Falsche Anschuldigungen von Therapeutin - Das Ende?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25003

Beitrag Do., 11.12.2014, 17:19

o.k., wenn du taggleich abgesagt hast, so kann sie das verlangen. Das ging nicht hervor, deswegen fragte ich nach.

Ich denke, es spielt eine erhebliche Rolle, dass sie selbst angekratzt ist wegen des Autos (das ist auch verständlich)... nur ist es untherapeutisch, wenn sie ihren Ärger an unschuldigen Patienten auslässt. Schon hier wurde ich skeptisch:
und sie habe selbst das Gefühl gehabt mich retten zu wollen u.s.w.
Und zwar inwieweit sie das reflektieren konnte oder über sie ihre Gegenübertragung (oder wie auch immer man das nennen mag) ausagierte, z.B. in Form von Märchenstunden. Und das (solche Rettungsversuche) können gut und gerne (recht vorhersehbar) kippen - wie auch geschehen... und du wirst nicht in die Lage versetzt, zu lernen, dich auch selbst um dich zu kümmern. Du bist sauer auf sie... sie sauer auf dich (ob das nur am verkratzten Auto liegt, wage ich zu bezweifeln... spielt aber wohl auch eine Rolle). Ich bin auch ziemlich bei leberblümchen... und ich denke, die Diskrepanz zwischen "Plüschtier und Adventskalender schenken"... und dem abgeblich Bösen in dir, das immer durchbrechen soll bzw. der Beschuldigung hat auch mit ihr zu tun... wenngleich du natürlich auch "Futter" geliefert, wie die Aktion mit den Cent-Münzen und dass du laut wurdest (aber das weißt du selbst).

Ob dass das Ende ist, hängt halt auch davon ab, ob sie das ausreichend reflektieren und supervidieren kann... hm, wirkt sehr verstrickt und Vertrauen scheint beidseitig angekratzt zu sein.

Wie seit ihr verblieben?
Zuletzt geändert von stern am Do., 11.12.2014, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)

Werbung

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Do., 11.12.2014, 17:21

Wieso wird hier schon wieder versucht, einer Userin, die um Rat fragt und deutlich sagt, dass sie es nicht war, unterschwellig zu unterstellen, dass sie es wohl doch getan hat, weil die Therapeutin diese Anschuldigung nicht umsonst macht? Ich finde das einfach krass. Das muss endlich mal aufhören, liebe Moderatoren bzw. lieber Herr Admin, denn es ist defintiv nicht in Ordnung.

@ mecca:
Bei einer solchen Therapeutin möchte ich dir wünschen, dass es das Ende war. Ansonsten schließ ich mich den Aussagen an, die zum Ausdruck brachten, dass dieses Vorgehen ihrerseits definitiv nicht in Ordnung ist, auch im Hinblick auf die Geschenke, die Märchen usw.
Ich kann dir aus der aktuellen Erfahrung, die ich mit einer ähnlichen Therapeutin machen musste, dringend empfehlen, dich nicht weiter verstricken zu lassen. Das ist alles hoch pathologisch, und zwar nicht (nur) von deiner Seite. Ich brauche erst eine Sicht von einem anderen Professionellen, der mir das erklären konnte.

Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Do., 11.12.2014, 18:00

Seltsam ist die Frau schon und ich frage mich, ob blöde Hexe nicht eher eine Tatsachenfeststellung denn Beleidigung ist.


Zum Auto-Thema:
Eindeutig. Sie will dich loswerden. Jemand, der überzeugt wäre, würde auf mehr bestehen als die Therapie zu beenden. Schadenersatz zB. Zumindest hat sie ihre Sicht der Dinge nachvollziehbar und ausführlich zu erbringen. Es geht hier schließlich nicht um eine Geschmacksfrage, sondern um eine Unterstellung. Wie du dich deinerseits mit der Abspeisung zufriedengeben kannst, verstehe ich nicht.Deine Erzählungen von Racheaktionen dürfen kein Grund sein, im Gegenteil. Die Therapie ist genau dafür da, um über solche wichtigen Impulse sprechen zu können. Und aufgrund deiner Erzählungen wird sie dazu verleitet, dich zu beschuldigen. Ein Grund, warum sie vorsichtiger sein muss als sonst. D.h. der Nachweis muss gerade aufgrund der Verleitbarkeit stichhaltiger sein.

