Was dem Therapeuten anvertrauen und was nicht
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Lockenkopf
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Ich kenne die Abhängigkeit vom Therapeuten und ich kenne auch Psychotherapie ohne Abhängigkeit.
Und ich habe beides bei ein und dem selben Psychotherapeuten erlebt.
Der Unterschied in den beiden Psychotherapien war der Grad an Erfahrenheit und meine Einstellung zur Psychotherapie.
In der ersten Psychotherapie habe ich Hilfe vom Psychotherapeuten erwartet. Um diese zubekommen habe ich mich vollkommen nach ihm gerichtet und alles mögliche getan, von dem ich annahm das er es erwartet. Ich habe mich von ihm abhängig gemacht wie ein Kind von seinen Eltern.
In der zweiten Psychotherapie einigen Jahre später beim selben Psychotherapeuten habe ich mir vorab überlegt: Was will ich erreichen? Wie kann ich das erreichen? Ich hatte mich zwischenzeitlich gründlich mit Psychotherapie befasst und eine Methode gefunden, nach der ich vorgehen kann meine Themen zu bearbeiten. Und das habe ich dann zielgerichtet durchgezogen, den Th. als Begleiter an meiner Seite, der dann noch den einen oder anderen Hinweis als Frage formulierte.
Fragen, auch zu Themen welche nicht meinen Problembereich betrafen, habe ich grundsätzlich korrekt beantwortet. Die Ausführlichkeit meiner Antwort spiegelte aber wieder, ob ich in diese Frage ein Therapiethema sehe oder nicht.
Mit anderen Worten, in der zweiten Psychotherapie bei diesem Psychotherapeuten habe ich ganz klar die Verantwortung für Lösung meiner Probleme übernommen und sie dadurch auch erreicht.
Es entwickelte ich keine Abhängigkeit zum Psychotherapeuten.
Und ich habe beides bei ein und dem selben Psychotherapeuten erlebt.
Der Unterschied in den beiden Psychotherapien war der Grad an Erfahrenheit und meine Einstellung zur Psychotherapie.
In der ersten Psychotherapie habe ich Hilfe vom Psychotherapeuten erwartet. Um diese zubekommen habe ich mich vollkommen nach ihm gerichtet und alles mögliche getan, von dem ich annahm das er es erwartet. Ich habe mich von ihm abhängig gemacht wie ein Kind von seinen Eltern.
In der zweiten Psychotherapie einigen Jahre später beim selben Psychotherapeuten habe ich mir vorab überlegt: Was will ich erreichen? Wie kann ich das erreichen? Ich hatte mich zwischenzeitlich gründlich mit Psychotherapie befasst und eine Methode gefunden, nach der ich vorgehen kann meine Themen zu bearbeiten. Und das habe ich dann zielgerichtet durchgezogen, den Th. als Begleiter an meiner Seite, der dann noch den einen oder anderen Hinweis als Frage formulierte.
Fragen, auch zu Themen welche nicht meinen Problembereich betrafen, habe ich grundsätzlich korrekt beantwortet. Die Ausführlichkeit meiner Antwort spiegelte aber wieder, ob ich in diese Frage ein Therapiethema sehe oder nicht.
Mit anderen Worten, in der zweiten Psychotherapie bei diesem Psychotherapeuten habe ich ganz klar die Verantwortung für Lösung meiner Probleme übernommen und sie dadurch auch erreicht.
Es entwickelte ich keine Abhängigkeit zum Psychotherapeuten.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Sa., 08.07.2017, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Hallo Carl!
Erstmal Willkommen im PT Forum!
Ich habe mir mal zu diesem Thread Gedanken gemacht und bin jetzt mal darauf gekommen, dass es möglicherweise gar nicht um Abhängigkeit geht- jetzt mal unabhängig davon wie du das erlebst. Am Ende kann ja durchaus auch etwas anderes herauskommen.
