Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Candykills
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Beitrag Di., 03.05.2016, 09:12

Du könntest in Betreutes Wohnen gehen beispielsweise. Es gibt auch so "Heime" für psychisch Kranke. Also da gibt es mehrere Möglichkeiten. Und bis du einen Platz dort hast, könntest du erst mal stationär in eine Psychiatrie gehen (das würde ich dir sowieso nahe legen), weil es auch jetzt ja ein Sprungbrett sein könnte für dich raus aus der Abhängigkeit.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Baerchen
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Beitrag Di., 03.05.2016, 12:11

ich kann mir das ueberhaupt nicht vorstellen. ein heim. ein betreutes wohnen. keine familie mehr. die jeden tag einfordert. das ist zurzeit mein sinn, dass ich fuer andere da bin.

fuer mich selbst da sein, kann ich nicht. macht fuer mich keinen sinn.

ich kann nicht verstehen, in welcher familie ich aufgewachsen bin. niemand kann lieben. stattdessen erwarten.

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peppermint patty
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Beitrag Di., 03.05.2016, 12:36

Baerchen hat geschrieben: ich kann nicht verstehen, in welcher familie ich aufgewachsen bin. niemand kann lieben. stattdessen erwarten.
Ist dir bewusst, dass du die Spielregel deiner Familie mitspielst statt dich daraus zu lösen? Statt zu lieben - zumindest dich?

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Baerchen
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Beitrag Di., 03.05.2016, 13:13

peppermint patty hat geschrieben:
Baerchen hat geschrieben: ich kann nicht verstehen, in welcher familie ich aufgewachsen bin. niemand kann lieben. stattdessen erwarten.
Ist dir bewusst, dass du die Spielregel deiner Familie mitspielst statt dich daraus zu lösen? Statt zu lieben - zumindest dich?
ja, das habe ich verstanden. aber was bleibt denn von mir stehen, wenn ich mich von meiner familie raeumlich trenne. ich weiß ueberhaupt nicht wer ich bin. ich kann nur ueberleben, weil meine familie andauernd etwas einfordert. das ist mein ueberlebenssinn. ich fuehle mich leer, wenn ich alleine bin.

ich spuere mich dann nicht mehr. da ist dann nur noch angst und panik. ich kriege dann keine luft mehr.

wie kann eine frau (meine mum) ein kind in die welt setzen, das sie nicht lieben kann. da haette sie es auch sein lassen koennen. erst musste ich immer fuer sie da sein und jetzt: jetzt kann ich sehen, wie ich zurecht komme.

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Baerchen
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Beitrag Di., 03.05.2016, 13:51

ist es richtig, dass mein therapeut mir nicht mitteilen will, was ich (in seinen augen) fuer einen befund habe?

er meinte, das die analytiker das erst am ende der therapie sagen. stimmt das?

ich vertraue ihm da, aber mich wuerde es interessieren, wie es bei anderen der fall ist.

ich habe ihm aber gesagt, was ich selbst bei mir vermute.

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peppermint patty
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Beitrag Di., 03.05.2016, 14:18

Baerchen hat geschrieben:ist es richtig, dass mein therapeut mir nicht mitteilen will, was ich (in seinen augen) fuer einen befund habe?
Das kannst nur du wissen. Aber wenn er dir keine Antwort gibt scheint es so zu sein.
Bärchen hat geschrieben: er meinte, das die analytiker das erst am ende der therapie sagen. stimmt das?
Du hast ein Recht darauf deine Diagnose jetzt schon zu erfahren. Analytiker bevormunden ihre Klienten aber gerne mal und sperren sich gegen dieses Recht... Meine war früher auch so drauf...

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Baerchen
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Beitrag Di., 03.05.2016, 14:32

danke peppermint patty,

es muss ja nen grund geben, weshalb er mir es jetzt noch nicht sagen will.

als ich ueber das thema sprach, was ich bei mir vermute, meinte er, dass er denkt, dass ich ziemliche schwierigkeiten habe, jemandem zu vertrauen. darauf hin habe ich gesagt, das seine aussage auf einige erkrankungen (die ich aufgezaehlt habe) passen wuerden.

er meinte dann, das es nicht darauf ankaeme, welchen namen meine erkrankung haette. eher zu verstehen, wie die zusammenhaenge sind. ich meine verstehen und fuehlen.

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Wandelröschen
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Beitrag Di., 03.05.2016, 20:04

Hallo Bärchen,

mal ne Verständnisfrage: lese ich das richtig, seit du 24 Jahre alt warst, bist du frühverrentet?
Das heißt ja, dass du in deinem bisherigen Leben weder familiär noch beruflich auf eigenen Beinen standest, also nie selbstständig für dich warst.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Baerchen
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Beitrag Mi., 04.05.2016, 09:21

Wandelröschen hat geschrieben:Hallo Bärchen,

mal ne Verständnisfrage: lese ich das richtig, seit du 24 Jahre alt warst, bist du frühverrentet?
Das heißt ja, dass du in deinem bisherigen Leben weder familiär noch beruflich auf eigenen Beinen standest, also nie selbstständig für dich warst.
ich habe das alter umgeandert, es war falsch gespeichert. ich bin seit sechs jahren fruehberentet.

nein, ich war noch nie wirklich selbststaendig. habe eine berufsausbildung gemacht und habe danach auch gearbeitet. dann bekam ich das schilddruesenmedikament und seitdem habe ich jeden tag sehr schwer aushaltbare beschwerden.