Zum 1-Cent Thema:
Ich gehe mal grob von einem Honorar von 100 Euro aus. Ein 1-Cent-Stück wiegt laut Dr. Google 2,3 g. Wir kommen auf eine Masse von 23 kg. Ziemlich schwer. Der Einfall ist seltsam.
Allerdings hätte sie ablehnen können. Wenn sie annimmt, selbst schuld.
Das könnte ein Indiz dafür sein, dass du dich nicht nur früher gerächt hast, sondern es heute auch noch tust, auf unangemessene Weise. Unangemessen deshalb, weil die 1-Cent-Sache nun wirklich nichts mit dem ursprünglichen Konflikt zu tun hat und auch nicht zur Lösung beiträgt.
Dennoch. Die Autosache ist getrennt zu betrachten, deine falschen Handlungen geben ihr nicht das Recht, das Therapiewissen gegen dich einzusetzen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mecca
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 36
Beiträge: 47

Beitrag Do., 11.12.2014, 18:48

Vielen Dank schonmal für eure Antworten.

Wie sind wir verblieben?
Wir werden jetzt darüber nachdenken, aber sie meinte ihre grenzen seien überschritten und sie lasse sich nicht wie sch**** behandeln (Geld wird ja im analytischen oft mit Kot gleichgesetzt, was ich nicht bedacht hatte)

Es waren 60€ Honorar...
Und es hat sicher nichts mit dem Auto zu tun, sie war unfair zu mir, also war ich unfair zu ihr.
Und wenn sie nach so einer langen Zeit so ein Bild von mir hat. Ist es da noch sinnvoll, weiter zusammen zu arbeiten? So war mein gedanke.

Nein, Beweise konnte sie nicht liefern. Nur immer wieder Anschuldigungen.
Da bekomme ich selbst Angst vor mir, wenn ich mir das alles vor Augen führe.

Ich habe auch schon überlegt, ob sie ein Therapie-Ende provozieren möchte, nur nicht den Mumm hat es direkt zu machen, sondern mich Anständig und mit reinem Gewissen loswerden will.

Ich war einige Male (Ich möchte meinen Aus Verletztheit und Selbstschutz) recht feindselig ihr gegenüber. Ich sollte ja mal vertrauen, sie allerdings wollte sich das recht vorbehalten nicht "blind" zu vertrauen. Naja, da es mir aber insgesamt besser geht und wir diese klippen, bis jetzt gut bewältigen konnten und meine Zuneigung ja vor kurzem immer noch stark da war..War für mich alles ganz gut.

Ich habe üer meine Feindseligen und auch fiesen und ihre Arbeit untergrabenden Dingenachgedacht, und es kann sein, dass da auch bei mir mehr Wut als nötig übergeschäumt ist und sie sie eben abbekommen hat.
Das Sie auch nur ein Mensch ist und das sie eben kein emotionaler Mülleimer ist, und bei meinen Verbalattacken habe ich sicher auch die Grenze des Respekts überschritten. Viell. dachte ich es steht mir zu.

Ich rief heute an, weinend schluchzend habe ihr auf den AB gesprochen, es war nicht so einfach...habe viell. 4 mal drauf gesprochen um alles sagen zu können was mich bewegte und mich zumindest für die Cent-Sache und meine Verbalattacken zu entschuldigen.
Doch es quälte mich sehr, habe die ganze Nacht geweint und kein Auge zugetan, diese Sache hat mir wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen...
Wie kann sie soetwas glauben? Und warum gibt sie mir keine Chance? Hat sie mir die jemals gegeben?

Naja Wut und Trotz werden da nicht weiterhelfen, und das sie angepisst ist wegen dem Kratzer verstehe ich gut, das wre ich auch...Aber ich war es nicht. Und ich verstehe nicht, warum sie mir das nicht glaubt.

