Schwierigkeiten in der Beziehung zu meinem Therapeuten

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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 06.12.2016, 00:02

denn erst versucht man, dass das baerchen das macht, was man fuer angemessen haelt und wenn es sich stur stellt, wie ein esel, wirft man den frust aufs baerchen.

nee man wirft den frust auf den esel, weil bärchen bleibt doch passiv.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 00:09

buridans esel. keine wahl ist auch eine.


ziegenkind
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Beitrag Di., 06.12.2016, 00:35

bär, wer hat denn jüngst versucht dich zu umarmen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:11

Krümmelmonster hat geschrieben:Du kannst doch deinen therapeuten fragen ob er dich in den arm nimmt oder eine Bekannte.
ich vermute, dass die meisten analytiker nicht umarmen. meiner wuerde das nie machen und er weiß auch sehr genau, dass ich das erstens nicht aushalten kann (auch wenn sich ein teil danach sehnt) und zweitens meine abhaengigkeit zu ihm verstaerken wird.

gedanklich denke ich manchmal daran, wie ich ihm nahe bin und das fuehlt sich auch sehr vertraut an.

in den sitzungen kann ich das aber nicht aussprechen, welche sehnsucht ich habe. und wenn, dann nur ein klein bißchen. meistens muss ich es auch umschreiben.

beim versuch habe ich dann auch wieder das empfinden, dass ich fast ersticke. aber an was, vielleicht am schaemen.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:17

ziegenkind hat geschrieben:bär, wer hat denn jüngst versucht dich zu umarmen?
beispielsweise meine mum, wenn ich ihr was schenke, weil sie sich dann bedanken will. bzw. wenn wir uns verabschieden, weil sie in den urlaub faehrt.

ich kann das umarmen dann nicht wirklich wahrnehmen. bzw. meistens nur das -nicht angenehme- schade finde ich das.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:20

mich hat im weitesten sinne mal ein hausarzt umarmt.

kannte ihn nicht (mein erster besuch). und als ich ihm meine beschwerden erklaerte, meinte er, dass er meine muskulatur entspannen will.

er stellte sich hinter mich (sehr nahe). er umarmte mich und hebte mich an, weil er mich einrenkte.

genau das fuehlte sich damals sehr gut an. beides, die naehe und das festhalten einerseits und das einrenken andererseits.

erinnere mich, dass das festhalten wie ein fester halt fuer mich war, nach dem ich mich sehne.

als wenn mir damit nichts mehr draußen passieren kann.

es war, als wuerde mich jemand wieder aufladen. kraft geben. es hielt eine weile an und dann verblasste es wieder.


isabe
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:27

Zum Umarmen fällt mir ein, dass ich selbst vermutlich Schwierigkeiten damit habe, wenn ich nicht sicher bin, ob es aus dem Herzen kommt. Bei meiner Mutter war das auch so: Man umarmt sich halt, und wenn es von der Mutter kommt, dann soll es halt so was wie "Liebe" bedeuten. Muss wohl so sein. Nur spürt das "Kind", dass das nicht so IST. Daher die Abwehr. Und dann noch die Berührungen der Missbrauchenden.

Heute ist das immer noch bei Menschen so, wo ich nicht weiß, ob es Zuneigung ist oder eine umarmende Leere. Wenn ich aber spüre, dass es echt ist, kann ich das Umarmen auch total genießen.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:40

isabe: das erlebe ich aehnlich. bei meiner mum ist es wirklich, wie ein leeres umarmen, weil in einer scheinbar intakten familie umarmt man sich halt eben auch mal. aber das alles eher nur zum schein, damit im außen keiner erahnen kann, was tief drin wirklich an empfinden da ist.

kann sein, dass meine mum manchmal auch wirklich etwas, wie leichte waerme empfindet, aber eher selten.

wirkliche -liebe- ist es aber vermutlich nie.

und das duerfte ich auch nie als das bei ihr aussprechen. wuerde sie damit zutiefst beruehren und kraenken, wenn ich ausspreche, dass sie mich nicht lieben kann.

das kann ich aber auch teils verstehen, weil es erstmal wie ein angreifen sich anfuehlen wird.

wie kann ein eigenes kind sich hinstellen und seiner mum beschreiben, dass sie das empfinden hat, dass die mama es nicht lieben kann. wie kann sich das ein kind herausnehmen.

aber was kraenkt sie da im detail, das frage ich mich gerade an dieser stelle.

eigentlich erklaere ich sie damit auch als eine nicht gute mutter. und welche mutter will sich das eingestehen.

und evtl. erinnert es sie auch sehr schmerzhaft an ihre erfahrungen, die sie mit ihren eltern hatte.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:47

sehr wichtig ist immer, diesen schein nach außen aufrechtzuhalten. das merke ich bei ihr sehr deutlich.

sie ist sich auch teils irgendwie sicher, dass sie eine mama ist, die fuer ihre kinder da ist.

das stimmt auch, denn als mein vater damals starb, war sie erstmal mit zwei kindern alleine.

aber was sie nicht versteht, dass es einem kind nicht nur aussreicht, wenn die mama da ist und essen macht. bzw. auf den elternabend geht.

das kind will auch andere sachen.

es will, dass es in seiner mama halt findet.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:51

und manchmal nehme ich da an meiner mum etwas wahr, was sich kaum beschreiben laeßt.

etwas unheimliches. etwas, was man schlecht benennen kann. eine kraft, die nichts gutes bedeutet.

ansprechen kann ich das bei ihr nicht, sie wuerde es direkt ablehnen und abweisen.

darf da nicht dran, was ich an ihr wahrnehme.

ein unsichtbare kraft, die alles kaputt macht.


candle.
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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:53

Baerchen hat geschrieben:
das stimmt auch, denn als mein vater damals starb, war sie erstmal mit zwei kindern alleine.
Und schwanger? Schwere Zeit!
Baerchen hat geschrieben: das ist eine verdrehte welt, wie es letztens meine schwester an einer anderen stelle aussprach.
Baerchen hat geschrieben: und das ist dann immer auch etwas, was mich an meinen bruder und mich erinnert.
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Beitrag Di., 06.12.2016, 09:57

wenn ich meine mum anschweige, dann habe ich das empfinden, dass sie das wirklich kaum aushalten kann. und das macht fuer mich deutlich, wie sehr sie abhaengig ist.

frueher als kind hatten wir mal streit. danach stellte ich das schweigen ein.

meine mum versuchte schritte auf mich zu machen, aber es brachte nichts.

und eines tages kam sie an mein bett und bettelte mich an, damit ich wieder spreche.

ich blieb starr und dann schuettelte sich mich sehr verzweifelt leicht durch.

das war schreckklich fuer mich, weil ich daran spuerte, wie verzweifelt sie war.

sie schuettelte mich wie eine mutter, die versucht ihr kind, dass nicht mehr lebt, aufzuwecken.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 10:00

ich kann verstehen, dass meine mum es alles andere als leicht in ihrem leben hatte.

manchmal kann ich mich in sie hineinversetzen.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 10:06

und dann verstehe ich nicht, weshalb sie sich meinen vater aussuchen musste. weshalb gerade ihn. einen mann, der aus einer schrecklichen familie stammt.

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Baerchen
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Beitrag Di., 06.12.2016, 10:08

vielleicht weil man mit erschreckendem die leere fuellen kann.

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