauchst.
Kein Verurteilen, kein Ablehnen, kein Hass.
Es ist schwer, aber der Weg lohnt sich. Nimm Dich an die Hand.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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