Dazu kommt, dass deine Erfahrungen mit Analyse wirklich lange zurück liegen was bedeutet, dass sich schon wieder eine Menge getan hat und die Analysen nicht mehr vergleichbar sind, auch vom Alter her und deiner Persönlichkeitsentwicklung. Nun ist meine Frage, wenn du denkst, dass es um Abhängigkeit allgemein geht, warum hast du dir die Analyse erneut ausgesucht? Es gibt ja andere Therapieformen. Oder möchtest du genau das Thema bearbeiten?
Außerdem müßte dir dann ja auch klar sein, dass du wieder nicht wirklich etwas über deinen Therapeuten zu erfahren bekommst. Schon noch weniger in der schönen großen Stadt Hamburg.
Das schreibe ich mal so zwischendrin, weil ich dort auch meine erste Therapie begonnen hatte.
Warum dann die Therapie auf Lügen aufbauen?
Im ersten Moment beim Lesen dachte ich: Hui, der ist Travestiekünstler und schämt sich möglicherweise das in der Therapie zu thematisieren. Aber nix für ungut!
Aber warum ranken sich dann sonst um deine Hobbies solche Geheimnisse, dass du meinst welche erfinden zu müssen? Und inwieweit würde dich das überhaupt abhängig machen, wenn du deine Hobbies auf den Tisch legst?
Oder was willst du damit abchecken? Dass dein Therapeut damit zurecht kommt? Oder dass du nicht zurecht kommst, wenn er sich dazu äußert? Oder dass du dich damit als Besonders darstellen willst, indem du deinen "Schatz" hütest? (Ist jetzt nicht böse gemeint, aber diese Gedankengänge, die du dabei hast, wären sicher interessant.)
Analyse ist leider nicht: Zeigst du mir deines, zeige ich dir meines.
Es ist deine Zeit, deine Arbeit an dir... Und bei Abhängigkeiten, sind doch distanziertere Analytiker günstiger, oder?
Viele Grüsse nach Hamburg! Ich hoffe, dass du in einem Stadtteil wohnst wo jetzt gerade nicht so viel los ist.
candle
Erstmal Willkommen im PT Forum!
Ich habe mir mal zu diesem Thread Gedanken gemacht und bin jetzt mal darauf gekommen, dass es möglicherweise gar nicht um Abhängigkeit geht- jetzt mal unabhängig davon wie du das erlebst. Am Ende kann ja durchaus auch etwas anderes herauskommen.
Dazu kommt, dass deine Erfahrungen mit Analyse wirklich lange zurück liegen was bedeutet, dass sich schon wieder eine Menge getan hat und die Analysen nicht mehr vergleichbar sind, auch vom Alter her und deiner Persönlichkeitsentwicklung. Nun ist meine Frage, wenn du denkst, dass es um Abhängigkeit allgemein geht, warum hast du dir die Analyse erneut ausgesucht? Es gibt ja andere Therapieformen. Oder möchtest du genau das Thema bearbeiten?
Außerdem müßte dir dann ja auch klar sein, dass du wieder nicht wirklich etwas über deinen Therapeuten zu erfahren bekommst. Schon noch weniger in der schönen großen Stadt Hamburg.
Ja wie gesagt, das kann ich nachvollziehen, da warst du sicher in deiner Persönlichkeit nicht so gefestigt. Wobei da dein Gefühl ja auch eher den Wunsch nach Autonomie zeigt und nicht nach Abhängigkeit. Oder meinst du Wissen allein reicht dafür aus? Ich weiß ja nicht an welche Themen du privat andockst?Arbeiter hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 09:56 Damals war ich noch sehr jung, unerfahren,
hatte Vieles von mir preisgegeben, was ich später bereut habe,
weil ich mir dadurch einen Beobachter geschaffen hatte,
der wie ein Schatten immer hinter mir war,
Naja, ich finde die erste Antwort eigentlich ganz OK, dass du darüber nicht sprechen magst, allerdings ergibt dann auch die Therapie aus meiner Sicht wenig Sinn. Und zu den anderen Hobbies: Wie Jenny sagte, ist es durchaus Ressource, aber auch Bindung zu anderen Menschen, was du mit deinen erfundenen Hobbies ja durchaus auch alles alleine machen kannst, was dann eher nicht ganz so optimal für sich alleine wäre. Mit deinem Beruf hast du da aber keine Probleme das anzugeben?Falls in der Analyse die Frage kömmen sollte, was ich gerne tue,
möchte ich mich natürlich nicht dem Vorwurf aussetzen, daß ich ihm
zu wenig vertraue, wenn ich dann sage " Darüber möchte ich nicht sprechen".
