wie lange wart / seid ihr in Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tigerkind
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Beitrag Di., 27.12.2011, 12:39

Ja, spannend finde ich die Diskussion auch, nur wichtig finde ich eben das verschiedene Meinungen nebeneinander stehen bleiben können. ( Davon ganz abgesehen ist es eben vollkommen OT )

Ich schrieb ja weiter oben schon, das der wichtigste Faktor die Beziehung zwischen Therapeut und Patient ist, wenn die Stunden von der KK auslaufen, der Patient privat nicht weiter zahlen kann, dann finde ich das tragisch, wenn der Patient den Therapeuten aber noch braucht, aber das ist auch wieder ein anderes Thema.

Natürlich ist es auch o.k. sich auszutauschen über verschiedene Therapiemethoden, aber ich finde streiten muß man sich deswegen nicht. ( ich meine hier niemanden speziell )

Ich halte von Verhaltenstherapie überhaupt nichts, aber das ist meine persönliche Meinung, jeder kann und darf anders darüber denken.

Ich denke das hat was mit persönlichen Vorlieben zu tun, das ist ähnlich wie mit Religionen, da muß man sich nicht streiten.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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sandrin
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Beitrag Di., 27.12.2011, 12:45

Das sehe ich genauso. Und wie gesagt, ich finde, jeder ist individuell, jede Störung ist individuell. Da kommt es doch vor allem auf Passung an. Und da ist es wichtig, dass die, die PA machen, nicht belächelt werden oder ein schlechtes Gewissen bekommen müssen, weil sie eine längere Therapie machen.

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stern
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Beitrag Di., 27.12.2011, 12:45

IMO bleibt die Frage, sind unterschiedliche Therapiedauern auch durch unterschiedliche Verfahren begründbar noch innerhalb des Topics... das für und wider best. Methoden OT.

Die unterschiedliche Dauer kommt IMO dadurch zustande dass die Herangehensweise und mithin etwas anders gelagerte Zielsetzung (wenn man diese denn genauer herunterbricht) etwas unterschiedlich gelagert sind... und somit auch auch oft Äpfel mit Birnen verglichen werden (abgesehen, davon dass natürlich auch beim Patient Vergleichbarkeit gegeben sein muss... auch beim Thera, dass z.B. die jeweils bestätigt wirksame "weiterentwickelte" Vorgehensweise zugrunde gelegt wird). Je intergrativer gearbeitet wird bzw. je komplexer die Störung (wenn dann integratives Arbeiten bzw. Modifikationen sinnig bis erforderlich sind), desto mehr dürfte sie die Hergehensweise verschiedener Verfahren ANNÄHERN, auch die Zeitdauer, zum Bleistift wenn es um die Weiterentwicklung von "Ich-Funktionen" (z.B. Objektkonstanz und tralala) geht - wenn, wie gesagt, der Thera nicht ein Raster über möglichst alle stülpt.

Ansonsten ist mir die Diskussion hier auch zu viel Polemik, Vorteil und Plattitüden und dass jeweils nicht präferierte Methoden auf den Scheiterhaufen geworfen werden sollen, um die eigenen Vorurteile zu stützen... und dabei jede Differenzierung flöten geht... nee, darauf steige ich nicht weiter ein, abgesehen davon, dass Methodenvergleiche hier OT wären.
Zuletzt geändert von stern am Di., 27.12.2011, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
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stern
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Beitrag Di., 27.12.2011, 12:50

Und da ist es wichtig, dass die, die PA machen, nicht belächelt werden oder ein schlechtes Gewissen bekommen müssen, weil sie eine längere Therapie machen.
Und damit geht man dann am besten so um, dass man die VT belächelt
dass bei komplexen Problemen gut Ding Weil braucht und dass deshalb die lange Therapiedauer bei der PA durchaus gerechtfertigt ist, ist sie doch wesentlich gründlicher als eine VT.
bei komplexen Störungen muss die VT modifizierter arbeiten und auch die PA kommt dann evtl. nicht um Modifikationen umhin (weil dazu eine best. Stabilität erforderlich ist, die nicht jeder hat, und die evtl. erst aufgebaut werden muss), so dass es dann realitär zu einer Annäherung kommt. Dass Gründlichkeit der PA vorbehalten ist, ist Quatsch... man darf nur nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Liebe Grüße
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Beitrag Di., 27.12.2011, 14:01

Moni. hat geschrieben:
Die Meinung von Eric Kandel (Forscher und Nobelpreisträger):

„Ist Psychoanalyse nach Freud dann heute noch berechtigt?
Eric Kandel: Ich sage nur, Wissenschaft entwickelt sich. Das Problem der Psychoanalyse ist, sie steht heute noch immer bei Freud. Aber Freud ist tot. Sie sollten ihn ruhen lassen und neue Forschung betreiben. (...)
Das Problem liegt also nicht bei Freud, sondern den Generationen nach ihm. Die sich wie eine eingeschworene Gemeinde gegenseitig schützen. Ich meine, wenn sie nichts anderes können als Psychoanalyse, dann trifft es sie jedes Mal hart, wenn Freud widerlegt wird. Schließlich hängt ihr Job daran.“

