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Mo., 02.12.2013, 11:21
Liebe Lidocain,
weißt Du, theoretisch könnte es lange dauern, ja. Allerdings könntest Du ja auch den kalten Entzug starten und Dich während diesem Begleiten lassen, von Deinem Therapeuten und dem Ausstiegsmenschen.
Wenn Du einmal abgesprungen bist und dann mit all Deinen Ängsten, Sorgen und was da sonst noch zugehört zu Deinem Therapeuten gehst, dann sieht er Dich in Deinen Gefühlen. Jetzt ist alles nur ein theoretisches Konstrukt, nett. Aber nicht hilfreich.
Sieh mal, ich war lange Zeit abhängig von Alkohol, 12 Jahre lang. Ich habe mir alles erdenkliche über Sucht angelesen, ich bin quasi ein Fachidiot auf diesem Gebiet, habe auch lange Therapie gemacht, aber nie mit dem Trinken aufgehört.
Erst als ich mit dem Trinken aufhörte, konnte ich plötzlich fühlen was all die Theoretiker gesagt haben und verstehen. So und nicht anders herum funktioniert ein Ausstieg.
edit: Wenn Du Dich nicht verstehst, kann es niemand. Der Therapeut hilft Dir nur dabei Licht in Dein persönliches Dunkel zu bringen. Er muss Dich in all Deinen Facetten sehen, um verstehen zu können.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli