Das schwere Ende einer Psychoanalyse?

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lisbeth
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Beitrag Di., 22.04.2025, 16:20

JulieWolfthorn hat geschrieben: Mo., 21.04.2025, 17:54 Ich meine auch mit "fertig" weniger, ewig weiter Analyse zu machen, sondern den spezifischen Konflikt Abschied und alleine zurecht kommen sozusagen, dass diese noch nicht geklärt sind, wenn der Abschied so einem solchen Schauerspiel wird. [...] Wie meinst du das mit dem Mängel ausgleichen, das verstehe ich nicht so richtig? :) Hattest du denn schonmal einen solchen Abschied?
Ja, ich hatte Therapie-Abschiede, ganz unterschiedliche: Weil die Stunden zuende waren und die KK bzw. Gutachter trotz frischer Entlassung aus der Klinik keinen Bedarf mehr sahen, ein Abbruch weil die Therapie eskaliert ist und die Therapeutin und ich nicht mehr zusammenfanden, und auch einen Abschied nach mehreren Jahren Analyse. Ich kann diese Angst vor Abschieden gut nachvollziehen und auch ich hatte gerade in der analytischen Therapie über lange Zeit die Sorge, wie das wohl gehen soll, mit dem Abschied, wie das gut klappen kann, weil das für mich so gar nicht vorstellbar war. Ich hatte auch eine ziemlich heftige Auseinandersetzung mit der Analytikerin deswegen, ca. 1 Jahr bevor wir uns dann tatsächlich verabschiedet haben, weil sie ihre Zusage, mich bis zum Ende meiner beruflichen Neuorientierung (Ausbildung) zu begleiten, plötzlich in Frage gestellt hat. Durch diese Auseinandersetzung waren meine Ängste dann aber auch sehr greifbar im Raum und wir konnten damit arbeiten.

Ich habe das letzte Jahr dann die Stunden tatsächlich selbst bezahlt, das waren aber nicht mehr viele, da wir uns nur noch ca. 1x pro Monat gesehen haben. Mir war es wichtig, dass ich sie in dieser Phase des beruflichen Übergangs noch an meiner Seite habe, und das war es mir auch wert. Durch die längeren Abstände konnte ich mich auch immer mehr ausprobieren und habe zum Ende hin dann auch manchmal festgestellt, dass ich die Stunde jetzt gar nicht wirklich "brauche". Wobei auch bei dieser Vereinbarung klar war, dass wir das nicht unendlich weiterführen werden.

Warum war/ist Selbstzahlen für dich keine Option? Das Angebot gab es ja anscheinend von ihrer Seite? Und hast du dich da nicht eher selbst im Stich gelassen, weil du dir diese Option im Ärger auf sie versagt hast? Wäre das nicht eine Möglichkeit gewesen, um den Abschied/Übergang so zu gestalten, wie du es gebraucht hättest?

Zu Mängel ausgleichen: im Grunde das, was Philosophia oben schon geschrieben hat. Die Analytikerin übernimmt ja ganz viel von dem was ja eigentlich im Idealfall deine Zuständigkeit und Verantwortung wäre (ist kein Vorwurf, einfach nur Feststellung): Sie hilft dir mit Spiegelung usw, deinen Gefühlen überhaupt erstmal auf die Spur zu kommen, sie hilft dir beim Regulieren dieser Gefühle, sie gibt dir diesen Raum. Das ist auch gut und richtig so, ist ja auch so gedacht und man landet ja nicht ohne Grund in einer Therapie, weil genau das ja oft nicht so gut läuft (oder auch gar nicht, wie bei mir...). Und genau das ist aber das, was an dieser therapeutischen Zweierbeziehung so verführisch sein kann, die Therapeutin bietet mir ein Hilfs-Ich an, sie bietet mir das an, was ich (und viele von uns allen hier) in der Kindheit nie bekommen haben. Und natürlich kann dann in mir das Gefühl entstehen, dass ich es alleine, ohne dieses "Hilfs-Ich" der Therapeutin, nicht hinbekomme, gerade weil ich mich in dieser therapeutischen Dyade so gut verstanden und gesehen fühle, und auch weil ich ja gerade auch durch die Therapie ziemlich gut über meine Defizite Bescheid weiß. Neben dem (verständlichen) Wunsch nach "mehr davon" (weil ich ja zu kurz gekommen bin) kann auch das dann schon auch zur self-fulfilling prophecy werden.