(Quelle: Focus)
Hi Moni

Ich lese Freud schon länger und gerade seine Traumdeutung passt sehr gut zu meinen Träumen. Das war mit ein Grund, dass ich mich speziell für einen Freudianer entschied, weil ich das selbst favorisiere. Wenn ich jetzt eher Träume im Jungschen Stil hätte, wäre es ein Jungianer geworden. Aber ich tendiere eben wirklich sehr auf das persönliche Unbewusste mit sehr vielen realistischen Elementen. Das liegt an meiner Alexithymie. Da besteht eine starke Anbindung an die Realität. Und genau das hat Freud sehr gut untersucht. Ich finde Freud immer noch sehr aktuell und zeitgemäß. Es gibt sicher auch hochrangige Wissenschaftler, die dies bestätigen. Mein Thera ist selbst hoch angesehen, sag aber jetzt nicht wer. Aber er arbeitet selbst wegweisend für andere und zwar über die psychologischen Schulen hinweg. Es stimmt eben nicht, dass Freudianer stehen geblieben sind. Sonst wäre er nicht Dozent und würde mit anderen Therapeuten neue Konzepte entwickeln und wissenschaftlich zusammenarbeiten.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 27.12.2011, 14:15

stern hat geschrieben: bei komplexen Störungen muss die VT modifizierter arbeiten und auch die PA kommt dann evtl. nicht um Modifikationen umhin (weil dazu eine best. Stabilität erforderlich ist, die nicht jeder hat, und die evtl. erst aufgebaut werden muss), so dass es dann realitär zu einer Annäherung kommt. Dass Gründlichkeit der PA vorbehalten ist, ist Quatsch... man darf nur nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Ich finde auch, dass man die Therapieformen nicht gegeneinander ausspielen muss, sondern es sehr auf den Patienten ankommt, welche "Medizin" ihm verabreicht werden muss. Jemand mit Diabetes erhält ja auch nicht dasselbe wie z. B. ein Schmerzpatient. Was für den einen das einzige Wahre ist, könnte für den anderen durchaus kontraproduktiv sein. Deshalb finde ich es wichtig, sich als Paitent vorgängig damit auseinanderzusetzen, z. B. anhand von Fachbüchern, wer in der Lage dazu ist, oder bei Unzufriedenheit in eine andere Therapieform zu wechseln, wenn es daran liegt.

Bei schwerwiegenden Störungen wird die Therapie so oder so lange dauern ...
Lieben Gruß
elana

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Mary-Lou
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Beitrag Di., 27.12.2011, 16:16

Ich lese öfters mal, dass manche Patienten über viele Jahre hinweg beim selben Therapeuten in Therapie sind. Aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass alle privat nach Ablauf der Stunden weiter bezahlen können.

Wie genau lautet denn diese Regelung bei den KKs, damit sofort im Anschluss eine neue Therapie übernommen wird? Wechsel der Therapieform UND des Therapeuten oder ODER?
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Tigerkind
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Beitrag Di., 27.12.2011, 16:52

Du mußt 2 Jahre "clean" sein, ehe nochmal die gleiche Therapieform beantragt werden kann.

Es gibt ja noch die sogenannten "Quartalssitzungen", ich glaube das sind 2 oder 3 Stunden im Quartal nachdem das Stundenkontigent ausgeschöpft ist, wenn man dann noch ab und zu eine Sitzung selbst bezahlt, ist das vielleicht eine Möglichkeit die Zeit bis zu den nächsten bewilligten Stunden zu überbrücken.

Ja, man wechselt wenn man die 2 Jahre Pause nicht möchte, die Therapieform und den Therapeuten im allgemeinen.

Da ja die zugelassenen PT im allgemeinen entweder PA, VT oder TPT anbieten.

Tiger
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Mary-Lou
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Beitrag Di., 27.12.2011, 17:00

also nur die Therapieform wechseln und beim selben Therapeuten bleiben geht nicht?
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Tigerkind
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Beitrag Di., 27.12.2011, 17:02

Das weiß ich nicht genau, aber wenn der Therapeut beides anbeitet, warum nicht ?

Frag doch Deinen Therapeuten mal, vielleicht kann er Dir einige Möglichkeiten aufzeigen ?
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Tigerkind
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Beitrag Di., 27.12.2011, 17:04

Im allgemeinen bietet ein Kassentherapeut aber meist nur eine zugelassene Therapiemethode an, da bleiben tatsächlich nur noch Quartalssitzungen, privat zahlen oder Thera wechseln.
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Mary-Lou
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Beitrag Di., 27.12.2011, 17:12

Meine Therapeutin bietet mehrere Formen an. Ich stehe ja erst ganz am Anfang meiner Therapie und hoffe, dass eine reicht. Das ist mehr reines Interesse.
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Beitrag Di., 27.12.2011, 17:26

Also bei mir muss es von einem Arzt delegiert sein, dann zahlt die Krankenkasse auch länger, so weit ich weiß. Jedenfalls wurde mir gleich gesagt, bei mir werde es lange dauern. Es gehe darum, mein gesamtes Leben aufzuarbeiten, das ist bei mir doch sehr viel. Ich hatte ein bewegtes Leben!
Lieben Gruß
elana

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sandrin
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Beitrag Di., 27.12.2011, 18:12

Ein Therapeut in Deutschland DARF im Übrigen gar nicht schulenübergreifend arbeiten, wenn er über Kasse abrechnet. Das ist geltendes Gesetz!

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Mary-Lou
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Beitrag Di., 27.12.2011, 18:14

aber ich habe auch schon Homepages von Therapeuten im Internet gefunden, auf denen sie sich und ihr Therapieangebot vorstellen. dort sind auch immer wieder mehr als eine Therapieform aufgeführt
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