Mir wird alles zuviel, bin überfordert

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Tobalf
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Beitrag So., 03.08.2025, 08:41

Ich bekomme wenig direkte Rückmeldung. Ich finde auch die Führungsstruktur da suboptimal. Andererseits gibt man uns damit auch Freiheiten. Ich würde mir mehr Führung wünschen.
Die letzten Tage ging es mir besser. Jetzt werde ich wieder nervös, wo der Montag näher rückt. Durch die 2 Tage, die ich mich krank gemeldet habe, ist es wahrscheinlich nicht besser geworden, einige Dinge sind jetzt bestimmt noch dringender, die liegen geblieben sind.

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chrysokoll
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Beitrag So., 03.08.2025, 13:16

Auch liegen gebliebene Dinge nach Krankheit sind nicht dein Problem, schon gar nicht dein alleiniges. Dafür zuständig sind die Vorgesetzten
Ich denke aber du brauchst für dich eine grundsätzliche Lösung und auch längerfristige Strategie und Behandlung über den Beruf hinaus.
Wichtig wäre hier tatsächlich ein Termin beim Psychiater, eventuell doch eine Auszeit mit Klinik - und doch, das geht: Das müsste ja auch gehen wenn du dir z.B. ein Bein brichst, da fragt dann auch keiner.
Wichtig ist auch die Medikamente regelmäßig nehmen und Offenheit in der Therapie

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Tobalf
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Beitrag So., 03.08.2025, 19:25

Ich bekomme gerade fast Panik weil ich morgen in die Arbeit muss

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 04.08.2025, 07:08

Von daher wünsch ich dir einen Fall, der dich aufweckt, aber nicht kaputt macht. Zweiteres wäre aber auch möglich, daher aufpassen und vorher Kissen hinlegen.
Deine Arbeit macht dich krank und du lässt es zu. Warum bist du dir so wenig wert :(
..:..

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Tobalf
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Beitrag Mo., 04.08.2025, 08:10

Sinarellas hat geschrieben: Mo., 04.08.2025, 07:08
Von daher wünsch ich dir einen Fall, der dich aufweckt, aber nicht kaputt macht. Zweiteres wäre aber auch möglich, daher aufpassen und vorher Kissen hinlegen.
Deine Arbeit macht dich krank und du lässt es zu. Warum bist du dir so wenig wert :(
Weil ich das Gefühl habe, mich hinter einer Krankheit zu verstecken, obwohl ich nur faul und unfähig bin.
Habe mich erneut krank gemeldet, aber erreiche den Psychiater nicht. Da geht nur der Anrufbeantworter dran und gibt die Öffnungszeiten von letzter Woche durch.
Ich habe jetzt mittags einen Termin beim Hausarzt, brauche auch langsam dringend AU. Ist eh schon blöd weil ich Donnerstag und Freitag nicht in der Arbeit war und rückwirkend immer schwierig ist.
Ich hab so Angst meinen Job zu verlieren und ein schlechtes Gewissen, hab das Gefühl mich zu drücken und blau zu machen.
Wenn ich in der Arbeit bin, scheint es nur 2 Alternativen zu geben: ich renne den ganzen Tag voll auf Adrenalin rum, versuche so viele Brände zu löschen wie möglich und schaffe doch nichts. Oder ich gebe auf, sage mir ich habe keine Kraft und schlage nur Zeit am Schreibtisch tot, was alles noch schlimmer macht
Zuletzt geändert von Tobalf am Mo., 04.08.2025, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 04.08.2025, 09:02

"Weil ich das Gefühl habe, mich hinter einer Krankheit zu verstecken,"

ja weil sie kein sichtbarer Begleiter ist, das macht das Gefühl dazu diffus und die alten Glaubenssätze bezüglich Arbeit und Leistung sind da ebenso wenig hilfreich. Aber du bist hier im Austausch, das heißt in dir ist schon etwas, das weiß, was eigentlich richtig wäre (wenn da nicht und überhaupt).

Weißt du was mir bei den absoluten Showstoppern "ich bin faul und unfähig" geholfen hat? Weiter zu denken und das zuzulassen. Das Szenario mit einem profi zusammen mal durchgehen und sich der Angst stellen.
Kleiner Teaser: Die Angst vor den katastrophisierenden Szenarien war lächerlich weiter über der Realität entfernt.

Achja und du gibst deiner Lösung die Bewertung, dass es ein Aufgeben ist. Da biste ganz psychotisch verzerrt (verzeihung für das Wort, so hab ich mich selbst dabei erlebt), denn es ist das genaue Gegenteil, du sicherst dir damit sehr viel mehr dein körperliches und geistiges Überleben als wenn du "gesellschaftlich anerkannt im totalen Zusammenbruch wegen Überarbeitung" landest.
..:..