Das andere ist, dass analytische Therapie oft nicht so richtig viel Werkzeug zur Verfügung stellt, um die selbständige und eigenverantwortliche Regulierung der Gefühle lernen zu können (wenn man das nie gut und auf gesunde Art und Weise gelernt hat). Da wird immer davon ausgegegangen, dass man das schon kann, oder dann irgendwie hinbekommt, wenn man die Zusammenhänge erstmal verstanden (dh analysiert) hat. Kann klappen, aber klappt nicht unbedingt bei allen. Meine analytische Therapie war mehr als einmal auf der Kippe, weil ich in der Therapie auf einmal mit wahnsinnig heftigen und großen und schwierigen Emotionen konfrontiert und überflutet war und überhaupt nicht in der Lage war, damit gut umzugehen. Dh nicht wieder unterdrücken, nicht diese Energie gegen mich selbst richten, aber auch nicht ungebremst dem anderen vor die Füße werfen. Ich war - mit Wissen und Zustimmung meiner Analytikerin - parallel bei einer Kunsttherapeutin, die auch viele körperbasierte Ansätze in ihrem Portfolio hat. Und erst darüber habe ich wirklich gute und gesunde Selbstregulierung gelernt, und ich würde behaupten, dass ohne die Kunsttherapie und was ich dort gelernt habe und was ich dann nach und nach in den analytischen Raum getragen habe, auch die analytische Therapie krachend gescheitert wäre (wie die TfP-Therapie davor).

Wenn du dich entschließen solltest, dass du weiter therapeutische Begleitung in irgendeiner Form brauchst oder willst, dann würde ich in diese Richtung schauen: Was hilft dir, mit diesen (und anderen) schwierigen Gefühlen umzugehen. Im Grunde genommen: Wie kannst du lernen, besser auf diesen Emotionswellen zu schwimmen oder bei Bedarf auch mal durchzutauchen. Die Emotionen gehen nicht weg, die werden immer da sein, oder andere neue werden auftauchen. Was sich verändern kann ist die Art und Weise wie wir damit und mit uns selbst darin umgehen.
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Philosophia
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Beitrag Di., 22.04.2025, 18:57

Was ich übrigens noch einwerfen möchte, was eben doch in Gesprächstherapien auf der Strecke bleibt - und neeein, das soll nicht heißen, dass diese nix taugen, sondern der eigene Blickwinkel vielleicht geweitet werden sollte -: Den Körper unbedingt mehr miteinbeziehen: Sport machen, Kunst (was lisbeth schrieb), Singen, Werkeln etc. und auch Körperspürübungen wie Meditation, PMR, neurogenes Zittern, traumasensibles Yoga. Hier passt natürlich auch nicht jedes für jeden. Über die Dinge reden - da kann auch vieles einfach im Kopf stecken bleiben. Ich wurde aber natürlich in der Analyse sehr stark emotional berührt - doch was war dabei: Ich lag oder saß ziemlich still. Jetzt würde ich da vieles anders machen und mich mehr bewegen. Das Trauma sitzt in meinem Körper und nicht etwa nur in meinem Kopf. Ich glaube, mein Zusammenbruch nach der Trennung war auch deswegen so extrem, weil ich immer unbeweglicher wurde, ich war quasi im Freeze-Modus. Ich habe nur noch gelesen und gedacht, wie ich mich verbessern kann - Theorie ist eben nicht Praxis. Genauso nicht die emotionale Regulation. Ich weiß mittlerweile sehr genau, dass ein Teil von mir das delegieren wollte. Und ich bin froh, dass ich das jetzt nicht mehr will (zumindest meistens nicht). Vielleicht kannst du auch für dich etwas finden, was dir körperlich bei der Regulation gut tun könnte und bestenfalls auch noch Spaß macht?
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Shukria
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Beitrag Di., 22.04.2025, 18:58

Mal ehrlich - wie hilft denn ne Analytikerin beim Regulieren der Gefühle. Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen wie das funktionieren soll.

