Austausch mit chronisch Suizidalen

Leiden Sie unter Depressionen, wiederkehrenden depressiven Phasen oder anderen Stimmungsschwankungen, ermöglicht dieser Forumsbereich den Austausch Ihrer Fragen, Tips und Erfahrungen.

Speechless
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 00:26

Danke für eure Berichte, so unterschiedlich, aber doch alle erschreckend vorstellbar.

Ich habe keinen einzigen Versuch unternommen, bei mir bleibt es wahrscheinlich für immer bei den Gedanken, da für mich keine der Möglichkeiten durchführbar erscheint. Manchmal bin ich froh darüber und manchmal auch "enttäuscht" deswegen. Aber es ist auch für mich ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass der letzte Akt des Lebens in meinen Händen liegen könnte, zumindest abstrakt.

Ich finde mich in deinen Beschreibungen am ehesten wieder, Widow.. trotz Traumatisierung(en) und ich bin nicht so der Typ, der unbedingt leben will..manchmal absolut, gerade ist so eine egal-Haltung vorherrschend, aber die Hälfte meines Lebens habe ich glaube ich mit dem Wunsch verbracht, es eher nicht zu wollen.

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nonStop
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 01:29

saffiatou hat geschrieben:
Widow hat geschrieben:Edit: Und weil ich immer noch nicht verstehe, was an diesem Thema eigentlich so skandalös ist! So skandalös, dass man es nicht aushäl
Woher kommt das, daß andere es nicht aushalten können, auch nur davon zu hören. Es kann doch nicht
nur der Grund sein, daß man jemanden, den man mag, verliert? Wo liegt der Skandal (also bei den anderen,
denn für mich ist das keiner). Wir können doch inzwischen auch öffentlich über Sterbehilfe diskutieren....
Ich habe hier nirgends gelesen das irgendein User Suizid als "Skandal " bewertet hat ..vielmehr wurde das Wort hier so den nicht suizidalen untergejubelt ..
Es ist auch für mich kein Skandal, wenn sich jemand umbringen möchte..
Es geht vielmehr um Verantwortung und Eigenverantwortung ..laut der hier so oft betonten Selbstbestimmung , hat der selbstmörder 1000 Möglichkeiten sich das eigene Leben zu nehmen ..
Nur eben nicht hinter jedem suizidversuch steckt ein wahrer und fester Wille wirklich und wahrhaftig zu sterben..

Des Öfteren steht "nur"ein Wunsch nach Aufmerksamkeit , nach dem gesehen werden mit all dem Kummer des selbstmörders dahinter.
Wenn jetzt ein Freund mir sagen würde, ich bringe mich um, versuche ich zu hinterfragen warum. Er ist ja ein Freund, mir also nicht egal.. Ich könnte ihn verstehen, könnte auch zuhören , würde ihm sagen, such dir bitte bald ärztliche Hilfe.. Ich bin weiter für dich da aber werde bei ein Versuch mit Polizei und erste Hilfe handeln

Es kommt auch auf das wie es gesagt wird an. Es geht hier immerhin evtl um die totale auslöschung eines Menschenlebens , wie soll man da zB ein bekannten gegenüber differenzieren können ..will er es oder will bzw braucht er eigentlich was ganz anderes ?!!??!! Im Zweifel ist immer Gefahr im Verzug und man ( jeder volljährige deutsche Bürger ) ist verpflichtet , erste Hilfe zu leisten .. Es ist eine Zwickmühle ,auch für den nicht selbstmörder ..

Viele, denen ich begegne , leben weitsichtig , leben umsichtig, leben miteinander.. Um zu begreifen, das ein Suizid bei Androhung nicht nur den selbstmörder betrifft, bedarf es der Fähigkeit sich ebenso in den anderen hineinzudenken, wie es der selbstmörder von anderen erwartet ..
Das gelingt den meisten selbstmördern nicht, weil sie ein tunnelblick haben.. Sie sehen nur sich selbst, in ihrer vermeintlich unglücklichen Lage ..
Wenn am Ende der Suizid still gelingt ..bleibt auch dann noch immer etwas bitteres zurück .. Für die Hinterbliebenen

Der Mensch ist ein Lebewesen, es ist Evolutonär programmiert zu leben, zu erleben .. Der Mensch hat sogar die Möglichkeit sein Leben so zu gestalten , dass er gerne leben mag , der Mensch hat sehr viele freiräume wenn es um Lebensgestaltung geht ..
Es ist nicht skandalös freiwillig sterben zu wollen, vielmehr ist es traurig , das dieser Mensch sich aufgibt ..es liegt in seiner Entscheidung, zu gehen, zu stehen, zu liegen , das Leben ist Bewegung und zum Leben gehört auch Bewegung ..jedes Schicksal kann einem zu Boden werfen, jeder hat aber die eigene Verantwortung dafür ob er wieder aufstehen will. Jeder kann gehen, nur hoffe ich das er niemand mitnehmen wird , der nich nicht gehen will .. Gestaltlich ebenso wie emotional




..
Das gegenüber muss ja irgendwie handeln , wie sollte es den ein selbstmörder gegenüber handeln dürfen, eurer Meinung nach ..