Sie meinte immer mal wieder, sie habe das Gefühl ich verberge etwas vor ihr, oder mein lächeln sei nicht echt, oder triumphierend oder oder...oft negativ konnotiert. Dann sah sie mich angeblich mal vor ihrem Haus stehen mit meinem Hund, als ich keinen Termin hatte. Ich weiß nicht ob sie glaubte, das ich das auch nicht war.

Ihr Bild von mir, ist ziemlich erschreckend.

Was ich geheim hielt, mehr oder weniger...war meine Zuneigung zu ihr, die ich schwer richtig zeigen konnte, ganz im gegenteil zu meiner wut. Hach, ich fühl mich richtig mies...

In meiner Verzwiflung habe ich vorhin einen Blumenstraß gekauft und einen Tee, den sie sehr gern mag und einen Umschlag mit dem Honorar für die letzten beiden Stunden an denen ich nicht kam.
Das habe ich vor ihrer Praxistür deponiert.
Sie war nicht dort. Ansonsten hätte ich wohl geklingelt und mich kurz entschuldigt.
Das war mir ein großes Bedürfnis, nach dem mir letzte Nacht klar wurde, dass ich sie offensichtlich massiver verletzt habe als ich angenommen hatte. Ich finde, das sie das nicht verdient hat, denn sie war eigentlich immer recht engagiert und auch verständnisvoll...

Nun wird die nächste Stunde zeigen was wird und ich muss wohl mit allem rechnen, aber am liebsten wäre es mir wohl wirklich die therapie zu ende zu führen, die sache zu klären.
Doch das geht wohl nicht, wenn sie mir nicht glaubt. *:((

Werbung


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Do., 11.12.2014, 18:59

Naja, mit dem Blumenstrauß setzt du das Spiel auch wieder fort: Aber ihr seid ja kein verhindertes Liebespaar (glaub mir, ich kenne das auch alles, bloß haben wir es ohne 'Gegenstände' getan), sondern ein analytisches.

Es ist immer besser, über alles zu reden.

Ich denke nicht, dass ein Grund besteht, dass du jetzt auf Knien anrutschst. Sie hat dich auch verletzt, und ich kenne das auch, dass ich sogar noch in diesem Moment heulend am Telefon gehangen hab und um Vergebung gebettelt hab - obwohl er mich kurz vorher schlecht behandelt hat.

Ihr müsst diesen Kreislauf durchbrechen; wenn es nicht anders geht, ist es vielleicht besser, die Therapie zu beenden und sie woanders fortzusetzen.

Benutzeravatar

mondlicht
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 55
Beiträge: 669

Beitrag Do., 11.12.2014, 19:19

Mir stehen die Haare zu Berge! Diese Therapeutin hat ihre professionelle Distanz ja wohl total über Bord geworfen. Wenn ich schon lese, dass sie sich "verletzt" fühlt. Wen interessiert das bitte. Es geht um Meccas Gefühle, sie steht hier im Zentrum. Die Analytikerin soll sich doch bitte darauf beschränken, diese zu spiegeln. Oder habe ich hier ein vollkommen falsches Bild von einer Beziehung zwischen TherapeutIn und KlientIn. Die Geschichte mit dem zerkratzten Auto ist ja wohl das allerletzte. Ich kann Mr Mindcontrols Beitrag nur unterstreichen. Wo kommen wir denn hin, wenn irgendwelche Leute Behauptungen in die Welt setzen können und es nun an mir ist, diese zu widerlegen ...?? Und ich würde sogar noch weiter gehen. Hätte Mecca das Auto zerkratzt und könnte die Therapeutin dieses beweisen, dann würde ich die rechtliche Seite von der therapeutischen trennen wollen. Sie könnte Mecca dann anzeigen, aber warum denn die therapeutische Beziehung abbrechen? Es wäre doch im Gegenteil wichtig, der Frage nachzugehen, was Mecca so wütend gemacht hat und warum sie keinen andere Weg gewählt hat, mit diesem Gefühl fertig zu werden, als das Auto zu zerkratzen.

