Austausch zwischen Uno's und Multi's

[Myhre]

Lieber mio,
es gibt aber auch Zwitter.
Ist jetzt das Empfinden weniger wahr,als das körperliche Unterscheidungsmerkmal?
Ich reduziere mich nicht auf die Genitalien.Frausein oder Mannsein ist so vieles mehr!

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[Candykills]

Dem würde ich so nicht zustimmen. Für einen Transmann macht genau der Penis DEN Unterschied und für eine TRansfrau die VAgina. Deswegen ja auch die geschlechtsangleichenden Operationen, die jenseits des Sichtbaren sind.

[mio]

Ok, ich werde einfach nicht verstanden was das angeht wie es scheint. Ich messe dem Pimmel übrigens nicht die Bedeutung "Mann" bei sondern ich benenne ihn als das was er ist: Ein primäres männliches Geschlechtsmerkmal.

[stern]

Warum es nicht jeder Persönlichkeit klar ist, kann vermutlich nicht mal nen DISler ohne TS sicher sagen. Gibt es überhaupt DIS ohne TS?!

Das frage ich mich eben... ob sich dann weibliche Anteile daran stören oder ob sie das irritierend finden, wenn sie einen männlichen Körper haben (bzw. umgekehrt)... oder ob dem gar keine Beachtung geschenkt wird bzw. man sich über die Geschlechtsidentität keine Gedanken macht... oder ob man der Einfachheit halber auf das biologische Geschlecht abstellt (was im Einzelfall zur kurz greifen kann, auch bei vielen die Geschlechtsidentität mit dem biologischen Geschlecht überein stimmt). Wird man wohl auch nur für den Einzelfall beantworten können. Aber ich glaube, soll nicht so selten sein, dass es auch gegengeschlechtliche Anteile im System gibt. Und auch Kindern ist ja oft bereits klar, dass sie Jungen sind oder Mädchen.

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[mio]

Hallo Myhre,

Lieber mio,
es gibt aber auch Zwitter.
Ist jetzt das Empfinden weniger wahr,als das körperliche Unterscheidungsmerkmal?
Ich reduziere mich nicht auf die Genitalien.Frausein oder Mannsein ist so vieles mehr!

es geht mir nicht darum irgendwas oder irgendwen zu reduzieren, ich habe auch ein paar männliche Anteile. Aber ich stecke im biologischen Körper einer Frau. Das ist nunmal eine Tatsache. Und ich bin der Meinung, dass man Tatsachen anerkennen sollte, macht das Leben leichter....

Lieben Gruss,

mio

[candle.]

Liebe Myhre!

Liebe candle,
das Thema Transsexualität kam auf,weil wir über Identifikation sprachen und ich fing an die Identifikation Mann - Frau als Beispiel anzuführen.
Ausserdem haben viele DIS Betroffene damit zu tun.Ich auch
LG Myhre

Was heißt denn "damit zu tun zu haben"? Bzw. was stellst das Problem dar?

LG candle

[leberblümchen]

candy, ich hätte als Kind auch sehr gerne einen Penis gehabt (wenn ich genau darüber nachdenke, hätte ich das vielleicht noch immer gerne), insofern hab ich mich auch nicht klar ausgedrückt: Der Penis alleine macht nicht automatisch einen Mann zum Mann. Er kann sich auch mit Penis weiblich fühlen, ebenso wie eine Frau sich ohne Penis männlich fühlen kann. Und da kann niemand sagen: "Da du keinen Penis hast, bist du kein Mann". Oder: Sagen kann man es schon, aber es ist nicht angemessen, zumal es schwierig ist, anderen Menschen ihre Identität abzusprechen. Wie gesagt: Das wäre analog so, als würde ich darauf beharren, dass ein Multi gar kein Multi sein kann, da es sich ja sichtbar nur um einen einzelnen Menschen handelt.

[Vincent]

Meines Erachtens darf es nicht unerwähnt bleiben, dass überhaupt nur traumatisierte Menschen darauf kommen, ihr natürliches Geschlecht 'umzukonstruieren'. Was ja auch nicht verwunderlich ist bei einem gestörten Verhältnis zum Körper.

Ansonsten: Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Thread mit diesem Thema alle Rekorde sprengt?

[Candykills]

Also bei mir ist es ja ein großes Problem, dass die primären Geschlechtsmerkmale nicht immer der Geschlechtsidentität des Anteils entsprechen.

Insgesamt gesehen sind glaube ich gegengeschlechtliche Anteile sehr häufig bei DIS und waren und sind auch heute noch meist Ausschlusskriterium für eine Geschlechtsanpassung. Denn man kann's halt nie wirklich jedem im System recht machen.

[leberblümchen]

Mio, wieso ist es eine Tatsache, dass Penis = Mann ist? Penis ist eigentlich zunächst mal nur Penis. So wie kleiner Finger kleiner Figer ist. Es geht darum, was wir daraus machen. Und indem wir schon mit der Geburt sagen: "Es ist ein Junge", geht das "ich lasse mich durch Andere definieren"-Programm los.