Ich könnte ihm aber zum Beispiel ersatzweise erzählen,
daß ich gerne radfahre, inlinerskate und skifahre.
Daran liegt mir überhaupt nichts, aber er hätte seine Daten
und ich meine Sicherheit ...
Warum dann die Therapie auf Lügen aufbauen?
Im ersten Moment beim Lesen dachte ich: Hui, der ist Travestiekünstler und schämt sich möglicherweise das in der Therapie zu thematisieren. Aber nix für ungut!
Aber warum ranken sich dann sonst um deine Hobbies solche Geheimnisse, dass du meinst welche erfinden zu müssen? Und inwieweit würde dich das überhaupt abhängig machen, wenn du deine Hobbies auf den Tisch legst?
Oder was willst du damit abchecken? Dass dein Therapeut damit zurecht kommt? Oder dass du nicht zurecht kommst, wenn er sich dazu äußert? Oder dass du dich damit als Besonders darstellen willst, indem du deinen "Schatz" hütest? (Ist jetzt nicht böse gemeint, aber diese Gedankengänge, die du dabei hast, wären sicher interessant.)
Analyse ist leider nicht: Zeigst du mir deines, zeige ich dir meines.
Viele Grüsse nach Hamburg! Ich hoffe, dass du in einem Stadtteil wohnst wo jetzt gerade nicht so viel los ist.
candle
Now I know how the bunny runs! 

ich bin sicher, daß es immer etwas dauern kann, bis man dem Thera so weit vertrauen kann, daß man ihm auch sehr privates erzählen mag, aber ich halte es für absolut notwendig, daß man nichts geheim hält, wenn der Thera danach fragt oder etwas anderes erzählt, was nicht stimmt - wie soll er wirklich helfen können, wenn man ein anderes Bild von sich zeigt, als man wirklich ist.
Wenn Du auf eine Frage des Theras nicht gleich! antworten möchtest, dann würde ich das auch so erklären, weil genau das nicht vollständig erzählen wollen sollte auch in der Thera thematisiert werden.
Ich bin der Meinung, daß nur Offenheit in der Therapie wirklich helfen kann.
Saffia
Wenn Du auf eine Frage des Theras nicht gleich! antworten möchtest, dann würde ich das auch so erklären, weil genau das nicht vollständig erzählen wollen sollte auch in der Thera thematisiert werden.
Ich bin der Meinung, daß nur Offenheit in der Therapie wirklich helfen kann.
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan
Tag zusammen,
finde es super nett von Euch, daß ihr etwas dazu schreibt.
Dafür erst mal herzlichen Dank !
Ja, ein Gefälle ist es immer, wenn man Hilfe benötigt. Etwa so :
Ich habe einen Schmerz und der andere hat - vielleicht - eine Medizin.
Oder kann mögliche Lösungswege aufzeigen.
Vielleicht aber auch nicht.
Daß ein Therapeut von sich selbst nichts erzählen soll in der
Sitzung, kann ich schon nachvollziehen, dafür wird er nicht bezahlt.
Und ich wünsche mir auch keine "Offenbarung auf Gegenseitigkeit" o.ä.
Nein, ich habe eine Zielsetzung,
die ich nächste Woche mit ihm gerne besprechen möchte.
Was ich in der Therapie erreichen will.
Ob es Zwischen - Bestandsaufnahmen gibt, Etappenziele.
Ob er nur zuhört oder auch Rat und Anleitung gibt.
Was ICH konkret machen oder tun kann. Über das WIE.
Nein, Angst vor einer Therapie habe ich nicht.