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Widow
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 01:45

sssssssssssssssss Torpedo von unten, von unterirdisch! Und: Ignorieren.
(Fällt leicht: So a selbstbezüglicher, threadferner, "gestaltlicher" Schmarrn.)


mio
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 01:52

nonStop hat geschrieben: Es geht vielmehr um Verantwortung und Eigenverantwortung

And so it is...9 crimes...

Danke für diese ebenso simplen wie wahren Worte!


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Widow
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 01:57

Srrrrrrrrrrrrrrrrrr und Torpedo von hinten unterirdisch rechts! Ignorieren .


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Widow
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 02:07

Liebe chronisch Suizidale, hier erfolgt eine uns nicht betreffende Durchsage (wir sind ja leider im Krieg).
Hallo, Ihr Übergriffigen!
Ihr versucht hier wieder und wieder und wieder Zugang zu erhalten.
Dies ist ein Thread für chronisch Suizidale.

Ihr seid nicht chronisch suizidal. Ihr seid chronisch übergriffig (und vielleicht macht Ihr dadurch Menschen chronisch suizidal).
Ihr könnt hier gern lesen.
Und wenn Ihr uns nicht versteht, dann könnt Ihr auch gern Fragen stellen.
Aber Ihr könnt hier nicht einfach Eure Lebenslust auf uns herabschütten.
Und Ihr könnt hier nicht einfach uns erzählen, wie scheizze wir sind, und wie ätzend Ihr das findet. - Denn stellt Euch vor: Hier ist Platz für uns. Platz dafür, dass wir uns selbst scheizze finden können (wenn wir das tun). Da brauchen wir Euch nicht.
Und da wollen wir Euch nicht.

Und ich bitte Euch jetzt noch einmal: Bitte: Macht doch einen Thread für chronisch Übergriffige auf! Und geht dahin. Raus aus unserm Thread.
Solange Ihr hier nicht einfach nur Gast sein könnt, sondern Eure Übergriffigkeit auf uns herabschütten müsst, solange seid Ihr hier nicht willkommen.

Widow

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nonStop
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 02:55

Widow, keine Angst, niemand nimmt dir dein Platz weg.. Du möchtest auch mal dirigieren , zensieren ..diktieren ,schon klar..
Dennoch ist dies ein öffentliches Forum
Du wünscht ein konstruktiven Austausch mit suizidalen , wie soll das Aussehen.. kollektiven Aufruf aller selbstmörder oder kollektiven Mitleids Gesäusel aller User die.. Ja kein Gegenwind .. Hübsch winseln , ach ihr ach so armen suizidopfer ...
Jedem der sagt, hey Suizid ist keine Lösung über den Mund fahren und mundtot machen.. ?!! Das ist deine Lösung .. Mitleid empfinde ich ( auch für dich ) dieser beruht sich aber nicht auf deine suzidalität ..

Du versuchst hier wieder und wieder zu unterstreichen, es wird nur das getan und geschrieben was ich *widow* wünscht, basta ..

Ps sollte jemand deiner Idee nachkommen und ein Thread aufmachen, für chronisch übergriffige , dann solltest du dort erst recht nicht fehlen, du bist mein Parade Beispiel für solches Verhalten
Gute Nacht

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saffiatou
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 12:38

mio hat geschrieben:Ich glaube echt, da geht es viel um "Macht". Macht über mich, tatsächliche oder vermeintliche "Macht" über andere. Macht über "unerwünschte/unerfüllte Bedürfnisse". Macht über die widrigen Umstände.

Meinen ersten "Suizidversuch" habe ich mit 6 Jahren unternommen indem ich bewusst vor ein Auto gerannt bin. Er hat seinen "Zweck" damals erfüllt: Meine Mutter nahm mich endlich wieder wahr. Ich hatte wieder "Macht" über sie. Und ich hatte es überlebt (von was anderem bin ich damals wohl auch nicht ausgegangen).
Ich finde es geht nicht um Macht, und Dein Fall, macht mich richtig traurig, was muss ein Kind erlebt haben, wenn es bereits mit 6 Jahren noch keine andere Möglichkeit sieht, als vor ein Auto zu laufen, auch wenn es „nur“ um Bedürfniserfüllung geht.
Speechless hat geschrieben:@ diejenigen, die seit frühester Kindheit suizidal sind. Wie lief das denn bei euch im Kopf ab, wie konntet ihr das überhaupt greifen (und euch jetzt daran erinnern) ?
Bei mir ging das "erst" so mit 12 Jahren los, als ich auch wusste, was Tod/Sterben/Suizid ist und wie das ablaufen könnte.
Ich kann nicht genau erinnern, wann die ersten Wünsche auftraten, habe mir aber als Kind häufig vorgestellt, dass es besser sei, wenn ich endlich tot bin. In den letzten Jahren ist der Wunsch dann massiver geworden. Noch hält mich immer irgendetwas, das manchmal nur eine Kleinigkeit ist, ein Anruf einer mir wichtigen Person.

