Nein. Ich hatte noch nie die Absicht mir etwas anzutun, würde aber gewiss keinen Anti-Suizid-Vertrag unterschreiben. Einfach, weil ich es lächerlich finde. Mir ist es in jeder Hinsicht wichtig als Erwachsene behandelt zu werden. Ich würde auch nicht mit leeren Stühlen "reden" oder mein nicht existentes "inneres Kind" behandeln zu lassen.Pferdefan hat geschrieben: Do., 31.01.2019, 17:18 Kennt ihr das das ihr in kritischen Situationen mit dem Therapeuten eine Vereinbarung treffen musst, das ihr euch nichts antut oder So?
Vereinbarung mit Therapeuten?!
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Anna-Luisa
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Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 31.01.2019, 20:00 Ich würde auch nicht mit leeren Stühlen "reden" oder mein nicht existentes "inneres Kind" behandeln zu lassen.
Ich denke es ist ein Versuch Verbindlichkeit und Interdependenz herzustellen.
Mit Fremdbestimmung hat es IMO nichts zu tun, eher mit einem Weg hin zu Bindung.
Wer es nicht will, lässt es, wozu noch Gedanken dran vergeuden, Pferdefan?
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ExtraordinaryGirl
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Wobei ich mich frage, ob dieses "Unerwachsen" eine reine Interpretation eines solchen Vertrags oder eine Tatsache ist.
Gerade als Erwachsene/-r darf man ja in der Regel erst uneingeschränkt Verträge unterschreiben - für mich war er nicht mehr und nicht weniger als ein Teil der Rahmenbedingungen der Therapie, die wir gemeinsam verhandelt haben und die vonseiten des damaligen Therapeuten so begründet wurden, wie Le_na es getan hat.
Gerade als Erwachsene/-r darf man ja in der Regel erst uneingeschränkt Verträge unterschreiben - für mich war er nicht mehr und nicht weniger als ein Teil der Rahmenbedingungen der Therapie, die wir gemeinsam verhandelt haben und die vonseiten des damaligen Therapeuten so begründet wurden, wie Le_na es getan hat.
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Ich war damals, als Jugendliche, sehr überrascht von der Verbindlichkeit die durch dieses einfache Versprechen an eine völlig fremde Person entstanden ist. Ich hätte es nicht gewagt diesen Suizidversuch umzusetzen ohne diese Person wieder anzurufen. Und das ohne viel darüber nachzudenken. Erst Jahre später habe ich verstanden wie gut es ihr gelungen war, über ein Telefonat eine Beziehung zu mir aufzubauen und Verbindlichkeit herzustellen.
Was nun an einem Vertrag für die Dauer der Behandlung unerwachsen ist, kann ich nicht wirklich verstehen.
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Anna-Luisa
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Gerade diese Non-Suizid-Verträge werden ja auch oft in der Jugendpsychiatrie aufgesetzt und Minderjährige um die Unterschrift gebeten. Mir würde das bloße Ansinnen an mich so einen Nonsens zu unterschreiben, derartig gegen den Strich gehen, dass ich die Therapie abbrechen würde.ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Do., 31.01.2019, 20:48 Gerade als Erwachsene/-r darf man ja in der Regel erst uneingeschränkt Verträge unterschreiben (...)
Verträge unterschreiben kann jeder. Sie sind dann aber eben in vielen Fällen ungültig...
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Dass es Nonsens ist, ist erstmal nur eine subjektive Einschätzung.
Ich nehme an, dass diese Verträge verbreitet sind, weil sie halt doch für eine Mehrheit einen verbindlichen Charakter haben - ob sie nun für Individuuen unerwachsen sind oder nicht.
Und wer keinen unterschreiben will, muss das nicht tun - aber dann halt, so als reife Persönlichkeit, damit leben, dass die Therapeutin oder der Therapeut wiederum eventuell entscheidet, keine Therapie einzugehen oder weiterzuführen.
Ich nehme an, dass diese Verträge verbreitet sind, weil sie halt doch für eine Mehrheit einen verbindlichen Charakter haben - ob sie nun für Individuuen unerwachsen sind oder nicht.
Und wer keinen unterschreiben will, muss das nicht tun - aber dann halt, so als reife Persönlichkeit, damit leben, dass die Therapeutin oder der Therapeut wiederum eventuell entscheidet, keine Therapie einzugehen oder weiterzuführen.
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Do., 31.01.2019, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Erpressung ist eh keine gute Basis für eine Therapie. Von daher ist es vielleicht gut, wenn Psychotherapeuten die derartige Ansinnen stellen, diese früh bekannt geben.ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Do., 31.01.2019, 21:11 Und wer keinen unterschreiben will, muss das nicht tun - aber dann halt, so als reife Persönlichkeit, vielleicht damit leben, dass die Therapeutin oder Therapeut unter dieser Bedingung ihrer-/seinerseits keine Therapie eingeht oder weiterführt.
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So etwas kenne ich auch nicht. Wenn Gefahr im Verzuge ist (und man überhaupt noch telefonieren will), dann wähle man die 112 - solche Empfehlungen kenne ich.
Es war so,es war ein Telefonat weil es mir so mies ging und ich sagte ich habe Angst das ich eskaliere, die thera meinte, ich muss ihr Versprechen mir nix anzutun im schlimmsten Fall wenn es gar nicht geht schneiden, aber nix schlimmeres. Ich habe gezögert un gefragt ob man sowas Versprechen kann und sie meinte ja, den sonst könne sie auch nicht mit mir arbeiten und das will sie aber unbedingt..