Benutzeravatar

Christine_Walter
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 515

Beitrag Do., 11.12.2014, 19:31

ich wäre auch sehr gekränkt, wenn meine thera mir vorwerfen würde, ihr auto zerkratzt zu haben - und mehr noch, wenn ich ihr sage ich wars nicht und sie das immer noch glaubt. ich vermute aber, wenn meine thera mir sowas nachweisen könnte (zb sie erwischt mich auf frischer tat oder jemand aus ihrer familie), dann würde sie schon einiges dazu sagen. aber ich glaube, abbrechen würde sie nicht, es sei denn, ich würde zb den vereinbarten schadensersatz nicht zahlen. mit den 1 cent, das ist schon krass... ich hätte an deiner stelle einfach sachlich gefragt, ob sie das geld in bar oder überwiesen haben möchte, es ist immerhin ihr gutes recht, es zu verlangen. wenn ich zu spät absage, muss ich auch 50 euro zahlen, das habe ich auch unterschrieben. aber meine thera sagte damals gleich, wenn sie in der zeit was anderes machen kann, zb gutachten schreiben, würde sie die 50 euro nicht nehmen. aber ganz ehrlich? ich glaube, bei euch ist die sache total verfahren. du bist zu recht sauer auf deine thera und sie auf dich (weil sie dich ja nun mal im verdacht hat, ihr auto zerkratzt zu haben). ob sich das noch mal einrenken lässt, hängt glaub ich viel davon ab, wie euer verhältnis zueinander vorher war.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mecca
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 36
Beiträge: 47

Beitrag Do., 11.12.2014, 19:55

Naja, ich dachte eben, dass es uns nicht weiterbringt wenn jeder nur in wut verharrt.
Die Entschuldigung war ja dafür, dass ich sie so verletzt habe verbal das ja mehrfach.

und das tut mir wirklich leid.

aber das ist ja nur ein teilaspekt, die tatsache dass sie mir nicht glaubt und mich beschuldigt dinge getan zu haben, die ich nie getan habe bleibt ja.
Aber so habe ich wenigstens meinen guten Willen gezeigt, der es ihr viell. auch leichter macht.

naja, ich habe sie damit nicht als therapeutin behandelt, sondern als ganz normalen menschen.
Wenn ich mich bei jemandem für verletzungen entschuldigen möchte, würde ich es auch so tun, persönlich auf die person zugehen und auch versuchen wieder ins gespräch zu kommen und eher versöhnlich zu sein. Das ist ja kein anbetteln oder bestechungsversuch gewesen.
Es war einfach nur ein Schritt auf sie zu. Der wie ich fand auf Grund der brisants, nicht warten sollte, damit sich in ihremKopf die dunklen Wolken nicht ausbreiten.
Sondern auch ein bisschen Sonne sichtbar werden kann.


Wenn sich dann im Gespräch viell. trotzdem zeigt, dass es nicht möglich ist, dass sie mir glaubt, ja dann muss ich wohl das von ihr gewollte Ende hinnehmen. Kann mir aber selbst sagen, dass ich mich eben bemühte, auch wenn ich manches nicht gleich geschnallt habe.

Und ich glaube auch, dass die verrutschten Grenzen die zwischen einer therapeutischen und einer, ich sage mal ganz einfach menschlichen Beziehung sind.
Und das sie ja auch subjektiv ist mit ihren eigenheiten und sicher nicht dem idealanspruch eines therapeuten gleichkommt st doch irgendwie auch klar. sie ist eben wie ich, nur ein mensch.

Ich selbst bin Psychologiestudentin, und ja...auch ich habe schon die idealen ansprüche der patienten zu spüren bekommen. das kann glaube ich kein therapeut leisten.

ich glaube entweder passt es oder eben nicht.
und ich glaube, das bei uns um etwas geht, wie identifizierung. ich habe das gefühl, das wir uns in vielen punkten ganz ähnlich sind und würde sie sich über diesen vorfall äußern, sie würde genau das gleiche schildern wie ich...irgendwie erleben wir beide immer das gleiche und sind beide immer wieder mal voneinander verletzt. ich bekomme es nicht mit, wenn iund wie sehr ich sie verletze und sie bekommt es nicht mit, wenn sie mich verletzt....

das finde ich schon ziemlch seltsam...