[Candykills]

Meines Erachtens darf es nicht unerwähnt bleiben, dass überhaupt nur traumatisierte Menschen darauf kommen, ihr natürliches Geschlecht 'umzukonstruieren'. Was ja auch nicht verwunderlich ist bei einem gestörten Verhältnis zum Körper.

Ansonsten: Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Thread mit diesem Thema alle Rekorde sprengt?

Das stimmt so nicht - man geht bei Transsexualität heute unter anderem von einer biochemischen Störung im Gehirn aus und reduziert diese nicht mehr oder sogar nur noch selten auf traumatische Kindheit ----- allerdings geben auch die wenigsten, die eine Geschlechtsanpassung anstreben alles über ihre Kindheit preis - sofern sie sich überhaupt erinnern, das behindert ja auf dem Weg zur Geschlechtsanpassung und kann ein Ausschlusskriterium sein.

[Candykills]

candy, ich hätte als Kind auch sehr gerne einen Penis gehabt (wenn ich genau darüber nachdenke, hätte ich das vielleicht noch immer gerne), insofern hab ich mich auch nicht klar ausgedrückt: Der Penis alleine macht nicht automatisch einen Mann zum Mann. Er kann sich auch mit Penis weiblich fühlen, ebenso wie eine Frau sich ohne Penis männlich fühlen kann. Und da kann niemand sagen: "Da du keinen Penis hast, bist du kein Mann". Oder: Sagen kann man es schon, aber es ist nicht angemessen, zumal es schwierig ist, anderen Menschen ihre Identität abzusprechen. Wie gesagt: Das wäre analog so, als würde ich darauf beharren, dass ein Multi gar kein Multi sein kann, da es sich ja sichtbar nur um einen einzelnen Menschen handelt.

Ich wollte damit nur sagen, dass eben selbst ein TSler letztendlich auch vor allem das Geschlechtsteil des Gegengeschlechts im Kopf hat. Die meisten Transmänner fühlen sich erst als vollwertiger Mann, wenn sie den Penis haben. Also auf der einen Seite sagt man als TSler "ich bin nicht nur mein Penis" und gleichzeitig sagt man "ich brauch unbedingt ne Vagina um wirklich eine Frau zu sein". Das ist halt die Selbstironie bei dem Ganzen.

[mio]

Hallo Stern,

Das frage ich mich eben... ob sich dann weibliche Anteile daran stören oder ob sie das irritierend finden, wenn sie einen männlichen Körper haben (bzw. umgekehrt)... oder ob dem gar keine Beachtung geschenkt wird bzw. man sich über die Geschlechtsidentität keine Gedanken macht...

die "Körpervorstellungen" der einzelnen Teile - unabhängig vom Geschlecht - sind zumindest bei mir meist von der Realität abweichend. Kleines Beispiel: Ich habe seit der Pubertät sehr dunkle Haare, war aber als Kind mal blond bzw. hellrötlich. Ich kann helle Haare an mir auch nicht sehen, steht mir null. Trotzdem passiert es in regelmässigen Abständen, dass ich mir die Haare blond oder hellrötlich färbe. Habe ich früher auch nie verstanden... Das bleibt dann vielleicht gerade mal zwei Tage so, dann werden sie wieder dunkel gefärbt. Für manche ist "dunkel" eben die "falsche Farbe".

In Bezug auf das "geschlechtliche" ist es bei mir zum Glück so, dass ich sowieso recht androgyn bin...damit lässt sich leben. Und auf Frauen steht hier wohl auch niemand soooo sehr...zum Glück. Von daher geht das, die männlichen Teile stehen auch eher auf Männer, es scheint aber eine insgesamt recht hohe Anziehungskraft auf Schwule zu geben. Zumindest ist mir das mehr als einmal passiert, dass ich was mit schwulen Männern hatte.

Lieben Gruss,

mio

[mio]

Mio, wieso ist es eine Tatsache, dass Penis = Mann ist?

Leberblümchen, noch mal zum Mitlesen: Penis = primäres männliches Geschlechtsmerkmal.

Das mit dem Penis = Mann (im Sinne eines subjektiven Empfindens), dass sagst DU die ganze Zeit. Ich sage das nicht.

[leberblümchen]

Und es geht weiter, dass von außen bestimmt wird, welche Löcher zu welchem Zwecke verwendet werden dürfen. Wie sonst kommt jemand auf die Idee, Analsex hysterisch als "eklig" zu bezeichnen? Es ist nichts einfach so eine Tatsache; wir schaffen die Tatsachen erst durch unser Verhalten und durch unsere Sprache. Früher gab es z.B. das Konzept von Homosexualität gar nicht; da ging es nur um die Frage "Wer penetriert wen?" - auch Männer wurden wie selbstverständlich von Männern penetriert; es war lediglich eine Frage der Macht (was ja heute auch noch üblich ist, dass Schwulsein O.K. ist, solange man nicht selbst der Penetrierte ist). Was ich sagen will: Konzepte ändern sich, sie können sich ändern und sie sollten sich ändern.

Candy, solange der Betroffene selbst sagt: "Ich brauch 'nen Penis", ist das auch in Ordnung. Schwierig wird es nur, wenn von außen jemand sagt: "Ohne Penis bist du kein Mann".

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