Zumutung oder zu sensibel?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sehr
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 13:41

Ja, sensibel kann auch positiv sein.
Jedenfalls meine ich, dass wenn man 5 Tage lang über das selbe redet, ich meine, dass dies eher nicht vorwärts bringt. Da muss man doch auch anständig Energie aufbringen. Oder nicht? Und es kommt trotzdem wieder das selbe raus (im Kreise), weil nur du wissen kannst, was du willst.
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Gedankentanz
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 13:46

candle. hat geschrieben: Mi., 02.05.2018, 13:39
Gedankentanz hat geschrieben: Mi., 02.05.2018, 13:37 Grob ja, aber ich konnte bisher von mir aus nicht tiefer darauf eingehen.
Und dazu sagt sie dann nichts?

Aber Zuhause kannst du im Bett liegen oder ist das auch problematisch?
Zuhause im Bett, mit meinem Mann ist das kein Problem. Wobei ich auch da meine Eigenarten habe. Ich schlafe so gut wie nie als erster ein. Ich kann erst einschlafen, wenn er eingeschlafen ist. Ich mag im Bett keine Nähe, sprich er muss auf seiner Seite bleiben, (außer wir werden intim) Bin auch im Hochsommer im Bett noch angezogen. Am besten schlafe ich wenn keiner da ist, ich alleine bin. Dabei bin ich wirklich glücklich verheiratet und habe einen sehr lieben Mann.

Meine T. sagt dazu nicht viel. Da fühle ich mich von ihr nicht so richtig abgeholt. Viel schlimmer noch, vermutet sie dahinter einen Machtkampf meinerseits...
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


Marilen
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 13:49

Irgendwer schrieb es schon, es gibt auch die Möglichkeit modifizierter Analyse.
Ich selbst sass z.B. nur bei nur zwei Wochenstunden.

Marilen
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.


candle.
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 13:51

Gedankentanz hat geschrieben: Mi., 02.05.2018, 13:46 Meine T. sagt dazu nicht viel. Da fühle ich mich von ihr nicht so richtig abgeholt. Viel schlimmer noch, vermutet sie dahinter einen Machtkampf meinerseits...
Ich verstehe einfach nicht, dass bei so intensiven Therapeutenkontakt nichts bei rumkommt?

Ich hatte auch mal Probleme und sollte mich hinlegen. Nachdem ich die Problematik geschildert hatte und es ausprobiert hatte, ging es mir damit auch nicht gut, aber es konnte dann langsam "gesteigert" werden. Ich finde die Therapie ziemlich inhaltslos gerade und wenig Bindung scheint zur Therapeutin zu sein und kein Vertrauen. Nur immer drumrum reden hilft ja auch nichts. Also vereinbart habt ihr nichts? Deine Problematik versteht sie nicht? Hm. Ratlos.
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mio
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 14:33

Gedankentanz hat geschrieben: Mi., 02.05.2018, 13:21 Sich hinzulegen, hat für mich etwas kindliches, sich hingeben, vertrauen. Damit habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Für mich war liegen, schlafen in der Kindheit mit Stress und Ängsten verbunden.
Und sie möchte wahrscheinlich "erreichen" dass Du "entspannter" wirst diesbezüglich, die Erfahrung machst, dass Dir heute nichts passiert wenn Du Dich ihr "hingibst". Dass Du diese "Angst" also bearbeiten kannst indem Du sie "überschreibst" mit einer korrigierenden Erfahrung.

Ich befürchte allerdings dass das nicht funktionieren wird solange Du allein schon beim Anblick der Couch dissoziierst, denn in so einem Zustand bist Du schlicht nicht "therapierbar" weil "nicht erreichbar".

Vielleicht kannst Du mal überlegen ob es was gäbe, was es Dir erleichtern würde an die Couch zu "denken". Sie vielleicht mal "ganz kurz" nur berühren. Dich allein drauf legen, ohne, dass die Therapeutin im Raum ist? Eine Decke? Dein Lieblingskissen oder Stofftier oder Schal oder oder... Ganz egal was. Vielleicht auch, dass sie weiter weg sitzt?

Hat sie Dich denn noch nie gefragt was Du bräuchtest um Dich legen zu können? Ob es etwas gäbe, was das erleichtern würde?

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Sehr
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 14:44

Das klingt gut, Decke oder sowas vertrautes von daheim mitnehmen.
Würde ich so oder so machen. Da liegt ja jeder drauf.
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Philosophia
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 19:04

Ja genau, ich hatte auch ne Decke. Da kannste dich notfalls drunter verstecken.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Gedankentanz
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 20:44

Ich hab's versucht. Zumindest über die Couch zu reden. Mir ging es zunehmend schlechter. Mund wurde trocken, keine Konzentration, bleierne Müdigkeit. Ich konnte mich nicht hinlegen.
Als die Sitzung vorbei war und ich Aufstand, tat mir der ganze Körper weh.
Jetzt fühle ich mich einfach hundeelend. Weiss nicht wie ich mich lassen soll....
Bin total kaputt, innerlich ist mir spei übel....
Ich mag die Couch nicht
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mio
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Beitrag Mi., 02.05.2018, 21:03

Bekommt Sie das dann mit Gedankentanz? Also wie es Dir damit geht?

Und wenn Dir übel ist versuche es nicht zu unterdrücken sondern zuzulassen. Ist unangenehm, aber der Körper möchte so das Trauma (bzw. den traumatischen Stress mit dem Du in "Berührung" gekommen bist) "abreagieren" und wenn man es schafft das zuzulassen kann es wirklich was lösen. Natürlich nicht sofort, aber nach ner Zeit schon.

Auf alle Fälle hört es sich so an, dass es einen guten Grund gibt warum Dir die Couch im Moment noch zu viel ist. Es wäre wahrscheinlich schlicht und ergreifend zu viel.

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Gedankentanz
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Beitrag Do., 03.05.2018, 10:23

Zu Beginn ging es noch, es war eher spielerisch, dass wir über die Couch sprachen. Doch dann kippte es innerlich bei mir. Als die Gefühle dazu näher kamen, konnte ich nicht mehr.
Meine Therapeutin hat es mitbekommen, ich glaube sie sagte etwas von wegen, das es mich sehr quält. Könnte damit aber nichts anfangen.
Das reden viel mir plötzlich sehr schwer. Als hätte ich wortfindungsstörungen und ich war so schwammig und müde im Kopf. Ekelhaft.
Bin irgendwie immer noch entsetzt, was das gestern bei mir ausgelöst hat.
Dabei haben wir nur "harmlos" darüber geplaudert.
Ich kann nicht mal konkret benennen, was genau, das verursacht.
Etwas eigenes mitzunehmen, für auf die Couch, finde ich eine schöne Idee. Allerdings wäre mir jetzt ein großer Abstand zwischen mir und der Couch viel lieber.
Leider bekomme ich das mit dem loslassen nicht hin. Alles bleibt in mir. Wie ein Dampfkochtopf. Ich bekomme meinen Deckel einfach nicht auf.
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Philosophia
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Beitrag Do., 03.05.2018, 11:28

https://www.medizin-im-text.de/blog/201 ... ntergeben/
Lies mal, was Dunja Voos dazu schreibt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag Do., 03.05.2018, 12:11

Gedankentanz hat geschrieben: Do., 03.05.2018, 10:23 Bin irgendwie immer noch entsetzt, was das gestern bei mir ausgelöst hat.
Dabei haben wir nur "harmlos" darüber geplaudert.
Ich kann nicht mal konkret benennen, was genau, das verursacht.
Ich kann das sehr gut verstehen, auch wie unangenehm es für Dich ist und dass Du keine Erklärung dafür hast.

Für Dich scheint die Couch wirklich als "Symbol" des "Traumas" zu fungieren. Das ist kein bewusster Vorgang weshalb es sich in dem Sinne rational auch nicht "erklären" lässt was an der Situation konkret gerade so überfordernd ist. Wichtig ist dass Du mit Deiner Therapeutin darüber sprichst damit diese Dir helfen kann in solchen Momenten nicht vollkommen in einen Überforderungszustand (der die Gefahr einer Retraumatisierung birgt) zu rutschen.

Die Frage ist allerdings ob Sie als Analytikerin überhaupt über das dementsprechende Wissen verfügt? Das würde ich unbedingt überprüfen!!!

Wenn Du ihr sowas erzählst dann sollte sie sehr hellhörig werden und erst mal dafür sorgen dass Du wieder stabiler werden kannst; mit einem reinen "Ich quäle Sie jetzt sehr" (also emphatischer Einfühlung) wird es nicht getan sein sondern sie muss Dir dabei helfen einen Weg zu finden wie Du nach und nach lernst Dich selbst wieder aus diesen Zuständen rausholen zu können bzw. erst gar nicht in sie reinzugeraten. Sonst ist es wirklich keine "Therapie" sondern kann eine "Retraumatisierung" werden.

Dieser Symtomatik kommst Du nicht mit immer wieder "Augen zu und durch" bei sondern Du musst lernen sie "zu steuern", wenn Du Dich dem immer wieder hilflos ausgeliefert fühlst ohne dass da entsprechend gegengesteuert wird kann es wirklich SCHÄDLICH für Dich sein. Sei da vorsichtig!!! Dein Gefühl hat da schon ganz recht.

Patienten die zu starken Dissoziationen neigen wird in der Regel von klassischer Psychoanalyse eher abgeraten, eben aufgrund der Gefahr einer Retraumatisierung. Das sollte ihr bekannt sein, aber es scheint auch Analytiker zu geben denen das nicht bekannt ist oder die das als "Unsinn" abtun obwohl es dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht. Dh. spätestens wenn sich bei Dir im Verlauf der Therapie derartig starke Dissoziationen einstellen wie Du sie beschreibst sollte sie eigentlich hellhörig werden und entsprechend intervenieren und nicht weiter "Programm wie gedacht" (also stur weiter analysieren) machen. Tut sie das dennoch und Du lässt Dich darauf ein besteht wirklich die Gefahr dass Dir die Therapie mehr schadet als nutzt.

Wenn Du mit ihr sprichst und das Gefühl hast, dass sie damit nichts anfangen kann dann würde ich an Deiner Stelle erst mal zu einer neutralen Beratungsstelle - oder einem anderen Psychotherapeuten/Psychater - gehen die sich mit Traumatherapie auskennt und denen den Therapieverlauf und bei Dir dadurch auftretende Symtomatik schildern damit Du eine zweite Meinung erhälst.

Informieren könntest Du Dich vielleicht auch hier: https://www.gptg.eu

Da findest Du eine Liste mit Leuten die sich entsprechen fortgebildet haben in der Du über eine Suchmaschine direkt nach Deinem Wohnort suchen kannst und welche Angebote es dort so gibt.

Diese Symtomatik bedeutet jetzt nicht, dass man Dir nicht helfen könnte oder so...keine Angst. Aber die Methodik der Psychoanalyse könnte für Dich zu diesem Zeitpunkt eher kontraproduktiv sein. Da wäre ich wirklich vorsichtig an Deiner Stelle.
Zuletzt geändert von mio am Do., 03.05.2018, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 03.05.2018, 12:19

Philosophia hat geschrieben: Do., 03.05.2018, 11:28 https://www.medizin-im-text.de/blog/201 ... ntergeben/
Lies mal, was Dunja Voos dazu schreibt.
Ich kann das leider nicht lesen. Worum geht es da?
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Beitrag Do., 03.05.2018, 12:27

mio hat geschrieben: Do., 03.05.2018, 12:11 Die Frage ist allerdings ob Sie als Analytikerin überhaupt über das dementsprechende Wissen verfügt? Das würde ich unbedingt überprüfen!!!
Wie kann ich das überprüfen?

Gestern nach der Sitzung war mir so Elend und gleichzeitig, hätte ich mir gerne selbst weh getan. Kenne dieses Gefühl so von mir nicht. Bin eigentlich vernünftig.
Ich hatte Gedanken die mir Angst gemacht haben. Dabei bin ich so nicht. Weiß auch nicht ob ich das heute ansprechen soll. Heute Laufe ich wie im Nebel. Das macht mir zu schaffen. Bin zwar da, fühle mich aber gleichzeitig abwesend.... Fieses Gefühl.

Vielleicht sollte ich mich wirklich nochmal umschauen...
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mio
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Beitrag Do., 03.05.2018, 12:36

Gedankentanz hat geschrieben: Do., 03.05.2018, 12:27 Wie kann ich das überprüfen?
Ich würde ihr die Symptome so genau wie möglich schildern, auch dass Du Dich jetzt wie in einem Nebel fühlst, nicht mehr das Gefühl hast Du selbst zu sein und schauen wie sie reagiert.

Reagiert sie wieder nur mit einem: Dass ist Ihre Abwehr, die müssen wir "aushebeln" (also so nach dem Motto: Ihr Widerwille gegen die Couch ist nur ein Machtkampf...), dann umreißt sie das Risiko meiner Meinung nach nicht dass diese Zustände für Dich beinhalten können, so sie nicht aufgegriffen werden.

Sie hat zwar insofern Recht, dass auch Dissoziation eine Form von "Abwehr" ist, aber so ein Zustand muss wirklich aktiv angegangen werden bevor es überhaupt möglich ist weiter zu gehen. Der Patient muss erst mal ein Gefühl der Kontrolle über die Dissoziation bekommen, sonst kann es sich eben genauso ausgeliefert anfühlen wie im Trauma selbst.

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