Und ja, ich kann meiner Wut und meinen Ansprüchen als Patientin den meisten Raum geben oder ich kann wieder beginnen anderen Gefühlen Raum zu geben, denen der Dankbarkeit und Zuneigung, denen der Versöhnung statt der ständigen Konfrontation mit Vorwürfen.

Oder bin ich jetzt völlig neben der Spur?

Benutzeravatar

Christine_Walter
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 515

Beitrag Do., 11.12.2014, 20:04

ich denke, es ist zu einfach, sich selbst den meisten raum zu nehmen. ein therapeut ist keine maschine, die 50 minuten lang sämtliche gefühle ausblendet und nur noch nett und verständnisvoll ist. und für den "lernprozess" in einer therapie wäre mir das auch sehr wichtig, dass meine thera mir sagt, dass ich sie verletze/verletzt habe. nicht zuletzt damit ich weiss, wie einige dinge auf andere menschen wirken. und weil nicht nur der den patienten verletzende therapeut die beziehung belastet, sondern auch der den therapeuten verletzende patient. meine thera hat mir auch schon mal in aller deutlichkeit gesagt, nu ist aber feierabend, sonst werde ich gleich stinksauer. ich war erst ein wenig schockiert, weil sie plötzlich so laut sprach, aber im nachhinein sehe ich ein, dass sie ein gutes recht darauf hatte. und das nicht nur für sich, sondern auch für mich, denn hätte ich mich an diesem hass-thema festgebissen, wäre es mir selbst auch nicht besser gegangen damit.


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Do., 11.12.2014, 20:05

Aber indem du ihr den Strauß vor die Tür gelegt hast, habt ihr ja eben NICHT geredet. Du hast Ahnung von Psychologie, du machst seit drei Jahren Analyse - das muss dir doch keiner erklären, dass ihr ziemlich viel agiert, ihr beide. Und es klingt so, als sei das Agieren fast wichtiger als das Analysieren. Das passiert, wenn der Therapeut die Distanz verloren hat. Mein Therapeut hatte auch heftigste Retterphantasien; er konnte es dann nicht ertagen, wenn es nicht geklappt hat und / oder ich nicht seinem Ideal der zu Rettenden entsprochen habe. Dann hieß es auch, ich hätte ihn so sehr verletzt (was ich in dieser Dimension nicht mal getan hatte!).

Wenn ihr das nicht wirklich analysiert, wird es sich immer wiederholen! Und analysieren heißt: keine Blumensträuße von dir, keine Paranoia von ihr. Reden und verstehen.

Das mit den Muttergefühlen klingt ja auch total schön - geb ich ja zu... Märchen, Kuscheltiere. Aber es ist ja keine WIRKLICHE Mutterbeziehung, und das müsst ihr beide wissen. Und das, was du von ihr schreibst, klingt eher so, als wüsste sie das selbst nicht.

Musstest du schon mal Ausfallhonorar zahlen?

Benutzeravatar

mondlicht
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 55
Beiträge: 669

Beitrag Do., 11.12.2014, 20:27

Christine_Walter hat geschrieben:ich denke, es ist zu einfach, sich selbst den meisten raum zu nehmen. ein therapeut ist keine maschine, die 50 minuten lang sämtliche gefühle ausblendet und nur noch nett und verständnisvoll ist.
Falls Du Dich auf mich beziehst: ich habe nicht gesagt, dass eine professionelle Therapeutin nur "nett und verständnisvoll" zu sein hat. Aber im Unterschied zur "realen" Beziehung erwarte ich von einer therapeutischen Beziehung, dass die Therapeutin ihre Gefühle auch in der Therapie lässt und nicht den therapeutischen Rahmen verlässt. Dass sie also in der Therapeutinnenrolle bleibt. Meccas Therapeutin aber stellt diesen Rahmen in Frage. Das finde ich hochgradig unprofessionell. Die Plüschtiere und die Story mit dem Auto ebenfalls.