Wie war das bei Euch, die Traurigkeit? Ich weiß, daß ich bereits als Kind immer traurig war und einsam, vielleicht auch deshalb. Es gibt auch jetzt Phasen wo ich keine fröhliche Musik ertrage oder überhaupt Geräusche, dann weiß ich, daß ich besonders auf mich aufpassen muss.

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Beitrag Mi., 27.01.2016, 12:47

@ saffiatou: Ist hier OT, aber es gibt auch sehr manipulative Kinder. Ob Kind oder nicht, derartige Mittel sind niemals gutzuheißen.
Auch A-Löcher fangen mal klein an, was nicht an Mio gemeint ist, jedoch ich in Frage stelle, dass jedes Kind ein Wunder sei und unbedingte Liebe und Förderung verdiene. Eltern müssen nicht die Ursache von üblem Verhalten bei Kindern sein.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


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Beitrag Mi., 27.01.2016, 12:59

Äh, doch, ein kleines Kind hat ein Recht auf unbedingte Liebe, um sich gut zu entwickeln. Wenn es das nicht bekommt, wird es krank und man kann ihm daraus keinen Vorwurf machen, es ist nur ein Kind. Es kann sich nicht selbst helfen oder retten. Da haben dann andere versagt.
Deine Aussage geht gar nicht


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Beitrag Mi., 27.01.2016, 13:01

Liebe Saffia,

bei mir war es ähnlich..jetzt wo du es sagst hab ich mir auch schon vor meinem 12. Lebensjahr oft gewünscht, tot zu sein und traurig war ich permanent, es war eher die Ausnahme, wenn ich es mal nicht war. Ein Grundgefühl

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saffiatou
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 13:04

@ BW: noch mal OT
ich denke das ein Kind seine Umgebung spiegelt und auch ein Produkt dieser ist.
Es ist manipulativ, wenn es keine andere Möglichkeit sieht, daß seine Bedürfnisse
erfüllt werden. Die Eltern tragen da die Verantwortung. Es gibt keine von Grund auf
böse Kinder, sie werden dazu gemacht, wie auch immer.
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saffiatou
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 13:07

Mir fiel das mit der Musik auf, als meine Psychiaterin mich darauf ansprach und danach fragte, sie meinte
ich soll lieber fröhliche Musik hören und ich erklärte ihr, daß ich diese meisten gar nicht ertragen kann auch,
weil ich sie nicht "verstehe", nicht damit identifizieren kann. Auch als Kind ging es mir so. Ich habe denke ich
mit so 12 Jahren angefangen Gedichte zu lesen und die mochte ich erst wenn sie richtig traurig waren, wenn
es um Tod ging. Das passt eben zu meiner Grundstimmung.
never know better than the natives. Kofi Annan

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 27.01.2016, 13:34

@ saffiatou: Das mit den nur guten Kindern kann nicht stimmen. Die Welt von Heute war einmal die Welt der lachenden Kinder. Vielfach bekommen die Leute sie ja gerade wegen des süßen Kinderlachens. Außerdem muss ja irgendwie der erste Erwachsene entstanden sein, der einem Kind böses antat.
Änder aber natürlich nichts daran, dass Eltern für ihre Kinder verantwortlich sind.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


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Beitrag Mi., 27.01.2016, 15:13

saffiatou hat geschrieben:Ich habe denke ich
mit so 12 Jahren angefangen Gedichte zu lesen und die mochte ich erst wenn sie richtig traurig waren, wenn
es um Tod ging. Das passt eben zu meiner Grundstimmung.
Oh das war bei mir auch so, alles was sich um Tod drehte hab ich aufgesaugt, da ich mir dadurch irgendwie verstanden vorkam. Lieder, Gedichte, selbst geschrieben habe ich auch.
Habe letzens auch Briefe von einer Freundin und mir gefunden, wo es immer darum ging, sich umzubringen. Wirklich erschreckend im Nachhinein.

Einsamkeit war bei mir auch omnipräsent und daher kam wohl auch diese ständige Traurigkeit. Was für mich jetzt ein Rätsel ist, denn inzwischen liebe ich es alleine zu sein und ertrage Gesellschaft von anderen nur für einen gewissen Zeitrahmen, nicht mehr als einige Tage, optimalerweise nicht mehr als 8h am Stück.

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