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Wieso Erpressung? Ich dachte, du wolltest in der Therapie auf Augenhöhe arbeiten? Dann ist es üblich, dass Leistungen an Bedingungen geknüpft sind - über die nicht nur die Patientin oder der Patient bestimmt.Erpressung ist eh keine gute Basis für eine Therapie. Von daher ist es vielleicht gut, wenn Psychotherapeuten die derartige Ansinnen stellen, diese früh bekannt geben.
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Sicher. Aber die Bedingungen sollten von Anfang an klar sein - auch damit der Patient sich stattdessen für einen anderen Therapeuten entscheiden kann.ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Do., 31.01.2019, 21:23 Wieso Erpressung? Ich dachte, du wolltest in der Therapie auf Augenhöhe arbeiten? Dann ist es üblich, dass Leistungen an Bedingungen geknüpft sind - über die nicht nur die Patientin oder der Patient bestimmt.
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Die Frage hat sich mir heute tatsächlich auch gestellt, Pferdefan.
Im Rahmen der DBT-Gruppe musste ich sowas nun auch unterschreiben, aber ich hab's einfach gemacht, weil es für mich gerade sowieso kein Thema ist. Die Thera der Gruppe sprach aber an, dass ich sowas auch mit meinem Therapeuten noch klären solle..auch sollte ich mit ihm eine Regelung für "akute Notfälle" treffen.
Ehrlich gesagt habe ich an sowas noch nie gedacht und bin ganz froh, das mein Thera das nicht vorgeschlagen hat. Ich weiß nicht, ob er das tun würde, wenn er das Gefühl hätte, ich hätte mich nicht unter Kontrolle in die Richtung.
Im Rahmen der DBT-Gruppe musste ich sowas nun auch unterschreiben, aber ich hab's einfach gemacht, weil es für mich gerade sowieso kein Thema ist. Die Thera der Gruppe sprach aber an, dass ich sowas auch mit meinem Therapeuten noch klären solle..auch sollte ich mit ihm eine Regelung für "akute Notfälle" treffen.
Ehrlich gesagt habe ich an sowas noch nie gedacht und bin ganz froh, das mein Thera das nicht vorgeschlagen hat. Ich weiß nicht, ob er das tun würde, wenn er das Gefühl hätte, ich hätte mich nicht unter Kontrolle in die Richtung.
Meine erste Unterschrift musste ich im Alter von zwölf Jahren leisten. Ich musste sie unter das Protokoll einer Zeugenaussage setzen. Sowas passiert also nicht erst, wenn man volljährig ist. Ich war erstaunt und positiv überrascht, dass die Sache so sehr ernst genommen wurde. Das war ein gutes Gefühl und ist es bis heute.
Beim Lesen dieses Threads war mein erster Gedanke: nein, so einen Vertrag habe ich nie unterschrieben und würde ich auch nie. So ein Unsinn. Aber dann kam so eine Erinnerung angeschlichen. In einer Klinik wurde ich dazu genötigt. Und es sollte nicht nur eine Unterschrift sein, sondern alle vermeintlich identifizierten Personen mussten auch. Für die habe ich dann stellvertretend mehrere Unterschriften hingelegt, während in meinem Kopf eine Stimme lachte und sagte: "Und was ist mit mir? Ich darf machen was ich will? Alles klar! Du willst es, du kriegst es." Nein, ich habe keinen Versuch unternommen. Die Absicht war gar nicht vorhanden. Aber ich habe auf einen schweren Schicksalsschlag während des Klinik-Aufenthalts mit tage- und nächtelangem Durchheulen reagiert. Wenn mich jemand zu Gesicht bekommen hat, dann in wirklich jämmerlichem Zustand. Das beendet kein Vertrag. Denn das ist absolut normal.
PS: das war eine Reha. Da war eine intensive Betreuung nicht vorgesehen und auch nicht möglich. Ich war also ständig vom Rausschmiss (=Verlegung in eine Akutpsychiatrie) bedroht. Nicht lustig. Da unterschreibt man fast jeden Bullshit in der gewünschten x-fachen Ausführung.
Beim Lesen dieses Threads war mein erster Gedanke: nein, so einen Vertrag habe ich nie unterschrieben und würde ich auch nie. So ein Unsinn. Aber dann kam so eine Erinnerung angeschlichen. In einer Klinik wurde ich dazu genötigt. Und es sollte nicht nur eine Unterschrift sein, sondern alle vermeintlich identifizierten Personen mussten auch. Für die habe ich dann stellvertretend mehrere Unterschriften hingelegt, während in meinem Kopf eine Stimme lachte und sagte: "Und was ist mit mir? Ich darf machen was ich will? Alles klar! Du willst es, du kriegst es." Nein, ich habe keinen Versuch unternommen. Die Absicht war gar nicht vorhanden. Aber ich habe auf einen schweren Schicksalsschlag während des Klinik-Aufenthalts mit tage- und nächtelangem Durchheulen reagiert. Wenn mich jemand zu Gesicht bekommen hat, dann in wirklich jämmerlichem Zustand. Das beendet kein Vertrag. Denn das ist absolut normal.
PS: das war eine Reha. Da war eine intensive Betreuung nicht vorgesehen und auch nicht möglich. Ich war also ständig vom Rausschmiss (=Verlegung in eine Akutpsychiatrie) bedroht. Nicht lustig. Da unterschreibt man fast jeden Bullshit in der gewünschten x-fachen Ausführung.
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Das sehe ich auch so.Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 31.01.2019, 21:25 Aber die Bedingungen sollten von Anfang an klar sein - auch damit der Patient sich stattdessen für einen anderen Therapeuten entscheiden kann.
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