Sonst würde ich ja überhaupt nicht erst hingehen. Oder ?
Der andere Therapeut damals war komplet anders.
Er war sicher auf seine Art ok, hat niemals sein Wissen über mich
mißbraucht oder heraushängen lassen,
daß er der Stabilere, Gesündere und damit der Überlegene sei.
Aber ich war damals eben erst 18 und ohne Selbstvertrauen,
familär und schulisch unter Druck,
ich hatte das Gefühl, er wäre der Enzige, dem ich ich anvertrauen könne,
er aber saß immer nur da und schwieg....
Das ist heute schon etwas anders.
Ich habe klare Ideen, was ich will, und kann das kommunizieren.
Es ist eher eine Vorsicht, ein Abtasten, ein Abwarten,
nicht gleich alles auf einmal zur Sprache bringen, erst mal Zeit lassen.
VG
Carl
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finde es super nett von Euch, daß ihr etwas dazu schreibt.
Dafür erst mal herzlichen Dank !
Ja, ein Gefälle ist es immer, wenn man Hilfe benötigt. Etwa so :
Ich habe einen Schmerz und der andere hat - vielleicht - eine Medizin.
Oder kann mögliche Lösungswege aufzeigen.
Vielleicht aber auch nicht.
Daß ein Therapeut von sich selbst nichts erzählen soll in der
Sitzung, kann ich schon nachvollziehen, dafür wird er nicht bezahlt.
Und ich wünsche mir auch keine "Offenbarung auf Gegenseitigkeit" o.ä.
Nein, ich habe eine Zielsetzung,
die ich nächste Woche mit ihm gerne besprechen möchte.
Was ich in der Therapie erreichen will.
Ob es Zwischen - Bestandsaufnahmen gibt, Etappenziele.
Ob er nur zuhört oder auch Rat und Anleitung gibt.
Was ICH konkret machen oder tun kann. Über das WIE.
Nein, Angst vor einer Therapie habe ich nicht.
Sonst würde ich ja überhaupt nicht erst hingehen. Oder ?
Der andere Therapeut damals war komplet anders.
Er war sicher auf seine Art ok, hat niemals sein Wissen über mich
mißbraucht oder heraushängen lassen,
daß er der Stabilere, Gesündere und damit der Überlegene sei.
Aber ich war damals eben erst 18 und ohne Selbstvertrauen,
familär und schulisch unter Druck,
ich hatte das Gefühl, er wäre der Enzige, dem ich ich anvertrauen könne,
er aber saß immer nur da und schwieg....
Das ist heute schon etwas anders.
Ich habe klare Ideen, was ich will, und kann das kommunizieren.
Es ist eher eine Vorsicht, ein Abtasten, ein Abwarten,
nicht gleich alles auf einmal zur Sprache bringen, erst mal Zeit lassen.
VG
Carl
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Kurz: Du "beschäftigst" uns hier gerade nur...
Ich denke Du solltest mal dort drüber reden wo es hingehört.

Ich denke Du solltest mal dort drüber reden wo es hingehört.
Ich würde sagen, das klingt soweit normal. Insbes. für den Anfang, wenn man sich noch nicht kennt. Das erwartet eigentlich auch kein Therapeut, dass man von Anfang an alles mitteilen kann (wobei es hier sicherlich unterschiedliche Patiententypen gibt). Vorschussvertrauen ist für den Anfang sicherlich ausreichend... und das scheinst du zu haben. Ich weiß jetzt nicht mehr, woher du bist. Aber in D kannst du vorher auch verschiedene Therapeuten ansehen, um zu schauen, ob die Chemie stimmt. Was ich so mitbekommen habe, nehmen es Therapeuten mitunter sogar positiv auf, wenn man sagt, dass man darüber nicht reden möchte. Kann besser (für den Patienten) sein, wenn man seine Grenzen notfalls wahren kann. Bei Hobby ist das zwar eher ungewöhnlich. Hier dachte ich auch erst, vllt. schämst du dich. Aber Hintergründe hast du ja hier genannt. Das könntest du dann ja auch vor dem Therapeuten so begründen. Und folgendes scheint auch ein Hintergrund zu sein:Arbeiter hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 15:22Das ist heute schon etwas anders.
