Wehrpflicht?

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Mammalina
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 05.11.2025, 13:11

Dachte, es ginge hier um die Wehrpflicht? Im weitesten Sinne die Verteidigung unseres Landes? Dazu gehört auch die Frage der Identifikation mit diesem Land.

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Thread-EröffnerIn
Hiob
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Beitrag Fr., 07.11.2025, 13:55

Zu meiner Maturazeit war der Wehrdienst für die heranreifenden Männer attraktiver als der Zivildienst. Harte Kerle wurden durch Gehorsam, Pflichterfüllung und Ehrgeiz geformt, wer Zivi machte, galt als weichlich. Zu dieser Zeit wußten die meisten Wehrpflichtigen nicht, dass man Zivildienst nicht nur aus Gewissensgründen, sondern auch aus gewissen Gründen machen konnte und dabei nicht nur mehr Knete bekam und in der richtigen Stelle eine ruhige Kugel schieben, sondern seiner ersten Freundin auch die Woche über was vorlesen konnte. Einige machten sogar freiwillig längeren Wehrdienst, wenige wurden 12-jährige Zeitsoldaten mit einem Salär, was 18-jährigen auch den Verstand vernebeln konnte. Doch das war in Friedenszeiten. Das war die alte Normalität.

Irgendein geheimnisvolles Wesen hat wie auf Kommando den europ. Eliten und Medienschaffenden den Verstand umgepolt, sodass jetzt wieder Zwang angesagt ist. Testpflicht, Impfpflicht, Wärmepumpenpflicht, Bekenntnispflicht, Zuwanderungspflicht, Klimapflicht und Wehrpflicht zeugen vom Switch in die neue Zeit, in den Kollektivismus. "Muss" ist jetzt angesagt, nicht mehr freiwillig oder kritisch hinterfragen. Dafür ist keine Zeit mehr. Auf einmal werden hunderte Milliarden aus dem Nichts erzeugt und treten Militärs wieder im Fernsehen auf, die Bundeswehr geht wieder vor Arbeitsämtern und an Schulen werben. Als Linke fanden wir das "Werben fürs Sterben" früher nicht so lustig, heute können die, die sich als Linke bezeichnen kein Problem mehr darinnen erkennen. Dabei gibt es nichts, was weiter rechts wäre, als wieder Panzer an die Ostfront zu schicken.

Gestern gab es eine Aussprache im dt. Bundestag, bei der die Grünen irgendeinen feministischen Aktionstag begehen wollten und in ihrem neuesten Aktionsprogramm fand sich unter anderem der Vorschlag zur Bildung von Frauenbatalionen. Frauenbatalione als feministische Außenpolitik? Da reibt man sich die Augen, ich würde denken Frieden wäre effektiver, denn Krieg nimmt keine Rücksicht auf Kinder und Frauen. Auch nicht auf nonbinäre Pronomen. Wer sich für Details interessiert, kann in der gestrigen Bundestagsdebatte nach diem Abgeordneten Frohnmayer und seiner Rede suchen, dier liest den Programmpunkt vor, glaubt ja sonst wieder keiner.

Und so drehen sich die Räder weiter und weiter und die alte Wehrpflicht, die in Friedenszeiten noch stählerne Männer formte, zeigt sich heute in einem ganz anderen Licht. Und wenn wir netflixvernebelten Schlafwandler nicht zur Vernunft kommen, wird es wieder Leute geben, die hinter der Gardine stehen und ihren Nachbarssohn beim Meldportal melden. Diesmal nicht, weil er im Garten mit mehr als 5 Leuten grillte, sondern weil er sich dem ehrenvollen Einsatz gegen den nächsten Schurken verweigerte. Und es wird einige Spezialdenker geben, die froh sind, dass auch die Tochter ihrer ehrenvollen Aufgabe nicht entzogen werden darf. Auf einmal wird der Patriotismus wieder "des demokratischen Bundesbürgers höchste Pflicht sein". Vernebelt.


ziegenkind
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Beitrag Fr., 07.11.2025, 15:20

Ich denke: je höher das Bildungsniveau, desto höher der Anteil von Zivis damals
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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