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Tobalf
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Beitrag Mo., 04.08.2025, 09:08

Ich war auch mit der Telefonseelsorge in Kontakt. Im Chat wurde mir geraten, mich krank zu melden. Per Mail wurde mir geraten, in die Arbeit zu gehen, Ruhe auszustrahlen, und die privaten Probleme beiseite zu schieben. Ich glaube ich hätte den Tag heute in der Arbeit überstanden, mir neue Aufgaben aufhalsen lassen und insgeheim gedacht ich schaffe das eh nicht und halte nur noch ein paar Tage durch

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 04.08.2025, 09:17

" Per Mail wurde mir geraten, in die Arbeit zu gehen, Ruhe auszustrahlen, und die privaten Probleme beiseite zu schieben. "
Alter das ist gequirrlte Couching-Grütze. Ums mal flapssig rauszuhauen...
Schau dir doch mal bitte deine Symptome an? Oder wie redest du dir diese schön :}
..:..

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Reverie
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Beitrag Mo., 04.08.2025, 09:17

Wenn Du dem Hausarzt glaubhaft Deine Situation begründest, kann er Dich auch rückwirkend krankschreiben. Bei zwei Tagen sollte das möglich sein. Du kannst ihm erklären, dass Du heute wieder Deinen Dienst aufnehmen wolltest, es Dir aber nicht möglich war.

Auf mich wirkt das keinesfalls so, dass Du Dich hinter einer Krankheit versteckst. Ich war im vergangenen Jahr beruflich in einer ähnlichen Situation, mein Arzt hat mich 4 Wochen aus dem Verkehr gezogen. In dieser Zeit habe ich sehr an mir gearbeitet, therapeutisch und mit viel Selbstfürsorge.
Siehst du einen Riesen, so prüfe den Stand der Sonne und gib acht,
ob es nicht der Schatten eines Zwerges ist. Novalis

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 04.08.2025, 09:48

Sinarellas hat geschrieben: Mo., 04.08.2025, 09:17 Alter das ist gequirrlte Couching-Grütze. Ums mal flapssig rauszuhauen...
genau so!
Das funktioniert wenn es darum geht sich ein wenig selbst zu motivieren.
Aber doch nicht bei handfester Depression und heftigen Symptomen. Ich halte sowieso nichts von diesen Coaching-Kalendersprüchen

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Tobalf
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Beitrag Di., 05.08.2025, 11:10

Der Hausarzt hat mich bis Ende der Woche krank geschrieben und will mich am Donnerstag nochmal sehen.
Bin jetzt endlich beim Psychiater durchgekommen. Die Arzthelferin hat extra mit dem Arzt gesprochen und mich zurück gerufen, aber sie kriegen mich diese Woche nicht mehr unter und dann ist Urlaub. ich habe jetzt am 29.9. einen Termin und das ist angeblich eh schon ein Notfalltermin. Ich soll meine Medikamente nehmen und mich an den Hausarzt wenden, wenn nochmal was ist.

Ich weiß jetzt vor allem nicht, wie ich weitermachen soll. Ob ich nächste Woche wieder in die Arbeit gehen soll. Oder ob das einfach wieder besser wird.

Hatte vorher kurz den laptop an um eine Mail an die Kollegen zu schreiben, dass ich bis Ende der Woche krank bin. Dabei hab ich schon wieder Herzrasen bekommen, als ich gesehen habe, dass etliche Mails gekommen sind mit Themen, um die man sich ASAP kümmern müsste und vor denen ich zurück schrecke.
Heute nachmittag bin ich beim Psychologen, mal schauen was der dazu sagt.



Derweil habe ich gestern viel nachgedacht und eine Liste der Dinge gemacht, die mir besonders schwerfallen und die mich besonders belasten. Das Ergebnis war interessant. Das sind fast alles keine Fachthemen, sondern Dinge, bei denen man mal dran bleiben muss, mitdenken. Und das lässt sich auch auf den privat Bereich übertragen
Ich schiebe viele Dinge auf, weil sie mir zu groß, zu unklar oder zu schwer erscheinen. Ich verliere schnell die Struktur, fange Aufgaben an und höre wieder auf, oder verdränge sie ganz. Das betrifft berufliche Aufgaben genauso wie private Dinge: Papierkram, Reklamationen, Einkäufe, Kommunikation mit Menschen, selbst einfache Alltagsdinge.
Was mich besonders belastet, ist, dass ich innerlich sehr wohl weiß, dass ich vieles tun müsste oder sogar will – aber ich schaffe es oft einfach nicht. Ich funktioniere zwar nach außen noch teilweise, aber innerlich habe ich das Gefühl, alles nur noch mühsam aufrechtzuerhalten.

Ich habe Konzentrationsprobleme, kann schlecht priorisieren, verliere den Überblick, bin schnell erschöpft und emotional blockiert. Gleichzeitig habe ich große Angst davor, unfähig zu wirken, etwas falsch zu machen oder aufzufallen. Ich vermeide es, unfertige Dinge zu zeigen oder um Hilfe zu bitten – aus Scham oder Angst vor Bewertung.