Ich habe klare Ideen, was ich will, und kann das kommunizieren.
Es ist eher eine Vorsicht, ein Abtasten, ein Abwarten,
nicht gleich alles auf einmal zur Sprache bringen, erst mal Zeit lassen.
Also Angst, das der Therapeut dir etwas nehmen oder madig machen könnte. Das wäre natürlich nicht Sinn der Sache. Aber wie gesagt: Dass man den Therapeuten anfangs testet, ist normal. Von Unehrlichkeit würde ich abraten... sondern dann eher sagen, dass du das nicht vertiefen möchtest (am besten mit Begründung). Bzw. Hobbies zu erwähnen, die nicht die eigentlichen sind, würde halt das Bild, dass er sich von dir machen kann, etwas verschieben.und ich keine Angst
mehr habe, daß mir etwas verlorengeht oder madig gemacht werden kann,
wenn ich etwas für mich Wertvolles und Erfüllendes erzähle,
besteht ja immer noch die Chance, ihm die echten Hobbies anzuvertrauen.
Was meint ihr ?
Liebe Grüße
stern

stern
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)
(Heidi Kastner)
-Lockenkopf hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 13:41 Ich kenne die Abhängigkeit vom Therapeuten und ich kenne auch Psychotherapie ohne Abhängigkeit.
Und ich habe beides bei ein und dem selben Psychotherapeuten erlebt.
Der Unterschied in den beiden Psychotherapien war der Grad an Erfahrenheit und meine Einstellung zur Psychotherapie.
...
I
Bingo.
Genau das habe ich ja vor.
Eine aktive Rolle einzunehmen.
Natürlich werde ich ihn fordern mit Fragen und detailliertem Nachhaken.
Aber nach so einem Patienten wie mir kann er sich doch alle
10 Finger ablecken, jemand der aus dem Studium weiß,
was Selbstdiszipin, Eigenverantwortung und an-sich-arbeiten
mit Konsequenz dann heißt ....
VG
Carl
-
Zuletzt geändert von Elfchen am Mo., 10.07.2017, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, siehe Netiquette, danke!
Grund: Bitte keine Fullquoten, siehe Netiquette, danke!
-Waldschratin hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 12:35Und wozu soll diese Versteckspielerei dienen?Arbeiter hat geschrieben:Wenn er z.B. meine positive Seiten bestärken und bestätigen möchte,
um mir mehr Potential für die Bewältigung von Problemen zu geben,
reicht es doch erst mal wenn er sagt,
"... ja, Sie fahren gerne Rad, das tut Ihnen gut, machen Sie das weiter ! "
Und ich übersetze es dann gedanklich so,
wie ich es für mein wirkliches Hobby brauche.
Kein Problem also.
Ich kann deine Angst vor (erneuter) Abhängigkeit nachvollziehen, aber ist dieses Verstecken denn überhaupt ein Weg, so ne Abhängigkeit vermieden zu bekommen?
Beziehung entsteht ja viel subtiler und nicht nur über "Wissen ansammeln über das Gegenüber".
Was spricht denn dagegen, genau das in der Therapie auszusprechen, was du hier beschreibst:
- Du hast Angst vor (erneuter) Abhängigkeit
- Du fühlst dich nicht wohl mit dem "Gefälle" in ner therapeutischen Beziehung
- Am liebsten würdest du einen Teil Privates für dich behalten, damit du dich nicht so "beschattet" fühlen mußt wie beim letzten Mal
- Du machst dir deshalb schon Gedankengebäude der kompliziertesten und verquersten Art (so empfinde ich deine Überlegungen jedenfalls, nix für ungut)
etc.
Dann könnt ihr direkt und unmittelbar an dem zu arbeiten beginnen, was dir Probleme macht.
Was mir auch noch durch den Kopf ging : Vielleicht ist Analyse gar nicht die (grade) passende Therapieart für dich?