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Do., 11.12.2014, 20:35

Man kann sicher unterscheiden zwischen therapie-üblichen Verletzungen auf der einen Seite und Beleidigungen oder heftigen Angriffen gegen die Person des Therapeuten auf der anderen Seite. Eine Analyse ohne Verletzungen gibt es nicht. Es kann und darf gar nicht darum gehen, immer nur nett und korrekt zu sein. Wenn das so wäre, könnte man das Geld für die Therapie genauso gut in ein Kaffeeservice investieren.

Ein Satz wie: "Sie sind eine blöde Hexe" würde ein 'guter' Therapeut idealerweise interessant finden und nachfragen. Wenn einen das persönlich verletzt (was nicht schlimm wäre!), müsste man analysieren, warum das so ist. Dafür bekommt der Therapeut das Geld (und nicht dafür, dass er Geschenke kauft...).

Voraussetzung ist immer, dass man einander vertraut und dass auch der Patient, der seinen Th. für eine Hexe hält, im Grunde weiß, dass dieser keine Hexe IST. Dann kann man auch über Verletzungen sprechen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mecca
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 36
Beiträge: 47

Beitrag Do., 11.12.2014, 21:31

Ja ich weiß, das der Strauß keine Endlösung ist.
Das soll ja auch nicht heißen, das wir nicht mehr drüber reden.
Aber es ist ein Zeichen, und zwar eines der Versöhnung.


Und auch therapeutische Beziehungen sind reale Beziehungen.
Zwei Menschen begegnen sich, die Rollen sind klar und doch bleiben es zwei Menschen die ein ganz individuelles intersubjektives Feld zwischen sich entstehen lassen.
Das kann man eben nicht vorraus planen, man kann nur versuchen es so gut wie möglich zu verstehen.

Wenn ich impulsiv bin und sie auch...na dann kann es eben auch passieren das wir beide impulsiv sind und dann tut`s eben mal weh...die frage ist ja, ob es ein danach gibt.

die sache ist aber, wenn sie tatsächlich ein so schlechtes bild von mir hat, kann sie sich dafür eigentlich entschuldigen? kann sie da einfach sagen, tut mir leid, dass ich ihnen all die jahre nicht getraut habe? oder: tut mir leid das ich ihnen nicht glauben konnte?

das finde ich widerum ziemlich schwierig...denn das bedeutet doch, dass sie im grunde nicht ehrlich war in der therapiezeit....und wie sind dann ihre geschenke zu verstehen?

das eine ist wie ein ausschlag nach oben....und dann kommt die schattenseite genauso plötzlich hervor.

Ich weiß nicht, viell. hast Du recht und es gibt etwas in ihr, das bestimmte arten von mir nicht erträgt, und zwar diejenigen in denen ich mich recht autonom verhalte und diejenigen in denen ich keine rettung brauche.

Das habe ich mal angesprochen, als sie nach der stunde rauskam und mir noch was mit gab.
Da hatte ich das Gefühl, dass sie mich bedürftiger wahrnimmt als ich mich fühle. Klar ich fühle mich geschmeichelt, wenn sie soetwas macht. aber andererseits war ich mir plötzlich auch über die gefahr bewusst und merkte da schon, das sie damit ein feld eröffnet, was für mich zum beispiel gar nicht zu betreten wäre. Wenn sie den Rahmen verlässt begegnet sie mir dann als therapeutin professionell oder auf einer persönlichen ebene? sie kann es. kann ich es auch einfach oder ist es dann eine grenzüberschreitung? und grenzüberschreitung im negativen sinne sind dann schlimm und grenzverletzungen im positiven sinne dann nicht? Naja, ich hatte sie damals gefragt warum sie das macht. Sie meinte, weil ihr danach war. Weil ich so traurig gewesen sei und so weiter... Und was konnte ich nun damit machen? Es freudig annehmen? Das habe ich eine Zeitlang und es war wirklich hilfreich und gab mir auch Mut und stärkte auch die Beziehung.

Hmm....ich weiß nicht genau, aber ich glaube sie war damals gekränkt darüber und fühlte sich in ihrer therapeutischen Potenz angegriffen.

Und bloß weil ich psychologie studiere heißt das ja noch lange nicht, das ich immer alles verstehe und alles checke vorallem wenn ich involviert bin...das ist immer so ein glaube als müssten alle professionellen im idealmodus alles verstehen und durchschauen, aber so ist es nicht. in erster linie sind das ja auch alles menschen mit ihren verletzungen, biographien, temperamenten, interessen u.s.w. und da ist die passung zwischen beiden entscheidend.