Hatte mal ne TFP und hab mich da mit meinen Gefühlen und deren Regulation einfach nur alleine gelassen gefühlt.

Was mich eher aufhorchen lässt ist, das du schreibst das sowohl das Therapieende ambulant als auch das Ende der stationären Therapie dich in eine Krise bringt.

Da scheinen dich noch andere elementare Themen dahinter zu stehen. Verlassenheitsängste, aber eben auch der Wunsch nach Versorgung und das du selber dich nicht regulieren und versorgen/trösten kannst.
Sowas über Handwerkszeug lernt man ja eher in einer VT oder einer eher traumatherapeutisch ausgelegten Psychotherapie.

Daher hättest du mehrere Möglichkeiten, du suchst dir eine Therapie wo dir Handwerkszeug zur Emotiovsregulation vermittelt wird und/oder du gehst zurück zu deiner ehemaligen Therapeutin und zahlst Stunden selber um den Abschiedsprozess in deinem! Tempo gestalten und bearbeiten zu können.
Eine Reduktion auf 1h die Woche und dann Ende ist kein Ausschleichen. Ausschleichen wäre 2-3Monate 1h aller 2Wochen, dann 1h aller 4Wochen und dann zb noch Termine bei Bedarf wenn du dich meldest.
Ich finde bei 350h ist ein Abschied mit 1h /Woche wie ein Beziehungsanbruch und viel zu radikal.
Wolltest du das so???

Bei einem sanfteren Ausschleichen würdest du realisieren, das es auch noch Kontakt gibt, obwohl es dir gut geht. Und nicht nur weil es dir schlecht geht.. und du könntest dich viel, viel mehr zwischen den Stunden selbstständig ausprobieren und diese Zeit dann in der Stunde besprechen. Was hat gut funktioniert, wo brauchst du nochmal Feedback…

Bisher hast du ja nur gelernt du bekommst Zuwendung wenn es dir schlecht geht. Klar ist es dann schwer es dir gut gehen zu lassen, wenn das bedeutet das dann der Kontakt zur Therapeutin beendet wird.

Ich finde Dir fehlt ein sanfterer Übergang in die Zeit ohne Therapie… und das, Dich mit Rückhalt ausprobieren können.

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Philosophia
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Beitrag Di., 22.04.2025, 19:04

Shukria hat geschrieben: Di., 22.04.2025, 18:58 Mal ehrlich - wie hilft denn ne Analytikerin beim Regulieren der Gefühle.
Die Analytikerin von mir hat das wie eine Mutter mit gemacht: Viel Spiegeln und vor allem Soseinlassen. Ich durfte genauso sein, wie ich bin. Sie hat meinen Schmerz anerkannt. Sie hat sich aber auch mit mir auseinandergesetzt, Grenzen gesetzt. Und sie hat gefühlt immer in meinem Sinne gehandelt - aber auch selbstfürsorglich für sich, so dass ich an ihr sehen konnte, wie jemand liebevoll mit sich umgeht. Das hilft einfach, wenn jemand JA zu einem sagt - zu ALLEM. Und ich hilft auch, wenn man dann irgendwann versteht, dass es an der Zeit ist, JA zu sich zu sagen.
In Wahrheit war es praktizierte Liebe - und wenn mann JA zu sich sagt, ist es praktizierte Selbstliebe.
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lisbeth
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Beitrag Mi., 23.04.2025, 07:20

Shukria hat geschrieben: Di., 22.04.2025, 18:58 Mal ehrlich - wie hilft denn ne Analytikerin beim Regulieren der Gefühle. Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen wie das funktionieren soll.