Das dachte ich auch eben gerade.
Ich frage ihn nächste Woche noch mal ganz detailliert,
ob Analyse das Richtige ist, oder vielleicht doch lieber
Verhaltens - oder Gestalttherapie,
wie er sich den Ablauf und all das vorstellt, Zwischenergebnisse etc,
mein Interesse und meine Bereitschaft zur aktiven Arbeit
hatte ich ihm ja bereits signalisiert.
VG
Carl
-
Aha, und warum hast du dich nun im Eingangspost für einen Elektriker ausgegeben?Arbeiter hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 16:30 Aber nach so einem Patienten wie mir kann er sich doch alle
10 Finger ablecken, jemand der aus dem Studium weiß,
was Selbstdiszipin, Eigenverantwortung und an-sich-arbeiten
mit Konsequenz dann heißt ....
Ist doch wieder seltsam hier, aber ich bin nicht überrascht.
candle
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Lockenkopf
- [nicht mehr wegzudenken]
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Das ist nicht die Vorgehensweise in einer Analytischen Psychotherapie.Arbeiter hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 15:22
Ich habe einen Schmerz und der andere hat - vielleicht - eine Medizin.
Oder kann mögliche Lösungswege aufzeigen.
Nein, ich habe eine Zielsetzung,
die ich nächste Woche mit ihm gerne besprechen möchte.
Was ich in der Therapie erreichen will.
Ob es Zwischen - Bestandsaufnahmen gibt, Etappenziele.
Ob er nur zuhört oder auch Rat und Anleitung gibt.
Was ICH konkret machen oder tun kann. Über das WIE.
Sich langsam zu öffnen ist vollkommen in Ordnung.Es ist eher eine Vorsicht, ein Abtasten, ein Abwarten,
nicht gleich alles auf einmal zur Sprache bringen, erst mal Zeit lassen.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Lockenkopf
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Nein, eher nicht.Arbeiter hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 16:30
Eine aktive Rolle einzunehmen.
Natürlich werde ich ihn fordern mit Fragen und detailliertem Nachhaken.
Aber nach so einem Patienten wie mir kann er sich doch alle
10 Finger ablecken, ...
-
Dein Analytiker wird dir deine Fragen nicht beantworten.
Du bist es der die Antworten selber finden muss. Der Psychotherapeut schubst Dich höchstens in die richtige Richtung. Unter Umständen aber nicht mal das.
Gute Idee.Ich frage ihn nächste Woche noch mal ganz detailliert,
ob Analyse das Richtige ist, oder vielleicht doch lieber
Verhaltens - oder Gestalttherapie,...
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Waldschratin
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Ich les schon die ganze Zeit irgendwie bei dir raus, dass du gerne ein "guter Klient" sein möchtest, dein Analytiker "zufrieden" sein soll mit dir etc.Arbeiter hat geschrieben:Aber nach so einem Patienten wie mir kann er sich doch alle
10 Finger ablecken, jemand der aus dem Studium weiß,
was Selbstdiszipin, Eigenverantwortung und an-sich-arbeiten
mit Konsequenz dann heißt ....
Natürlich ist es optimal, wenn ein Klient aktiv an sich arbeitet, konsequent und mutig und auch "ausprobierfreudig" im Umsetzen ist und eigenverantwortlich die Therapie gestaltet.
Mir fällt nur da so ein "Unterton" auf von "gefallen wollen". Was ja nun auch nicht weiter überraschend ist, jeder von uns will ja, dass ein Anderer einen bestätigt und lobt und man Zustimmung findet.
Mir fällt es halt nur irgendwie besonders auf, dass das so mitschwingt bei dir. Und wenn ich dann noch dazubedenke, dass du ja schon mal ne Abhängigkeit erlebt hast, hab ich so den Gedanken Richtung "Vaterfigur" . Kann das sein?
Ich wünsch dir auf jeden Fall für dein nächstes Gespräch, dass du alles auf den Tisch bringen kannst und dein Analytiker sorgfältig damit umzugehen weiß!
