wie lange wart / seid ihr in Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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(e)
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:02

Natürlich wollen die Krankenkassen alle Therapieformen, die mehr Zeit brauchen, als Auslaufmodell deklarieren. Es geht schließlich um Geld, das dabei gespart werden kann.
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elana

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candle.
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:04

titus, wie soll ich das denn bitte untermauern? Es geht dir wohl um das "Recht haben" und darauf mag ich mich nicht einlassen.

Jeder Mauer wird doch gleich wieder ein Stein weggerissen und der Wiederaufbau ist mühsam.

candle
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Mary-Lou
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:05

Allerdings kann man das insofern umgehen, als dass man eben kürzere Therapieformen wählt und nach Ende eine andere beginnt. In diesem Fall spart sich die KK nichts.

Umgekehrt müssen die 300h einer PA auch gar nicht ausgeschöpft werden. Allerdings reichen wohl kaum 40 oder 60 Stunden, schon allein aufgrund des Aufbaus einer PA.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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(e)
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:08

Also ich nehme, was ich kriegen kann an PA, solange das bei den Krankenkassen noch nicht gestrichen ist. Wobei ich aber sowieso davon ausgehe, dass die Analytiker sich im Falle des Falles etwas einfallen lassen werden, vielleicht läuft´s dann in Praxis-Teams unter größeren Konzepten oder eben unterschiedlichen Therapieformen. Schon jetzt laufen Bestrebungen auf gemeinsame Nenner hin.
Zuletzt geändert von (e) am Mo., 26.12.2011, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
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elana

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leberblümchen
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:08

Stimmt, Sandrin, man KANN es so sehen, dass die VT letztendlich eine Art Dressur ist - ich kann das jedenfalls nachvollziehen. Ich habe da mal reingeschnuppert und der Therapeut hat mir dann gesagt, immer wenn ich Angst hatte, sollte ich an etwas ganz Schönes denken (vereinfacht gesagt). Ich habe das nicht weiter verfolgt, weil mir das irgendwie komisch vorkam. Ich finde es aber völlig legitim, dass andere Leute das anders bewerten.

Trotzdem verstehe ich nicht, wieso man die Analyse mit so einer Art Gehirnwäsche gleichsetzt. Eigentlich geht es doch gerade um das Bewusstmachen innerer Konflikte. Also doch eher das Gegenteil von einer Gehirnwäsche, oder?

Candle, wenn dir das Diskutieren zu mühsam ist, dann lass es doch. In einer Diskussion geht es oft darum, den anderen zu überzeugen, also Recht zu haben. In diesem Fall trifft das auf mich nicht zu, denn ich habe mit der Analyse nicht viel zu tun. Ich habe dich lediglich gebeten, deine These zu belegen. Das ist dir zu mühsam - dann eben nicht. Dann nehme ich das aber auch nicht ernst.

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sandrin
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:12

Ich glaube, was hier völlig untergeht, ist, dass jeder Fall einzigartig ist. Ich bleib dabei, je komplexer das Problem, je tiefer die ganze Persönlichkeit davon betroffen ist, je mehr das mit der Lebensgeschichte zu tun hat, umso eher würde ich für eine PA votieren. Wenn es ein eng eingegrenztes Problem ist, dann kann man doch mit einer VT auch weit kommen.
Im Übrigen: In der PA geht man auch vom HEUTE aus. Also bei mir lief das immer so, dass uns etwas aufgefallen ist und dann haben wir uns überlegt, was das mit mir und meiner Geschichte zu tun hat. Dann waren wir in der Kindheit. Aber wir haben nie so angefangen: So, was war denn bei Ihnen los, als sie 5 waren. So ist das dann ja auch nicht.

@titus: Das mit der Gehirnwäsche war eher ironisch von mir gemeint. Sozusagen ein Pfeil zurück, weil man der PA unterstellt hat, dass sie in die Persönlichkeitsrechte der Menschen eingreift. Musst du nicht so ernst nehmen

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sandrin
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:14

Mir ist es in der VT mal so gegangen, dass ich von mir aus geäußert habe, ich würde gerne wissen wollen, weshalb ich mich so verhalte, woher das kommt. Er meinte dann, das sei doch gar nicht wichtig.
Was ich der VT auch noch anlaste ist, dass sie Stimmung gegen die PA macht. Das ist auch nicht die feine englische Art. Aber ok, das hat ja nichts mit der Wirksamkeit zu tun.

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(e)
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:16

Hier ein passender Link zur Aktualität der Psychoanalyse:

http://www.psychoanalyse-aktuell.de/wis ... alyse.html
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elana

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candle.
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:20

titus2 hat geschrieben: In einer Diskussion geht es oft darum, den anderen zu überzeugen, also Recht zu haben.
Und wovon soll ich dich überzeugen? Das du manche eh nicht ernst nimmst, ist mir häufig aufgefallen, dann reihe ich mich auch gerne dort ein titus.

Im Moment wirkt eh fast jeder Beitrag von dir wie ein Frontalangriff, wogegen weiß ich nicht, aber bringe es doch mal dorthin wo es hingehört?!

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leberblümchen
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:23

Leider habe ich selbst nicht so viel Ahnung von Psychotherapie - deshalb freue ich mich ernsthaft über jeden, der mich informieren und aufklären kann. Ich lese immer was und denke: "Wow, kann ich nachvollziehen - prima Idee" - und dann stellt sich heraus, dass das, was der Autor geschrieben hat, schon längst überholt ist. Außerdem muss ich ja immer noch berücksichtigen, dass ich das, was ich gelesen habe, nur zum Teil verstehe...