Hatte mal ne TFP und hab mich da mit meinen Gefühlen und deren Regulation einfach nur alleine gelassen gefühlt.
Ja, es gibt die "klassische" Analyse oder TfP, und da steckst du wirklich mutterseelenallein in den Übertragungsgefühlen, weil der/die Therapeut/in einfach nur die Projektionsfläche ist ("weiße Wand") und da irgendwie selbst rausfinden sollst, aber keiner sagt dir wie das gehen soll. Und du selbst kannst es nicht, weil wenn du es könntest, wärst du gar nicht erst in Therapie. ::?
Und dann gibt es neuere Ansätze (relationale oder intersubjektive Psychoanalyse), die viel mehr auf der Beziehungsebene arbeiten, wo dann auch - wenn nötig - viel mehr Co-Regulation stattfindet, wohlwollende und empathische Spiegelung (und nicht nur eine abstrakte Deutung hingeworfen wird nach dem Motto "Friss oder Stirb") und auch angemessen auf die Gefühle reagiert wird - und all das hilft tatsächlich bei der Regulierung. Allerdings führt auch das nicht automatisch dazu, dass ich lerne, meine Gefühle selbst zu regulieren.

Das Problem mit allen therapeutischen Verfahren ist, dass niemand die Lösung hat, die *alles* abdeckt. Mir als Patientin aber auch das Wissen fehlt, um das einschätzen zu können, gerade am Anfang einer Therapie. Ich habe auch erst im Laufe meiner diversen ( :anonym: ) Therapien so nach und nach gemerkt, was genau ich brauche und habe dann angefangen, mir das im Baukastenprinzip zusammenzubasteln. Habe auch einen Teil davon dann selbst finanziert, was ja auch nicht für alle möglich ist. Das ist aber aufwändig, und braucht auch Therapeut/innen, die da mitspielen und sich von einer parallel stattfindenden Kunst- oder Körpertherapie nicht verunsichert fühlen. Und es braucht Patient/innen, die dann auch selbstständig die Erkenntnisse von einem Raum zum anderen tragen können (da hab ich auch eine ganze Weile gebraucht, bis ich das kapiert habe und die Kunsttherapeutin hat mich auch da immer wieder dran erinnert, dass ich die Analytikerin da mehr mit einbeziehen muss).
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― Anne Lamott

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Philosophia
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Beitrag Mi., 23.04.2025, 07:31

Die Analytikerin hat mal gesagt: "Es gibt nicht DIE Analyse." - Jede ist unterschiedlich und auf jede Patientin/ jeden Patienten stellt sie sich neu ein. Ihr waren aber auch von anderen die Weißewandverfahren wohl bekannt und wirklich abrupte Analyseenden, wo einfach bis zur letzten Stunde analysiert wurde und dann war wirklich für immer Schluss (ohne das Ende zu besprechen) - gruselig.
Ansonsten unterstütze ich lisbeths Bild vom Baukasten. Denn ob nun "krank" oder nicht - jede/r von uns Menschen muss eben doch seinen ureigensten Weg finden. Und eben auch das, was nützlich ist und was nicht - und das ist total verschieden von Person zu Person.
Und ich denke, auch die aktuell etablierten Verfahren werden sich weiterentwickeln - in 100 Jahren sieht Therapie sicher anders aus. Soll heißen, was jetzt gehyped wird, ist vielleicht in 100 Jahren überholt. Ich sehe zumindest im Vergleich immer mehr Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Strömungen. Und das ist glaub ich gut, weil der gemeinsame Nenner auf etwas hindeutet, was wirklich hilft.
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ziegenkind
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Beitrag Mi., 23.04.2025, 08:03

Wie hilft eine Analytikerin beim Regulieren von Gefühlen?

1. Meine Analytikerin hat oft mit unendlich sanfter Stimme Dinge ausgesprochen, nach denen ich mich gesehnt habe, die ich selber aber nicht sagen konnte, weil ich mich für mein mich verletzlich machendes Sehnen so unendlich geschämt habe: Dass das für ein kleines Mädchen unendlich schlimm gewesen sein musste ...

2. Sie hat aber auch Dinge ausgesprochen, die ich tief drinnen geglaubt habe und die mich unendlich terrorisiert haben: dass das anderen Kindern nicht passiert wäre, weil die im Gegensatz zu mir liebenswert waren. Sie hat das ans Licht geholt und mich zähen Millimeter für zähen Millimeter dabei unterstützt, das als falsch zu verwerfen.