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caduta
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Beitrag Di., 05.08.2025, 12:06

Hallo Tobalf,

wenn ich das mal ganz unmedizinisch benennen soll, würde ich sagen, dass du sehr stark in der Vermeidung hängst. Das ist nicht als Wertung gedacht, sondern als Feststellung.

Und eine weitere Feststellung ist, dass du vermutlich über kurz oder lang gekündigt wirst, wenn du so weitermachst. Auch der Arbeitgeber hat ein Recht auf deine Arbeitskraft.

Und ja, es kann tatsächlich so sein, dass du an der falschen Stelle bist. Aber auch das kann einfach nur eine Erkenntnis sein und beinhaltet keine Wertung über dein Leben.

Die Frage ist aus meiner Sicht, wie möchtest du damit umgehen? Ich habe da keine Antwort für dich. Das ist etwas, das nur du entscheiden kannst. Wenn du das nicht alleine kannst, solltest du dir Hilfe holen.

Und es würde vermutlich Sinn machen, dir zu überlegen, wo du arbeitsmäßig auf lange Sicht hin möchtest. Du könntest den Kampf aufnehmen und versuchen doch wieder bei deiner Arbeit reinzukommen und an der Herausforderung zu wachsen. Oder du suchst dir proaktiv schon etwas anderes, wo du eher denkst, dass es dir gefällt.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 05.08.2025, 15:56

Ich würde es zwar nicht ganz so hart formulieren wie caduta, denke aber auch dass da eine Entscheidung fällig ist.
Klar kann man mal krank sein und es ist auch gut auf sich zu achten wenn man sich sehr erschöpft fühlt.
Aber mal hier einen Tag, mal da zwei Tage und eine Woche bringen nichts wenn das Grundproblem weiter besteht. Und das ist aus meiner Sicht eben die Depression und die ganze psychische Verfassung.

Ob der Job richtig ist kann man glaube ich nur entscheiden wenn man gesund ist. Und ob der AG kündigt kann keiner vorhersehen, aber natürlich ist es auf Dauer nie günstig und auch einfach keine Lösung immer wieder krank zu sein.

@Tobalf, du hast ja nun schon einen Termin mit dem Psychiater, bist beim Hausarzt und beim Therapeuten.
Wichtig wäre es die Medikamente regelmäßig zu nehmen. Und womöglich wäre doch erst mal ein Klinikaufenthalt hilfreich statt so weiter zu machen (was ja, wie deine Situation zeigt, nicht viel bringt).
Normalerweise ist es auch AG viel lieber, wenn jemand einmal länger aber kalkulierbar ausfällt und an seiner Genesung arbeitet, als immer wieder krank zu sein

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Tobalf
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Beitrag Mi., 06.08.2025, 19:06

Ich habe eure Beiträge gelesen und habe auch was davon mitnehmen können.
Gestern Abend und noch heute Vormittag war ich eigentlich entschlossen es mit einer Klinik oder vielleicht Tagesklinik zu versuchen. Ich schleppe mich schon so lange durch und habe das Gefühl ich suche schon seit über einem Jahr nach Hilfe und finde sie irgendwie nicht. Bin am Ende meiner Kräfte. So kann das nicht weitergehen, dass ich immer ne Zeitlang durchhalte und der Druck baut sich immer mehr auf, bis ich einknicke.
Jetzt fällt gerade viel Anspannung von mir ab, weil ich ein schwieriges Gespräch im Jugendamt hatte, bei dem ich mich nicht schlecht geschlagen habe und plötzlich denke ich wieder "logisch" darüber nach. Warum gehe ich nicht einfach in die Arbeit und versuche mein Bestes zu geben? Aber solche Phasen habe ich ja immer wieder, wo ich mir sage "Morgen arbeite ich ganz konzentriert und schaffe dieses oder jenes". Es ist die alte Endlosschleife und da wird mir auch keiner von euch die Entscheidung abnehmen können.
Dazu kommt, dass ich ja von meiner Frau getrennt bin und vereinbart ist, dass die Kinder die letzte August- und die erste Septemberwoche bei mir sind. Ich kann mich da auch nicht aus der Verantwortung stehlen und müsste auch schauen, wie die Kinderbetreuung gewährleistet ist. Zudem hatte ich den Kindern einen Italien-Urlaub versprochen und die wären sicher enttäuscht. Ihr werdet jetzt sagen, wer über einen Klinkaufenthalt nachdenkt, sollte nicht von Italien-Urlauben reden und ihr habt recht damit.

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Tobalf
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Beitrag Mi., 06.08.2025, 19:11

Oder ist die Wartezeit auf einen Klinkplatz eh so lang, dass das in den naächsten 2 oder 3 Wochen nichts wird? Aber dann wäre die Frage was mach ich bis dahin?
Ihr merkt, ich drehe wieder Gedankanschleifen und komme zu keiner Entscheidung

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