-Lockenkopf hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 17:13Nein, eher nicht.Arbeiter hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 16:30
Eine aktive Rolle einzunehmen.
Natürlich werde ich ihn fordern mit Fragen und detailliertem Nachhaken.
Aber nach so einem Patienten wie mir kann er sich doch alle
10 Finger ablecken, ...
-
Dein Analytiker wird dir deine Fragen nicht beantworten.
Du bist es der die Antworten selber finden muss. Der Psychotherapeut schubst Dich höchstens in die richtige Richtung. Unter Umständen aber nicht mal das.
Gute Idee.Ich frage ihn nächste Woche noch mal ganz detailliert,
ob Analyse das Richtige ist, oder vielleicht doch lieber
Verhaltens - oder Gestalttherapie,...
@ Lockenkopf
Danke für die aufschlußreiche Information....
Wenn Analyse im Klartext bedeutet,
daß der Therapeut nur passiv da sitzt und zuhört,
ohne Frage zu beantworten,
ohne selbst Tips oder Vorschläge zu einer Problemlösung einzubringen,
ist es für mich keine echte Hilfe und somit auch keine Therapie.
Genau das ist in der damaligen Therapie vor 20 Jahren auch passiert.
Auf so ein Hinhalten kann ich getrost verzichten.
@ Waldschratin :
Danke für deine Ideen dazu. Mir ist es erst jetzt aufgefallen,
daß beide Therapeuten, sowohl der damals als auch der jetzt,
Männer sind, die gute 20 Jahre älter waren / sind als ich.
Mit dem "Gefallen wollen" ist das so eine Sache.
Ich glaube, daß für eine so persönliche Sache wie Therapie doch eine
Sympathie auf beiden Seiten ganz vorteilhaft sein könnte.
Ich kenne den Therapeuten bisher zu wenig,
aber ich könnte mir vorstellen, daß ihm die Arbeit auch leichter
fällt bzw. er lieber arbeitet, wenn er einen Patienten vorfindet,
der wach und aktiv mitarbeitet, als wenn er jemanden dasitzen hat,
der / die sich nur "gehen läßt" bzw. passiv bleibt, und abwartet,
daß etwas von alleine sich ändert bzw. bessert.
Umgekehrt würde ich von ihm auch erwarten,
daß ich Fragen stellen kann, daß er sich einbringt und
daß wir gemeinsam einen konstruktiven Dialog aufbauen.
Wenn das nicht die Intention einer Analyse ist,
würde ich mich anderweitig orientieren.
@Candle:
Nach meiner Ausbildung zum Elektriker habe ich ich an der FH
8 Semester Elektrotechnik studiert.
Z.Zt. arbeite ich aber nur im Bereich Systemwartung im Aussendienst.
Bewerbungen für bessere Jobs laufen seit Monaten ...
VG
Carl
-
Wieso unterstellst du denn Arbeiter, er würde lügen? Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wieso du jetzt so feindselig bist.candle. hat geschrieben: Sa., 08.07.2017, 17:08
Aha, und warum hast du dich nun im Eingangspost für einen Elektriker ausgegeben?
Ist doch wieder seltsam hier, aber ich bin nicht überrascht.
candle
So läuft es bedauerlicherweise in solchen Therapie aber oft. Zumindest kenne ich das Gefühl nur allzu gut.
Ich finde es deshalb wichtig, sich parallel dazu selber noch viel zu erarbeiten und auf Selbsthilfe zu setzen. Das eine schließt das andere nicht aus. Sich nur auf die Therapie zu verlassen, habe ich immer als gefährlich empfunden.
Die Crux ist, dass man Wesentliches erzählt, was aber nicht bedeutet, dass man ALLES erzählen muss. Es gibt Dinge, die sind mir persönlich zu privat (manchmal will ich meine Familie da einfach auch schützen). Man muss wissen ,wo man hin will, was man erreichen will. Lockenkopf hat das meiner Meinung nach gut zusammengefasst.
LG Sandrin
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