Und das mit dem Kuscheltier und dieser Beelterung hat vermutlich damit zu tun, das ich da biographisch gesehen einfach sehr defizitär aufgewachsen bin. Es ist eben ein schmaler Grad zwischen zuviel und zu wenig.

wenn sie nun nicht von ihrem standpunkt abrückt, dann mss ich mich wohl damit abfinden, dass ich offenbar einer illusion anheimgefallen bin, was die güte unserer beziehung angeht. denn in meinem gefühl, war die ziemlich gut, weshalb es auch möglich war diese ganzen krisen zu meistern und trotzdem immer wieder zueinander zu finden und gut weiter arbeiten zu können. psychotherapie vor allem analytische ist ja eben eine beziehungstherapie.

Und welche Beziehungen sind schon einfach.

Hmm...


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Do., 11.12.2014, 21:47

Aber schau mal, wir sind doch alle defizitär aufgewachsen; ich denke, die Leute, die eine Analyse machen, weil sie sich mal eben besser verstehen wollen oder ein kleines Problemchen lösen wollen, musst du mit der Lupe suchen.

"weil mir danach war" - das ist genau das Problem. Den Satz hab ich übrigens auch ein paar Mal gehört. Und wenn ich dann sagte: "...dann haben Sie agiert", fing er beschämt an zu grinsen und wie ein kleiner Schuljunge zu sagen: "Ich hab doch nicht agiert! SIE haben mich dazu gebracht!" - Ein Analytiker macht nicht das, wonach ihm ist; er versucht zu verstehen, warum ihm danach ist. Vielleicht kann er auch - hängt von der Beziehung ab - sagen: "Mir wäre jetzt danach...". Aber das war's dann auch schon. Wo sollte denn da die Grenze sein? Umarmungen? Küsse? Streicheleinheiten? Geschlechtsverkehr? - weil ihm oder ihr danach war?

Es geht doch überhaupt gar nicht darum, wonach IHR ist! Das wäre doch völlig narzisstisch. Natürlich bist du defizitär aufgewachsen; natürlich guckst du traurig; natürlich berührst du sie; natürlich will sie dich beschützen und retten. Nur: Wenn sie es versucht, wird sie nur merken, dass sie scheitert. Und das wird sie dir dann vor die Füße kotzen. Sie kann dich nicht retten.

Eine menschliche Beziehung - ja, klar. Aber glaub mir: Sie hilft dir menschlich mehr, wenn sie die therapeutischen Grenzen einhält. Es ist keine Privatbeziehung, in der die Gefühle füreinander ausagiert werden dürfen, weil einem danach ist. Es ist ja nicht weniger menschlich, nur weil sie nicht agiert, oder? Sie kann ja trotzdem Gefühle für dich haben - und du für sie sowieso!!! Aber sie darf von dir nichts fordern. Gar nichts. Und schon (was heißt 'schon'...) indem sie dir unterstellt, du hättest ihr Auto zerkratzt, redet sie dir etwas ein, was gar nicht von dir kommt. Sie nimmt es nicht nur für sich selbst an; nein, sie nimmt es deshalb an, weil sie dich zu etwas machen will, was du nicht bist. Sie 'braucht' das sozusagen, dass sie diese Zerstörungswut auf dich projiziert; vielleicht kommt es eher aus ihr selbst?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
mecca
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 36
Beiträge: 47

Beitrag Do., 11.12.2014, 22:07

Auah.... :(
Das tat weh...

Wie schrecklich wäre das, wenn es wirklich so wäre?
Kaum auszuhalten.
Und wie kann man sowas klären? Ist da eine Klärung überhaupt möglich?


Ohje, nicht das ich solche Gedanken nicht auch schon mal hatte.
Aber die sind doch schon schwer zu ertragen...und was bleibt mir dann übrig, ausser das projekt therapie als gescheitert zu erklären?

Ich hätte schon gern ein Happy End... :(

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag