_Marie_ hat geschrieben: Do., 20.02.2020, 07:38
Kindlich heißt für mich in dem Fall klein, hilflos, bedürftig. Und das will ich nicht sein.
Will da erwachsen sitzen und mich mit der Frau unterhalten.
Denkst Du dass Erwachsene nie bedürftig sind, sich nie klein fühlen, hilflos? (Bzw. sich mal so fühlen dürfen ohne gleich wieder zu "Kindern" zu werden?)
Wenn Du zu einer Therapeutin gehst dann impliziert das doch bereits dass Du Hilfe brauchst, sonst würdest Du ja nicht hingehen.
Ich sehe diese "Kind" oder "Anteil" Arbeit eher als "Verständnismodel". Also dass man auf die Art sich selbst besser verstehen lernen kann. Du warst ja mal ein Kind, ebenso eine Jugendliche und heute bist Du eben erwachsen und dieses "kindliche (andere) Erleben" und diese "kindlichen (anderen) Bedürfnisse" ist/sind ja auch irgendwo in Dir gespeichert.
Dass Du das Kind so "negativ" siehst ist ja auch erst mal nur Deine Sichtweise. Wenn Du Dir reale Kinder anschaust dann findest Du da ja sicher auch ganz viele tolle Sachen, also zB. neugierig, offen, vorurteilsfrei, vertrauensvoll, mutig, frech, ehrlich...all das sind ja auch "typisch kindliche" Eigenschaften.
Ich will Dir jetzt nicht einreden dass Du mit Deiner Therapeutin so arbeiten sollst, versteh mich da bitte nicht falsch, aber ich finde es immer ein bisschen auffällig, wenn jemand es so intensiv ablehnt sich mit "sich selbst als Kind" auseinanderzusetzen. Und nichts anderes meint ja zB. die Frage "Was bräuchte das Kind in Ihnen?", "Wie alt ist dieses Kind?" etc. pp.. Dass soll ja DIR - also Deinem Erwachsenenich - zur Klärung Deiner heutigen Bedürfnisse, aber auch Ängste, verhelfen und meint nicht, dass Du jetzt wieder "zum Kind werden" sollst. Wenn das so verstanden wird, dann läuft was verkehrt meiner Meinung nach, aber wie Du das verstehst liegt ja in Deiner Hand, sonst wärst Du ja nicht erwachsen.
