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Sa., 13.07.2019, 11:06
Wenn ein Patient jahrelang etwas mit sich rumträgt, darunter leidet und es nicht dazu kommt, dass er in seinem Lebensumfeld eine Stütze für dies und das erfährt, wenn er etwas nicht abschließen kann oder endlich über so manches sprechen möchte - was passiert, wenn er Therapeuten begegnet, die signalisieren, ich bin überlastet. Oder von sich selbst und ihren Schwierigkeiten im Leben erzählen. Fühlt der Patient sich gesehen, angenommen und bekommt für sich Raum?
Der Therapeut sagt, in einem übertragenen Sinn: ich sitze hier auf diesem Stuhl und jenem, das ist hier mein Raum, meine Regeln, das sind meine Lebenserfahrungen, meine Prägungen, ich fühle mich so und so. Und jetzt sind sie da und wir lächeln uns an. Sagen sie bitte nichts. Denn ich habe mir über sie ein Bild und eine Geschichte gemacht, die zu dem passt, was ich leisten kann. Sie sind xy, und ich z. Passt. Mehr will ich nicht wissen.
Ist doch super authentisch! Da sitzt ein Mensch, top, das wollte ich schon immer mal erfahren.
Wenn ein Patient schwer depressiv ist, nicht mehr arbeiten kann, nicht schlafen ect ect. Wie hilfreich ist es zu erfahren, der Therapeut ist auch nur ein Mensch, (aber offensichtlich geht es ihm nicht so dreckig wie mir).
Keine Ahung, in welchem Zustand manche zur Therapie gehen und warum!?