Ich hab z.B. von Adler das mit dem 'Lebensplan' eines Neurotikers gelesen. Das leuchtet mir total ein (und ich habe nicht den geringsten Schimmer, ob das nun so stimmt oder nicht), dass man durch die Beziehungen, die wir als Kinder in der Familie erlebt haben, einen Lebensplan entwirft, der im Falle eines Neurotikers nun mal eben nicht besonders effektiv und schön ist. Diesen Plan neu zu entwickeln, erfordert meiner bescheidenen Meinung nach eben so was wie eine Analyse. Da kann man dann den 'falschen' Lebensplan korrigieren und die Ängstlichkeit loswerden. Das Problem ist halt, dass diese Neurosen den ganzen Lebensstil negativ beeinflussen. Ich kann mir für mich persönlich nicht vorstellen, dass eine Verhaltenstherapie da ausreichen würde. Und ebenso verwundert es mich, wenn jemand schreibt, dass die Analyse überholt sein soll.

Candle, ist es dir aufgefallen, dass du die Einzige bist, die die sachliche Ebene hier verlassen hat?
Zuletzt geändert von leberblümchen am Mo., 26.12.2011, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:23

titus2 hat geschrieben:Stimmt, Sandrin, man KANN es so sehen, dass die VT letztendlich eine Art Dressur ist - ich kann das jedenfalls nachvollziehen. Ich habe da mal reingeschnuppert und der Therapeut hat mir dann gesagt, immer wenn ich Angst hatte, sollte ich an etwas ganz Schönes denken (vereinfacht gesagt). ist
Das ist nun wirklich ne zu enge Sichtweise der VT, diese auf die klassisch kognitive nach Beck/Ellis zu beschränken (um nicht zu sagen sone Plattitüde, wie die PA auch einige kennt)... das ist nur eine Ausprägung davon. Mir ging es jedenfalls ziemlich an die Substanz und auch ans lebengeschichtliche... und selbst Probetheras erkannten relativ zügig, dass sie mir kognitiv nicht wirklich kommen brauchen.

Wenn man jemanden hat, der jeden ins gleiche Raster zwängt: Pech.. bzw. vorher darauf achten, wie er andenkt zu arbeiten (gibt btw. auch Vtler, die arbeiten mit integrativeren Methoden, die z.T. sogar als weitere Ausprägung der VT eingeordnet werden). Auch die VT hat sich weiterentwickelt *man glaubt es kaum*... wenn es denn der Thera auch hat.
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leberblümchen
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:27

Stern, mir ging es gar nicht darum, die eine Therapieform für besser zu erklären als andere. Dafür kenne ich mich nun wirklich nicht gut genug aus. Aber dennoch: Irgendeinen Unterschied wird es ja geben, und in der Literatur stößt man immer wieder auf die Aussage: Je komplexer die Störung, desto besser greift eine Analyse.


candle.
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:30

titus2 hat geschrieben: Je komplexer die Störung, desto besser greift eine Analyse.
Komisch, dass dann für Borderliner die DBT erfolgreich eingeführt wurde.

candle
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stern
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:32

titus2 hat geschrieben:Stern, mir ging es gar nicht darum, die eine Therapieform für besser zu erklären als andere.
So habe ich dich auch nicht verstanden... nur VT als Dressur zu begreifen wäre nun wirklich nicht lege artis bzw. anno dazumal, daher mein Einwand... dass muss man nun wirklich etwas differenzierte betrachten.

und auch das halte ich für ein Gerücht:
Aber dennoch: Irgendeinen Unterschied wird es ja geben, und in der Literatur stößt man immer wieder auf die Aussage: Je komplexer die Störung, desto besser greift eine Analyse.
Die VT hat grds. auch diverse (!) Ansätze für komplexe Störungen und modifizierte Ansätze... das eher fiese daran ist, dass trotzdem das fixe durchschnittlich bemessene Stundenkontingent für alle gilt (relativ unabhängig von der Störung).
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sandrin
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Beitrag Mo., 26.12.2011, 23:35

Ja, aber das verstehe ich jetzt nicht so ganz, stern. Zuerst war die VT. Der hat man immer vorgeworfen, wie würde nur das Verhalten verändern wollen. Daraufhin kam in den 60ern/70ern die so genannte kognitive Wende - eine Revolution in VT-Kreisen, weil man da das erste Mal erkannt hat, dass der Mensch ja nicht nur ein konditioniertes Wesen ist, sondern ab und zu auch denkt (klingt jetzt wieder fürchterlich sarkastisch, sorry !). Die Kognitive Therapie war ja gerade zu DAS Aushängeschild der modernen VT. In letzter Zeit deutet sich laut Literatur eine sogenannte affektive/emotionale Wende an, wobei das noch nicht ganz durch ist. Die VT definiert sich aber sehr wohl über die kognitive Therapie, zumindest in Bezug auf Depressionen!

Das mit der DBT ist einfach zu erklären: Der Borderliner möge doch seine selbstverletzenden Verhaltensweisen unterlassen. Es geht also wieder ums Konditionieren. Also da bin ich dann schon bewusst sarkastisch, weil meine beste Freundin nämlich Borderlinerin ist und an diesem Konzept echt fast verzweifelt ist. War bei ihr so, andere kommen vielleicht besser klar damit.
Zuletzt geändert von sandrin am Mo., 26.12.2011, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.

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