Pantoffeltierchen hat geschrieben: Fr., 21.02.2025, 21:10
Wenn ihr in der Therapie an den ganz schwierigen bis traumatischen Themen seid, kommt es bei euch auch oft vor, dass ihr dann nicht mehr reden könnt?
Hallo Panntoffeltierchen und alle anderen,
ja, das kenne ich auch sehr gut. Mit manchen Themen in Berührung zu kommen kann die merkwürdigsten Symptome hervorbringen. Stockende Sprache, leise Stimme bis hin zum Verstummen, das kenne ich auch sehr gut. Dann dehnt sich die Stille aus und irgendwelche schwer zu fassenden Gefühle nehmen einen ein und man weiß nicht wie einem geschieht. Ich habe in manchen Stunden beispielsweise mal das Gefühl gehabt, meine Arme wären gelähmt, wie abgeschnitten. Ich habe auf sie heruntergeschaut und war unfähig, den Willen aufzubringen, sie zu bewegen. Zum Glück hielt das nur Minuten an und es hat sich wieder beruhigt. Aber es ist absolut gruselig, was das alles mit einem machen kann.
Mir hat es sehr geholfen, das am Anfang einer Stunde genau so wie es war zu benennen und mit meiner Therapeutin abzusprechen, was mir dann hilft. Dann habe ich mich nicht mehr so verloren gefühlt und es war nicht mehr komisch, (so lang) zu schweigen. Ich habe mich da auch irgendwie für geschämt! Aber tatsächlich hat mir die Erfahrung, dass mein nicht-reden-Können keine schlimmen Folgen hat, auch extrem geholfen. Wir haben das in den Stunden gemeinsam durchlebt. Im Sinne von Containing: vielleicht noch nicht direkt das Containing der belastenden Erfahrung selbst, sondern erstmal dass man lernt, zu "tragen", dass man sie nicht fühlen kann bzw. unter dem Fühlen nicht "funktioniert".