lemon hat geschrieben: Sa., 12.05.2018, 17:25
ich würde mir Gedanken machen, was wäre, wenn mein Mann keine Lust mehr auf eine Frau hat, die nicht einsatzfähig ist, das würde mir Angst machen. Was würdest du dann machen Carpincha?
Es hat wohl niemand eine Garantie, dass eine Beziehung bis zum Lebensende hält, ganz egal, wie "einsatzfähig" er oder sie ist. Auch kann jemand, der bisher super funktioniert hat, irgendwann krank werden und erhebliche Leistungseinbußen erfahren (und arbeitslos werden). Von daher wüsste ich nicht, warum ich mir zu diesem Thema mehr Gedanken machen sollte als jeder andere. Zumal ich seit 10 Jahren in einer glücklichen und stabilen Beziehung lebe und ganz andere Probleme habe (die Essstörung z.B).
Freiheit ist vermutlich wirklich für jeden was anderes. Als ich noch meiner unterrichtenden Tätigkeit nachging, war ich von meiner Vorstellung davon jedenfalls ganz weit weg. Diese Arbeit hat mich nicht nur unglücklich, sondern auch krank gemacht. Mir nach 7 Jahren einzugestehen, dass ich mich da wohl nicht "einfach dran gewöhnen" muss, und den Job endlich aufzugeben, war für mich persönlich ein erster Schritt in Richtung Wieder-am-Leben-teilnehmen-Können.
Meine aktuelle Arbeit liebe ich, sie bereitet mir auch keine Angstzustände und schlaflosen Nächte, und ich kann sie mir zeitlich so einteilen, wie es mir beliebt. Meiner Vorstellung von Freiheit kommt das auf jeden Fall sehr viel näher als das, was ich vorher hatte.
lemon hat geschrieben: So., 13.05.2018, 08:28
für mich wäre es schlimm von einem anderen Menschen finanziell abhängig zu sein.
Ich bin von meinem Mann nicht finanziell abhängig, ich profitiere lediglich von den Möglichkeiten, die es in unserem Land nun mal gibt (Familienversicherung). Das ist ein Unterschied.
Den Umstand, dass ich die letzten Jahre erwerbsunfähig war, habe ich mir nicht ausgesucht... Die daraus resultierende Abhängigkeit von den Ämtern fand ich allerdings ziemlich belastend, und ich bin froh, dass das endlich vorbei ist.