3. Sie hat mich sanft und vorsichtig auf mein Liebesbedürfnis hinter meiner Aggressivität hingewiesen, in dem sie mir etwa gesagt hat, wenn Sie gegen mich kämpfen, dann berühren Sie mich auch ... Ich hab dann mit laut wummernden Herzen und voller Scham in diesen Satz hineingehorcht - bis sie leise gesagt hat: das darf sein.

Alles das, waren hilfreiche und gleichzeitig höchst prekäre Sätze und Situationen, in denen sich meine archimedischen Punkte verschoben haben, die aber fast immer harter Tobak waren und an denen es auch hätte scheitern können. Als es einmal fast gescheitert wäre, hat sie mal gesagt: Ich muss Sie da berühren wo es wehtut und ich verspreche Ihnen, ich werde das so sanft wie möglich machen.

Eine gute Freundin von mir hat vor 50 Jahren eine Analyse gemacht. Sie erzählt ganz Ähnliches. Ich glaub, es gab schon immer gute und schlechte (oder sogar sadistische) Analytiker*innen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 24.04.2025, 19:56

JulieWolfthorn hat geschrieben: Mo., 21.04.2025, 17:20 Ich denke das Hauptproblem ist das Gefühl, allein (gelassen worden) zu sein und das es in mir starke Spannungszustände auslöst und ich teilweise das Gefühl habe, ich krieg es alleine auch nicht hin mich zu regulieren usw. So war es schon, wenn sie im Urlaub war oder mal eine Sitzung ausgefallen ist. Also so nach dem Motto, ich brauche diesen Ort wo jmd bedingungslos für mich da ist 1x/Woche.

Gibt es in deiner Kindheit ein Ereignis wo eine Hauptbezugsperson dich "verlassen" hat?

Kann es sein dass das Ende dieser therpeutischen Beziehung eine alte Traumatisierung durch Beziehungsabbruch, Zurückweisung oÄ hat wieder aufleben lassen?

Weil wenn das so heftig ist ist es wahrscheinlich dass da mehr dahintersteckt als nur die Situation jetzt gerade.

Hast du die Situtation wie stark dich schon eine ausgefallene Sitzung belastet mit ihr in der Therapie damals besprochen und was war ihr Ansatz dazu?

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Shukria
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Beitrag Mo., 28.04.2025, 19:51

@philosophia, gespiegelt hat d mich sein gelassen hat mich meine auch, dennoch konnte ich mit den Gefühlen nach! der Stunde nichts anfangen. Was ich jetzt mit denen soll und warum sie die überhaupt in der Stunde angesprochen hat.

Was sie ansprach war nie was Neues für mich aber mir hat sich der Sinn nicht erschlossen. Nur weil jemand mir sagt, sie sind wütend… denk ich, ja klar, hab ich dich gerade gesagt das ich wütend bin und nu???

Da hilft nur es auch nicht weiter wenn die Therapeutin meint sie habe da ganz viel Mitgefühl mit mir. Damit kann ich nichts anfangen. Hilft nur nicht mit meiner Wut umzugehen, die zu verarbeiten.

Wahrscheinlich ist TFP oder Anaslyse auch nichts für mich. Ich finde die Methode intransparent und nicht auf Augenhöhe.
Aber ich spreche da wirklich nur für mich. Hab ich in der Vt/Traumatherapie mehr gelernt mich zu regulieren

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Shukria
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Beitrag Mo., 28.04.2025, 19:58

@ziegenkind , danke für deine Offenheit … dennoch wäre dieses Vorgehen nichts für mich. Ich bin ein sehr selbstbestimmter Mensch und genau diese Art von Gespräch erlebe ich von oben herab und nicht auf Augenhöhe. Genau So spricht man mit einem kleinen Kind. Das lehne ich für mich einfach ab inzwischen. So eine Therapeutin hatte ich schon mal und für mich hat das nicht funktioniert.
Ich glaub ich bin einfach der pragmatische Typ.
Meine Herangehensweise ist, zwei Erwachsene kümmern sich zusammen um den verletzten Kind-Anteil und ich kann das dann zu Hause alleine, ohne auf die Therapeutin angewiesen zu sein.

Aber danke für eure Antworten, hat mich wirklich interessiert

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