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Baerchen
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Beitrag Mi., 04.05.2016, 09:26

kann es auch ausnahmeregelungen geben, dass nach den 300h weitere stunden bezahlt werden (beim selben therapeut). ich habe keinerlei kraefte mehr, fuer einen krankenhausaufenthalt. ich kann einfach nicht mehr. ich vertraue meinem therapeuten, auch wenn ich manchmal sehr misstrauisch bin.

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Lockenkopf
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Beitrag Mi., 04.05.2016, 22:54

Mir ist keine Ausnahmeregelung bekannt.
Und mal ehrlich, wenn 300 Sitzungen nicht ausreichen die zu stabilisieren, können das 350 Sitzungen auch nicht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Baerchen
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Beitrag Mo., 09.05.2016, 18:41

ich habe heute versucht anzusprechen, weshalb ich waehrend den sitzungen immer das beduerfnis habe, erstmal ein klein wenig wegzuruecken. ich habe ihm gesagt, wie es sich fuer mich anfuehlt.

und zwar das ich den eindruck habe, ich kann dann nicht sprechen. weil es sich anfuehlt, als wuerde mich das fuehlen derart ueberschuetten, das ich erstmal abstand nehmen muss. mich engt das ein, die naehe.
dabei sehne ich mich sehr danach. in der phantasie kann ich sie ja auch zulassen, aber bei meinem therapeuten nicht.

wenn ich ueber bestimmte dinge spreche, dann immer in einer weise, als wuerde da jemand anderes sprechen. ich kann nicht wirklich aus mir heraus. ich wuerde gerne, aber ich kann nicht. ich schaeme mich zu sehr. ich fuehle mich gehemmt. es ist wie ein widerstand in mir.

wenn ich weinen muss (in der stunden), versuche ich es auch mit aller kraft zu unterdruecken. ich verstehe nicht, weshalb ich es bei ihm nicht kann. anscheinend vertraue ich ihm nicht. aber ich vertraue eh niemandem.

ich versteh nicht, weshalb ich angst habe, angst mich zu zeigen. mit allen gefuehlen.

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 09.05.2016, 18:52

Baerchen hat geschrieben:ich habe heute versucht anzusprechen, weshalb ich waehrend den sitzungen immer das beduerfnis habe, erstmal ein klein wenig wegzuruecken. ich habe ihm gesagt, wie es sich fuer mich anfuehlt.

Das ist doch schon mal ein Erfolg.

ich versteh nicht, weshalb ich angst habe, angst mich zu zeigen. mit allen gefuehlen.
Ja, dass ist schade, zumal du dort schon recht lange bist und du es irgendwann vielleicht mal bedauern wirst wenn du es nicht irgendwann getan hast.
Gefühle sind nichts wofür man sich zu schämen braucht. Sie wollen dir nur etwas über dich mitteilen.

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werve
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Beitrag Mo., 09.05.2016, 22:17

Hallo Baerchen,
nach dem, was du beschreibst, scheint die Methode und/oder der Therapeut nicht fähig zu sein, deine Problematik anzugehen. Klar hast du extreme Widerstände - Aufgabe des Therapeuten wäre, dir zur Überwindung zu verhelfen. Und wenn das 300 h lang nicht geschieht, dann stimmt etwas nicht, oder?
Die andere Möglichkeit wäre, dass du einen Grund hast, an deinem Leiden festzuhalten......aber dann wäre es wiederum seltsam, dass der Therapeut die Behandlung noch nicht beendet hätte.

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Gelli
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Beitrag Di., 10.05.2016, 07:07

Baerchen,ich frag mich gerade,wieso du überhaupt zu einem zu deinem Thera rennst,wenn du ihn doch garnicht ab kannst.
Immer wieder machst du deutlich,das du ungern bei ihm bist oder gar mit ihm reden kannst.
Vertrauen,Nähe,kann sich nur aufbauen,wenn mir jemand sympathisch ist,und wie kannst du Vertrauen zu ihm haben,wenn du deinen Thera nicht ab kannst.
Was erwartest du eigentlich?
Du willst weitere Therasitzungen haben bei einem Thera wo du nicht offen bist und Angst vor dies und jenes hast,vor alles hast du Angst.Sagst selbst,das du immer einen Menschen einen vertrauten in deiner Nähe brauchst,aber warum?
Kannst du deine Zeit nicht allein mit dir ausfüllen?
Was erhoffst du dir von deen weiteren Sitzungen?
Was haben dir die vergangenen Sitzungen denn schon gebracht?
Möchtest du überhaupt leben lernen ohne Therapie,oder bist du auch so wie viele hier im Forum,die sich ein Leben ohne Thera garnicht mehr denken können.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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